Frage zu „B-Streptokokken“ – Geburt

Ihr Lieben,

bei mir wurden (schon vor längerer Zeit – vor der Schwangerschaft) B-Streptokokken nachgewiesen. Dies war Zufall – ich hatte nie Probleme oder Beschwerden. Mir wurden damals Vaginalzäpfchen verordnet.

Nun bin ich in der 31. SSW und mir wurde vom Gyn. gesagt, dass aufgrund dieses Nachweis unter der Geburt 3x Antibiotika verabreicht werden müssen – um eine Infektion des Kindes zu verhindern.

Ich habe versucht hierzu ein paar Informationen zu finden, doch so richtig sicher bin ich mir nun nicht – daher meine Fragen an Euch, falls es hier Mädels mit Erfahrung dazu gibt:

- kann man trotzdem z. B. eine Wassergeburt haben – die Oberärztin meinte ja, aber ob die Hebammen das dann auch so sehen?

- eigentlich wollten wir im sogenannten „Hebammenkreißsaal“ (nur Hebammenbetreuung bzw. nur in Notfällen wird der Arzt dazu gezogen….also im Prinzip wie im Geburtshaus nur im Klinikgebäude) entbinden, weiß jemand zufällig, ob das trotzdem geht? Beim Vorgespräch sagte man uns, dass nur Schwangere ohne Risiken zugelassen werden….

- bekam jemand unter der Geburt Antibiotika und kann mir berichten ob das irgendwelche Nebenwirkungen hatte? Ich bin kein Freund von Antibiotika und stelle es mir heftig vor, wenn ein Baby schon vor der Geburt davon eine Menge bekommt irgendwie….

Vielen Dank Euch und
alles Liebe
Martina

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Hallo,

ich bin auch postiiv.

1. Ich habe in der Wanne entbunden, war kein Problem wegen der Streptokokken

2. Ja das geht auch, ist in den meisten Kliniken sowieso regelfall das die Hebamme im Kreißsaal das Sagen hat und nur im Notfall ein Arzt hinzugezogen wird.

3. Nein überhaupt keine Probleme.

LG und alles Gute!

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Hallo Martina,

in dem Fall kannst Du nur in einer Klinik entbinden, weil Du Infusionen erhältst. Diese bekommst Du zirka 4 Stunden vor der Geburt, das Baby ist dem also nicht zu lange ausgesetzt. Ich denke, das Risiko der Antibiotikagabe steht in keinem Verhältnis zum Risiko, wenn Du mit Streptokokken in die Geburt gehst, ohne die Beigabe von Antibiotika. Immerhin infizieren sich 2 von 1000 Babys während der Geburt.

Den Antibiotika kannst Du entgehen, wenn Du einen geplanten Kaiserschnitt durchführen lässt (die Fruchtblase muss noch intakt sein bei Durchführung des Kaiserschnitts).

Gruß,

Neko

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das stimmt nicht. eine positiver b streptokokkentest ist kein ausschlussgrund für eine außerklinische geburt. auch eine vorsorgliche antibiotikagabe ist nicht pflicht, sondern liegt immer noch im ermessen der schwangeren. ob du trotz positiven b steptotest die gährlichen stämme hast oder die harmlosen weiß man ja nicht und das testet auch niemand vorsorglich. ein geplanter kaiserschnitt ist in dem fall überhaupt nicht nötig und unverantwortlich.

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Bei uns ist B-Streptokokken im GH kein Ausschlussgrund. Es gelten dann strengere Regeln (12 Stunden nach Blasensprung muss das Kind da sein, intensivere Überwachung), aber es ändert letztlich nicht viel.

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Danke Dir!

Geben die dort denn Antibiotika oder wird das dann gänzlich gelassen?

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Es wird dann kein AB gegeben.
Dafür wird die Mutter während der Geburt genauer beobachtet und auch mal schneller verlegt, und die ersten Tage Wochenbett kommt die Hebamme zweimal täglich vorbei, zusätzlich erhalten die Eltern genaue Anweisungen, worauf sie beim Kind achten müssen.

(Ich hatte überlegt, ob ich auf B-Streptokokken testen lasse und mich daher etwas genau mit dem Verfahren im GH beschäftigt. Da es letztlich nur "strengere Regeln" und "genaue Überwachung nach der Geburt" ist, haben wir uns gegen den Test entschieden - unser Baby würden wir so oder so genau überwachen ;))

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Hallo,

ich hab leider auch den positiven Abstrich. Zu Deinen letzten beiden Fragen kann ich nichts sagen, aber meine Hebamme aus dem Geburtsvorbereitungskurs meinte, ich könne leider nicht in der Wanne entbinden, weil das Kind da quasi von den Keimen umspült würde.

Solange die Fruchtblase aber noch verschlossen ist, kann man durchaus ein Entspannungsbad nehmen.

Alles Gute!

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Die Wirkung der antibiotische Therapie unter der Geburt ist NICHT belegt.

