Neid auf andere Geburten 😕

Hallo ihr lieben. Ich muss mir meinen Frust mal von der Seele schreiben, da mich zu Hause niemand versteht. 😫
Ich bin traurig und wütend. Ich habe 2018 eine wundervolle Tochter per geplanten KS geboren, da sie in BEL lag. Ich habe mir eine „natürliche“ Geburt so sehr gewünscht. Dann dachte ich, dass ich es bei meinem zweiten Kind „normal“ versuchen werde.

Die ganze zweite Schwangerschaft hatte ich das Gefühl, dass meine Narbe nicht halten wird. Ich habe mich echt lange mit dem Thema Geburt bei meinem zweiten Kind auseinander gesetzt. Sie lag schon immer richtig. Ich bin dann mehr oder weniger zu dem Entschluss gekommen, dass ich wieder einen KS machen lasse. (Ich hatte Angst wegen meiner Narbe, ich habe ein gebrochenes Zwerchfell, dass war dann mein Entschluss, mein Baby per KS zur Welt zu bringen).

Meine Mutter sagte immer, dass es besser ist, weil ich die Schmerzen eh nicht aushalten würde. Meine Schwiegermutter sagte das auch bei meinem ersten Kind. (Ich bin nicht wehleidig, ich weiß nicht warum mich alle so „schwach“ einschätzen 🤨).

Ich machte einen Termin aus für den zweiten KS aber ich wusste intuitiv schon immer, dass mein Baby früher kommen würde. Im Hinterkopf dachte ich mir dann, ich kann es ja auf „normalen“ Weg dann versuchen und falls was ist, greifen die Ärzte schon ein.

Nun gut, mein Baby ist wirklich früher gekommen. Es setzten die Wehen ein, ich war mir gar nicht bewusst, dass es wirklich Wehen sind! Ich dachte, es seien Senkwehen. Irgendwann startete ich meine App, die Wehen kamen alle 6-10 min. In der Zwischenzeit schlief ich mal für 15 min ein. Das ganze zog sich von 22:00 bis 7:00. es war echt schmerzhaft. Dann riefen wir die Rettung (leider war an dem Tag kein Auto da) und ich fuhr mit Blaulicht ins KH. Zu dem Zeitpunkt konnte ich nicht liegen es tat so weh. Am Wehenschreiber sah man die Wehen, ich war so froh und stolz, dass ich Wehen erleben durfte.

Naja dann ist meine Befürchtung eingetreten, es waren zig Leute da, ich hatte schmerzen und schrie, alle wurden hektisch und ich wurde für den KS vorbereitet. Ich dachte mir, dass mit meinen Baby alles in Ordnung ist, weil wenn es ein Notfall wäre, würde ich ja in Vollnarkose kommen. (Mir gungs wirklich dreckig, ich hatte Schweißausbrüche ect..). Innerhalb einer halben Stunde wurde ich dann vollständig vorbereitet und ich sah kurz mein Baby. Es kam auf die Intensivstation.

Die Nachfolgenden Tage erfuhr ich erst, wie ernst es war. Ich hatte eine Uterusruptur. Meine Gebärmutter konnte gerade noch so erhalten werden. Eine Woche lange war mein baby auf der Intensivstation. Es war schrecklich. Ich konnte mit meinen Kind nicht gleich kuscheln 😞 ich lag alleine auf der Station und sah die Frauen die spontan Gebärten.. ich kämpfte mit der Pumpe, dass ich mein Milcheinschuss bekomme. Das hat wenigstens funktioniert.

Ich habe sogar mit einer Psychologin gesprochen, leider bin ich nach dem KH nicht mehr zu ihr hin. Die Geburt habe ich noch immer nicht aufgearbeitet, ist schon 5 Monate her. Ich liebe meine Tochter über alles. Ich war auch der festen Überzeugung, dass ich keine weiteren Kinder nach dieser Horrorgebirt mehr möchte.

Jetzt hat eine bekannte ein Kind bekommen. Ich bin neidisch auf die Frauen, die normal gebären können 😕 ich hätte auch so gerne das Erlebnis gehabt.

Ich weiß ich bin froh das wir beide es überlebt haben, aber es nagt an mir. Ich will nicht neidisch sein.

Manchmal denke ich, ein drittes Kind und ich kann die schwere Geburt aufarbeiten... das müsste aber wieder ein KS werden.. dann denke ich mir, ich habe zwei gesunde Töchter, lass es so wie es ist und verarbeite die Geburt..

danke fürs lesen. Ich musste es mir von der Seele schreiben

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Hallo du arme, das klingt schrecklich.
Fühl dich gedrückt.

