Muss man während der Geburt pressen? Geht es auch ohne? Mehrere Fragen

Ich bin neugierig. Neulich habe ich in einem Podcast gehört, dass die Frau eigentlich gar nicht so kräftig mitpressen sollte während den "Presswehen". Der Körper ist so geschaffen, dass er das Kind auch von ganz alleine raus drückt ohne zutun der Frau. Der Vorteil vom Nichtpressen ist, weniger bis keine Geburtsverletzungen. Tatsächlich hab ich am meisten Angst vor den Verletzungen und mache mir viele Gedanken über das Pressen oder halt eben Nichtpressen.
Ist es überhaupt möglich, sich da versuchen zu entspannen und nicht mitzuarbeiten? Man wird ja von den Hebammen geradezu angespornt zu pressen.
Im Podcast wurde natürlich auch erwähnt, dass es nicht immer klappt und wenn man den Drang hat, sollte man auch nachgeben, ich frage mich einfach nur, ob es auch möglich ist, das Kind einfach kommen zu lassen und sich soweit zu entspannen oder zurück zu halten, dass der Körper von alleine arbeiten kann. Und wie reagiert vor allem die Hebamme darauf, wenn ich mich ihren Anweisungen widersetze? Es ist sicherlich ein höherer Zeitaufwand, den Körper einfach arbeiten zu lassen.
Was ich übrigens auch ganz schlimm finde, ist, dass das Kind, sobald der Kopf geboren wurde, aus einem heraus gerissen wird. Ist das tatsächlich noch alltäglich und wenn ja, kann ich den Wunsch äußern, dass bei mir nur im Notfall nachgeholfen wird?

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Ja, es geht ohne aktives mitpressen und ohne angeleitetes powerpressen erst Recht. Es hat vor einigen Jahren sogar tatsächlich den Fall gegeben wo eine Frau im Koma spontan geboren hat, was man eigentlich für medizinisch unmöglich hielt, weil sie eben nicht aktiv mitpressen konnte.
Ich habe 5 Kinder und das Wichtigste ist wirklich entspannt zu bleiben und auf den eigenen Körper aufmerksam zu achten und seinem Gefühl zu folgen. Leider finden klinische Geburtshelfer das tatsächlich nicht immer toll. Das sollte dir aber egal sein. Ich habe 2 Kinder in der Klinik bekommen und 3 als Hausgeburt, weil ich genau dieses übergehen des Körpergefühls der Frauen ganz furchtbar finde.

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Auch mein Grund im Geburtshaus nur unter Hebi Aufsicht zu gebären. Uns wird so viel Zeit gelassen wie wir brauchen. Und es ist IMMER jemand da. Ich muss nicht erst rufen und warten bis wer kommt. Niemand versucht mich zu blöden Eingriffen zu überreden, nur damit es schneller geht oder für die Belegschaft einfacher wird. Es ist meine erste SS aber ich Freu mich jetzt schon richtig auf die Entbindung. Der Gedanke an Eine Entbindung im KH macht mir einfach nur Sorge. Da wird mir statistisch gesehen einfach zu viel Unfug getrieben. Allein so Aussagen der WHO, dass nur 10-15% aller ungeplanten KS tatsächlich notwendig sind... Das heißt 85-90% der Frauen die eigentlich eine natürliche Geburt wollten dürfen mit ner Narbe rum laufen ohne dass es wirklich notwendig war. Super Aussicht. Ich kann mir aber auch gut vorstellen woran das liegt. Meine aktuelle FA ist auch strikt pro Klinik und Anti Hebi und versorgt mich mit Falschinformationen um mich doch noch ins KH zu bringen, obwohl ich und Baby bislang vollkommen gesund sind. Ich muss dann erst immer Fake Checken. Wechsel die FA jetzt auch. Aber am Anfang bin ich dann doch verunsichert weil ich nicht weiß wann sie dir Wahrheit sagt und wann nicht. Wenn ich mir vorstelle dass sie mir quatsch erzählt während die Entbindung schon im vollen Gange ist... Ja, wie viel Zeit hat man da als Mutter noch die Krankenkasse anzurufen um zu fragen ob das tatsächlich der Wahrheit entspricht, etc.? Da zieht man eher mit und gibt sein Einverständnis, weil man sowieso schon in einem Ausnahmezustand ist.

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Oh je das hört sich ja schlimm an.
Bei mir steht die Diagnose "Gestationsdiabetes". Aufgrund von einem minimal erhöhten Nüchternwert (92 statt unter 90). Das legt mir leider auch ein paar Steine in den Weg, über die ich immer wieder stolper. Selbst meine Diabetologin, wo ich alle 4 Wochen hin gehe sagt zu mir, ich hätte keinen Diabetes, die Werte sind alle super.
Ich werde mich definitiv bei meiner nächsten Schwangerschaft nicht mehr testen lassen sondern einfach den BZ selbst kontrollieren. Durch diese Diagnose gibt es leider unnötige Probleme, obwohl gar kein Problem besteht.

