traumatische Geburt und jeder spricht schon vom 2. Kind

Achtung! TRIGGERWARNUNG!

Es geht um mein kürzlich erlebtes Geburtserlebnis, dass ich hier kurz erläutere. Ich hatte ursprünglich eine natürliche Geburt im Geburtshaus geplant... Diese ist leider im Krankenhaus geendet. Ich hatte 3 Tage im kurzen Abstand muttermundunwirksame Wehen und bekam nach endlosem betteln nach körperlicher &seelischer Erschöpfung und den schlimmsten Schmerzen meines Lebens ein Opium mit Wehentropf worauf kurz darauf die Fruchtblase platzte(nach 4 Tagen). Ich kämpfte mich auf 9cm vor, bis die Ärzte etc. nach der Blutabnahme von mir und meiner Tochter in das Entbindungszimmer reingestürzt kamen und es hieß: ,, Wir müssen notoperieren‘‘!
Meine Tochter lag 2 Tage auf der Intensiv ehe sie zu uns ins Zimmer durfte. Insgesamt blieben wir 5 Tage im Krankenhaus.
Jedenfalls wurde mir noch am Tag dieses schlimmen Erlebnisses von mehreren Personan folgende Dinge an den Kopf geworfen: Wann kommt das zweite? Keine Sorge, du vergisst alles wieder ganz schnell! Bei jedem Besuch wird die Frage nach dem zweiten Kind gestellt und die Geburt nicht als Trauma Erlebnis betrachtet, sondern als normalen Geburtsvorgang.
Schon vor dieser Geburt habe ich damit geliebäugelt nur ein Kind zu bekommen. Jetzt hat sich das Ganze soweit gefestigt, dass ich mir niemals mehr vorstellen kann nochmal schwanger zu werden. Sobald ich das erwähne, werde ich mehr oder minder nur belächelt... Mein Partner kann sich mittlerweile eine Vasektomie vorstellen, allerdings erst in ein paar Jahren. Ich werde bis dahin die Gynefix tragen.
Vielleicht erging es ja jemanden ähnlich, ich hätte gerne einen Austausch, weil ich mich ziemlich alleine damit fühle (bis auf meinen Partner)

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Ich hab heute Et von ersten Kind und empfinde die ganze Schwangerschaft als puren horror. Ich habe da ich unter fibromyalgie leide seit der 15ssw täglich starke Schmerzen und empfinde jede kindsbewegung als starken Schmerz. Mir sagen auch alle im engen Umkreis da kommt noch ein zweites oder sagen sogar wir müssen noch ein zweites Kind machen weil eins alleine ist nix. Ich hab auch schon geantwortet das nächste Kind könnte ja die person dann für mich austragen. Klar ich weiß noch nicht wie es nach der Geburt bzw mit Kind sein wird, aber wenn man mich jetzt fragt sage ich ich würde mir das nie wieder antun und ich glaube hätte ich das vorher gewusst wie es mir in der Schwangerschaft geht hätte ich ein kind adoptiert. Ich finde es sowieso total unverschämt wenn sich die leute da einmischen. Eine Bekannte von mir hat nach sehr langem üben mit 42 das erste bzw einzige Kind bekommen. Da sagt keiner die müssen noch ein zweites machen. Fühl dich gedrückt und mach den Leuten klar dass es deine Entscheidung ist.

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Tut mir Leid, dass du eine solche Erfahrung machen musstest. Versuche das bitte unbedingt aufzuarbeiten, mit deiner Hebamme oder mit einem Therapeuten.

Den fragenden Mitmenschen würde ich einfach klar sagen, dass ihr nur ein Kind geplant habt und es somit im Normalfall kein weiteres geben wird. Auf die Geburt würde ich das vor ihnen gar nicht zurückführen. Denn ja es stimmt meist, dass wenn einen der Wunsch nach einem weiteren Kind erfasst, man oft die Geburt des ersten verdrängt. Zumindest solange, bis man dann tatsächlich schwanger ist. Außerdem ist jede Geburt unterschiedlich. Es muss also nicht mehr soweit kommen, wie bei deinem ersten Kind.

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Hallo,
das ist echt übel, was dir passiert ist. Ich würde mich von keiner Seite drängen lassen und mir die Zeit nehmen, die ich dafür brauche, das ganze Auszuarbeiten. Welche Hilfe du hierfür willst musst du entscheiden.

