War die Einleitung mit anschl. Sectio die falsche Entscheidung?

Hi ihr Lieben,
ich weiß letztendlich kann keiner mir helfen. Aber ich muss es mir gerade mal von der Seele schreiben.
Bisher war ich immer super glücklich wie alles gelaufen ist und dass der Kleine nach der Geburt fit war! Ich dachte ich hätte alles richtig gemacht. Aber jetzt bin ich unsicher. "Kurz" zu unserer Geschichte:
Ich wurde am errechneten Termin von meiner Frauenärztin ins Krankenhaus geschickt, da die Plazenta innerhalb von 3 Tagen stark verkalkt aussah, das Fruchtwasser trübe aussah(wobei das alleine kein Grund wäre laut FA) und vor allem die sonst gute Nabelschnurdurchblutung laut Ultraschall schlecht war. Noch dazu war mein Baby sowohl im Bauch, wie auch beim Ctg sehr, sehr ruhig geworden. Im Krankenhaus haben sie mir dann empfohlen einzuleiten, da die Durchblutung wirklich schlecht aussehe und die Plazenta auch. Ich stimmte zu, auch wenn ich gerne noch länger gekugelt hätte-aber für den Kleinen wollte ich alles richtig machen! Ich wurde eingeleitet, bekam am nächsten Morgen starke Wehen-alle 2 Minuten. Nach 5 Stunden war der Muttermund erst minimal geöffnet. Während dieser Zeit waren immer mal Herztonabsacker, die aber mit Trinken, Zitronengras schnüffeln und Gymnastik sich immer erholten. Dann rauschten auf einmal die Herztöne richtig ab, waren weg, kamen zwar gleich wieder, aber nur noch zw. 40-60. Sofort kam der Chefarzt und spritzte mir Wehenhemmer, sagte, dass das so nicht weitergeht und da der Muttermund so wenig auf ist kann er keine Untersuchung beim Kind machen und wir müssen jetzt schleunigst den Kleinen da rausholen. Die Entscheidung ist gefallen, da gäbe es keine anderen Optionen mehr.(Aber alles sehr lieb und ausführlich erklärt)Es kann sein, dass die Nabelschnur um Hals ist oder was anderes, aber es kann auch sein, dass gar nichts ist. War für mich okay, ich fühlte mich dort sehr gut betreut, wollte nur das mein Baby gesund zur Welt kommt, die Sectio verlief super und ich war trotz Kaiserschnitt happy! Ich habe den Kleinen sofort gesehen, er war nur ganz kurz einmal bei den Kinderärzten, dann kurz bei mir und bis ich dann genäht war beim Papa kuscheln:-) Es war übrigens alles gut.
Nun ist es so, dass mein Kleiner nach 10Wochen nicht mehr entwicklungsgerecht(die ersten 4 Wochen war er absolut fit) ist und wir nun diverse Ärzte abklappern dürfen. Unter anderem war ich bei einer Hebamme, die Osthepatin ist, der habe ich das Obenstehende erzählt. Daraufhin meinte sie, dass es ja schlimm für den Kleinen war, warum ich zur Einleitung eingewilligt hätte, das wären keine Gründe gewesen und es ist ja verständlich, dass der Kleine es nun so schwer hat und sich nicht richtig entwickelt. Schließlich sind Babys nicht dazu gedacht, "so" aus dem Bauch zu kommen. Einleitung und Sectio wären nicht nötig gewesen, schließlich waren gleich nach der Geburt alle Werte top. Als sie sah, dass mir echt die Tränen kamen, meinte sie nur "Naja, wenigstens ist er jetzt da".
Ich komme mir jetzt auf einmal so schlecht vor und habe heute Nacht auch schon Albträume gehabt und fühle mich jetzt schlecht, weil ich mich für die Einleitung entschieden habe und vielleicht mich auch nicht gegen die Sectio gewehrt habe(aber andersherum die Herztöne waren total im Keller) :-( Ich weiß, ich werde nie wissen, ob auch alles so gut gegangen wäre, aber ich sitze hier und könnte nun heulen und weiß nicht, ob ich die Entscheidung zur Einleitung und Sectio bereuen soll oder nicht. Vorher war ich immer so sicher, dass ich alles richtig gemacht habe und das es das Richtige für den Kleinen war und jetzt zweifle ich total.
Total aufgewühlte Grüße,
Kiddie

