Nach Kaiserschnitt: spontane Entbindung, oder nochmal Kaiserschnitt?

Hallo zusammen,
Vor guten 5 Jahren kam mein Sohn per Kaiserschnitt zu Welt. Ich hatte 2 konisationen und mein mumu ist deshalb sehr vernarbt, weshalb es sehr fraglich war, ob sich dieser unter der Geburt öffnet. Außerdem war der kleine ein Sternengucker und so wurde mit der ks angeraten.

Leider war dieser der Horror, da die spinale nicht richtig wirkte, ich hatte also schmerzen. Hatte ein richtiges Trauma und lange damit zu kämpfen.

Nun bin ich erneut schwanger, Termin ist Anfang Juli. Es dauert zwar noch, aber ich mache mir aufgrund der vorherigen Umstände viele Gedanken um die Geburt.

Meine Frauenärztin und meine Hebamme meinten dass ich es spontan versuchen kann, man aber sicher nicht sehr lange warten wird, falls es nicht voran geht, aufgrund des Kaiserschnitts. Die Narbe hält einfach nicht so viel aus. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich dass es dauern wird, aufgrund des vernarbten muttermundes.

Nun weiß ich einfach nicht was ich tun soll... Nochmal einen Kaiserschnitt und hoffen und beten dass das nicht nochmal passiert(die Wahrscheinlichkeit ist ja wohl gering ?!) oder ob ich es einfach versuchen soll und evtl klappt es ja, oder endet eben doch wieder im Kaiserschnitt.

Ich werde noch Gespräche mit der Klinik führen und denen alles erklären. Dennoch - Vllt hat jemand Erfahrung.

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Hi!
Mein erstes Kind kam per Wunsch-KS. Drei Jahre später habe ich spontan entbunden. Während der Geburt wird darauf geachtet wie es der Narbe geht. Bei Problemen macht man dann einen weiteren KS. So weit kam es zum Glück nicht.
Jetzt bin ich wieder schwanger und habe inzwischen diverse Verwachsungen, nicht nur wegen dem KS, sondern weil ich seitdem auch eine Bauspiegelung hatte und eine Blinddarm-Entfernung. Ich hoffe trotzdem, dass ich noch mal spontan entbinden kann, da ich die Geburt sehr viel schöner und entspannter fand als den KS.

Versuchen werde ich es. Wenn es nicht klappen sollte, schade. Aber keine Tragödie.
LG,
Sandra

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Ich habe mein erstes Kind per KS bekommen, das zweite dann spontan in einer 36 stündigen Geburt. Bei der dritten Geburt hatte ich gute 40 Stunden Wehen. Man kann da pauschal absolut nicht sagen dass eine lange Geburt nach KS nicht möglich ist oder zu riskant.

Ein "es könnte vielleicht sein dass sich der Mumu nicht öffnet" wäre für mich absolut kein Grund einen KS zu planen.

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Okay, das ist gut zu wissen. Habe bisher auch nur mit meiner Hebamme drüber geredet. Aber man kann ja auch im kh nochmal fragen, wie es wäre, falls die Geburt lange dauern sollte. Aber deine Erfahrung sprechen ja dafür, dass auch dann nicht sofort wieder ein ks gemacht wird.

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wobei ich eine geplante Hausgeburt hatte. In der Klinik wäre es sehr wahrscheinlich ein KS geworden, denn in den wenigsten Kliniken lässt man lange Geburtsverläufe zu. Auch ohne KS in der Vorgeschichte gibt es mehr oder weniger starre Richtlinien wie lange eine Geburt dauern "darf". Dauert es länger wird schnell von Geburtsstillstand gesprochen und man landet im OP auch wenn es nicht nötig wäre.

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Hallo

Mein erstes Kind wurde ein Kaiserschnitt nach Einleitung....es ging nach 3 Tagen Wehen einfach nicht weiter.Später war klar warum....2 x Nabelschnur fest um den Hals

2. Kind spontan entbunden nach 20 Stunden Wehen (4 Stunden davon mit Wehentropf )
Hinsichtlich der Zeit, die du für eine spontane Geburt in der Klinik, nach Sectio erhälst, muss ich qrupa Recht geben. Sie wollen wegen der Narbe nichts riskieren und setzten mir deshalb nach 15 Stunden Wehen ein Zeitlimit und hingen mich an den Wehentropf um alles vorran zu treiben.
Ich hab es gerade so geschafft.Der Op war schon so gut wie informiert.
Schön ist anders aber ich habe hin bekommen.

