Wunschkaiserschnitt

Hallo,
Bevor es losgeht, würde ich gerne Grundsatzdebatten vermeiden- ich möchte gerne einen Wunschkaiserschnitt unter einer Vollnarkose.
Ich möchte demnächst schwanger werden und mache mir Gedanken um die Geburt. Ich möchte einen Wunschkaiserschnitt (falls denn keine anderen Gründe vorliegen), da ich seit vielen Jahren unter einer Tokophobie/Krankenhausphobie leide. Diese Phobie bezieht sich konkret auf die Geburt. Ich bin ein sehr zurückhaltender Mensch und ziege mich grundsätzlich NIE nackt oder unbedeckt vor anderen Menschen (außer meinem Freund). Ich wurde schon mehrfach operiert und da man sich ja vor einer OP ausziehen muss (man hat ja nur das KH Hemd an und so eine Unterhose), war mir das auch reichlich unangenehm.
Die konkreten Dinge vor denen ich Angst habe bezogen auf die Geburt sind lange Wehen, der Geburtsstillstand, eine Beschädigung des Gehirnes des Babys durch Sauerstoffmangel sowie Inkontinenz und ein Scheidenprolaps und eine spinale Anästhesie. Ich habe schon alle möglichen Horrorberichte aus meiner Umgebung gehört, meine Mutter hatte jedes Mal sehr lange Wehen und einen Riss 3. Grades. Auch der Gedanke wie ein Frosch im Gebährstuhl (weiß nicht wie man das nennt) zu liegen und dass jeder dich nackt sieht, sowie die Schmerzen und wenig Kontrolle über der Situation zu haben sind weitere Faktoren, die mich verunsichern.
Die Frage ist: kann ich das alles bei einem Geburtsplanungsgespräch erzählen und kann mir dann der Kaiserschnitt verwehrt werden? Meine Phobieängste sind relativ stark und falls ich weiß, dass ich natürlich gebären muss, werde ich ungelogen ab dem 8. Monat von morgens bis abends die ganze Zeit daran denken und mir die totalen Sorgen machen.

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Es wird dir kein Krankenhaus einen KS verweigern, weil sie daran einfach mehr verdienen als an einer Spontangeburt. Es findet sich dann immer ein Weg.

Ich respektiere die Entscheidung total. Allerdings würde ich dann zum gegebenen Zeitpunkt nochmal darüber nachdenken, ob du nicht doch wenigstens eine Spinalanästhesie machen willst. Ansonsten hast du halt absolut 0 Geburtserlebnis und es ist dann schon irgendwie strange, dass das Kind plötzlich da ist, wenn du wach bist. Ich fand selbst bei Spinal, dass die Umstellung von schwanger zu Mutter dann emotional extrem schnell ging.

Aber noch bist du ja noch nichtmal schwanger. Da durchlebst du dann eh noch so einiges und das wird deine Entscheidung beeinflussen.

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Ich bin sicher, dass dir kein KS verwehrt wird bei deinen starken Ängsten und finde es auch völlig legitim, dass du dich dafür entscheiden willst.

Dennoch möchte ich gerne noch zwei Punkte dazu loswerden:

- Bei einer vaginalen Geburt musst du nicht „wie ein Frosch im Gebärstuhl“ liegen. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, was für einen Stuhl du meinst. So wie beim Frauenarzt? Es gibt ganz viele Positionen und Möglichkeiten und du musst nicht zwangsläufig nackt mit gespreizten Beinen vor zwanzig Leuten unbeweglich und ausgeliefert in einem Stuhl hängen.

- Ich habe selbst Erfahrungen mit einer Panikstörung und spezifischen Phobien, daher erlaube ich mir, dir einen Besuch beim Psychotherapeuten nahezulegen. Diese panischen Ängste blockieren und belasten und das muss nicht sein. Daran kann man arbeiten, was die Lebensqualität wirklich enorm steigert. Das bezahlt dir die Krankenkasse und du musst dich auch nicht dafür schämen, dir da professionelle Hilfe zu suchen.