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Hallo! Lass dich nicht verunsichern.Klar ist eine natürliche Geburt immer besser,aber sobald eine Gefährdung des Kleinen vorliegt,trifft man die Entscheidung,die am Besten für das Baby ist. Du bist auf Nummer sicher gegangen und das war richtig.Keiner kann in die Zukubft schauen und es fühlte sich für dich richtig an und deshalb war es das auch.Schlimmer wäre es gewesen,du hättest normal entbunden und es hätte unter der Geburt Komplikationen gegeben. Einschätzen können die Situation nur Anwesende und du warst eine davon, also vertraue auf dein Gefühl in der Situation und die Erfahrung der Ä rzte. :-) Lg

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Och Mensch, da hast du ja auch was hinter dir.

Also es ist jetzt schwer zu beurteilen, wie man anders hätte handeln können, aber wahrscheinlich hätte ich in deiner Situation genau so gehandelt.
Ich finde hinter her mit Abstand lässt sich immer sagen, da hätte man sich anders entscheiden können, weil man nicht mehr in der Situation drin steckt und nicht Angst um sein Kind hat.

Meine Tochter musste leider auch per Sectio zur Welt kommen, ich hatte nach 3 Tagen Wehen, 3 Tage nicht geschlafen, etc. mein Mumu öffnet sich einfach nicht, war nur bei 5cm nach 3 Tagen, Verlegung vom Geburtshaus ins Krankenhaus.......
Dann auch einen Kaiserschnitt, aber nur weil ich gesagt habe es reicht jetzt, die Ärzte wollten noch weiter versuchen, aber die Hebamme meinte später, meine Tochter wäre auf keinen Fall normal auf die Welt gekommen, wäre wahrscheinlich in einer Not-Sectio geendet......
Ich habe das Gefühl etwas tolles verpasst zu haben.......

Grundsätzlich finde ich das von der Hebamme aber nicht so glücklich, dir das so zu sagen, ich meine sie kann doch denken wie man sich dann fühlt. Das ist doch echt mist.

Was meinst du denn er ist nicht zeitgerecht entwickelt?

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Hallo,

also von Taktgefühl hat die Hebamme auch noch nichts gehört, oder? Wie kann sie nur so etwas sagen!

Mein Sohn wurde vor 4 Jahren auch nach einer Einleitung per sekundärer Sectio geholt, nachdem der Muttermund nach Blasensprung und 6 Std. äußerst starken Wehen bei 2 cm blieb.

Es ging und geht ihm prima. Er ist super selten krank - auch im Vergleich zu spontan geborenen Kindern aus dem Freundes- und Bekanntenkreis.

Ich denke, dass es völlig unabhängig ist, wie ein Kind zur Welt kommt und was und ob es anschließend krank wird.

Mach dir bitte kein schlechtes Gewissen und lass es dir auch nicht einreden.

Lg
Claudi

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Hallo,

was genau heisst denn "entwicklungsgerecht"? Wann und wie sich ein Kind entwickelt ist ja auch individuell.....

Bei mir war es damals so, dass ich psychisch sehr angeschlagen war nach der Geburt, aus vesch. Gründen. Jedenfalls klappte es mit dem stillen so gar nicht und ich wollte es doch unbedingt. Meine Tochter nahm immer mehr ab und musste ständig gewogen werden. Ich fühlte mich wie einen Versagerin, weil ich mein Kind nicht stillen konnte und sie so dünn wurde.....

Mach dir keine Vorwürfe - es hat alles seinen Grund und über vergangenes zu grübeln ändert nichts. Schau nach vorne, denn wichtig ist ja der Jetzt-Zustand.
Finde es auch nicht gut von der Hebamme, denn das bringt niemanden weiter.

Sprich doch mal mit dem Kinderarzt vielleicht ist der kompetenter und vertrau Deinen Entscheidungen als Mutter.

Alles Gute #winke

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Hi,

also deine Plazenta war verkalkt, das Fruchtwasser trüb, die Nabelschnurversorgung schlecht, das Baby sehr ruhig.

Vielleicht ist nur eine Fruchtwassertrübung wirklich kein Grund zu Einleitung, aber es war ja bei dir noch mehr.

Ich denke (aber ich bin nur Mutter, ohne medizinische Ausbildung) dass du alles richtig gemacht hast.