Es ist strittig, bzw nicht anzunehmen, dass das Kind sich über eine Schmierinfektion im Geburtskanal ansteckt. Diskutiert wird die Ansteckung in utero über den Blutkreislauf.
Nicht alle Stämme der BStreptokokken verursachen auch die gefährliche Neugeborenensepsis!

Wichtig sind: der rasche WehenBEGINN nach Blasensprung um aufsteigende Infektionen zu vermeiden (12h) und die besonders aufmerksame Beobachtung des Kindes nach der Geburt. Das geht aber auch außerklinisch (Temperatur, Erbrechen, Apathie, bei Sepsis rasanter Verfall des Kindes). Bei kleinsten Unsicherheiten kann das Kind in der Klinik vorgestellt werden, mit der Info Strep positiv; Abstrich wird gemacht und ggf zügig gehandelt.

Informiere dich gründlich, (am besten über die intensive Forschung von Dr. S. Hildebrandt) es wird auf dem Gebiet viel Unsinn verbreitet.

PS: Mein Kind wurde geboren nach Blasensprung, mit Wannenaufenthalt, ich hab einen positiven BEfund. Kind gesund.

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Also lieber antibiose als strepptokokken...kann beim ks auch passieren...hatte eine bekannte...das baby lag zwei Wochen auf intensiv. Ist also nicht mit zu spassen.

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Hallo Martina,

wurde denn nochmals ein Abstrich gemacht? Nur weil der vor langer Zeit mal positiv war, muss er das jetzt nicht mehr sein, das kann immer mal wieder vorkommen, aber auch wieder vorbeigehen! Lass nochmals einen Abstrich machen, am besten in ein paar Wochen und dann sieht man weiter! Ich denke das mit dem Hebammenkreißsaal geht auf jeden Fall (schön, dass du dich dazu entschlossen hast!). Ich würde den Abstrich abwarten und dann ggf. nochmals im KH anrufen bzw. vorbeigehen und mit den Hebammen bzw. Ärzten sprechen und die wegen Wanne usw. befragen!

Alles Gute

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Hey Du,

ja - sofern sie Platz haben am Tag X (ist ja leider nicht garantiert) möchten wir gerne dort entbinden.

Die Hebamme hat mir beim Vorgespräch, das inzwíschen war, auch gesagt, dass man nochmals einen Abstrich machen sollte. WENN dann ein positiver Befund da ist, würde eine Antibiotika-Gabe empfohlen - würden dann die Ärzte der Klinik übernehmen und danach wären "nur noch" die Hebammen / Konzept des Hebammenkreißsaals aktiv.

Da so viele Frauen diese Indikation haben, hat man sich zu diesem Vorgehen entschlossen, da man sonst zu viele Frauen vom Hebammnkreißsaal ausschließen müsste. An sich sind ja keine Ärzte "zugelassen" - hier macht man dann am Anfang der Geburt eine Ausnahme.

Auch eine Wannengeburt wäre wol kein Problem laut der Hebamme - Strebtokokken hin oder her.

Bei Dir alles gut?

Liebe Grüße
Martina

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Hallo Martina,

das klingt doch alles gut, es kann ja sehr gut sein, dass der Abstrich negativ ist! Und falls er doch positiv sein sollte, dann sind das ja trotzdem alles gute "Aussichten"! Bei uns ist alles gut, Kinder waren bzw. sind gerade krank (erst die Große, jetzt die Kleine), das ist etwas (?) anstrengend, aber geht ja alles Gott sei Dank vorbei.

Genieße die letzten Schwangerschaftswochen, hoffe, es ist noch nicht zu beschwerlich!
Alles Gute

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Hallo,

ich habe mit positiven Streptokokken Zuhause entbunden - ohne Antibiotika.

Ich habe mich lange damit auseinander gesetzt und meine Hebamme war dafür es nicht zu nehmen - mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen.

Z.B. Keine lange Phase zwischen Blasensprung und Geburt ( bei mir ist die Blase erst bei der letzen Wehe geplatz...)

Sehr viele Frauen haben die Streptos - schon immer und nur bei wenigen wurde es überhaupt festgestellt. Mittlerweile öfter, weil sie das ja jetzt alles immer testen.
Und noch viel weniger hatten früher Problme damit.

Die Antibiotika selber gelangt sehr oft nicht in die Blutbahn von Kind, weil es ja auch mal schneller gehen kann.
Die Gabe vom AB ist allerdings schon mit Risiken und sehr viel Stress verbunden.
Der Körper muss während der Geburt sehr viel Arbeiten und viele Programme werden hier abgespielt. Da ist es sehr kontraproduktiv, mal eben AB zu spritzen.

Es muss natürlich jeder für sich selber entscheiden, aber ich bin der Meinung, das ein gesunder Körper weiß was er tut und nicht ständig irgendwelche "gutgemeinten" Verbesserungen braucht. Sonst wären wir ja vielleicht gar nicht mehr hier...

Ein Risiko bleibt immer, aber das Leben an sich ist auch gefährlich und Antibiotika ist auch nicht ohne Nebenwirkungen.

Liebe Grüße