auch große Babys können spontan geboren werden

http://www.bz-berlin.de/bezirk/umland/fast-sechs-kilo-schweres-baby-geboren-article1795493.html

bei zurückhaltender Geburtsleitung und genügend Zeit bleibt dabei auch die Mutter oft unverletzt.

Trotzdem will ich damit nicht für eine natürliche Geburt um jeden Preis plädieren, nur denjenigen Frauen Mut machen, die etwas größere Kinder erwarten.

lieber Gruß

Miri

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Nur weil MAL ein großes Baby unkompliziert spontan geboren wurde, mindert es nicht dass allgemein erhöhte Risiko dass das Kind hat bei einer vaginalen Entbindung.

Warum erst Komplikationen heraus fordern wenn man weiß, dass es ein "Brocken" wird?

No Risk no fun? Oder wie soll man das verstehen? Es geht bei Makrosomie um eine ernsthafte Indikation für einen Kaiserschnitt. Babys über 4500g haben ein 23%iges Risiko für Schulterdystokie. Das heißt Sauerstoffmangel bis hin zur geistigen Behinderung und Tode. Ganz von dem Risiko der Schädigung des Armnerves, was ein Leben lang beeinträchtigen kann.

Wenn der Kopf des Babys ebenso sehr groß geschätzt wird kann man eine vaginale Geburt probieren. Denn passt der Kopf, passen auch die Schultern. Passt der Kopf nicht, kann ein sek. KS in Ruhe durchgeführt werden.

Wenn der Kopf nur normal groß geschätzt wird oder gar kleiner und das Gewicht/Größe erhöht ist, so ist eine Schulterdystokie schon fast garantiert, da der Kopf durchs Becken passt und die Schulter hängen bleiben. Ein sek. KS ist nicht mehr möglich. Das Kind erleidet während dieser Komplikation Sauerstoffmangel und es liegt nun in der Hand des Geburtshelfers, das Kind irgendwie aus dieser Situation zu bekommen und zwar schnellst möglich.

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Deinen Beitrag finde ich super.

War bisher auch immer auf dem anderen Stand/Meinung, aber deine Argumentation regt mich zum Nachdenken neuer Sichtweisen an :-) #danke

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das problem ist aber, dass der ultaraschall gegen Ende der Schwangerschaft sehr ungenau ist.

Es geht hier um Abweichungen von 15%. Das heißt, wenn ich ein 4 kg schweres Kind habe, dann kann es ebenso nur 3400 g wiegen (angeblich sehr geringe Gefahr) aber auch über 4500 g mit angeblich erhöhten Risiken.

Von daher ist es schonmal gar nicht so leicht, das vor der Geburt genau festzustellen.
Auch das Verhältnis von Größe und Gewicht, dass Du ansprichst, lässt sich vor der Geburt nur schätzen.

Dann muss man leider sagen, dass es auch viele Kinder gibt, die eine Schluterdystokie erleiden und leichter als 4000 g sind. Was ist mit denen?

Von daher ist es eben gar nicht so einfach, dass man sagen könnte, wir machen bei allen Kindern über 4500 g einen Kaiserschnitt und verhindern damit zuverlässig alle Schulterdystokien.

Was noch hinzu kommt: schwere Kinder und überhaupt alle Kinder brauchen bei der Geburt einfach ihren Rhythmus und ihre Zeit, beispielsweise um sich richtig in den Geburtskanal einzustellen.

Wenn die Wehen nachlassen, kann es gerade beim großen Kind sein, dass die Mutter Erholung braucht oder das Kind. Wenn ich jetzt, wie in der Schulmedizin üblich, ein Wehenmittel dranhänge, dann pushe ich die Geburt, das Kind kann sich nicht gut eindrehen und die Gefahr dass die Schultern nach der Geburt des Kopfes hängen bleiben ist einfach größer. Erst recht dann, wenn ich bei einem großen Kind noch den Kristeller Handgriff (also Druck auf den Bauch) ausübe.

Ein Teil der Schulterdystokien sind durch Eingriffe in den Ablauf der Geburt hausgemacht. Viele betroffene Mütter haben zuvor Wehenmittel oder Mittel zur Geburtseinleitung erhalten.