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😂 Entspannt durch die Presswehen, der war gut!🤣

Das Kind drückt auf den Enddarm, *grade* um dem Körper der Mutter zum Pressen anzuregen.

Ich kenne niemanden, dem das Kind nach der Geburt des Kopfes "rausgezerrt" wurde. Nach dem Kopf kommt noch ein großer Schwall Fruchtwasser und dadurch flutscht der Körper fast von selbst raus.

Einzig das Ziehen an der Narbelschnur um die Plazenta schneller raus zu bekommen, ist wohl eine noch recht verbreitete Unart.

Ob du Verletzungen haben wirst, kann man vorher nicht sagen, das hängt von zu vielen Faktoren ab.

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Davor hab ich auch Angst, dass die Nabelschnur rausgerissen wird. Oh man, manchmal hab ich echt krasse Horrorszenarien im Kopf 🙈 ich werde das auf meine liste mit aufnehmen, dass ich das nicht möchte.
Man sieht es aber noch oft genug in Videos, dass die Kinder am Kopf herausgezogen werden. Vielleicht kein Standard, aber macht mir trotzdem Sorge.

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Ohne zu pressen kommt sicher kein Baby ganz von alleine auf die Welt ;-) und dass am Körper gerissen wird sobald der Kopf da ist wäre mir auch neu, ich musste bis zuletzt mitschieben und niemand hat es rausgezogen.

Ein lustiger Podcast, den du da hörst 😂

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Danke fürs "nicht ernst nehmen". Wenn du ein paar Antworten weiter unten liest, kannst du sehen, dass es nicht völliger Quatsch ist.

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Nein das ist nicht möglich. Du presst automatisch. Das kannst du nicht unterdrücken
Ich musste bei meiner ersten Geburt 30 Minuten lang presswehen veratmen weil mein mumu erst bei 9cm war.
Das hat mich richtig traumatisiert. Weil gegen meinen Körper arbeiten musste und mich richtig hilflos gefühlt habe. Von dieser Erfahrung her würde ich ganz klar sagen, entspannt durch die presswehen und das Kind einfach kommen lassen ist schlichtweg unmöglich.
Wer erzählt denn so einen Quatsch ?

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Ach so und keins meiner Kinder wurde aus mir herausgerissen. Der Kopf und die Schultern sind schwierig und der Rest der flutscht dann einfach raus ... da reißt ganz bestimmt keiner an deinem Kind. Vielleicht wenn das kind steckenbleibt und es um Leben und tot geht. Aber bei einer komplikstionslosen Geburt ganz bestimmt nicht

Mensch hör bitte auf dir solche Horrorgeschichten durchzulesen
Da bekommt man doch Panik vor der Geburt. Wichtig ist das man ein gutes Krankenhaus und gute Hebammen hat
Sogar die stille Geburt meiner Tochter habe ich als schön empfunden weil sie sehr selbstbestimmt war und das klinikpersonal mich unfassbar gut unterstützt hat.

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Ein paar Antworten hier zeigen tatsächlich, dass es geht und keineswegs Quatsch ist. Natürlich kann man mitschieben und die Sprecherin aus dem Podcast sagte auch, wenn man den Drang zu schieben hat, sollte man es auch tun. Es geht aber auch ohne.
Jeder macht halt seine eigenen Erfahrungen und geht von seinem eigenen Empfinden aus, man sollte aber auch akzeptieren, dass es auch anders sein kann.

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Guten Morgen. Wenn du in der Endphase bist , probier es einfach mal aus nicht zu pressen😄
Dein Körper presst von alleine ,da kann man garnicht anders . Ich hätte da nicht entspannt liegen können.
Alles Liebe

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Ich meine ja auch nicht, dass ich während der Wehen entspannen möchte 😂
Ich frag mich nur, ob es möglich ist, den Körper die Arbeit tun zu lassen ohne aktiv und mit ganz viel pressen mitzuhelfen. Wenn der Drang da ist, ist es ja ok, aber wie ich auch hier ein paar Antworten gelesen habe, ist es möglich passiv zu bleiben.

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Hallo. JA es geht! Man muss nur genügend Selbstvertrauen haben. Der Körper weiß wie er zu reagieren hat. Du kannst ihn unterstützen in dem du während der Schwangerschaft Atemübungen machst. Du kannst lernen entspannt zu bleiben. Bei mir hat es zweimal wunderbar funktioniert. Und ich bin guter Dinge das es auch beim nächsten gut klappen wird. 😎

Meine erste Geburt war sehr traumatisch. Da wurde mir mein Kind aus mir gedrückt, als wäre ich eine Zahnpastatube. Ich habe mir geschworen, sollte ich jemals wieder ein Baby gebären, lasse ich niemanden ohne Grund an mir und meinem Ungeborene zerren. Du entscheidest ganz alleine wie du deine Geburt leitest. Voraussetzung dafür ist natürlich, das es dir und dem Baby soweit auch gut geht. Und wenn du eine gute Hebamme hast, wird sie sich das zur Aufgabe nehmen und im schlimmsten Fall auch eingreifen.

