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Die außerklinische Geburt in Deutschland ist sehr sicher (Infos gibts bei quag.de, sehr lesenswert)

Das mag zum Teil an dem inzwischen sehr strengen Ausschlusskatalog liegen, vor allem aber an der kontinuierlichen persönlichen Betreuung der Gebärenden.

In England wird übrigens inzwischen die Hausgeburt ab dem 2. Kind bei unauffälligem Befund als 1. Wahl empfohlen. (wobei dort die Kliniken noch schlechter vom Personal besetzt sind, als in D)

Ich habe mein 3.tes Kind nach 2 nicht komplikationsfreien Geburten daheim geboren. Trotz großer Entfernung zur nächsten Klinik.
Ich fühlte mich wesentlich sicherer bei der Geburt, als davor im KH.

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Ich glaube die wenigsten Männer sind begeistert, wenn sie das erste mal damit konfrontiert werden.
Für mich käme keine Klinikgeburt in Frage. 3 meiner 5 Kinder wurden zu Hause geboren, eine 4. Hausgeburt wurde wegen Komplikationen abgebrochen und in die Klinik verlegt.
Für mich hat eine außerklinische Geburt nur Vorteile.
Ich hab eine, oft sogar zwei Hebammen, die sich u nichts weiter kümmern als darauf zu achten, dass es mir und dem Kind gut geht und Komplikationen so schon im Entstehen erkennen und beheben können. In der Klinik betreut oft eine Hebamme mehrere Geburten gleichzeitig, erledigt nebenbei noch Papierkram,...
Ichwerdeit Respekt und Würde behandelt, keiner der ungebeten zur Tür reinkommt und glaubt nur weil er nen weißen Kittel trägt, dürfte er mir die Finger ins Schatzkästchen stecken
Es wird sich an mir, meinem Baby und unserem Wohlbefinden orientiert und nicht an Routinen "weil man das eben so macht"
Es wird absolut nichts unternommen was das Risiko für Komlikationen auch nur im geringsten erhöht.In der Klinik kann man viel rumpfuschen im Geburtsverlauf, denn der OP zum retten ist ja gleich nebenan, wenn es schief geht.

Der einzige Nachteil, den ein GH für mich hat ist, dass ich trotzdem mit Wehen ins Auto steigen müsste und kurz nach der Geburt nochmal.Darum bin ich immer gleich ganz zu Hause geblieben und habe meine Kinder dort bekommen.

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Mal einige Gedanken aus Sicht eines Mannes: Es ist vermutlich statistisch gesehen nicht unsicherer als andere Gebärmethoden, für den Mann heisst es dann einfach, dass die Frau im Ernstfall in einen Krankenwagen eingeladen und mit Blaulicht weggefahren wird, während der Mann alleine zurückbleibt.

Ich weiss nicht, wie es in deutschen Krankenhäusern so abläuft, in der Schweiz werden Geburten auch in einem Krankenhaus in der Regel von einer Hebamme begleitet, sofern keine Komplikationen auftreten.

Die Frage ist ja dann auch, ob deine Lieblingshebamme zu dem Zeitpunkt, wo das Kind dann kommt, auch gerade Dienst hat. Oder ob es dir nicht generell lieber ist, möglichst mit deinem Partner alleine zu sein, ohne dass ständig irgendwer mehr als notwendig dazwischen quatscht. Oder ob's hinterher überhaupt drauf ankommt. Es ist möglicherweise schon so, dass eine Hebamme, die an einem grossen Spital angestellt ist, ein anderer Schlag Mensch ist als eine, die in einem Geburtshaus arbeitet und möglicherweise schneller den Drang verspürt, einen Arzt zu rufen, um Medikamente zu verabreichen oder eine Untersuchung zu machen. Die Frage ist: Ist das schlimm?

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Erstmal Danke für das Feedback !!
Aus der Sicht des Mannes so wie du es beschrieben hast wäre das so natürlich „the worst case“ und vor allem wenn es das erste Kind und die erste Geburt für den Mann ist .
Ich denke durch die letzte Geburt im Krankenhaus und die dazu gehörige unmöglichste Hebamme die einfach Dienstschluss haben wollte, bin ich wohl sehr gebrandmarkt .
Ich denke wir suchen uns einen gesunden Mittelweg mit evtl. einer Behleithebamme im KH.

Nochmal vielen lieben Dank für deine Sicht 👍🏼☺️

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Ich muss da echt nochmal einhaken...

Im Notfall ist der Mann auch im Krankenhaus außen vor! Raus aus dem Zimmer, oder Frau im Eiltempo in den OP. Da tröstet auch keiner den Herrn Papa, weil die Frau höchste Priorität genießt.