Dann geht´s weiter. Durch besonnenes Handeln (siehe auch Interview mit Dr. Hildebrandt in der Zeitschrift Dr. mabuse) könnten viele Schulterdystokien ohne Schäden für das Kind gelöst werden. Es gibt einige Manöver, die dazu beitragen, ohne dass am Kind gerissen und gezogen wird. Aber die meisten Ärzte panikieren in solch einer Situation und dann kommt es oft erst dadurch zu den Folgeschäden.

Von daher ist es nicht so schwarz/weiß zu sehen. Großes Kind = gleich hohes Risiko = Kaiserschnitt.

lg Miri

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Ich hatte bei meiner Geburt 5140 gr und war 56 cm groß und bin spontan geboren.. Meine Mama war normalgewichtig.. Was der Wirbel von den Ärzten heutzutage soll versteh ich nicht.. Mein Onkel hatte 62 cm und war 6100 gr schwer und meine Oma war eine ganz normalgewichtige Frau.. Er wurde auch spontan geboren..

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mit dem Gewicht der Mutter hat das eher weniger zu tun, man kann auch normalgewichtig eine Gestationsdiabetes entwickeln

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Das mit dem normalgewichtig war auf den Artikel bezogen, weil da erwähnt wurde, dass die Mutter nicht übergewichtig war.. Meine Mutter und auch meine Oma hatten beide keine Schwangerschaftsdiabetis.. Es gibt halt einfach auch Kinder die schwerer sind als andere..

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Ätzend, dieses: die Mutter ist normalgewichtig. Klar, wer ein 'zu großes' Kind bekommt ist ja in der Regel selbst schuld. Das erwischt mich heute auf dem falschen Fuß.

Hallo?! Was ist aus Vielfalt und Unterschiedlichkeit geworden?Muss denn immer alles normal, normiert und standadisiert sein.

Gut, dass man bei dem Artikel sieht, das eben nicht alles nach Schema F laufen muss.

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genau deswegen habe ich es ja eingestellt!

Genau so, wie es heute normiertes Obst gibt, wird auch in der Geburtshilfe alles normiert und was nicht passt, wir passend gemacht.

Wer heute nicht denkend in die Geburt geht, der zahlt einen hohen Preis.
Früher hat man mal gesagt, eine Frau muss loslassen und entspannen bei der Geburt

heute muss sie wachsam sein, damit sie unnötige Interventionen verhindern kann. Das führt das Ganze natürlich ad Absurdum, denn so können immer weniger Frauen Kinder auf normalem Wege bekommen!

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Verfolge Deine Posts auch so ein bisschen ;-)! Das ist ja ein Thema, das Dir persönlich am Herzen liegt.

Und das, was Du sagst stimmt! Wenn ich jetzt auf meine zweite Geburt nicht gut vorbereitet wäre, würde ich wahrscheinlich schon nen Termin zur Einleitung in der Klinik haben...und das im "Zustand nach Sectio"...

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Haha,

was soll ich da sagen? Mein Erster hatte im Vergleich nur 54 cm und war mit 3844 g (kam bei 40+6) wohl eher ein Fliegengewicht. Aber was hatte meine Ärztin mir "verschrieben"? Je einen Apfel- und einen Quarktag in der Woche, damit ich nicht zu sehr zunehme und das dann nicht aufs Baby übergeht. Hab mich nicht dran gehalten (Was gibt's denn auch bei 12 kg zu meckern?). Man, endlich mal nicht den Bauch einziehen müssen und auch mal naschen weil man schwanger ist. ;-)
Und jetzt, beim zweiten Kind, hieß es gleich wieder schon zur Nackenfaltenmessung, dass das ein schweres Baby wird und dann kamen die Horrorgeschichten, wenn die Kinder dann im Becken feststecken, weil das Abdomen zu groß ist und dann muss man das Beinchen brechen usw. Das will man doch gar nicht hören, schon gar nicht, wenn man nicht mal annähernd über die 4000g kommt, oder? Ich will auch beim zweiten Mal entspannt entbinden und hatte das letzte Mal viel mehr Angst vor einer Nadel im Rücken, sodass ich diese Option bis zum Schluss geschoben hab (und dann war's auch schon zu spät dafür). Und alle denken immer gleich, das müssen unentdeckte Diabetesbabys sein. Alles wird über einen Kamm geschoren. Schade.