3. Kind wieder Kaiserschnitt.Das war aber nötig, da Fruchtblase 8 Wochen zu früh geplatzt ist und mein Kind sich von BEL in Querlage drehte und dort fest saß. Trotz der Frühgeburt hätte ich sie aber spontan bekommen dürfen wenn sie nicht quer gelegen hätte.

Alles Gute dir

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Hallo,

Erfahrung habe ich leider nicht, ich habe 2x spontan entbunden. Allerdings würde ich dir raten, eine aufrechte Position beim Gebären einzunehmen (knien, lange stehen/ laufen, hocken o.ä. - nicht liegend!).

Wenn dein GMH vernarbt ist und sich ggf. schwer öffnet, hilft die Schwerkraft vielleicht, damit es nicht zu lange dauert. In einer aufrechten Haltung drückt der Kopf optimal auf den GMH und er öffnet sich leichter. Achte insofern bei der Klinikwahl darauf, dass es ein mobiles CTG gibt. Man wird in Kliniken ja gern 24/7 überwacht und CTG am Kabel heißt häufig, dass man liegen muss. Das wäre in deinem Fall kontraproduktiv.

Ich hatte zwar 2 schnelle Geburten, war jedoch auch nicht in der Lage, mich hinzulegen (bin eher ein quirliger Typ). Als man mich bei der 1. Geburt wg. eines längeren CTGs in eine liegende Position verfrachtete, ging nichts mehr weiter. Sobald ich - weil ich tobte und schrie - wieder aufstehen durfte, ging es sehr flott. Bei der 2. Geburt habe ich es bis auf die letzte Stunde, in der ich in der Wann war, ebenso gehalten und nach 3 Stunden ernsthaften Wehen (davor war nur Geplänkel) hatten wir unser Kind. War in der Retrospektive relativ einfach.

Lass dich also nicht ans Bett fesseln und versuch es einfach. Falls deine Narbe Probleme macht, ist doch ein OP nebenan. Sprich vorher deine Ängste wg. des KS an, darauf können die Hebammen und Pfleger gut eingehen und es lohnt sich zudem, bereits vorher eine Hebamme zu haben, mit der du den Trauma aufarbeiten kannst.

Tröste dich: trotz unkomplizierten Geburten hatte ich vorher auch immer ein wenig Angst, das ist normal. Du schaffst das schon.

LG, C.

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Hi,

ich hatte eine natürliche Geburt nach zwei KS.

Irgendwie klingen weder Deine Hebamme, noch die Frauenärztin besonders optimistisch und das finde ich schade. Ob man nach einem Kaiserschnitt eine natürliche Geburt erlebt, hängt sehr viel mit Deinem Umfeld zusammen. Es muss bestärkend sein und sollte nicht dauernd zweifeln.

Woher wissen die Beiden, ob Deine Narbe viel oder nicht aushält? Daß eine Narbe nach vorherigem KS reißt, ist extrem selten. Allerdings sollte man keine Einleitungsmedikamente nehmen. Denn das erhöht tatsächlich das Risiko.

Wichtig sind gute Informationen und eine gute Vorbereitung. Ich selbst habe das Buch

Meine Wunschgeburt-Selbstbestimmt gebären nach Kaiserschnitt #ole

gelesen und das hat mir sehr geholfen.

http://www.amazon.de/Meine-Wunschgeburt-Selbstbestimmt-Kaiserschnitt-geburtshilfliche/dp/3902647248/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1453029539&sr=8-1&keywords=meine+wunschgeburt

Du siehst ja an den Rezensionen, daß fast alle Frauen nach der Lektüre wirklich gute Geburtserlebnisse hatten.

Viel Erfolg
Pipi

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Vielen Dank, das hört sich sehr gut an :)