Davon abgesehen finden die weitaus meisten Verlegungen in Ruhe statt. Weil die Hebammen durch die intensive Betreuung die Probleme kommen sehen und Gegenmaßnahmen einleiten.

Eine andere männliche Sicht:
Mein Mann hat im KH miterlebt, wie es bei unserem 2.ten Kind zum Geburtsstillstand zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt kam. (Wäre verhinderbar gewesen, da lief viel vorher schief). Er saß neben mir, als ich mich binnen Sekunden zwischen eiligstem KS und manueller Entwicklung entscheiden musste.
Hilflos neben mir, als ich unter höllischten Schmerzen die Geburt zu Ende brachte.

Und war absolut hilflos im Angesicht der psychischen Nachwirkungen dieser Geburt.

Als unser 3.tes Kind daheim geboren wurde, war er nicht hilflos. Er hatte genug Aufgaben, hat sich auf mich konzentrieren können, mich in der langen Austreibungsphase in den Armen gehalten.
Trotz der vorherigen Geburt hatte er keine Sorgen, denn die vertraute Hebamme war dabei.
Er erlebte mich nicht als geplagtes Häufchen Elend, sondern als kraftstrotzendes "Wunderweib".
Diese Geburt hat uns auf ganz besondere Weise verbunden.

Mein Mann, der die Ängste und das Drama erlebt hatte, hätte mich sogar bei einer Alleingeburt unterstützt.
Weil er wollte, dass es mir mit der Geburt gutging und vor allem auch danach.

15min Entfernung zum nächsten KH sollten für deinen Mann "sicher" genug sein. Du bringst das Kind auf die Welt, du sollst dich wohl und sicher fühlen.
Die Hebammen werden auch ihm Sicherheit vermitteln, wenn er sich darauf einlässt.

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Hallo!
Mir tut es immer wahnsinnig Leid, dass viele Geburten von Mamas so unschön erlebt werden. Schiefgehen möchte ich nicht sagen, denn ich denke wir sind uns alle einig, dass ein gesundes Baby das wichtigste ist.
Ich selbst habe in einem grossen Uniklinikum in einer Grossstadt entbunden und es hätte besser nicht laufen können:
Ich wurde von den Hebammen nett empfangen und nach meinen Wünschen gefragt. Als es mir plötzlich richtig Elend wurde haben sie mich liebevoll versorgt und ich durfte die Position zum CTG mehrfach Wechseln, bis es mir am angenehmsten war. Da alles in Ordnung war war auch kein Arzt da.
6 Stunden lang lag ich im Kreißsaal und eine Hebammenschülerin massierte mir den Rücken, brachte mir Getränke und meinem Mann Kaffee während sich eine Hebamme um das Medizinische kümmerte.ich war nie ohne Hebamme! In den Wehenpausen scherzten wir. Scherzmittel (keine PdA), Position, Wanne oder nicht...ich durfte alles frei wählen, bekam auf Nachfrage Tipps und Gegen Ende Zuspruch.
Als es kurz vor Ende dann dich knapp wurde und es meinem Baby kurz etwas schlechter zu gehen schien entstand keine Panik, sondern ich wurde angefeuert und es wurde auf mich eingegangen. Meine Ängste wurden ernst genommen, auch der Schmerz. Ich fand es sehr beruhigend dass Ärzte für Mein Baby und mich sowie ein gut ausgerüsteter OP auf der gegenüberliegenden Seite des Flures waren. Trotzdem hab ich von all der Technik nichts mitbekommen.
Erst als meine Maus auf meinem Bauch lag nahm ich die Ärztin war. Die finalen Minuten hatte sie still am Rand des Zimmers gestanden und kam nur Zum gratulieren.
Die Reihenfolge von Kuscheln, Untersuchungen, Ersten Stillversuchen durften wir festlegen.
Da die Maus etwas leicht war und ein wenig Probleme mit der Körpertemperatur hatte wurde uns empfohlen das Wochenende im KH zu verbringen wo wir ein Familienzimmer hatten und die kleine aber in der Nähe der Kinderärzte war.
Ich merke, wie ich schon wieder abschweife und fast schwärmen :-)
Eine Freundin mit genauen Vorstellungen von der Geburt ihres Kindes wurde fast zur selben Zeit aus dem Geburtshaus verlegt weil sich nach Blasensprung einen Tag lang nichts tat. Als nächstbeste Lösung für sie kam sie in eine kleine Geburtsklinik mit Belegärzten und Hebammen. Dort machte sie wegen krankheitsbedingten Personalmangels und einer Wochenstation ohne Hebammen, dafür mit Pflegekräften aus der nahegelegenen Chirurgie ganz andere Erfahrungen als ich. Nach einem Tag wurde ihre Maus dann auch noch mit Gelbsucht alleine in die Kinderklinik verlegt. Während andere Mamas und Papas auf der Kängastation untergebracht waren, sassen sie im Vorraum der Kinderklinik und schliefen 2 Nächte alleine daheim.
Alles kein Weltuntergang, aber ganz anders als erhofft...

