Alleingeburt- Hausgeburt

Wer hat von euch schon einmal eine Alleingeburt oder Hausgeburt vollzogen?
Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Wie lange hat es gedauert, wie waren die Schmerzen?

1

Alleingeburt ohne Hebamme und co?
Das finde ich persönlich hochgradig riskant!

Ich habe keine Erfahrung, kann aber berichten wie es bei unserem ersten Kind Zuhause gewesen wäre (allerdings hatte ich eine PDA).

Ich hätte ohne Hebamme zumindest nicht gewusst, wohin ich drücken sollte. Das hat die Hebamme sehr gut gemacht.
Meinen Scheiden- und Dammriss zweiten Grades wurde dann von einem Arzt genäht. Den Rest (Wehen, Wehentropf, Geburt etc.) hat die Hebamme alleine gemacht.
Ich habe auch sehr wenig Blut verloren (250 ml). Eine Hausgeburt mit Hebammen wäre sicher möglich gewesen (nähen die auch?), aber definitiv nicht gewollt.

Eine Hausgeburt würde ich vermutlich erst beim zweiten Kind anvisieren, wenn man weiss, wie der eigene Körper eine Geburt wegsteckt.

13

Weil du gefragt hast: Ja, Hausgeburtshebammen nähen auch Geburtsverletzung, allerdings nur bis einschließlich Dammriss 2. Grades. Bei 3. Grad würde dann postpartal in die Klinik verlegt werden. Das näht dort aber auch kein einfacher Assistenzarzt/-ärztin, sondern ein Oberarzt/-ärztin.

14

Danke :)

2

Würde ich persönlich niemals machen.

Im KH war erst nur die Hebamme da. Die Herztöne gefielen ihr nicht mehr. Dann kam eine Ärztin dazu (zuhaus erstmal nicht möglich, wahrscheinlich rtw notwendig). Um mich nicht zu verunsichern, sagte man, dass das normal sei, das die Ärztin dabei ist. Diese kontrollierte ständig sehr energisch die Herztöne mit den ctg Teilen, die an meinem Bauch hingen. Irgendwann bekam ich einen Wehenbeschleuniger (?), wurde geschnitten und das Baby kam endlich raus.

Zuhaus wäre ich in Panik verfallen.

3

Also ich sag es offen, und sicher bin ich ein Einzelfall: wäre ich nicht im KH gewesen, wären vielleicht weder mein Kind noch ich noch am Leben (Plötzliche starke Blutung, Verdacht auf Plazentaablösung).

Ich habe mich im Grunde auch gegen KHs gesperrt. Hatte Angst vor Fremdbestimmung, der Atmosphäre und dem Umfeld, wollte lieber Zuhause für mich sein oder im Geburtshaus mit Ruhe und schönem Licht, vielleicht Musik gebären. Was man sich halt so vorstellt. Mangels Möglichkeiten (keine Hebi für Hausgeburt & kein Geburtshaus in der Nähe) habe ich dann das KH gewählt, mit dem ich mich am wohlsten gefühlt hab. Mein Kompromiss, um mir das KH schmackhaft zu machen, war, dass ich alles für eine ambulante Geburt vorbereitet habe - für den Ernstfall war aber die Kinderintensiv, die Ärzte etc. in greifbarer Nähe. Und der ist ja verrückterweise auch echt eingetreten, trotz vorbildlicher, völlig komplikationsloser SS.

Ich wünsch dir alles Gute, und dass du eine komplikationslose Geburt hast - wo auch immer du das möchtest. 💕🍀

7

Du bist kein Einzelfall. Ich kam an 39+5 wegen leichter Blutungen ins KH. Bis dahin hatte ich eine Traumschwangerschaft ohne Blutungen o.ä. Im US sah alles bestens aus. Am nächsten Tag hat sich innerhalb von Minuten die komplette Plazenta gelöst. Die Fahrt ins KH wäre zumindest für mein Kind zu weit gewesen, er hätte es nicht geschafft. Ich bin unendlich dankbar dafür, dass sich mein Muttermund am Tag vorher schon deutlich auftat, woher die ursprüngliche, leichte Blutung kam. So war ich im KH und mein Baby hat nach nur ein paar Tagen auf der Neugeborenen-Intensiv alles bestens überstanden.
Wir sind sicher Ausnahmen, aber leider nicht selten genug. Ich würde ausschließlich im KH entbinden.