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Hallo,

ja, ich finde es auch erschreckend, wie selbstverständlich es geworden ist, dass in den natürlichen Geburtsverlauf eingegriffen wird! Wenn ich mit meinen Freundinnen und Bekannten über die Geburten ihrer Kinder spreche, könnte man glatt das Gefühl bekommen, dass die Frauen von heute nicht mehr in der Lage wären, ihre Babys selbst zur Welt zu bringen. Nein: Sie werden entbunden!

Mein Mann kam vor 26 Jahren mit 5550g auf 63cm und einem Kopfumfang von 43cm zur Welt...spontan, allerdings nicht verletzungsfrei (Riss 2. Grades)! Und meine Schwiegermutter war damals wirklich eher ein Leichtgewicht.

Ich selbst bin sehr zart (1,63m, 45kg) und mir wurde tatsächlich in der 12. SSW von meiner FÄ gesagt, ich könne mir ja schon mal ein Wunschdatum für den geplanten KS überlegen #schock So zierliche, junge Mädchen (bin 22) könnten nicht spontan gebären! #kratz
Ich bin nach dieser Aussage nur noch zum 2. und 3. Screening bei ihr gewesen und habe die restlichen Vorsorgen von meiner Hebi im Geburtshaus machen lassen.
Am 22.09.2013 kam meine Tochter in diesem GH innerhalb von 3 Stunden, spontan und verletzungsfrei zur Welt #verliebt ...so viel dazu! Sie war allerdings kein überdurchschnittlich großes Baby (52cm, 3390g, 33cm KU).

LG
Kim mit Ida Linnea

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Sehr einseitige Sichtweise. "Heutzutage" überleben dank der modernen Medizin die meisten Mütter und Neugeborenen die Geburt. Im hier so verglorifizierten "Damals" war das alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Die Sterberate der gebärenden Mütter betrug bis zu 1:8 mit der Geburt als häufigste Todesursache von Frauen im gebärfähigen Alter, da die menschliche Geburt im gesamten Tierreich die komplikationsreichste und gefährlichste ist (unsere Babys sind im Verhältnis sehr unterentwickelt, wenn sie geboren werden, da die Becken der Frauen evolutionsbedingt nicht breiter werden können, sonst würden wir unsere Fähigkeit des Aufrechtgehens verlieren), die Säuglingssterblichkeitsrate betrug bis Anfang des 20. Jhd um die 30%.
In Ländern mit weniger guter medizinischer Versorgung ist es heute noch so, während bei uns die Todeszahlen (der Mütter UND der Kinder) in den Promillebereich gerutscht sind.

Man muss die rosarote "Früher war alles toller"-Brille ablegen und die harten Fakten begutachten, bevor man die moderne Geburtsmedizin verteufelt oder gar schwachsinnige Aussagen trifft wie "heutzutage können Frauen nicht mehr gebären".

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du vergisst aber in der ganzen Diskussion, dass

1: die Mütter und Kindersterblichkeit gesunken ist, seit Antibiotika verfügbar sind
2. ein häufiger Sterbegrund früher das Verbluten der Mutter war und wir heute sehr versiert darin sind, mütterliche Blutungen zu behandeln, was ein großer Segen ist
3. früher viele Mütter und Kinder an mangelnder Hygiene starben
4. das wir heute auf Präeklamsie und HELLP anders reagieren
5. auch früher viele Komplikationen durch unsachgemäße Eingriffe in den Geburtsverlauf erst entstanden sind.

beides hat nichts mit der zunahme von Kaiserschnittentbindungen zu tun.

Es bringt nichts, frühere Zeiten in den Himmel zu loben, denn wie du ja ganz richtig feststellst, war die Sterblichkeit früher viel höher und ist sie ja heute noch in den unterentwickelten Ländern.

aber kaiserschnitte und andere Eingriffe in de Geburtsverlauf, spielen dabei nur eine ganz untergeordnete Rolle.

heute wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

Die Mütter- und Kindersterblichkeit könnte heute in Deutschland noch viel niedriger sein, wenn nicht so viele Interventionen in die Geburtsabläufe stattfinden würden.

In Ländern, wie Norwegen, die eine sehr geringe Kaiserschnittrate (15%) haben, ist die Mütter und Kindersterblichkeit nochmals niedriger, als bei uns.

Auch Studien in Island haben gezeigt, dass sich während einer deutlichen Zunahme der dortigen kaiserschnittrate, die Neugeborenensterblichkeit und Sterblichkeit rund um den Zeitpunkt der Geburt nicht entsprechend senken ließ. Ähnlche Beobachtungen gibt es auch in Deutschland. (siehe Faktencheck Kaiserschnitt).