Alles Gute!

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Vielen Dank für dein Feedback ☺️Das freut mich das du so gute Erfahrungen machen durftest.
Aber wie du ja im Bekanntenkreis siehst kann es auch leider anders laufen. Ich denke da steckt man leider nicht drin.
Da wir zum Glück noch ganz am Anfang sind haben wir noch etwas Zeit für Überlegungen und gucken uns das Geburtshaus ganz unverbindlich mal an und später auch noch zwei andere Kliniken wo ich noch nicht entbunden habe.
Man macht sich doch im Alter viel viel mehr Gedanken und da es das definitiv letzte Kind sein wird möchte ich daran dann nur die besten Erinnerungen haben hoffentlich ☺️😍

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Ja, Das ist wahrscheinlich das einzig wirklich und immer wahre: da steckt man nicht drin...
und beim momentanen Babyboom und Hebammenmangel muss man überall auch einfach Glück haben.
Ich denke, das wichtigste ist, dass ihr hinter eurer Entscheidung steht und damit umgehen könnt wenn es auch nicht so läuft wie vorgestellt.

Besagtes Glück wünsch ich euch auf alle Fälle!!!

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Wir werden diesmal ins Geburtshaus gehen. Erfahrungen hab ich damit keine. Aber:
1. Geburtshäuser sind immer sehr nah an Kliniken. Nicht in unmittelbarer Nachbarschaft unbedingt aber nah!
2. Fast jede Form von Verlegungspflicht für die Hebamme kristallisiert sich unter der Geburt heraus ehe es kritisch würde. Ausnahme ist einzig und allein eine starke Blutung von Seiten der Mutter die nicht vorhersehbar ist.
3. Ein Geburtshaus nimmt ausschließlich auf, wenn keine Komplikationen pränatalzu erwarten sind!
4. Du kannst jederzeit unter der Geburt sagen das DU eine Verlegung wünscht und dann wird dich keine Hebamme zwingen da zu bleiben sondern dir einen RTW rufen!
5. Und das wichtigste! Die allermeisten Komplikationen unter der Geburt sind überhaupt erst durchs KH und die Interventionen begründet. Max 5% aller Geburten würden egal wo zu einer Komplikation führen. Im KH ist die Komplikationsrate worauf hin meist viel zu schnell Eingegriffen wird bei weit über 50% denn nicht nur KS bedeuten das es zu einer Komplikation kam... Auch Saugglockengeburt oder Zangengeburt bzw direkt anschließende notärztliche Versorgung von Mutter oder Kind. Sprich im KH zu entbinden ist nicht sicherer... sondern genau das Gegenteil... viel riskanter.

Die Sauerstoffunterversorgung bei meinem 1. Kind war allein auf die PDA und permanente Rücklage zurückführbar! Hätte ich ne Hebamme gehabt die die ganze Zeit bei mir gewesen wäre (was in der Klinik schlicht nicht möglich ist) hätte ich keine beinahe Alleingeburt im KH gehabt sondern wäre begleitet und durchgeführt worden!

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Ich habe mich nie in einem Krankenhaus gesehen zur Geburt ubd ne PDA kam auch nie in Frage. Aber für meinen Mann kam eine Geburt ohne Arzt nicht in Frage. Bis wir uns das Geburtshaus gemeinsam angeschaut haben und er alle Fragen loswerden konnte. Für mich klang es wie ein Verhör, aber am Ende sagte er plötzlich, wenn er schwanger wär, würde er auch ins Geburtshaus gehen. Es war eine wunderschöne Geburt, ich würde es wieder so machen.
Macht doch einen gemeinsamen Termin, dann kann er auch alle Fragen mal loswerden.
Alles Gute Euch.

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Hallo
Für mich stand schnell fest das ich möglichst Selbstbestimmt und in einer mir angenehmen Atmosphäre entbinden will. Mein Mann war am Anfang auch nicht so überzeugt und etwas Angst was wäre wenn was schief geht. Wir haben uns dann noch zwei Krankenhäuser angeschaut. Dort wurde immer wieder gesagt das Komplikationen im Normalfall frühzeitig bekannt werden und ein echter Notkaiserschnitt daher eher selten ist. Das und die die Tatsache das wir uns beide im KKH nicht wohlgefühlt haben hat ihn dann meinen Wunsch im GH zu entbinden akzeptieren und mittlerweile sogar gut finden lassen.
Jetzt hoffe ich das unser Krümel weiterhin in SL liegt und alles andere auch passt.
Gruß Anna mit Krümel 31+5