Noch Baby Blues oder schon Wochenbettdepression? lang

Hallo,

ich versuche mal meine Situation zu schildern.
ich habe vor 9 Tagen meine Marie entbunden. Leider hatten wir zum Schluss einen 2-2,5 stündigen Geburtsstillstand, weil sie einfach nicht durch mein Becken rutschen wollte.
Letztlich wurde sie mit der Saugglocke geholt. Die Kleine hat die Geburt wunderbar überstanden.
Ich habe einen Dammschnitt, 2 Scheidenrisse, eine überdehnte Blase und einen ziemlichen Blutverlust davongetragen.

Der Dammschnitt und die Scheidenrisse verheilen wunderbar. Leider macht mir meine Blase sehr zu schaffen. Am Tag nach der Geburt hatte ich weder das Gefühl von Harndrang noch konnte ich Wasser lassen. Daraufhin hatte ich 24 h einen Dauerkatheter der leider keinen Erfolg brachte. Danach wurde wieder für 24 h nach jedem Toilettengang per Ultraschall der Restharn gemessen und ein Einmalkatheter gesetzt. Nachdem auch das keine Besserung zeigte habe ich erneut für 48h einen Dauerkatheter bekommen. Danach hatte ich wieder Harndrang und konnte auch wieder Wasserlassen (wenn auch keine Mengen). Die Restharnmengen waren im Normbereich, sodass ich 6 Tage nach der Entbindung entlassen werden konnte.
In dieser Zeit musste ich schon öfter Weinen, da mich der Dauerkatheter in der Versorgung meiner Kleinen behindert hat. Das Stillen klappte auch noch nicht so richtig und sie war besonders abends sehr unruhig, sodass sie zugefüttert wurde.

Jetzt bin ich seit 2 Tagen zu hause. Das Stillen klappt schon ganz gut. Leider hat sich Marie an das Stillhütchen gewöhnt und nimmt die normale Brust nicht mehr. Meine Hebamme meinte aber, diese Baustelle soll ich später beseitigen.

Gestern war ich bei meinem Urologen und die Restharnmenge war grenzwertig, morgen muss ich wieder hin und evtl muss ich mir dann selbst Katheter legen. Leider ist das Gefühl des Harndrangs und das Wasserlassen wieder schlechter geworden. Verstopfungen tun ihr übriges dazu.
Das macht mich ziemlich fertig, denn ich habe Angst, dass es für immer so bleiben wird.
Mein Gynäkologe und mein Urologe sagen beide es wird wieder - es braucht Zeit. Aber mir fällt es sehr schwer positiv zu denken.

Der Alltag mit Marie klappt am Tage schon ganz gut. Sie braucht zwar lange beim Stillen, aber die Zeit gebe ich ihr und meist schläft sie danach auf meinem oder dem Bauch meines Mannes ein. Leider hat sie auch Blähungen, die wir aber hoffentlich mit Sabtropfen bekämpfen können.
Abends ist sie total unruhig und lässt sich kaum beruhigen. Sie liegt fast den ganzen Abend an der Brust, schläft ein, aber findet nicht in den Tiefschlaf und wacht wieder auf. Sie brüllt richtig und lässt sich kaum beruhigen. Den Schnuller nimmt sie nicht wirklich. Sie steckt sich lieber die Finger in den Mund.
Die Hebamme meinte die Milchmenge müsste ausreichen und zufüttern wäre nicht notwendig. Gestern nacht waren wir mit Pucken erfolgreich und mussten nicht zufüttern.
Mir graut es schon vor heute abend. Allerdings kann ich ohne Probleme mit meiner Maus schmusen und bin total froh, dass ich sie habe.

All das macht mir total zu schaffen und ich könnte den ganzen Tag nur heulen bzw. heule total viel. Ich fühle mich hilflos und überfordert, mein Kind nicht genügend versorgen zu können. Ich habe das Gefühl eine schlechte Mutter zu sein, obwohl ich mein Kind über alles liebe.
Zusätzlich belastet das Problem mit meiner Harnblase mich sehr. Mir fehlt der Appetitt, obwohl ich weiß, dass ich essen muss - für die Milch und die Energie.

Darüber habe ich heut bereits mit meiner Hebamme gesprochen und nun wird meine Mutter uns ein paar Tage besuchen und unterstützen. Damit ich zumindest erstmal wieder zur Ruhe komme und auch Kraft und Energie tanken kann. Mein Mann unterstützt mich wo er nur kann, aber die Brust kann er nunmal nicht geben. Und übernächste Woche muss er wieder arbeiten.

Ich weiß einfach nicht was icht tun soll um da wieder rauszukommen. Wie kann ich wieder fröhlich werden?
Ist das noch Baby Blues oder bin ich schon in einer Wochenbettdepression?