Aber, falls du doch ein zweites Kind bekommen willst/solltest dann such dir ein KH, welches auf Angstpatienten spezialisiert ist. Bei unseren Zwillingen hatten wir auch panisch Angst vor der Neo (unsere erste Tochter war auf einer absolut katstrophalen Neo) und haben das vor der Geburt offen angesprochen. Man hat darauf rücksicht genommen und uns entsprechend behandelt und miteingebunden. Mein Knacks ist noch nicht weg aber bedeutend besser geworden dank dieser Erfahrung.

Gruß und fühle dich gedrückt

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Fühl dich Herzlich gedrückt von mir unbekannterweise.
Ich bin zwar grade mit dem 3 Schwanger ,ABER ich kann sowas absolut nicht verstehen das wenn das Umfeld weiss das die Geburt echt nicht schön war sogar auf intensiv geendet hat für das kleine dann gleich sowas kommt, ihr als frische Eltern habt da doch grade ganz andere Sorgen und Gedanken und müsst dieses Trauma erstmal verarbeiten.
Und ich bin ganz ehrlich hätte ich während meiner ersten Geburt nicht eine so tolle Hebamme an meiner Seite gehabt die wirklich auf mich meine Wünsche und co eingegangen ist wäre es wohl auch nicht so schön ausgegangen.
Genießt eure Zeit zu 3 findet euch und verarbeitet das ganze, und blöde gesagt ein Kind was es nicht kennt Geschwister zuhaben vermisst das auch nicht, da es dieses nicht kennt. Mein Neffe (6) zb verbietet es meiner Schwester noch ein Kind zubekommen,der sieht an meinen Mädels und an Spielkameraden mit Geschwisterndas es manchmal nicht so toll ist, der hat lieber Mama ganz für sich allein. ;-)

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Warum gleich nach einem zweiten Kind gefragt werden muss, wenn das erste gerade geboren wurde und dann auch noch unter solchen Umständen, muss man nicht verstehen.
Konzentriert euch erstmal auf euer Wunder und lasst die anderen reden. Herzlichen Glückwunsch erstmal ❤

Ich hatte leider auch keine schöne erste Geburt. Ich hing am Ende am Wehentropf, hatte Sturmwehen und bekam einen Not-Kaiserschnitt. Durch die Vollnarkose hab ich unseren Sohn erst am nächsten Morgen richtig begrüßen können. Noch im Krankenhaus hab ich geweint und meinem Mann erklärt, ich möchte auf keinen Fall noch ein zweites Kind. Für uns stand immer fest, wir möchten gerne zwei.
Was soll ich sagen. Ich hab das Geburtserlebnis zum Glück schnell verarbeitet und schon nach kurzer Zeit hatte ich wieder einen Kinderwunsch. Wir haben jetzt zwei Kinder und die Familienplanung ist abgeschlossen.

Lass Dir Zeit, das alles erstmal zu verarbeiten und dann kann man immer noch über ein weiteres Kind nachdenken.

LG

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Hi,

meine 1. Geburt war auch traumatisch und mich hat vom Personal niemand gefragt wann das nächste denn kommt. Was ich unmittelbar nach einer Entbindung auch ehrlich gesagt sehr daneben finde! Zumal das eine persönliche Frage ist, die in meinen Augen auch nur das persönliche Umfeld stellen sollte. Ich bin doch nicht jedem Postboten oder der Reinigungskraft im Krankenhaus ein Statment schuldig was meine Zukunftsplanung betrifft.

Ich hab 2 Kinder und die sind auch geplant und gewollt so gewesen. Da mein Mann und ich Einzelkinder waren und das rückblickend sehr schade empfanden. Aber gerade weil meine 1. Geburt sehr traumatisch war (wie auch die Schwangerschaft die dank Hyperemisis sehr auf die Psyche ging) und weil mein Kind die ersten eineinhalb Jahre mega anstrengend war und auch ein Schreibaby. Ich glaub ich hätte mich innerlich begraben, wäre ich vor dem 2. Geburtstag schwanger geworden. (Ich bin es 2 Monate danach geworden.)

