*Achtung lang* Normale Geburt bei vorausgegangener Hirnblutung?

Hi,

im letzten Jahr kam unser Sohn per Notsecio sechs Wochen zu früh auf die Welt. Auch wenn es sich vielleicht für den Einen oder Anderen dumm anhört, habe ich mich unter Vollnarkose um eine wirkliche Geburt „beraubt“ gefühlt. Klar die Sicherheit des Babys hatte absolute Priorität aber so ist es leider für meinen Kopf trotzdem.

Ich war davor schon eine Woche stationär und hatte kurze Vorgespräche was die Geburt anging. Nun ist es so, dass ich als Kind eine schwere Hirnblutung hatte, die mittels Embolisation verödet und per Laser bestrahlt wurde. Die letzte Behandlung ist 17 Jahre her und ich wurde als gesund entlassen.
Im Vorgespräch fielen bereits Bedenken ob das Probleme bei den Presswehen gegen könnte. Der dortige Neurologe wollte deshalb auf Nummer sicher gehen und in jedem Fall einen KS machen. Also auch wenn ich bis zum Schluss gekommen wäre.
Dieses Geburtserlebnis hat mich aber ehrlich gesagt sehr traumatisiert und ich würde wirklich gerne ein zweites Kind auf normalem Wege auf die Welt bringen.
Gibt es hier Mamis die auch mal ne Hirnblutung hatten? Wie ist es bei euch gewesen? War ne normale Geburt möglich? Bzw. wenn nicht, wie konntet Frieden mit dem KS schließen? LG

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Ich würde keinerlei Risiko eingehen und auf die Ärzte hören. Du hast schließlich Verantwortung für ein weiteres Kind.
Du kannst doch auch eine PDA bekommen und dann bekommst du alles mit! Auch den ersten Schrei.... Oder spricht etwas gegen eine PDA?

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Natürlich würde ich mir auf jeden Fall eine zweite Meinung von einen Neurologen einholen und würde kein Risiko eingehen, aber es ist für mich irgendwie auch schwer zu akzeptieren nie ein Kind natürlich auf die Welt bringen zu können. Mag sein, dass es auch das Trauma mit Vollnarkose und KS ist. Bei der ersten Geburt sprach das schlechte CTG wohl gegen ne PDA. Niemand hatte damit gerechnet dass das Baby so plötzlich geholt werden musste.

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Wenn es ein geplanter Kaiserschnitt ist, dann hast du ja das Problem mit den schlechten Herztönen nicht.

Es ist doch total egal wie das Kind auf die Welt kommt. Ob natürlich oder per Kaiserschnitt. Das wichtigste ist, dass es allen gut geht und alle gesund sind.

Mir hilft es immer den Blick auf das zu richten, was ich großartiges habe und nicht auf das was ich nicht habe.
Ein gesundes Kind zu bekommen ist, das größte Geschenk.
Es gibt so viele Frauen, die niemals eine Geburt erleben können und niemals ein Kind haben werden.

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Meine Mutter hatte bei der Geburt meiner kleinen Schwester eine Hirnblutung erlitten, die vorerst unbemerkt bliebt. Erst als sie nicht mehr sprechen konnte, wurde reagiert. Was soll ich sagen, meine Kindheit war vorbei und meine Schwester kennt nur eine schwerst paranoide und gefährliche Schizophrene als Mutter. Ich verstehe zwar deine Gefühle absolut, mir ging es alleine mit dem KS schon richtig dreckig. Als Mutter hast du aber leider diese Bürde, manchmal die eigenen Gefühle hinten anzustellen, zum Wohle der Kinder. Auch wenn es vorsorglich ist. Alles Gute🍀

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Es tut mir leid, dass ihr das mitmachen musstest. Ich weiß auch dass ich damals sehr großes Glück hatte. Vielleicht würde ich es „anders“ sehen oder fühlen wenn es nicht unbedingt ein Notkaiserschnitt gewesen wäre. Ich danke dir.

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Nein das glaube ich nicht. Wir wurden beide um die Erfahrung einer natürlichen Geburt „beraubt“. Es war einfach nur schrecklich. Aber der erste Schrei und dann direkt zu wissen, ob alles gut ist und dran ist und zu wissen, sie kuscheln jetzt mit Papa und alles lief gut. Gönn dir eine PDA und einen geplanten KS. Glaub mir, es wird so viel entspannter sein, ohne massive Risiken einzugehen. Einen Plan zu haben, kann so viel Leichtigkeit rein bringen, als ständige Angst. Und am Ende zählt, dass alle gesund und munter sind.