Es gibt halt Umstände, wo Babys besser eingeleitet werden. Und du weißt auch nicht, was geworden wäre wenn es noch länger in dir geblieben wäre. Gerade wenn die Verkalkung so schnell vorangeschritten ist. Und wenn das Baby eh schon ruhiger geworden ist, war es vielleicht wirklich nicht mehr gut versorgt?

Das es in einen Kaiserschnitt geendet ist, ist schade. Aber es war ja wohl dringend medizinisch Notwendig. Und wenn du mit der Einleitung gewartet hättest, wäre es vielleicht in einen Notkaiserschnitt ohne vorherige Einleitung gekommen.

Du hast alles richtig gemacht!!! Mach dir keine Vorwürfe!!!

Vielleicht hilft es dir, im KH den Geburtsverlaufbericht anzufordern und mit deiner Hebamme (aber vielleicht nicht die, wo du wegen der Osteopathie warst - bei dem Kommentar von Ihr, ohne die Werte genau zu wissen wirkt Sie nicht sonderlich kompetent) oder mit deiner Ärztin durchsprechen.

Vielleicht wären die Entwicklungsstörungen auch noch größer, wenn du nicht eingeleitet hättest und die Versorgung schlechter geworden werden.

Du weißt es nicht, es ist alles hätte, wäre, wenn.

Aber du solltest dir keine Vorwürfe machen. Hoffe, dass sich die Entwicklungsstörungen in Luft auflösen. Es gibt auch Ärzte die teilweise recht schnell Panik verbreiten. Ich hoffe das du einfach so einen hast. Das ist wirklich sehr unterschiedlich. Warst du schon bei den anderen Ärzten? Was sagen die? Mein kleiner hatte sich auch erst mit 9 1/2 Monaten es erste Mal gedreht, ist trotzdem völlig normal.

Versuch runter zu kommen, atme tief durch, guck dein Kind an und freu dich, dass so ein bezauberndes Baby bei dir ist.

Alles Gute für euch!!!

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Hallo Kiddie,
natürlich hast Du alles richtig gemacht.

Dein Kind wurde ja auch nicht einfach auf die Welt gezerrt, sondern hatte schon die Wehen erlebt, und wußte dann auch, das die Zeit gekommen ist, um auf die Welt zu kommen.

Hat die Hebamme eigene Kinder? Heißt sie evtl. Astrid ist aus dem Hunsrück??

Jedenfalls war es ja nicht nur trübes Fruchtwasser, sondern auch noch andere Sachen.

Was Du brauchst ist Ruhe und keine inkompetente Hebamme, und ne doofe Osteopathin die in die selbe Kerbe schlägt. Die wird meistens privat bezahlt, also auf passen, nicht alle wollen helfen, manche helfen nur ihrem eigenen Portmaine.

Was sagt der Kinderarzt?

Wie sind die Kinder in der Rückbildungsgymnastik?
Warum soll Deiner mit 10 Wochen schon so ein Rückstand haben??

Bleib daheim und stille, singe und beschäftige Dich mit dem Zwerg. Geh schön spazieren und such Dir Menschen die Dir gut tun.

Natürlich war der Kaiserschnitt richtig. Von einem behinderten oder totem Baby hätte ja keiner was, oder?

Vor 100 Jahren hätte weder meine Schwester noch ich die erste Geburt des Kindes überlebt, ohne Kaiserschnitt unmöglich. Und da waren es nur ne Wehenschwäche und ein Baby falsch im Becken, unmöglich so raus zu kommen.

Bitte Suche Dir kompetente Ansprechpartner, und keine die Dich nur verunsichern wollen.

Alles Gute
Claudia

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Die Hebamme ist eine blöde Kuh...sorry. Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn dein Kind einfach sein Ding hätte machen können. Aber laß dich nicht verunsichern, stell dir das Spiel einfach umgekehrt vor: Du hättest dich gegen die Einleitung/Sectio entschieden und es wäre doch etwas mit deinem Zwerg gewesen. Du würdest doch nie wieder froh werden, oder? Niemand kann sagen, ob die Probleme die deine Maus jetzt hat, nicht auch mit einer vaginalen Geburt aufgetreten wären. Oder ob die Probleme überhaupt irgendetwas mit der Geburt zu tun haben.

Du sagst doch selber, das du ein gutes Gefühl hattest nach der Geburt, nur weil diese dusselige, unprofessionelle Hebamme (die nun überhaupt nicht an der ganzen Geschichte beteiligt war!) ihren Senf dazugegeben hat? Laß es nicht zu, sie hat es nicht verdient das man über ihre Worte auch nur im Ansatz nachdenkt.