LG
butterkeks mit Marie (9 Tage alt)

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Hallo,

also das Wochenbett dauert ja ca 8 Wochen, in diesen 8 Wochen solltest du dich erholen und wieder zu Kräften kommen.
Was du schilderst, ist keine echte Wochenbettdepression, sondern vielmehr die Hormonumstellung, und deine körperlichen Probleme.

Ganz ehrlich, vieleicht wäre zufüttern gar nicht so verkehrt, du brauchst nach alledem Ruhe und die findest du nicht, wenn du dich überforderst, wenn du das Gefühl hast, daß dein Kind von deiner Milch nicht satt wird, dann probier es.
Ich musste beim zweiten Kind auch zufüttern.

Das Kind fühlt deine Anspannung, und die überträgt sich, also versuch ruhiger zu werden und es ist gut das du jetzt von deiner Mutter Hilfe bekommst.

Du bist keine schlechte Mutter

LG

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Hallo

Ich denke es ist noch baby blues.

obwohl ich keine so schwere geburt hatte wie du, hatte ich auch probleme mit der blase.
ich spührte einfach nicht wan ich aufs wc musste.
am 2 tag nach der geburt bin ich aufgestanden, und schon lief der urin einfach aus mir raus. ich konnte ihn nicht aufhalten, noch spührte ich wie es lief. hatte einfach eine nasse hose, und eine riesen pfütze am boden.

meine hebamme hat mir geraten am anfang schön nach der uhr gehen und alle stunde auf die blase lehren. so ging ich alle stund aufs wc und sass da und es lief ohne das ich was dazu tun musste, ich spührte es nicht hörte es nur.

ich war mir sicher das ich in zukunft selber auch windel brauchen werde, und unterumständen eine op machen müsste. per zufall war ich etwa 4 wochen vor der geburt bei so einer op dabei. die spuckte mir natürlich die ganze zeit im kopf rum.

ich muss sagen es dauerte mehrer wochen bis ich soweit war das ich ohne angst zu haben, ich pinkle ein, weg gehen konnte, aber wirklich gut wie davor, gingen doch etwa 10 monate.

ich musste beckeboden übungen machen, und hatte regelmässig sitzungen bei der hebamme deswegen.

wegen dem schrein am abend.
ganz viele babys haben ihre schrei phase am abend, das kan mehrer stunden dauern.
dahilf eigentlich nur ruhig bleiben, viel verständnis und dabei rumlaufen. oder halt einfach auf eurem bauch liegen lassen und streicheln, ich habe immer dabei gesungen.oder ganz leise beruhigend mit dem kleinen gesprochen.

bei unserm sohn musten wir immer stehen oder laufen nur schon an den tisch anlehen wurde mit sehr lauten protst verhindert! ;-)
hin setzt ging gar nicht!

du must bedenken vor kurzem ist deine tochter noch völlig geborgen in deinem bauch gewesn, hatte es immer schön warm, es war dunkel und ruhig, hatte keinen hunger, und der bauch drückte auch nicht.

dan kommt das kind in die helle, laut, kallte welt, auf einmal verspührt es hunger, der bauch macht etwas weh, die mama hören die kleinen auch nicht mehr die ganze seit,dabei war der herzschlag doch von anfang an immer da.

da kommen viele andere menschen mit verschiedenen gerüche und noch viel mehr eindrücke.
das muss natürlich verarbeitet werden, und wie kan das ein so kleiner mensch? mit weinen, den das ist die einzige kominikations möglichkeit der kinder.

das du viel weinst ist am anfang oft normal, auch das gefühl keine gute mama zu sein, man ist verunsichert, und wen die kinder weinen, möchte man natürlich das man sofort rausfindet warum und dan dem kind helfen.
aber man muss nicht immer wissen warum sie weinen , sonder nur zeigen das man da ist, und nähe geben.

vertaue auf dich, den du wirst es richtig machen. ganz intuitiv, versprochen.
höre einfach auf dein herz und dein gefühl.

die erste zeit mit baby ist sehr anstrengen, die ganze hormone, und alles dreht sich um das baby, man findet oft kaum einen moment für sich.

zu dem bist du noch im wochenbett, das heist du brauchts noch viel ruhe, mache nur das nötigste oder lass sogar alles deinen mann machen,schlafe wen die kleine schläft. nimm dir nichts vor sondern schau was der tag so bringt. und wie schon gesagt alles ganz langesam und mit vielen ruhepausen, also hinlegen wen du kanst und es gerne machst lese ein buch oder blättere in einem heft.

ich bin ein viel leser, aber das erste jahr mit meinem sohn habe ich kaum was gelesen, normaler weise je nach diche und wie spanden ein buch ist habe ich 1-3 wochen an einem buch, aber im ersten jahr als mama habe ich mit viel glück vileicht 3 bücher gelesen.

lass dich von deiner mama verwöhnen wen sie da ist, ich frage heute nach 4 jahren immer noch ganz viel meine mama wie sie das so gemacht hat, und was sie denkt oder tun würde.
das tut mir immer sehr gut, vileicht ist das auch etwas für dich.

ganz liebe grüsse
nana

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Hallo!