4

Ich hatte Traum-Hausgeburten bei beiden Kindern. Die Schmerzen waren absolut aushaltbar (ich habe mich das bewusst während der Geburt gefragt, um zu vermeiden, dass ich es hinterher verdränge) und beide Geburten haben vom Blasensprung an um die 7 Stunden gedauert.
Ich würde es, wenn möglich, jederzeit wieder so machen. Ich bin davon überzeugt, dass ich in einem Krankenhaus-Setting deutlich angespannten, verkrampfter, ängstlicher wäre. Allerdings ist mir die "Überwachung" durch meine Hebamme super wichtig, da ich möchte, das jemand mögliche Probleme sieht, bevor sie ein Problem sind.


(Übrigens können Hebammen zu Hause/im Geburtshaus prinzipiell auch nähen.)

5

Hallo


Also ich Versuch mich kurz zu halten.

Beim ersten Kind wollte ich gern eine Hausgeburt aber habe mich von allen bekloppt machen lassen und bin dann ins Krankenhaus. Das bereue ich bis heute soooo sehr es war einfach schrecklich. Alles!!!
Kind 2 kam dann per Hausgeburt und es war wirklich toll. Mit den Schmerzen das habe ich als viel weniger schlimm empfunden als beim 1 Kind und da hatte ich ne PDA (aufgezwungen) .
Zuhause hab ich mich wohl gefüllt ich konnte aggieren wie ich wollte und vorallem wie es für mich am besten war. Die Hebamme wusste von Vorgesprächen was ich will und was auf keinen Fall. Es wurde nicht ständig an mir rum getatscht und die kleine kame nach 6 Stunden völlig problemlos im stehen hängend an meinem Mann auf die Welt.

Kind 3 kam wegen Präklamsie eingeleitet in der 37 Woche im Krankenhaus jedoch mit meiner Hebamme von Kind 2 als Beleghebamme. War auch vollkommen ok da nur sie im Kreissaal mit uns war und keiner gestört hat.

Ich denke was wichtig ist das du entscheidest wie und wo du das Kind auf die Welt bringen möchtest und das du dich von niemand beeinflussen oder verunsichern lässt. Und wenn du zb in der Schwangerschaft plötzlich denkst hmmm Hausgeburt hab plötzlich Angst oder Bedenken oder oder dann hört auf dein Bauchgefühl . Aber eine Beleghebamme die mit dir ins Krankenhaus geht das is ne gute Sache. Für mich war es das schlimmste beim 1 Kind da eine fremde Hebamme zu haben die mir ultra unsympathisch war mich auch echt mies behandelt hat

6

Ich habe 3 Kinder zu Hause geboren. 2 mit Hebamme, eins ohne. Eine 4. HG musste leider abgebrochen werden. Ich würde nie wieder freiwillig und ohne Not in einer Klinik mein Kind bekommen. Ich bewundere echt alle Frauen, die den Mut haben sich auf ein solches Glücksspiel einzulassen. Ich wünschte wirklich ich hätte schon mein erstes Kind zu Hause bekommen. Da wäre mir und meiner Tochter viel erspart geblieben.

8

Hallo.

Ich habe das erste Kind im Krankenhaus bekommen und das zweite zu Hause. Allerdings war das so nicht geplant, eigentlich wollte ich beim zweiten Kind mit meiner Beleghebamme im Krankenhaus entbinden. Ging dann aber alles zu schnell.

Zwischen unserem Anruf bei meiner Hebamme und der Geburt unseres Sohnes vergingen knapp eineinhalb Stunden, davon war sie bis zur Geburt etwas weniger als eine Stunde bei uns.

Aber im Nachhinein war es toll. Ich konnte zu Hause völlig selbstbestimmt entbinden, danach ins eigene Bett, unsere Tochter konnte ihren kleinen Bruder am nächsten Morgen direkt begrüßen (Geburt war mitten in der Nacht)... Besser hätte man es sich nicht wünschen können.

