Atmen während der Geburt

Hat jemand von euch bewusst irgendwelche Atemtechniken während der Geburt angewendet? Beziehungsweise habt ihr euch vorher Gedanken darüber gemacht?

Was denkt ihr kann man überhaupt anwenden währenddessen? Oder ist das sowieso alles „mist“ und es kommt wies kommt?

Danke

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Am Anfang meiner 1. Geburt hatte ich mich nicht aufs Atmen konzentriert und eher flach geatmet und bei den Wehen verkrampft. War nicht so gut, wie man sich vielleicht vorstellen kann.

Im weiteren Verlauf habe ich bei den Wehen tief in den Bauch eingeatmet und wieder aus. So waren die Wehen viel besser auszuhalten. Und das ist auch das, was meine Hebamme empfiehlt: Tief in den Bauch atmen, in Richtung des Schmerzes und so wenig Atemzüge wie möglich brauchen während einer Wehe. Also lange Atemzüge.

So werde ich es bei der nächsten Geburt auch tun.

Viele Grüße
Leeenchen, 40.SSW

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Hallo, im Vorbereitungskurs bekommt man die Atmung erklärt. Allerdings konnte ich das leider gar nicht anwenden unter der Geburt und es war wirklich schmerzhaft. Hatte dann eine PDA und das half. Ich denke wenn ich richtig geatmet hätte, wärs besser gelaufen.

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Man hat ja eine Hebamme dabei, die einem bei der Atmung nochmal auf die Sprünge helfen kann. Mein Problem war eher, während der Wehen vor Schmerz nicht die Luft anzuhalten :-D Ich habe allerdings, was die Intensität der Schmerzen angeht, auch keinerlei Unterschied beim Atmen gemerkt. Sonst hätte es sicher besser geklappt. Sinnvoll ist es, wenn der Mann auch beim Kurs dabei war und die Techniken kennt. Der ist noch bei vollem Bewusstsein und kann einen dran erinnern ;-)

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Hallo,
Bei der 1. Geburt wurde ich ziemlich überrumpelt, da es überraschend schön in der 36. Ssw losging. Da habe ich bei den Wehen total verkrampft und es nicht geschafft zu entspannen.
Die zweite Geburt war am erträglichsten. Ich war dank Blasensprung schon sehr früh im Geburtshaus und habe mich so ab den ersten Wehen schon auf die langsame, ruhige und tiefe Atmung konzentriert. Dadurch konnte ich die Wehen viel entspannter verarbeiten.
Lg, Logo
34. Ssw

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Richtiges Atmen während der Geburt halte ich für extrem wichtig.

Durch richtiges Atmen kann man den Schmerz besser aushalten und somit währenddessen psychisch und physisch entspannt bleiben. Und der Muttermund öffnet sich nun mal immer weiter, wenn man trotz der Schmerzen möglichst entspannt bleibt.

Außerdem kommt durch gutes Atmen genug Sauerstoff beim Baby an. Nicht selten ist der Herztonabfall beim Baby durch zu flaches / zu schnelles Atmen der Mutter begründet.

Ich kann dir jetzt nicht die eine Atemtechnik benennen, mit der dann alles funktioniert 😉 Aber ich fand vor allem Yoga, die 1:1-Anleitung durch die Hebamme während der Geburt und auch den Geburtsvorbereitungskurs sehr hilfreich.

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Ergänzung: Ich habe während der Geburt sehr oft an das richtige Atmen gedacht (und ich hatte keinerlei Schmerzmittel)! Die Hebamme hat mich aber auch immer mal wieder dran erinnert.

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Ich glaube, so sehr planen kann man es nicht, aber die Atmung ist schon sehr wichtig.
Ich bin wirklich nicht schmerzempfindlich oder wehleidig, aber die Wehen waren wirklich schlimm für mich. Leider konnte ich unter der ersten Geburt die Atemtipps der (ständig wechselnden) Hebammen nicht umsetzen. Ich bin mir sicher, dass das ein Grund (von mehreren) war, warum es dann ein KS wurde.