Ich hatte vor 7 Wochen eine "normale" Geburt. Wobei heutzutage ein KS auch ganz normal ist :)

Ich hab auch einige bekannte die neidisch auf mich sind, weil ichs so "geschafft" habe.
Aber auch hier gab es kleine Komplikationen

Ich konnte nicht richtig pressen, erst legte sich die Ärztin auf meinen Bauch und versuchte meinen Sohn raus zu drücken (das war wirklich schrecklich schmerzhaft)
Dann kamm ein dammschnitt der auch ziemlich weh tat. Und dann kam noch die saugglocke. Für meinen kleinen war das ziemlich stressig dass er nachdem er kurz auf meinem arm lag unter eine wärmelampe musste. Hab ihn erst 2 stunden später wieder gesehen.

Was ich damit sagen möchte: Keine Geburt kann man planen! Jede Geburt kann Komplikationen bringen! & jede Geburt ist aber auch ein Wunder.
Ganz egal WIE man sein Kind zur Welt bringt, es ist immer ein Kampf. Mal mehr - mal weniger!
Sei froh dass es euch gut geht. Und lass dich am 3. Kind nicht hindern "nur" weil du Angst vor der Geburt hast.


Vielleicht solltest du aber tatsächlich nochmal zu einer Therapeutin gehen, schadet bestimmt nicht ;)

Alles liebe 💙

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Dein Mutter und deine Schwiegermutter sind unmöglich. Und in meinen Augen ist es sogar umgekehrt ich hatte 3 Vaginalgeburten und einen ks. Beim ks musste ich die meisten Schmerzen aushalten und mein Körper musste in meinen Augen am meisten leisten. Wieder alles zusammen wachsen. Dein Körper hat tolles geleistet , 2 tolle Kinder ausgetragen. Du schreibst mit Abpumpen konntest du den Milcheinschuss erreichen? Stillst du noch? Das hat bei mir seelisch viel geheilt. Mein ks habe ich am längsten gestillt. Dir alles Gute

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Ja nach langem Kampf klappt das stillen sehr gut, da bin ich echt froh 😊

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Genieße das Stillen. Ich habe es so sehr genossen. Das hat, glaube ich, viel bei mir seelisch geheilt . Du kannst stolz auf dich sein, lass dir da nichts anderes einreden. Ich habe bei den Vaginalgeburten nicht mehr geleistet oder mehr Schmerzen als bei ks ausgehalten.

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Ich hatte eine normale Geburt und weißt du was war, mein Kind musste auch nach 3 Stunden sofort auf die Intensiv rüber.
Ich möchte wirklich nicht wissen bzw es gekonnt ausblenden, was passiert wäre, hätte ich der Schwester im Dienst nicht so einen Druck gemacht, dass etwas definitiv nicht stimmt.

Ich konnte mein Baby auch nicht kuscheln, obwohl es doch eine normale Geburt war!?
Ich saß dort 4 ganze Tage jede Stunde an dieser blöden Pumpe vor meinem Kind, durfte ihn nur ansehen und weiter nichts.
Die weiteren Tage durfte ich ihn zumindest zu mir nehmen und kuscheln.

Mach dich frei von dem Gedanken, dass es anders gelaufen wäre etc, wenn es doch eine normale Geburt gewesen wäre, das ist doch absolut keine Garantie für alles Bessere!

Sei froh drum, dass es euch beiden gut geht und ihr alle beide unbeschadet davon gekommen seid, das ist die Hauptsache!
Das muss einem auch mal wirklich bewusst werden!
Ich glaube wirklich nicht, dass sich irgendeine Frau ernsthafte Gedanken über die Art und Weise der Geburt machen würde, also a la "aber die anderen haben doch so und so" wenn dem Kind etwas passiert wäre oder überhaupt dir, dann wäre dein Kind ohne dich!
Sorry für diese direkten Worte, aber mach dir das bitte klar.
Damit meine ich nicht, dass du mit der ganzen Geschichte klar kommen MUSST, wäre auch wirklich gut, wenn du das aufarbeiten könntest, aber nicht auf die Art, dass du sagen musst, ich bin neidisch...

Ich hoffe, du weißt, was ich meine.

Alles Gute

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Danke für deine ehrliche offene Antwort. Ich bin froh das es uns beiden gut geht 😊 es öffnet mir immer mehr die Augen, dass Geburten (fast) nicht so ablaufen wie eigentlich selbst geplant. Danke

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Hallo liebe hashimoto-susii,

ich kann dich sehr gut verstehen, denn auch ich hatte einen Gebärmutterriss bei der zweiten Geburt, auch hatte ich bei der ersten Geburt einen Kaiserschnitt bei BEL. Ich hatte genauso die gleichen Sorgen in der Schwangerschaft und wusste, dass etwas nicht stimmt. Wir Frauen sollten da wirklich mehr auf unser Gefühl hören. Mich haben leider im Vorfeld zwei Ärzte beschwichtigt und auch unter der Geburt wurde mir leider der Riss nicht geglaubt.