Die Schmerzen konnte ich bei der zweiten Geburt auch wesentlich besser ertragen als bei der ersten (habe auch im Krankenhaus ohne PDA entbunden), aber ob das jetzt daran lag, dass ich zu Hause war...? Es war halt auch die zweite Geburt, die ja häufig leichter geht als eine erste.

Eine Alleingeburt würde ich niemals machen, was macht man denn da, wenn etwas schief geht?

Ach so, und weil die Frage aufkam: Ja, auch eine Hebamme bei einer Hausgeburt kann nähen...

Alles Gute!

9

Ist es dein erstes Kind? Haus- und Alleingeburten sind riskant. Bei der Gegenüberstellung "Schöne Atmosphäre vs. gesicherte medizinische Versorgung im Notfall" überwog bei mir das zweite.

Klar kann alles gut gehen. Muss aber nicht. Die Länge der Geburt und die Schmerzen haben dabei überhaupt keine Rolle gespielt, das hätte ich auch zu Hause ausgehalten. Mir haben eher die Geburtsberichte von Freundinnen zu denken gegeben. Einer ist die Harnblase gerissen (hatte eine Not-Op zur Folge), eine hatte heftige Blutungen und brachte Blutkonservesen, zwei andere hatten einen Geburtsstillstand, der in einer Notsectio endete. Bei solchen Komplikationen bleibt oft keine Zeit für eine Fahrt ins Krankenhaus.

Ich hatte eine "normale" Geburt (gut, 18 Stunden Wehen waren kein Spaziergang) mit "normalen" Komplikationen (Risse 3. Grades, musste über eine Stunde lang genäht und dafür extra betäubt werden). Das Baby hatte starke Gelbsucht und war deshalb zu schlapp zum Trinken. Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Hebamme das alles zu Hause hätte auffangen oder überhaupt feststellen können.

Es ist übrigens von der Natur gar nicht so vorgesehen, dass eine Geburt prinzipiell überlebt wird. In den Ländern mit der schlechtesten medizinischen Versorgung stirbt im Schnitt jede 260. Frau an den Folgen einer Schwangerschaft oder Geburt. Angesichts dieser Zahlen denke ich, dass viele westeuropäische Frauen eine etwas verklärt Sicht auf eine selbstbestimmte Alleingeburt haben.

10

An sich ein schöner Gedanke, das Kind zu Hause zu bekommen...
Ich bin jedoch unendlich dankbar, meine jüngere Tochter in einer Klinik mit Neointensivstation entbunden zu haben. Wir haben zur Sicherheit diese Klinik gewählt - man weiß ja nie. Obwohl die Schwangerschaft wie im Bilderbuch verlief.
Die Geburt war zwar nicht angenehm, aber an sich auch kein Problem, hätte sicher so oder so ähnlich auch zu Hause geklappt. Aber nur mit Hebamme.
Dann war das Kind auf der Welt und hier kommt mein persönliches aber - es hat nicht richtig geatmet.
Die Kinderärztin kam über den Flur gerannt (Kreißsaal direkt gegenüber von der Intensivstation) und hatte mein frisch geborenes Kind sofort mitgenommen. Das hätte zu Hause schief gehen können und das Kind hätte sterben können, wäre die Hilfe nicht sofort da gewesen.
Niemals würde ich freiwillig ohne Neointensivstation direkt nebenan entbinden. Und das kann ich auch nur jeder Frau raten.

12

Bin da ganz bei dir, ich habe unten auch einen Beitrag geschrieben.
Meine 2te Tochter hat auch erst nicht richtig geatmet und musste Beatmet werden (auch wenn es sich bei dir schlimmer anhört, denn meine musste deswegen nicht auf Intensiv) aber nichts desto trotz weiß man nicht wies gelaufen wäre, wenn man zuhause entbunden hätte.
An sich, wäre meine 2te Geburt zuhause definitiv genauso schön gewesen wie die erste. Aber im Krankenhaus ist es nun mal sicherer deswegen würde ich es wie gesagt immer vorziehen im Krankenhaus zu entbinden.
Liebe Grüße