Ich finde nicht, dass du nach Depression klingst.

Damit das auch so bleibt, musst du auf jeden Fall genügend essen und schlafen und brauchst jemanden zum Herz ausschütten. Das sind die "Grundpfeiler", um den Babyblues unbeschadet zu überstehen.

Alles Gute!
LG Claudi

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Hallo! Keine Sorge, von einer richtigen Depression kann man bei weitem nicht sprechen!
Mir ging es psychisch so schlecht, dass mich die Krankenhaus-Psychologin besuchte. Trotzdem galt mein zustand noch als normaler baby blues. ;) Aber ich verspreche dir, es wird besser werden! In ein paar Wochen sieht die Welt wieder anders aus :)

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Hi,
Ich kann mich dem was nana schreibt nur anschliessen! Bezüglic h der Blase; mit beckenbodengymnastik und vielleicht noch physiotherapie wird das wieder auch wenn du das im Moment nicht glauben magst. Abendliches schreien/bauch aua; bei meinem Sohn hat das tragetuch sehr geholfen. Ich hab es extra straff angelegt und das war das einzige was ihn beruhigen konnte. Stillhütchen; ist zwar mühsam aber das kann dir die hebi zeigen wie du diese los wirst. Es braucht ein wenig Übung daher belass es im moment dabei und kümmer dich erstmal um dich!

Und ja, du bist eine gute Mutter gerade weil du alles perfekt machen willst und die hormone tun ihr übriges und machen dich traurig weil nicht alles klappt! Keine sorge, das ist normal. Und du und deine Maus lernt Tag für Tag dazu und jeder neue Tag wird ein bisschen besser!!!

Alles gute, dily

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Huhu du arme,

ich glaube nicht, dass du eine Depression hast - es gibt ja verständliche Gründe, dass es dir schlecht geht!

1. Dein Beckenboden: wenn du konsequent am Ball bleibst wird der wieder. Vielleicht ncht ganz so wie vorher, aber so, dass du keine Probleme mehr haben wirst.
Ich habe mir 2 DVDs bestellt damals - denn die Kurse, einmal in der Woche, erst nach 6 Wochen: das reicht infach nicht.
Liegen, Liegen ist für den Moment angesagt - und immer das Becken ein bissl hoch...
http://www.amazon.de/Mein-starker-Beckenboden-Christine-Niersmann/dp/B000HXD54S/ref=sr_1_2?s=dvd&ie=UTF8&qid=1342817019&sr=1-2

für dich bestimmt super auch:
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Soll keine Werbung sein, aber ich war wirklich sehr zufrieden. Die Dame bietet auch ein tolles Forum an...

2. Deine Kleine - hört sich alles ganz normal an:
hier meine Tipps (hoffe die haben nicht alle anderen auch schon gesagt, habe die anderen Antworten nicht gelesen, ist schon so spät...)
- Ostheopath? Frag nicht - keine Ahnung wie die das machen, aber danach hat meine kleine "vernünftig" geschlafen (6h am Stück, dann noch einmal 4, oder auch 5 und 5. Und ich bin nicht die einzge mit solchen Erfahrungen)
- Pucken wirklich konsequent durchführen - Eva war die ersten Wochen quasi nur gepuckt. Vielleicht hat sie sich deshalb erst ein bissl später (aber völlig normal!!!) gedreht - aber es hat unser aller Nerven unendlich geschont. (Sehr hilfreich: Swaddle me Pucksäcke)
- Tragehilfe? Man darf auch mit Beckenbodenproblemen das Baby tragen - bei uns war das der Ausknopf - kann ich ebenfalls nur empfehlen (wir hatten eine Manduca, aber der MArkt ist groß...) Wenn du jetzt anfängst (bzw. wenn du wieder gut laufen kannst etc.) kennt dein Körper das Gewicht noch von der SS.

Diese abendlichen Schreiphasen sind leider ziemlich normal - aber sie gehen vorbei!

Ich drück dich und wünsche dir gute Besserung - und das sie schnell eintritt. Ich hoffe du hast eine gute Hebamme , die dir beisteht!

Gute Nacht, fmb

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Danke für eure Antworten. Mir geht es auch schon besser. Meine Mama ist da und hilft mir im Haushalt. Mein Mann kümmert sich super um die Kleine und meine Hebamme hat mir ein paar Sachen von Weleda gegen Anämie und Erschöpfungszustände empfohlen. Im Moment blicke ich wieder positiv nach vorne.