Aber ich möchte dir unbedingt sagen, dass deine Schwiegermutter und Mutter sehr falsch mit ihren Aussagen liegen, denn du hast mehr als Geburtsschmerz ausgehalten, nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Nicht nur das nicht in Worte zu fassende Gefühl des Zerreißens hast du ertragen, sondern auch die psychische Belastung, die wir Frauen uns leider all zu oft selbst auferlegen (Schuldgefühle, Versagensgefühle, etc.) und die Belastungen, die durch die Trennung von dem Kind entstehen.
Ich hoffe, dass du eines Tages sehen kannst, wie stark du bist und wie unglaublich du für dein Kind und dich gekämpft hast.
Meine Geburt liegt etwas mehr als 1 Jahr zurück und auch ich wünsche mir ein drittes Kind, aber ich glaube nicht, dass es unsere Wunden heilen kann. Ich habe die Befürchtung, dass momentan bei einer erneuten Schwangerschaft noch zu viel wieder hoch käme, man ist ja doch sensibler. Denn ich habe noch immer nicht alles verarbeitet, jedoch haben mir und helfen mir Gespräche mit Menschen, die mich verstehen und verstehen wollen. Ich denke da an (Trauma-)Psychotherapeuten, Selbsthilfegruppen für Schwangerschaft/Geburt oder Postnatale Depression und wirklich gute Freunde oder der Partner, falls er nicht selbst zu belastet ist.
Momentan ist coronabedingt auch vieles online möglich, sodass die Entfernungen keine so große Rolle spielen.

Außerdem denke ich, dann lässt auch das Gefühl des Neides bei dir nach.

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Danke für deine Antwort. Es wird immer gesagt, dass es statistisch so selten vorkommt, ein Gebärmutterriss, aber ich lese häufig davon. Traust du dich wieder schwanger werden? Zu mir haben die Ärzte gesagt, mind. 2 Jahre warten und dann müsste es schon in 5 Wochen früher geholt werden.. aber dann landet es ja wieder höchstwahrscheinlich auf der Intensiv, dass möchte ich ja auch wieder nicht.. ja ich hoffe das dass Gefühl nachlässt.

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Hmmm... da gibt es viel zu bedenken. So rein körperlich würde ich es mir schon zutrauen. Ich wäre aber vermutlich übertrieben in Sorge um das Kind. Mit zwei weiteren Kindern eine ruhige Kugel schieben, dürfte nämlich nicht so einfach sein. Und sollte deshalb die Gebärmutter wieder reißen und diesmal früher, wäre das natürlich dramatisch. Mir wurde jedoch gesagt, dass es noch seltener in der Schwangerschaft passiert als unter der Geburt. Aber naja was soll ich sagen - ich habe schonmal zu den seltenen Fällen gehört. Diese Gedanken würden mich natürlich die ganze Zeit begleiten #gruebel.
Ansonsten wurde mir nur von der Nachsorge- Hebamme geraten 2 Jahre zu warten. Das Krankenhaus und der Frauenarzt haben gesagt, dass man genauso lange warten sollte wie nach einem Kaiserschnitt. Aber vielleicht kommt es da auch auf die Größe des Risses an bzw. wie und wo dieser Verlaufen ist. Dass das Kind eher geholt werden muss, höre ich zum ersten mal und da stellt sich mir die frage, ob es wirklich notwendig ist. Vielleicht können regelmäßige Kontrollen der Narbe die Zeit für das Baby im Bauch verlängern. Ich würde davor nochmal ein längeres Gespräch mit dem Frauenarzt führen.

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Oh je. Das klingt wirklich schlimm. Da kann ich gut verstehen dass du das immer noch mit dir herumschleppst und das Trauma immer noch da ist. Ich befürchte leider dass dich das noch lange begleiten wird. Vielleicht hilft es dir mit vielen darüber zu sprechen, evtl auch eine Therapie.
Aber natürlich kann nichts dieses Erlebnis ersetzen.

Aber das ist auch gut. Denn so kannst du mehr Einfühlungsvermögen für Freunde/Bekannte usw. haben, als diejenigen die noch nie eine traumatische Situation hatten. Und du kennst es, wie es ist, wenn alle sagen/denken: Es ist doch alles gut gegangen. Und schon länger her. Warum damit hadern?
Und man trotzdem immer noch traurig und traumatisiert ist und nichts gegen das Gefühl tun kann.

