Gefühle während und nach der Geburt

Hallo ihr,

mich würde mal interessieren, was ihr für Gefühle während der Geburt hattet und in den ersten Tagen danach? Und zwar meine ich ganz konkret die Gefühle zum Kind.... als ihr in den Wehen wart, wart ihr da aufgeregt, nervös, hattet ihr Bauchkribbeln, konntet ihr es kaum erwarten euer Kind zu sehen... wie war das Gefühl, als ihr euer Kind dann zum ersten Mal im Arm hattet... hattet ihr da Bauchkribbeln, Aufregung, wart ihr einfach nur erschöpft, glücklich?... und wie war euer Gefühl zu eurem Kind in den ersten Tagen danach? Hattet ihr gleich riesige Mutterliebe?

Ich frage das, weil ich während der Geburt irgendwie die ganze Zeit so neutral gefühlt habe, ich war weder aufgeregt noch total gespannt, wie mein Kind aussehen wird (bzw. hatte solche Gedanken gar nicht)...als ich sie dann im Arm hatte, war ich dann zwar erleichtert und auch glücklich, aber dieser riesige Gefühlsausbruch (den ich erwartet hatte) blieb aus, kein Bauchkribbeln, kein Weinen etc.... sie wurde mir nach der Entbindung auch gleich weggenommen (bevor ich sie überhaupt sehen konnte) weil sie nicht geatmet hat und ich habe in diesem Augenblick auch keine Angst oder so gehabt. Irgendwie war alles so neutral. Ich kann das ganz schwer beschreiben. Im Nachhinein fühlt es sich etwas so an, als wenn das alles wie im Film an mir vorbei gelaufen ist... ich wollte gerne wissen, ob es noch wem so ging oder wie ihr euch eben so gefühlt habt?

Danke :-)

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Hallo,
mir ging es ganz ähnlich wie dir. Bei mir hat es damit angefangen,dass ich die Geburt nicht so erleben durfte wie ich sie mir gewünscht habe. Meine Tochter kam zwar schnell und ohne Komplikationen, aber im KH, womit ich vorher und erst recht hinterher nicht glücklich war. Habe aus verschiedenen Gründen die Hausgeburt doch nicht machen können.

Ich hatte vor der Geburt das Gefühl, ich bin noch gar nicht bereit, dass mein Baby jetzt kommt. Während der Wehen eher neutral. Als sie da war und wir gesehen haben, dass sie ein Mädchen ist, habe ich sie auch in den Arm genommen, aber ich war nicht so überwältigt wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich glaube, der Gefühlsausbruch blieb aus, weil ich mich im KH nicht fallen lassen konnte. Es war sehr seltsam, ich wusste, das ist das Kind, das sich so sehr liebe, aber ich konnte erst keine richtige Verbindung ziehen zu meinem Bauchbewohner. Ich habe sie direkt geliebt, einen großen Beschützerinstinkt gehabt, aber ich musste sie erst das Gefühl ablegen, dass sie mir fremd ist. Mit der Vertrautheit mittlerweile fühlt sich die Liebe anders an.

Also das Gefühl der Neutralität kenne ich auch. Die nächste Geburt wird hoffentlich intimer und schöner.

VLG
Kate

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Sicher, als ich die ersten Wehen hatte, war ich aufgeregt (das waren schließlich auch die ersten die ich überhaupt gespürt hatte... Übungswehen, Senkwehen usw hab ich nie mitbekommen).
Allerdings war ich zu keinem Zeitpunkt gespannt, wie sie denn wohl aussehen könnte oder hätte dem ersten vis à vis so arg entgegengefiebert. Das hab ich schon in der SS nie verstanden.
Als die Wehen dann richtig schmerzhaft wurden, bin ich eher in Mitleid für mich selbst und meinen Mann versunken, bis ich irgendwann sogar wütend wurde (sie ist immer wieder zurückgerutscht).
Als der Kopf dann endlich da war, wurde ich von Erleichterung überrollt und als sie mir dann auf den Bauch gelegt wurde, waren meine ersten Gedanken "die hat ja Haare auf dem Rücken!" und "die besteht nur aus Hamsterbacken und Haaren". Ansonsten war ich ersteinmal einfach nur erschöpft und glücklich darüber, dass es vorbei ist. Ich musste mich auch erstmal ein wenig dran gewöhnen, dass sie jetzt nichtmehr in meinem Bauch ist. Die ersten Tage hatte ich auch irgendwie das Gefühl, dass da noch ein Kind im Bauch ist.
Natürlich hab ich sie von anfang an geliebt, aber Gefühlsausbrüche à la "ich geh über vor Glück wenn ich sie nur anschau" kamen erst später

