Kaiserschnitt- Unerfüllte Geburtserfahrung

Hallo ihr Lieben!
Ich würde gerne etwas loswerden, worüber ich mir momentan echt den Kopf zerbreche.

Am 02. April dieses Jahr bekam ich meinen Sohn. Es hat spontan angefangen, aber endete in einem Kaiserschnitt. Ich konnte und kann die Entscheidung der Ärzte total nachvollziehen und weiß dass er hätte nicht anders raus kommen können.
An sich verlief "die Geburt" ganz gut, die Hebammen waren klasse und die Ärzte auch. Die Wehen waren zwar echt ordentlich, aber sowas gehört dazu.

Aber immer öfter plagt mich so ein unzufriedene Gefühl, dass ich nicht normal bis zum Ende entbinden konnte...
Eine Frau aus meinem
Geburtsvorbereitungskurs hat von ihrer Hausgeburt erzählt und es verlief bei ihr so, wie ich es mir hätte gewünscht.

Bei meiner Geburt war ich kurz vor der Pressphase und genau das und die Austreibungsphase fehlen mir.
Ich habe keine Probleme mit der Bindung zum kleinen oder dass die Geburt fremdbestimmt gewesen ist, gar nicht, auch das stillen klappt super, aber es ist da immer noch dieses Gefühl, als hätte ich stundenlang Schmerzen gehabt und dann hat man mir ein Baby gegeben. Ich kann echt schlecht "die Geburt" dazu sagen, weil es sich für mich gar nicht danach angefühlt hat emotional, weil ich nicht der aktive Teil war.

Irgendwie ärgert es mich so...

LG Nastja mit 💙Gregor

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Hallo,
Ich kann Dich gut verstehen! Meine erste Geburt verlief ähnlich wie deine. Mir fehlte total dieses Glücksgefühl, wie man es sich vorstellt und in Filmen sieht, wenn das Baby geboren und einem auf die Brust gelegt wird. In meinem Fall hat ein Arzt an mir herumgerüttelt, dann wurde mir mein blau angelaufenes Baby kurz an die Wange gelegt und verschwand dann erstmal mit den Ärzten und später mit Papa zum Bonding.
So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Da ich dann auch nicht stillen konnte, fühlte ich mich lange nicht als vollwertige Mutter. Ich konnte mein Kind weder gebären, noch ernähren!
Eigentlich hat mich erst die zweite Geburt, die dann traumhaft in der Badewanne (in der Klinik) stattfand, für die traumatische erste Geburt entschädigt.
So richtig kann ich dir daher keinen Rat geben.
Nach drei Kindern kann ich allerdings sagen, dass die Geburt rein gar nichts mit der Bindung zu tun hat (mein KS-Kind ist das totale Mama-Kind) und dass nach der Babyzeit eigentlich keinen mehr interessiert, wie die Geburt verlaufen ist. Es kommt im Leben eben manchmal anders, als man es sich wünscht. Ich bin froh, dass es die Möglichkeit des KS gibt, denn sonst gäbe es mich und meine 3 Kinder nicht (mehr).

LG,
Jessi

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Meine Tochter kam auch per sekundärem KS. Ich war auch vollkommen mit der Entscheidung einverstanden und konnte die Gründe nachvollziehen. Es war alles gut soweit. Aber wie du habe ich mich hinterher gefragt, ob irgendetwas anders wäre, wenn ich gepürt hätte, wie sie aus mir heraus kam. Meine Mutter meinte auch mal die Presswehen seien die angenehmsten Wehen, da man endlich merke, dass es voran gehe, oder so. Da fühlte ich mich etwas darum betrogen.
Vor 15 Tagen habe ich nun meinen Sohn spontan entbunden. Aber sowas von spontan. Keine zwei Stunden von der ersten Wehe bis er da war. Ich musste also offenbar nicht lange leiden, aber diese Schmerzen waren trotzdem alles andere als ein Spaziergang. Die Aussage meiner Mutter kann ich nicht bestätigen und würde nicht sagen, dass die Bindung zu meinem Sohn besser oder schlechter als die zu meiner Tochter zu dem Zeitpunkt wäre.
Ja, ich bin/war schneller wieder fit, als nach dem KS. Und zwar deutlich. Aber die Geburt an sich fand ich jetzt nicht "schöner" ;-)
Brauchst also nicht das Gefühl zu haben, etwas verpasst zu haben ;-)

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Hallo,

es tut mir leid für dich, dass du mit deiner Geburt nicht zufrieden warst.
Weißst du denn, was es genau ist, das dich unzufrieden macht?
Ich habe nämlich leider oft das Gefühl, dass es mehr der gesellschaftliche Druck ist normal ohne Schmerzmittel zu gebären.
Du hast ein Kind zur Welt gebracht und es ist gesund! Gefühlschaos nach der geburt ist normal, aber bitte zweifle nicht an dir. Du hast im Interesse des Kindes alles richtig gemacht. Genau das ist es, was dich zu einer guten Mutter macht!

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Ganz ehrlich, nachdem ich meine Tochter spontan entbunden hatte, habe ich auch nicht dieses immense Glücksgefühl gehabt, von dem manche berichten. Ich war viel zu erschöpft. Hätte ich einen KS gehabt und mich so gefühlt, als man mir meine Kleine in den Arm gelegt hat, ich würde auch denken, dass es wegen des KS war, war es aber nicht. Und klar, es gibt irgendwie immer 2% Frauen die eine Traumgeburt hatten, die anderen 98% haben halt alle irgendwie unter mehr oder weniger großen Schmerzen ihre Kinder zur Welt gebracht. Solange weder Kind noch Mutter einen Schaden dadurch erlitten haben, haben auch diese Frauen einen super Job gemacht und sollten einfach ihre gesunden Kinder genießen. Meine Austreibungsphase war schmerzhaft und lang und ich konnte praktisch drei Wochen lang nicht richtig sitzen. Dadurch dass ich echt Schmerzen im Wochenbett hatte, von denen ich nicht wusste, ob sie normal sind und wieder weggehen, konnte ich die ersten Tage mit meiner Tochter nicht so unbeschwert genießen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Alles hat seine Vor- und Nachteile.