Was darf eine Hebamme?

Hallo! Ich sollte Anfang Februar mein Baby bekommen, aber alleine die Vorstellung der Geburt stresst mich. Ich wurde früher wegen einer Angststörung mit Medikamenten behandelt, die ich aber vor der Schwangerschaft Schwangerschaft abgesetzt habe. Meine Überlegung wäre aber diese nach der Geburt wieder zu nehmen. Mein Hauptproblem sind jedoch die Hebammen, ich habe den Eindruck dass sie Frauen oft dazu zwingen zu stillen und dadurch Druck ausüben. Ich kann jedoch in meiner momentanen Situation nicht sagen ob ich stillen werde oder nicht. Kann eine Hebamme das Jugendamt einschalten, wenn sie von meiner Angststörung erfährt und ich nicht stillen will? Sry wegen der vielen Fragen, aber ich bin sehr verunsichert, man hört leider sehr viel schlechtes. lg

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Hallo,
ob du stillst oder nicht ist deine Entscheidung, egal was die Hebamme sagt. D.h. du darfst auch von Anfang an auf Fertignahrung umstellen. Es wird - egal was du machst - immer Jemand mäckern.
Aber einen kleinen Hinweis: Stillen ist für Frauen oft sehr erfüllend und massiv motivierend. Es werden dabei Hormone ausgeschüttet, welche eben eine Depression oder andere psychosomatische Störungen mildern oder verhindern kann. Drum probiere es im Februar einfach aus, wenn es dich stresst oder unter druck setzt, dann höre sofort auf. Aber vielleicht wirst du es genießen. Glaub mir, in dem ersten Moment nach der Geburt ist spätestens jeder Plan vergessen.
Und falls doch Fläschchen: es ist dein Recht!

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Danke! Vielleicht muss man es auch auf sich zukommen lassen.

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Tolle Antwort! Hilfreich, ermutigend und eine alternative Sichtweise aufzeigend ohne dabei belehrend sein zu wollen. So sollte der Umgangston hier viel öfter sein❤️

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Nein, das kann und wird sie nicht. Es gibt unzählige Frauen, die einfach wegen "will ich nicht" das Stillen komplett lassen.

Ich würde das Problem einfach ganz offen mit deiner betreuenden Hebamme besprechen. Meine hat von Anfang an gesagt, dass das jeder selber entscheiden muss, es aber für das Kind einfach das Beste ist. Mir selber war das Stillen echt zuwider, ehrlich gesagt hatte ich es mir aber noch deutlich schlimmer vorgestellt. Letztlich habe ich mir gesagt, dass ich es probiere und dann einfach gucke, wie es läuft. Es lief besser als gedacht, aber ich war trotzdem sowas von glücklich, als ich abgestillt hatte...

Sinnvoll wäre es auch, beim Vorgespräch im Krankenhaus diese Thematik auf den Tisch zu bringen. Mein Krankenhaus war z.B. extrem still-orientiert, da legte man schon viel Wert darauf, dass es zumindest probiert wurde. Guck am besten schon bei der Wahl der Klinik, wie locker die beim Stillen oder Nicht-Stillen sind, dann ersparst du dir viele Diskussionen.

Aber ich würde ergebnisoffen bleiben. Probier es aus, wenn es geht - schön, wenn es nicht geht - auch gut.

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Warum sollte sie denn das Jugendamt einschalten? Stillen oder nicht ist doch deine Entscheidung. Da hat weder die Hebamme noch das Jugendamt was zumelden. Dafür gibt es ja die Pre-Nahrung.
Also lass dir da nicht reinreden. Wenn es dir damit nicht gut geht, dann gib Pre.
Ich würde mich allerdings den anderen anschließen. Ich selbst wollte eigentlich spätestens mit 6 Monaten so langsam abstillen. Bzw halt dann bis zum ersten Geburtstag noch abends oder so. War am Anfang auch von dem Gedanken nicht begeistert. Jetzt ist meine Tochter bald 13 Monate alt und ich stille sie fast voll, weil sie es gerne mag und noch nicht so große Mengen essen will. Und ich muss sagen ich finde es sehr schön. Ich freue mich natürlich auch auf die Freiheiten nach dem abstillen. Aber ich werde es auch vermissen.
Allerdings finde ich steht deine Gesundheit da definitiv höher als das Stillen. Ich würde das vielleicht vorher mit dem behandelnden Arzt absprechen.
Denn anders als die anderen hier sehe ich das mit den positiven Hormonen nicht ganz so rosig. Je nachdem wie stark deine Angststörung ist solltest du nämlich schnell wieder mit der Behandlung beginnen. Die Hormone sacken die ersten Wochen nämlich erstmal in den Keller. Die sogenannten Heultage. Das wird sich auf eine Angststörung nicht gerade positiv auswirken.
Also stillen probieren kannst du wenn du möchtest und schauen willst ob es so klappt. Aber ich würde an deiner Stelle schon möglichst schnell das Baby auch an Flasche gewöhnen, damit das abstillen dann nicht so dramatisch wird, sollte es nötig werden. Wenn dein Baby dann schon die Flasche kennt und daraus trinkt kannst du schnell die Medikation wieder aufnehmen, falls es dich nicht klappt.

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Es gibt bestimmt Hebammen die da etwas Druck ausüben wollen, aber auch viele die das nicht tun. Meine Hebamme sagt zwar, stillen ist am besten und sie empfiehlt es, aber wenn man das nicht möchte diskutiert sie auch nicht. "Eine glückliche Flaschenmama ist mir lieber als eine unglückliche Stillmama" hat sie letztens gesagt :)
Wegen deiner Angststörung glaube ich auch nicht dass sie das Jugendamt einschaltet. Ich weiß ja nicht wie stark ausgeprägt die ist, aber solange du imstande bist dein Kind zu versorgen wird nichts großartiges passieren.
Und falls doch: viele denken immer, das Jugendamt will einem das Kind direkt wegnehmen. Eine inobhutnahme ist aber wirklich erst der allerletzte Ausweg wenn vorherige Maßnahmen nichts gebracht haben. Eine Familienhilfe die einmal die Woche kommt und dir hilft, ist ja unter Umständen überhaupt nichts schlechtes :)

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Eine Hebamme kann dich unterstützen da wo du es brauchst. Wenn du abstillen möchtest kann sie dir helfen babyfreundliche Flaschen zu finden und zu schauen, welche Milch dein Baby verträgt. Sie kann dich emotional nach der Geburt begleiten und ist für jede Frage da.

Gerade mit psychischen Problemen würde ich mir eine vertrauensvolle Hebamme suchen. Treff dich möglichst schon vor der Geburt um abzuklären ob es bei euch passt.

Keine Sorge, sie ist FÜR dich da und nicht gegen dich.