Bei der zweiten Geburt konnte ich mich besser auf die Tipps einlassen. Es war nur eine Hebamme, die es mir immer wieder erklärt hat und nach 23 Stunden Wehen hatte ich es dann kapiert. Die letzten 4 Stunden waren hart, aber ich wusste plötzlich, wie es geht. So richtig beschreiben kann ich es nicht. Die Theorie aus dem GVK ist mir jedenfalls nicht eingefallen. Aber ich habe anfangs meinen Schmerz rausgeschrien, war also ziemlich laut und hab jede Wehe vertont. Als ich fast mit meinen Kräften am Ende war, konnte ich meine Atmung irgendwie nach innen lenken. Ich hab keinen Ton mehr von mir gegeben, sondern nur in mich hinein geatmet und mich dabei an den Bettgriff gekrallt. Die zweite Geburt war so nach 27 Stunden geschafft 🤗 Ich bin überzeugt, dass es jätte schneller gehen können, wenn ich mich eher drauf eingelassen hätte "richtig" zu atmen.

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Danke für die Antworten.

Ich habe schon beim ersten kind einen atemkurs gemacht aber irgendwie konnte ich dann während der Geburt nicht sehr viel davon einsetzen, weil ich überrumpelt war von allem. Mache jetzt wieder einen und hoffe , dass ich es diesmal besser umsetzen kann. Stelle es mir nur schwierig vor immer bewusst daran zu denken.

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Die Hebamme während der Geburt zeigt einen wie man atmen soll. Das Atmen ist sehr wichtig. Ich habe meinen Mann während der Geburt dazu verdonnert mit mir mit zu atmen und zu zählen. Immer wenn ich merkte, das ich vor Schmerzen nicht mehr atmen konnte, habe ich mich zusammen gerissen und geatmet wie mein Mann es tut. Man fängt sonst an zu verkrampfen und dann wird es nur noch schmerzhafter.

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Ich habe das gemacht, was mir die Hebamme in dem Moment sagte und dann ging’s 😀 über bestimmte Techniken habe ich mir keine Gedanken gemacht.

Die Wehen vorher habe ich automatisch „richtig“ veratmet sagte die Hebi

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Klar atmet man automatisch anders, als wenn man nicht unter der Geburt steht. Man kann gar nicht "normal" weiteratmen. Entweder man atmet konzentrierter und somit langsamer und ruhiger oder man atmet hektischer (nicht sehr förderlich, höchstens um die Schmerzen weiter zu verschlechtern) und hyperventiliert und kotzt ggf. sogar währenddessen.

Um "richtig" Atmen zu können. Muss man erstmal die für einen persönlich günstige Geburtsposition einnehmen. Das kann laufend/stehend sein, das kann sitzend sein auf einem Ball oder Hocker, das kann im Vierfüßler vor einem Bett oder auf einem Ball sein oder im Liegen. Wobei letzteres die meisten wohl eher als Schmerzfördernd und Atemerschwerend wahrnehmen würden. (Aber Ausnahmen gibt es immer!)

Hat man die ideale Position. Fällt es leichter kontrolliert zu atmen. Und ja das kann man vorab üben. (Wichtig ist für den Geburtsbegleiter. Die Frau während der Wehe vor Interventionen zu schützen. Denn diese sind unter den Wehen nahezu immer besonders unangenehm und störend.) Eine Geburtswehe dauert gewöhnlich ca 60 Sekunden an, bis sie den Höhepunkt erreicht hat und abbaut. Idealerweise, atmet man in diesn 60 Sekunden nur 2-4 x ein und aus. Nimmt möglichst viel Sauerstoff auf und das langsam durch die Nase und atmet so langsam als möglich über den Mund wieder aus. Hierbei bewert sich die Zwerchfellatmung (Musiker beherrschen diese ohne Übung, der Rest sollte sie vorher mal geübt haben.) Das versorgt vor allem das Kind besonders gut mit Sauerstoff.