Und auch wenn mein Mann ursprünglich gerne 4 Kinder und ich geren 3 gehabt hätten. Käme ein weiteres Kind für uns derzeit nur infolge einer Verhütungspanne/ungeplant in Frage (wir sind keine Abtreibungsbefürworter!). Und nein das muss ich niemandem gegenüber rechtfertigen. Weder das ich Kinder wollte, ob ich weitere plane oder nicht, welchen Abstand sie erhalten und wann es für uns "reicht". Ich denke auch, wenn man das entsprechende Auftreten hat, führt man diese Diskussion nicht permanent.

Und es ist völlig legitim sich bewusst für ein Einzelkind zu entscheiden!

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Ich werde nie begreifen, warum Leute einen ungefragt permannt mit diesem dämlichen "Das vergisst du ganz schnell!" beglücken. Meine Geburt war ähnlich wie deine, psychisch der absolute Horror, und für mich steht seitdem absolut felsenfest: Sollte ich nochmal ein Kind bekommen, wird es ein geplanter Kaiserschnitt. Und wenn mir noch so viele Übermütter mit diesem wissenden Lächeln erzählen wollen, dass man all das vergisst...tut man nicht. Man kann sich vielleicht nicht mehr an den konkreten Schmerz erinnern, aber sehr wohl dass es richtig, richtig schlimm war. Und wer noch nie so eine furchtbare Geburt hatte, soll doch einfach still sein und nicht noch so tun als wisse er oder sie, wie man das ganz fix verarbeitet.

An deiner Stelle würde ich einfach ganz klar sagen, dass nur ein Kind geplant ist - nicht, dass es jemanden was angeht, aber man will sich nicht ständig ärgern oder erklären müssen. Solltest du deine Meinung ändern, werden sie es schon sehen. Und ansonsten einfach drüberstehen. Ich war irgendwann so gereizt, dass ich auf diese klugen Worte immer mit einem bissigen "Ach ja, wie viele Notkaiserschnitte hattest du denn schon? Stimmt ja, gar keinen. Woher dann die Expertise?" reagierte. Bringt aber bei den meisten auch nichts. Es gibt einen gewissen Schlag von Müttern, bei denen man einfach nur innerlich die Augen verdrehen und abwinken kann. Um seiner selbst willen.

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Ich bin 39 Jahre und habe eine vier Monate alte Tochter.
Bei uns ging es in Freundeskreis und Familie schon vor der Geburt los, dass wir ja gleich noch das zweite ansetzen müssten....🙄
Wir wollen auch beide nur ein Kind.
Mein Mann ist 45.
Ich selbst möchte keinen kleinen Abstand zwischen den Kindern, dass Vergnügen hatte ich als Kind und fand es nicht schön.
Und mit 43 möchte ich nicht noch mal schwanger sein und ein Kind bekommen.
Ich war nicht gerne schwanger und hatte schon sehr früh zu hohen Blutdruck der mit Medikamenten behandelt werden musste und zum Ende der schwangerschaft trotz Tabletten ins unermessliche stieg. Am Ende stritten sich die Gynäkologin und die Ärzte in der Klinik darum ob ich denn nun eine Präeklamsie hätte oder nicht. Ich hatte schreckliche Angst das mir oder dem Kind etwas passieren könnte oder ich eine Einleitung bekommen müsste, die dann am Ende in einem Kaiserschnitt enden würde.
Die Geburt selber habe ich nach einem vorzeitigen Blasensprung als schön empfunden, auch wenn es um Schluss etwas hektisch wurde, weil meine Tochter dunkelgrünes Fruchtwasser hatte und dadurch nicht mehr viele Kraftreserven, so dass sie sehr lange gebraucht hat und Hilfe brauchte um ihren ersten Atemzug zu tun.
Zum Glück ist aber alles gut gegangen.
Meine Meinung bleibt auch nach der geburt die gleiche. Ich bin mit einem Kind total zufrieden.

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Danke für jeden einzelnen Beitrag! Es tut gut zu lesen, dass andere meine Situation verstehen!
Ich konnte selbst die Schwangerschaft nicht genießen... musste Tabletten nehmen und hatte lauter Kram den ich zuvor noch nie hatte und dann diese Hilflosigkeit zum Schluss 🙄 Ich war vor der SS sportlich sehr aktiv und das hatte mir so sehr gefehlt :(