Alles Liebe!

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Hallo ich hatte einen Wundchkaiserschnitt bei meiner ersten Tochter aus Angst vor der Geburt.Damals war ich 21.Du kannst es natürlich so machen und wenn du genug Argumente bringst auch mit Vollnarkose.Aber bei Vollnarkose ist es für das Kind nicht so gut .Weil es davon auch was abbekommt .Ich habe es bereut das ich es gemacht habe .Weil ich ein Kind mit Anpassungsschwierigkeiten hatte ,schreien ,es war einfach nicht reif genug.Aber muss nicht sein .Es kann alles normal sein .Was ich noch hatte war ein Schock ich lag da nach der Geburt .Mein Kind neben mir und ich fühlte es noch im Bauch mein Körper und mein Gehirn haben nicht so mitgemacht.Muss alles nicht sein um Gotteswillen,es gibt soviele bei denen ist alles gut!Aber du hast die Möglichkeit einen Wunschkaiserschnitt mit Vollnarkose zu bekommen 👍🏼Sag es deinem Frauenartzt

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Ich hatte auch einen "Wunschkaiserschnitt", wobei mich diese Bezeichnung stört, da man so tut als wäre ein psychischer Gründ für einen KS kein echter Grund und man würde sich aus Spaß operieren lässt.

Die Ängste vor einer Spontanentbindung kenne ich gut, ich konnte erst ruhig schlafen als ich meinen KS-Termin hatte. Ich kann zum Beispiel überhaupt nicht nachfühlen wie man sich eine Spontangeburt wünschen kann, ich kann es rational nachvollziehen, aber mir läuft es da kalt den Rücken runter.

Ich würde mich (wenn es so weit ist mit Kinderwunsch) direkt an den FA wenden. Meine Frauenärztin war sehr verständnisvoll - Sie hat mich darauf hingewiesen, dass ich mir ja keinen Kaiserschnitt "wünsche" sondern, dass ich Angst vor der Spontanentbindung und ihren Folgen habe, das hat mich sehr bestärkt.
Wenn dein FA dich da nicht unterstützt würde ich wechseln.

Ja, es gibt Kliniken die keine "Wunschkaiserschnitte" machen, das ist aber sehr selten der Fall, da KS sich für Kliniken eher rechnen, da Spontanentbindungen ein Minusgeschäft sind, weil die Fallpauschalen viel zu gering sind um eine angemessene Betreuung zu finanzieren.

Tipp:
Gucke auf

https://www.weisse-liste.de/de/krankenhaus/krankenhaussuche/ergebnisliste/?searchHospital=Entbindung+eines+Kindes+durch+Kaiserschnitt&searchKey=O82&searchType=ICD&searchDistance=ALL&userInput=true

Da kannst du nachschauen welche Kliniken in deiner Nähe viele KS machen, die machen dann auch in der Regel einen Wunsch-KS.

Ich musste beim Geburtsplanungsgespräch mit der Hebamme diskutieren, aber ich durfte dann irgendwann zum Arzt und mir meinen Termin abholen (die ausführliche OP-Aufklärung gab es am (werk)Tag vor der OP).

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PS:
Entschuldige die ganzen Fehler, was ist da bloß passiert? 🙈

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Meine Liebe,
Ob KS oder vaginal, das musst du für dich entscheiden. Hör auf dein Gefühl! Ich möchte dir nur aus eigener Erfahrung von einer Vollnarkose abraten. Hatte (leider) aufgrund eines NotKS eine und leide da tatsächlich heute noch drunter, den Kleinen erst vier Stunden später zu sehen, er musste außerdem wegen Narkose Überhang intubiert werden und wenn einem "einfach so" ein Baby in den Arm gedrückt wird, ist das eher ein recht seltsamer Moment, gar nicht schön für mich persönlich. Meine nächste Geburt wird ein geplanter KS mit spinaler Narkose!