LG

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Als ich realisiert habe das es nun wirklich losgeht hab ich mich hauptsächlich etwas überumpeltz gefühlt. ich war "erst" bei ET+6, die große kam erst bei ET+15 und irgendwie war ich eigentlich noch gar nicht soweit. Ich war aber sonst eigentlich nur ganz ruhig und hab mich still gefreut. Mit der Zeit war ich dann aber so "in mir drin" das ich mi9r darum keine Gedanken mehr gemacht habe. Direkt nach der Geburt war ich einfach nur erschöpft. Hat immerhin 36 Stunden gedauert und nach zwei Tagen und zwei Nächten ohne Schlaf (die Wehen begannen abends um 22 Uhr, beinahe direkt im 3 Minutentakt) war ich zu überschwänglichen Gefühlsausbrüchen nicht mehr fähig. Die große Freude kam erst einen halben Tag später nach einigen Stunden schlaf.

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Ich hatte bei beiden Geburten eigentlich nie das Gefühl "ohhh bald hab ich mein Kindlein". Ich glaub da war ich einfach viel zu viel mit mir selbst beschäftigt und konnte daran keinen Gedanken verschwenden. "Neutral" trifft das ganz gut, ja.

Als mein Sohn zur Welt kam muss ich aber schon sagen, dass ich in dem Moment einen wahnsinnigen Gefühlsausbruch hatte. Ich hab gegrinst wie ein Honigkuchenpferd, aber ich glaube das hängt auch damit zusammen, dass ich einfach nur froh war, dass die Geburt vorbei war. Die Gefühle zu meinem Baby selbst kamen damals erst relativ spät. Ich glaub ich musste mich damals erst richtig in die Mutterrolle einfinden. Das hat schon einige Tage gedauert und auch erst als ich nach 14 Tagen das "Chaosstillen" an den Nagel gehängt hab, weil wir zwei einfach kein "Stillteam" waren, wurde ich richtig glücklich mit ihm, und auch erst ab da konnte ich ihn richtig genießen und habe erst gemerkt wie sehr ich ihn eigentlich liebe.

Bei meiner Tochter war es etwas anders. Als sie bei mir das erste mal auf dem Bauch lag, hab ich sofort diese innere Verbindung gemerkt. Ich wollte sie nicht mehr loslassen, immer bei mir haben. Auch wenn emotional sonst nicht so viel bei mir ablief, wie bei meinem Sohn. Auch heute (sie ist 13 Wochen alt) ist das noch so, dass ich sie eigentlich ungern hergebe und immer um mich haben will. Vielleicht aber auch weil ich weiß es ist mein letztes Baby und ich möchte jede Minute genießen.
Hinzu kommt natürlich dass sie ein sehr pflegeleichtes Baby ist, im gegensatz zu meinem Sohn damals. Ich denke das macht auch was aus.

Im Nachhinein betrachtet, denke ich dass es vielleicht auch mit diesen Gefühlen zusammen hängt, wieso ich bei meinem Sohn die Heultage viel mehr hatte als bei meiner Tochter. Richtig schlecht gings mir nach der Geburt von ihr nie.

Jedenfalls liebe ich meine beiden Kids abgöttisch, aber ich finde ich liebe die beiden jeweils "anders". keinen mehr und den anderen weniger, nur anders. schwer zu beschreiben.

lg

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Hallo!

Während der Geburt meines letzten Kindes war ich sehr verunsichert und wütend.
Karl lag in Stirnlage und die ganze Geschichte hat 34 Stunden gedauert.
Ich war zwar schon mit meinen Gedanken beim Kind, doch ich wollte nur, dass er den Kopf richtig dreht und es endlich ein Ende hat.
Darüber hinaus hat meine Hebamme in jeder Wehe die letzten 4 Stunden meine Koninarbe am Muttermund massiert, was wirklich extrem schmerzhaft war. Ich glaube heute noch, mich hat ganz Prenzlauer Berg gehört!
Ich bin bei dieser Geburt wirklich an meine Grenzen gestoßen, obgleich diese sehr sehr weit gesteckt waren.

Als er dann nach etlichen Sporteinlagen während der Presswehen endlich geboren war, war ich ehrlich gesagt nur zufrieden, dass die Geburt nun endlich vorbei war.
Glücklich war ich, dass ich es geschafft hatte ohne Schnitt/Riss und vor allen Dingen ohne Verlegung ins Krankenhaus.
Ich habe mich vergewissert, dass es dem kleinen Freundchen gut geht und hab den Alten erstmal kochen geschickt. Hatte das Gefühl, ich hätte 3 Wochen nichts gegessen.
Dann hatte ich das dringende Bedürfnis, ALLEINE aufs Klo zu gehen, ohne dass jemand hinterherscheissert.