Und wenn ein Drittel aller Frauen heutzutage einen Kaiserschnitt in Deutschland bekommt, finde ich die Aussage, dass "Frauen heutzutage nicht mehr gebären können" in Sinne von dürfen ganz und gar nicht "schwachsinnig". Viel schlimmer finde ich, alles zu schlucken, was einem Mediziner so als Grund für Interventionen präsentieren und nicht kritisch nachzufragen. von den so genannten "harten Fakten" bleibt nämlich bei kritischer Auseinandersetzung leider nicht mehr allzuviel übrig.

Trotzdem spreche ich mich persönlich nicht gegen die Schulmedizin aus, so lange, wie sie klug und mit Bedacht eingesetzt wird.

lg Miri

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Ich denke es hängt nicht nur von Gewicht und Größe ab. Die Tochter meiner Bekannten war z. B. ziemlich klein, nur knapp über 3000g und 49cm. Aber sie steckte fest, die Geburt ging stundenlang nicht vorwärts. Die Ärzte rieten zum KS den sie aber auf keinen Fall wollte. Nach weiteren Stunden holten sie die Kleine mit der Saugglocke. Ergebnis: Kind hatte nen deformierten Kopf und die Mutter lag wegen eines extremen Dammrisses eine ganze Woche im Krankenhaus. Außerdem hat sie geschworen das nächste Mal auf die Ärzte zu hören wenn sie ihr zum KS raten...

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john klotz #rofl

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Zeit, Zeit und nochmal Zeit. Mein Sohn kam im Juli 2012 mit 5520 Gramm und 39 Kopf spontan und ohne Probkeme als drittes Kind zur Welt.

Ich ich normalgewichtige musste mir immer wiefer anhören, ich habe mein Baby so FETT gefressen. Die drei Zuckertest müssten angeblich falsch negativ gewesen seien und das mein Mann ebenfalls mit 4900 Gramm geboren wurde, wurde ignoriert.

2 Kliniken haben mich abgelehnt und die dritte Klinik dem Spontanversuch zugestimmt.

Heute will sich kaum eine Klinik die Zeit nehmen und das Risiko eingehen. Jetzt bin ich wieder SS und mein Arzt sagt, aufgrund der wiederholten 5 Kilo Babys in meiner Familie und der meines Mannes, brauche ich nicht auf ein normales Baby spekulieren.

Gut so, nach der letzten Erfahrung gehe ich diesmal gleich den Weg mit einer Beleghebamme in eine Klink die meine Wünsche zumindest erstmal respektiert, anstatt mir ständig ein schlechtes Gewissen einzureden.

Ich drücke allen Mama mit großen Kindern alle Daumen für eine tolle u.d selbstbestimmte Geburt.

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Liebe Dina,

das Schlimme ist ja, und das zeigt Deine Geschichte, dass alles über einen Kamm geschoren wird.

Man schaut gar nicht individuell, sondern vergleicht alles mit allem und sieht gar nicht die Unterschiede und die Individualität jeder einzelnen Frau.

Wer heute nicht vollkommenes Mittelmaß, völliger Durchschnitt ist, muss schon mit sehr viel Selbstbewusstsein und wachem Verstand in die Geburt gehen, um keinen Schaden durch hausgemachte Komplikationen zu nehmen.

Gut, dass Du Deinen Weg gefunden hast und weißt, was Du willst. Ich wünsche Dir viel Glück für Deine nächste Geburt.

lg Miri

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Respekt 39 kopf ;-) !
ok bestimmt da es das 3 te war und nicht das erste war es bestimmt einfacher.

Ich hatte meine erstgeburt mit ku 38cm spontan...puh...das hat mir schon gereicht, ok ein 2tes wäre jetzt wahrscheinlich selbst bei gleicher Kopfstöße einfacher...

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Ich finde jetzt Größe zB gar nicht so relevant...was da an Länge rausflutscht ist ja nicht so wild.
Kopfumfang zB aber schon.

Ich hab meine Tochter mit KU 38cm zur Welt gebracht...aua...
Da wäre egal gewesen wenn sie noch größer gewesen wäre.

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ja eben, es hängt sehr von den individuellen Gegebenheiten ab.

lg Miri