Analfissur mit OP - trotzdem natürliche Geburt

Hallo ihr!
Ich bin derzeit in der 14. SSW und wir hatten heute unser Erstgespräch in der Hebammenpraxis. Als ich erzählt habe, dass ich schon eine OP aufgrund einer Analfissur hatte, riet sie mir von einer natürlichen Geburt an bzw meinte, ich soll mir das gut überlegen.

Kennt das jemand? Wie habt ihr euch entschieden und wie ist es ausgegangen? Ich will eigentlich keinen Kaiserschnitt... Allerdings waren es sich höllische Schmerzen mit der Analfissur, vor denen ich auch große Angst habe!

Danke für eure Meinungen!

LG

1

Hallo,

auch ich würde mir das sehr gut überlegen. Letztendlich kommt es darauf an wie zügig eine Geburt dauert (ab dem Zeitpunkt wo richtig Druck auf den Beckenboden kommt). Aber das kann dir ja vorher niemand sagen.

Ich habe durch die erste Geburt (sehr lang, Presswehenphase von über vier Stunden) einen irreparablen Beckenbodenschaden erlitten. Infolge dessen hatte ich einen Darmvorfall welcher vermutlich Auslöser für meine Analfissur war. Und ja, diese Schmerzen sind abartig, dagegen sind Wehen wirklich lächerlich. Ich konnte mein Kind drei Monate nicht alleine versorgen. Es gab zwar noch andere Gründe dafür aber die Fissur war das Hauptproblem. Mir sind bei jedem Stillen die Tränen in Bächen gelaufen - vor Schmerzen der Fissur. Jedes Aufstehen war der Wahnsinn. Oft dauerte es 30 Minuten bis ich aus dem Bett aufgestanden war. Mein Kind zu mir zu heben oder so war undenkbar. Eine OP wurde mir damals von mehreren Ärzten nicht empfohlen weil der Darmvorfall nach wie vor immer wieder präsent war und die Gefahr eines Rückfalls nach der OP zu hoch war und durch das entstandene Narbengewebe diese wohl noch schlimmer ausgefallen wäre als beim ersten Mal. Heute nach acht Jahren ist es so, dass ich die Anfänge einer Fissur bzw. die Ursachen sehr genau spüre und dann sofort darauf reagiere. So kam es bisher zu keinem Rückfall in der Intensität wie nach der Geburt.

Natürlich muss das nicht so sein, es kann auch gut gehen. Die Möglichkeit, dass es schief geht ist aber tatsächlich real und das wäre es mir nicht wert.

Ich habe mich damals gegen den Rat der Ärzte (unter Einfluss von Schwangerschaftshormonen #schein) für einen weiteren Versuch der Spontangeburt entschieden. Diese endete aber in einer sekundären Sectio was im Nachhinein betrachtet ein Segen war. Ich bin am Morgen nach der OP (die war spät abends) aufgestanden und habe mich ab dem Abend alleine um das Kind kümmern können. Nach der dritten Geburt (geplanter Kaiserschnitt) ging es mir sogar noch besser und ich hätte am Tag nach der OP schon heim gekonnt. Für die vierte Geburt (wenn ich denn irgendwann schwanger werden sollte :-p) plane ich darum wieder eine primäre Sectio. Wenn man sich darauf einlässt ist es echt kein Drama sondern kann genauso ein wunderschönes Geburtserlebnis werden.

Alles Gute, liebe Grüße
Ina

2

Meine Cousine hatte eine Op und ist kurz danach schwanger geworden. Geburt ohne Probleme und jetzt hat sie auch keine #winke

3

Hallo!
Ich habe auch eine operierte Analfissur und Morbus Crohn. Die OP war sogar erst letztes Jahr und ich bin kurz darauf schwanger geworden.

Hatte auch riesen Angst vor erneuten Verletzungen durch eine natürliche Geburt.

Beim Geburtsplanungsgespräch habe ich das ausführlich mit dem Arzt besprochen. Im Vorfeld kann dir natürlich keiner sagen wies läuft und was passiert. Da ich aber mit Zwillingen schwanger war und auch noch SS Diabetes hatte, wurde ein KS geplant. Wenn ich aber unbedingt natürlich hätte entbinden wollen, wäre das auch gegangen.

Letztendlich wurde die Entscheidung eh dadurch abgenommen, dass ich noch hohen Blutdruck bekommen hab und die beiden dann schon bei 36+6 per KS geholt wurden...
Trotzdem habe ich das Gefühl etwas verpasst zu haben, also auch ein geplanter KS will gut überlegt sein

Alles Gute für dich!