Ich glaube mein Mann und mein großer Sohn waren euphorischer als ich, die eigentlich nur noch ihre Ruhe wollte!

Ich war dann trotz dieser Maratongeburt noch bis 22.00Uhr wach und konnte die Augen garnicht von meinem Karli lassen!
Und ja, ich war glücklich! Und ich wusste, dass Ich Ihn von ganzem Herzen liebe!
Und ich hatte plötzlich das Verständnis dafür, dass er ganz viel Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Während der Schwangerschaft und ganz besonders bei der Geburt. Man darf als Kind Nr. 4 halt nicht "untergehen"!

Und ich hatte ja schon 3 Geburten, da muss die 4. ja etwas aus der Rolle fallen.
Und ganz ehrlich?
Nochmal muss ich das definitiv nicht mehr haben. Der vernarbte Muttermund wird ja nicht geschmeidiger und DAS war wirklich eine Grenzerfahrung!

Liebe Grüße, Uta mit vielen

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Während der Entbindung waren die einzigen Gefühle Schmerz und Ungeduld.

Als er dann auf meiner Brust lag, fühlte ich mich glücklich, erschöpft und erleichtert. Geweint oder so habe ich nicht - das erstaunte mich allerdings, ich kann schwanger keine Geburten sehen (im TV z.B.) ohne zu heulen #augen

Als er dann zwei Tage später plötzlich ins KH kam, habe ich nur noch geheult, kaum hab ich ihn im Wärmebett gesehen, geheult, usw.

Auch jetzt kommt mir noch die ein oder andere Träne wenn ich ihn ansehe, allerdings auch wenn ich meinen Großen ansehe.

LG

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Hi,

also ich hatte eine sehr lange und anstrengende Geburt. Sonntag auf Montag Nacht
setzten die ersten Wehen ein ich hab mich rießig gefreut (ET+9).
Die Wehen waren aber über den Tag noch gut auszuhalten. Abends gegen 22 Uhr

waren Sie dann heftiger und alle 5-6 min und wir fuhren ins KH.

Leider ging mein Mumu nicht auf und ich hatte also dann auch noch den ganzen
Dienstag diese Wehen alle 5min. In der Zeit hab ich überhaupt nicht mehr an mein
Kind gedacht weil ich einfach fix und fertig war. (Hatte nicht geschlafen und gegessen)

Selbst als es dann nach nem Wehentropf endlich vorran ging und mein Sohn dann Mittwoch
um 00:12 Uhr geboren war, war ich einfach nur froh das diese schmerzen weg waren.

Konnte nicht weinen vor Glück.........womit ich eigentlich gerechnet hatte.

Mußte dann erst mal den ganzen schlaf nachholen und als mir die Schwester meinen
kleinen Schatz morgens ins Zimmer brachte, da hab ich es erst alles realisiert und
dann kamen auch die Tränen und ich war überglücklich.

Bin gespannt wie es diesmal ist, hab Freitag KS Termin.

LG Christina

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huhu,
bei mir wurde eingeleitet, weswegen mir die aufregung vielleicht erspart geblieben ist, weil ich wusste es wird irgendwann in den nächsten tagen passieren, am tag der geburt (2 tage nach der einleitung) war ich relativ entspannt, hatte aber dafür vorher jede menge frust und tränen vergossen weil die tablette eben nicht sofort angeschlagen hat, die geburt dauerte 8 stunden bei mir und ich weiss nicht mehr was ich gefühlt habe, erinnere mich nur, dass der kreissaal gar nicht nach kreissaal aussah und ich mich einfach gut aufgehoben gefühlt habe, als colin dann in meinen armen lag war das wie in einem film, den ich von aussen betrachte, den ersten anflug von muttergefühlen hatte ich 2 tage später, ich weiss noch ich schaute voice of germany und da wurde gerad ein lied über einen vater gesungen und da liefen dann meine tränen und ich hab meinen sohn nur angeschaut und konnte nicht fassen, dass mein mann und ich den "gemacht" haben ;) auch nach fast 12 wochen kommt es mir immernoch etwas unwirklich vor, dass ich eine mama bin. ich denk immer gleich kommt einer und nimmt den mit. aber nein , der bleibt nun bei uns und wir lieben colin über alles, trotz der harten ersten 14 tage (stillprobleme, wochenbettdepression, schmerzen durch damriss...) aber wir werden jeden tag aufs neue belohnt, mit jedem lächeln/jedem blick zu uns, von unserem kleinen turbomäuschen :-D