Lg

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Hallo du liebe.
Befass dich mal genau mit dem Thema Hypnobirthing. Bei dieser Variante der Geburt arbeitest du nämlich sehr viel über die Atmung. Du MUSST nämlich NICHT aktiv mitpressen während der austreibungsphase. Uns wird von klein auf erzählt wir sollen auf der Toilette beim Stuhlgang nicht pressen, denn auch das geht so gut wie von allein. Genau diese Muskeln schaffen es auch sehr gut dein Kind auf die Welt zu bringen. Du kannst das mit verschiedenen Atemtechniken unterstützen und ja wenn du das Bedürfnis hast etwas mitzuschieben dann kannst du das auch tun aber dieses furchtbare, angeleitete, aktive pressen ist eingeführt wurden seit dem es Krankenhaus Geburten gibt. Man verspricht sich davon das eine Geburt schneller geht. Aber zu welchem Preis.
Ich kann dir nur empfehlen dir wenn möglich eine beleghebamme zu nehmen die voll und ganz auf deine Wünsche und Bedürfnisse Rücksicht nimmt.

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Genau damit befasse ich mich gerade. Meine Einstellung gegenüber der Geburt ist eigentlich schon sehr positiv und ich freue mich richtig darauf, ich hab einfach nur Angst, dass es im Krankenhaus durch das Geburtspersonal ganz anders kommen wird, weil man mich nicht so lässt wie ich will.

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Hast du mal über eine Geburt im Geburtshaus oder zuhause mit einer tollen Hebamme nachgedacht?

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Wie interessant, wie unterschiedlich die Antworten sind 😅 von Leuten, die sich komplett lustig darüber machen und das als Quatsch abtun bis hin zu Leuten, die selbst die Erfahrung gemacht haben, dass es funktioniert.
Vielen Dank für die Antworten, man sieht einfach, dass jeder Mensch unterschiedliche Erfahrungen macht und immer nur von seinem eigenen Empfinden ausgeht. Aber das ist ja ok, das ist ja das interessante (nur das "ins lächerliche ziehen" könnte man sich sparen). Ich werde meine eigenen Erfahrungen machen und im Geburtsforum hoffentlich darüber berichten. Tatsächlich bin ich in einem Podcast darauf gestoßen, wo es über Hypnobirthing geht. Ich nehme das für mich wichtige und passende daraus mit, hab aber Angst, dass die Hebammen im Krankenhaus sich keineswegs darauf einlassen werden.

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Meiner Erfahrung nach, sind Hebammen da recht offen und haben ja auch schon so ihre Erfahrungen gemacht. Manchmal muss man allerdings schon sagen, was man will und was nicht. Im Normalfall gehen sie ganz nach den Bedürfnissen der Schwangeren. Hier wurde eine beleghebamme vorgeschlagen. Finde ich sehr gut 👍🏻 Sie begleitet dich zum Teil durch die Schwangerschaft und so könnt ihr euch in aller Ruhe kennenlernen. Oder du nimmst einen anderen Geburtsbegleiter, der im Notfall die Stimme für dich erhebt. Dein Partner zb. Jemanden dem du vertraust.

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Ich hab mit Ach und Krach grad mal eine Nachsorge-Hebamme gefunden 🙈 bei uns im Gebiet ist es leider sehr sehr schwer. Mein Mann kommt mit zur Geburt, mit ihm werde ich noch ein ausführliches Gespräch führen über meine Wünsche und über meine persönlichen Tabus.

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Ich hatte auch Hypnobirthing gemacht und da im Kurs kam der Vergleich mit dem Erbrechen. Wenig charmant, aber sehr einleuchtend: Keiner macht bewußt die Muskelkontraktionen des Magens (evtl löst man bewußt den Reflex aus) sondern man lässt den Körper einfach machen was er macht. So funktioniert es auch mit der Geburt- Die Leiterin des Kurses sagt, kein Pressen, nur weil Hebamme oder Ärztin das sagen, den Körper machen lassen.
Bei der Geburt kam dann, was kommen musste. Ich sollte Pressen, ich hab dann nur Ja gesagt (war dann nicht mehr so schrecklich gesprächig, irgendwie fehlte mir die Luft dazu ;-)) und hab die Wehe so wie die vorherigen ihr Ding machen lassen. Als ich mich fragte wie lange das gut geht und die Hebamme sich "verschaukeln" ließe oder wann sie anfängt zu meckern, hatte es sich schon erledigt und das Köpfchen und der Arm (Superman-geste) war draußen und mit der nächsten der Rest. Bei mir nur eine paar kleine Schürfverletzungen, keine Risse.

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Darüber mach ich mir auch Gedanken, ob die Hebamme es merkt, wenn ich einfach nicht presse. Durchs pressen geht es ja scheinbar alles schneller... Ich hoffe mal, dass ich meinem Körper so viel Vertrauen schenken kann, dass er es schafft.

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Trotz aktives mit pressen dauert es letzte mal 45 Minuten 🙄

Alle guten Dinge sind 3,...les mich auch grad in das Thema ein