Ich bin eine derjenigen, die du beneiden kannst: ich hatte zwei komplikationslose und tolle spontane Geburten, trotz zwei mal Beckenendlage.
Wie aus dem Bilderbuch. Dachte nicht, dass ich mal so ein Glück habe.

Aber: mein zweites Kind hatte eine Gaumenspalte. Das ist nur innen im Mund, außen sieht man nix.
Es kann gut operiert werden, ist "nur" eine "kleine körperliche Behinderung".
Also für alle anderen kein Trauma, für mich schon:
Sie konnte wegen der Spalte nicht gestillt werden, dabei hatte ich doch so viel Milch und meine erste Tochter so lange gestillt!!!! Ich habe abgepumpt musste aber zufüttern. War nur Stress. Ich ging kaputt. Das Baby nervte nur, ich hatte wenig Gefühle dafür übrig. Jede Woche war ich dreimal bei Ärzten, Baby nahm nicht zu, großes Kind war dauerkrank, Baby musste operiert werden, Baby hörte schlecht, eitrige Ohren, Paukenröhrchen, Brustenzündung, Scharlach, usw...
Bei jeder Werbung/Broschüre/Artikel zum Thema "stillen" bin ich in Tränen ausgebrochen. Ich hatte versagt. Konnte mein Kind nicht ernähren. Hatte das Gefühl mich ständig (besonders als sie noch klein war) bei anderen Müttern rechtfertigen zu müssen, warum sie aus so einer komischen Spezial Milchflasche Premilch trinkt....
Und ich beneidete alle Mütter, die stillen konten. Deren Kinder gesund waren. Die nicht ständig zum Arzt mussten, ihr Kind zur OP bringen mussten, die ein Wochenbett genießen konnten....

Tja. Jetzt ist meine Kleine schon 4Jahre. Sie hat sich gut entwickelt. Trotzdem ist da immer noch der Wehmut, wenn ich bei anderen sehe, wie toll und entspannt es da mit dem zweiten Kind läuft.
Ich gönne es allen. Aber ich bin immer noch etwas neidisch. Warum hatte ich das nicht? Warum war die erste Zeit so unfassbar schwer und schlimm?
Für mich wäre es tatsächlich auch (mit) ein Grund für ein weiteres Kind, dass ich dadurch eventuell das Trauma heilen könnte.

Es hat bei mir zumindest schonmal geklappt, dass ich nach der Geburt vom ersten Kind nicht mehr meiner Fehlgeburt, dich ich davor hatte, hinterhergetrauert habe. (Die war für mich auch traumatisch, weil da viele blöde Umstände zusammenkamen.)
Insofern kann ich deinen Gedanken an ein weiteres Kind gut verstehen. Ich denke im besten Fall kann dadurch schon ein Trauma geheilt oder relativiert werden.
Mir ginge es z.B. darum die schöne Stillzeit nochmal zu erleben und den Alltag nicht von Arztterminen zu dominieren.
Bei dir wäre ein drittes Kind natürlich gefährlicher und riskanter, aber das musst du ja auch nicht jetzt entscheiden.

Ansonsten versuche ich es mir oft schön zu reden: Man hat mehr Verständnis für andere Mütter, die ebenfalls traumatische Situationen erlebt haben. Man weiss zu schätzen was man hat. Man wird sensibler mit seinen Äußerungen ggü. anderen bzw denkt auch anders über manche Situationen.
Früher hätte ich bei vielen Dingen gedacht: Was stellt der/die sich so an? Ist doch alles gut gegangen! Wo ist das Problem?
Jetzt sehe ich und du bestimmt auch vieles ganz anders.

Aber ganz verschwinden wird dieses Trauma wohl leider nie. Ich wünsche dir viel Geduld, gute Gespräche und gute Gedanken für die Zukunft.

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Danke für deine Antwort. Wenn ich wieder etwas unabhängiger bin (Stille mein Kind noch alle 2-3 Stunden) dann werde ich meine Geburt mit einer Therapeutin versuchen aufzuarbeiten. Leider fällt es mir schwer, mit fremden Menschen darüber zu reden.. das tut mir Leid mit der Spalte und mit dem Stillen.. dieses „warum“ ist einfach schrecklich 😕 ich wünsche euch auch alles gute für die Zukunft, die hauptsache ist ja wirklich (das muss uns anscheinend wirklich erst bewusst werden!) dass unsere Kinder glücklich aufwachsen 😊