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Was ist denn das für eine Hebamme?? Redet dir so einen Schwachsinn ein #nanana

Niemand weiß, wie es anders ausgegangen wäre..... aber in erste Linie hast du dich für das Wohl des Kindes entschieden, und das war genau richtig so!

Ich kann deine Gedanken aber sehr gut nachempfinden. Ich hatte auch eine Einleitung aufgrund SS Diabetes. Allerdings eine Woche vor ET ( sonst wäre ab ET eingeleitet worden ), da ich zusätzlich noch hohen Blutdruck hatte. So war es auch meine Entscheidung, eine Woche vorher einzuleiten.

Ich hatte auch starke Wehen, aber der MM öffnete sich nicht. Irgendwann bekam ich die PDA, die 3 mal falsch gestochen wurde und wirkte immer noch nicht. Danach ging auch alles ganz schnell, die Herztöne der Maus fielen immer ab, das Fruchtwasser war grün..... Vollnarkose ( 4. Mal stechen PDA ging nicht mehr ) und ab in den OP.

Ich hatte danach auch ein bißchen damit zu kämpfen. Mir fehlen die ersten Stunden mit der Kleinen.... den ersten Schrei, wie sie gewogen usw. wurde, alles habe ich nicht mitbekommen. Und trotzdem soviele Stunden Wehen gehabt und dann doppelt gelitten. Wenn meine 2 Freundinnen aus meinem GVK immer von ihrer "normalen" Geburt erzählten, gab es mir immer ein Stich im Herzen. Ich hätte das auch so gerne erlebt.

Ich habe mich hinterher auch gefragt, ob die Einleitung zu früh gewesen wäre, vielleicht wäre sie dann von alleine gekommen und alles wäre anders gelaufen.... man weiß es alles nicht. Letztendlich zählt das Ergebnis. Sie ist gesund zur Welt gekommen. Und da bin ich unendlich dankbar.

Nun ist die Maus schon 9 Monate alt und die schlechten Erinnerungen werden immer weniger. Vergessen werde ich das Erlebte nie, aber ich bedauere die Geburt und meine Entscheidung nicht mehr.

Ich drücke dir die Daumen das du das auch bald kannst. LG #winke

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Ich finde die Worte der Hebamme ehrlich gesagt taktlos.. sorry.. Bei dir war ja schon mehr außer "nur" trübes Fruchtwasser.. Außerdem du bist die Mama des kleinen Mannes und du wirst auch am besten wissen was für dein Baby und dich am besten ist. Lass dir nichts einreden ganz egal wie er zur welt kam DU HAST EIN BABY GEBOREN und einen neuen Menschen ein leben ermöglicht und das ist eine ganz große Leistung!

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Viele Einleitungen und Kaiserschnitte sind überflüssig.

Einleitungen sind immer ein unnatürlicher Prozess und somit üben sie Stress auf das Kind aus. Außerdem haben auch diese Medikamente Nebenwirkungen und können zu Anpassungsstörungen usw. führen.

Man kann dies vielleicht etwas taktvoller sagen, aber im Grunde genommen stimmt die Aussage der Hebamme.

Natürlich weiß man nicht, was passiert wäre, wenn es nicht passiert wäre. Aber oft ist zu viel ärztliche Maschinerie eher contraproduktiv.

Lerne einfach daraus für das nächste Mal. Informier dich, es gibt viele Bücher über die Geburt. Und dann gehst du gefestigter in die zweite SS.

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Dolle Antwort! Bei den Befunden hätte das Kind auch am nächsten Tag tot sein können im Bauch... Und dann hättest du gesagt, "super, dass es den Weg allein gewählt hat", oder wie?

Welche Entwicklungsverzögerung im Alter von 10 Wochen aufgetreten ist, wissen wir ja nicht bisher.

Aber, an die TE: meine damalige Rückbildungshebamme wollte meine Tochter im Alter von 4 Monaten auch zur Frühförderung schicken, da sie nichts davon hören wollte, dass man die Geburt einen Monat vor ET einrechnen muss... Kinderärzte sind hier die einzigen Fachleute! Bei uns wurde einer Symmetriestörung (Lieblingsseite) mit Krankengymnastik und Babydorm-Kissen entgegengewirkt, mehr war nicht.