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Ich drück dir die Daumen dass alles gut geht. Du kannst dir sehr gerne per PN bei mir melden wenn du was weißt. LG

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Deinen Wunsch kann ich absolut nachvollziehen. Wenn die zweite ärztliche Meinung zu dem selben Schluss kommt kann ich dir aber nur Mut machen. Ein KS mit Spinalanästhesie ist wirklich deutlich mehr ein richtiges Geburtserlebnis. Vor allem wenn man dann in eine Klinik geht, die explizit auf Bonding im OP achtet. Ja klar, dieses komische Gefühl, dass die Schwangerschaft plötzlich vorbei ist, ohne, dass es da einen längeren Prozess gegeben hätte - das hatte ich auch. „Beraubt“ fühle ich mich aber nicht, denn ich habe ja alles mitbekommen, ich war die ganze Zeit dabei, hab das „Oh ich seh es schon!“ und den ersten Schrei mitbekommen. Ich denke, das ist auch schon viel wert.

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Das hoffe ich. Du hast vermutlich Recht mit dem „normalen“ KS. Ich bin da einfach nicht klar geklommen, dass es von der einen auf die andere Sekunde „vorbei“ war. Quasi ohne Vorwarnung. Eingeschlafen und ohne Baby im Bauch aufgewacht. Ohne erstmal zu wissen wie es dem Baby geht. Ich glaube da kam einfach sehr viel zusammen. Danke dass du deine Erfahrung teilst.

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Hallo

Ich kann das Gefühl verstehen. Bei meinen ersten Kind musste auch ein not ks her mit vollnarkose. Und das obwohl ich von anfang an gesagt habe das ich eine PDA will. Tja zuerst war es zu früh uns dann zu spät. 😔
Nun bin ich wieder schwanger und möchte dieses Theater ein 2tes mal vermeiden.
Werde es auch bei der Besprechung im Krankenhaus deutlich machen. Am liebsten würde ich natürlich gebären und wenns nicht anders geht ks mit PDA. Ich möchte kein zweites Mal mein Kind beim ersten schrei verpassen bzw. Frisch aus mir raus sehen. 😥 Da kommen mir jetzt schon wieder die Tränen.
Alles was ich sagen wollte, wenns es wirklich nicht empfehlenswert ist zu pressen dann ein ks mit teilnarkose. Wäre das was für dich?

Auch bei mir ist klar das Kind und Mutter wohlauf sind. Aber diesen ersten Moment verpassen... das hinterlässt einfach etwas im Herz. Auch wenn der Kopf noch so deutlich sagt das es anders besser war.

Liebe Grüße und ich wünsche die das ihr den besten Weg findet.

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Hallo,

Ich kann deine Sorgen verstehen, auch dass der Not-KS traumatisch war und du dir bei einem zweiten Kind eine natürliche Geburt wünschst.

Mit Hirnblutungen ist nicht zu spaßen, das sagst du ja selbst, allerdings sind Hirnblutungen, ihre operative Behandlung und deren Langzeitfolgen nicht das Spezialgebiet eines Neurologen (heißt nicht, dass er keine Ahnung davon hat, aber es ist eine recht spezielle Fragestellung), und pauschal zu sagen "einmal Hirnblutung, sofort KS" ist zu einfach, es kommt u.a. darauf an was die Hirnblutung verursacht hat, wo sie lokalisiert war und wie es heute in deinem Hirn aussieht.
Und deshalb würde ich tatsächlich eine Zweitmeinung einholen, allerdings nicht von einem Neurologen.
Such dir ein neurovaskuläres Zentrum, nimm die alten Bilder und Arztbriefe mit und lass dich von den dortigen Neurochirurgen beraten. Und wenn die zum Kaiserschnitt raten, würde ich das akzeptieren. Es besteht aber genauso die Chance, dass dein Risiko bei einer natürlichen Geburt nicht höher ist als das einer Frau ohne entsprechende medizinische Vorgeschichte. Und parallel würde ich versuchen das Geburtserlebnis aufzuarbeiten, einfach für dich, damit du damit abschließen kannst.

Alles Liebe!

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Ich danke dir für deine interessante Antwort. Ich werde, bei einer erneuten Schwangerschaft auf jeden Fall alte Bilder anfordern. Leider ist das nicht so einfach weil ich damals in Frankreich behandelt wurde. Ich werde, wenn die Zweitmeinung genauso ist, kein Risiko eingehen. Das wäre nicht fair den Kindern und dem Mann gegenüber. Ein kleines Fünkchen Hoffnung habe ich aber trotzdem :-)