Angst vor Depression nach der Geburt

Hallo an alle dies kennen...

ich habe schon viel darüber gehört dass es vielen Frauen nach der Geburt schlecht geht, Depressionen haben , etc.

Aus irgendeinem Grund habe ich totale Angst davor, dass das bei mir auch so wird.

kann mir irgendwie gut vorstellen, dass ich mich sehr leer fühlen werde ohne das Baby in mir.

Merkwürdigerweise habe ich aber überhaupt keine Angst vor der Geburt an sih oder den Schmerzen. Nur ich kenn mich, und ich kann mir vorstellen, dass ich dann nur am Heulen bin.

Wenn ich jetzt Filme über Geburten sehe (RTL , "Unser Baby" z.B.) dann könnte ich schon jetzt losheulen....

Geht es jemand auch so? Oder ist es euch so ergangen?

Danke....

Inga (35.Woche)

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ich muss heute noch heulen, wenn ich z.B. "mein Baby" sehe ;-) Neulich hab ich sogar bei einer Elefantengeburt geheult #hicks #schwitz

Ich hab mich nach der Geburt nicht unbedingt leer gefühlt, mir war das nur manchmal alles ein wenig zu viel und irgendwie dachte ich, dass ich die Muttergefühle nicht richtig merke/dass ich den kleinen gar nicht soooo liebe wie alle immer erzählen #schock

am 2. Tag nach der Geburt hatte ich dann auch noch sooo Heimweh (war in der Klinik) dass ich am nächsten Tag nach Hause bin. Dann gings mir auch schon wieder besser (seelisch zumindest)

LG, blubella + Paul (13 Wochen + 5 Tage)
http://familienpolitik.24stunden.de

(wenn du noch Fragen hast, kannst du mich gerne über VK ansprechen)

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Hallo Inga!!!!


Ich heule jetzt mehr als vor der SS. Und das bei allen möglichen Dingen ...
Hochzeiten, Geburten etc.
Mein Mann macht sich schon lustig über mich...;-)

Vor der SS hatte ich auch Depressionen und eine Heidenangst, das ich auch Wochenbettdepressionen bekommen könnte.
Gottseidank ist alles gut gegangen!!!!!!
Vielleicht informierst du dich über die 1. Anzeichen und gehst SOFORT zum Arzt, wenn Du meinst , du könntest Depressionen haben.

Aber mach dich NICHT verrückt!!!!!!!!

LG Theresa und Lena (01.01.06)

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Hallo Inga,

ich habe am 18.5. mein Baby bekommen und bin nach zwei Tagen nach Hause.
Im Krankenhaus habe ich noch getönt: "Mir geht es SO GUT und mein Baby ist SO LIEB - ich bekomme bestimmt keinen Babyblues!"

Freitag bin ich nach Hause und Freitag Abend ging es los mit der Heulerei. Wir hatten Besuch und auf einmal wurde mir alles zu viel. Meine Kleine fing an zu weinen und auf einmal musste ich auch heulen und konnte nicht mehr aufhören.
Das ging bei mir mindestens eine Woche so, danach kamen noch der ein oder andere Rückfall.

Es ist denke ich gut, wenn du dich ein bisschen darauf einstellst, dass das kommen könnte und weißt, dass das absolut normal ist. Du kannst gar nichts dagegen tun, die Hormone drehen einfach durch.
Ich liebe meine Kleine total, konnte mich trotz Depri gut um sie kümmern und auch das Stillen hat geklappt. Aber ich musste ständig heulen und war wirklich depressiv.

Lag aber wohl auch daran, dass ich bis eine Woche vor der Geburt gearbeitet habe und topfit war. Dann der Sprung ins Wochenbett, auf einmal Fulltime-Mama sein - das hat mich umgehauen, auch wenn ich theoretisch wusste, worauf ich mich einlasse. Ich habe mich eingesperrt gefühlt, meinen Mann beneidet, der jederzeit die Wohnung verlassen konnte zum arbeiten oder einkaufen. Ich fühlte mich allein, denn auf einmal wurde mir klar: Alle in meinem Umfeld haben sich für mich gefreut und mitgefiebert, allen voran mein Mann. Aber letztendlich bin ICH als Mama die EINZIGE, deren Leben sich komplett verändert. Von heute auf morgen.

Naja. Inzwischen habe ich mich wieder eingekriegt und kann mich besser auf die Umstellung einlassen. Ich kann dir raten: Wenn du unsicher bist, bleib lieber einen Tag länger im KH. Wenn irgendwie möglich sollte sich dein Mann mindestens eine Woche komplett freinehmen und für dich da sein.
Damit du in dieser labilen Phase nicht allein bist. Haltet euch zu viel Besuch vom Hals.

Hey, aber vielleicht kriegst du ja gar keinen Babyblues!!! Oder du hast ihn nur an einem Tag....

So oder so: du packst das schon.

Liebe Grüße
Jana & Lena *18.5.06



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Hallo Inga,

ich hatte, denke ich, den ganz normalen "Babyblues" nach der Geburt bzw. die "Heultage", wie meine Hebamme meinte. Die "Leere" ohne Baby im Bauch kam bei mir erst einige Wochen später - nach der Geburt ging es bei mir vor allem um diese wahnsinnige ungewohnte Verantwortung. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, wie schön es doch wäre, wenn meine Tochter schon 18 wäre und ich endlich frei von der Verantwortung (eine Illusion natürlich, denn Eltern bleibt man für immer).
Später kam die Hilflosigkeit, als sie anfing zu weinen (sie hatte starke Blähungen und wir konnten ihr einfach nicht helfen - das bedeutete nächtelanges Geschrei).
Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man die Zeit des "Wochenbetts" wirklich ernst nimmt, dass man sich schont und sich zwar nicht als Kranke sieht, aber als Jungmutter und sich die Zeit nimmt, sich auf diese immensen Veränderungen einzustellen. Es ist vielleicht auch wichtig, sich nicht abzulenken, nicht zu verdrängen, sondern auch die dunklen Gedanken zuzulassen und mit anderen (vielleicht vor allem auch anderen Jungmüttern) darüber zu sprechen. Und man sollte sich Zeit für sich selbst nehmen, sich nicht total in die Mutterrolle versenken, sondern z.B. auch einmal einen Spaziergang alleine machen oder mit dem Partner ins Kino oder essen gehen. Das sagt sich so einfach und ist doch so unglaublich schwierig, gerade wenn man stillt und das Kind keinen richtigen Schlaf-Wach-Rhythmus hat. Ich glaube, wir sind damals ca. 3 Monate nach der Geburt das erste Mal wieder zu zweit als Paar unterwegs gewesen (ich fand das schon eine unglaublich langsame Zeit und habe mich wie ein Alien unter Menschen und ohne mein Kind gefühlt, das war wirklich extrem).
Das ist vielleicht das Wichtigste: Den Kontakt zur Außenwelt nicht verlieren, sich nicht einigeln, sondern auch Hilfe suchen und den Kontakt zu anderen Müttern (z.B. in Rückbildungskursen oder in der Babymassage, bei PEKIP), denn wir alle sind insbesondere beim ersten Kind in der gleichen, ganz speziellen Lage, plötzlich ganz alleine auf einem völlig fremden Planeten ausgesetzt zu sein...!

Lass' es einfach auf Dich zukommen und sei ganz lieb gegrüßt,
Sabi.