Äußere Wendung oder geplanter Kaiserschnitt

Hallo,

Vielleicht hat hier jemand Erfahrungen damit gemacht und kann mir bißchen berichten.

Ich bin aktuell ssw 35+2 mit dem zweiten Kind. Die letzte Geburt liegt 7 Jahre zurück.

Unsere Kleine hatte sich in der 30.ssw brav in Scheitellage begeben. Vor 2-3 Tagen war ich irritiert, da sich die Bewegungen anders angefühlt haben. Gestern bei der Vorsorge dann die Bestätigung. Sie liegt wieder mit dem Po nach unten.

Meine Frauenärztin hat eine äußere Wendung vorgeschlagen, aber auch signalisiert, das sie nicht soooo viel Hoffnung auf Erfolg sieht. Die Kleine wiegt schon 2800g, ich hab aber wohl auch noch jede Menge Fruchtwasser, was das drehen erleichtert.

Alternative wäre abzuwarten und dann ggf einen geplanten Kaiserschnitt zu machen. BEL-Geburten werden in unserer Stadt nicht angeboten und ich habe eine Beleghebamme. Es wäre aber gaaanz weit weg von meiner Vorstellung der Geburt, zumal die erste Geburt schon echt schlimm für mich war weil mich niemand richtig beraten hat. Diesmal wollte ich mit Hilfe der Beleghebamme eine schöne natürliche und "entspannte" Geburt erleben.

Hat hier jemand evtl Erfahrung gemacht mit der äußeren Wendung und kann berichten?

Sorry für den langen Text.

Schnickelmama mit 👱 und Babygirl 35+2

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Ich hab eine äußere Wendung hinter mir und es war denkbar unspektakulär. In der 37SSW war ich stationär für einen Tag. Der "Eingriff" dauerte ca 2 Minuten. Unter Ultraschallüberwachung hat der Arzt mit beiden Händen das Kind gedreht. Im Prinzip fühlte es sich an wie ein bisschen am Bauch rumdrücken. Tat weder weh noch war es starker Druck oä. Stationär war ich wegen der darauf folgenden CTG s . War den ganzen Tag überwacht. Reine Sicherheitsmaßnahme. Ich wäre aber für eine BEL Geburt auch so weit wie es eben nötig wäre gefahren. Bei uns ca eine Stunde in eine Richtung. Aber vor einem Kaiserschnitt definitiv.

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Okay danke für deine Erfahrung. Wenn man googelt findet man natürlich auch Geschichten wo es nicht gut lief und ich habe etwas Angst vor den Risiken.
Allerdings habe ich vor dem Kaiserschnitt noch mehr Angst.

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Ich hab eine äußere wendung machen lassen in der 37. Ssw. Hat komplikationslos funktioniert, aber ich fand es schon sehr unangenehm. Der ablauf war genauso wie der bericht über mir :)

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Vielen Dank für deine Antwort. Unangenehm nehme ich gerne in Kauf. Solange es der Kleinen gut geht dabei und ihr nichts passiert dabei.
Bin mal gespannt ob es bei ihr klappt, da sie ja schon gutvwas wiegt und auch recht lang ist.

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Huhu,
Ich hab am Sonntag meine zweite Tochter an ET+10 spontan nach einer äußeren Wendung bei 39+0 entbunden. Ich wollte auf keinen Fall einen KS, da ich schnell wieder nach Hause zu meiner Großen wollte. Die erste Geburt ist erst 14 Monate her, sodass mir jeder eine schnelle und unkomplizierte Geburt prophezeite.
Die Wendung verlief problemlos und ambulant und ich war total begeistert.
Ob die extreme Terminüberschreitung etwas mit der Wendung zu tun hatte, kann ich nicht sagen. Ich habe Samstag mit Wehencicktail eingeleitet und nachts Wehen bekommen und ins KH. Erst ging es gut voran. Irgendwann hatte ich extreme Schmerzen und es ging nur noch schleppend. Habe dann intuitiv gemerkt, dass was komisch ist und mir sehr spät noch eine PDA geben lassen. Es war trotzdem äußerst schmerzhaft. Erst bei der Geburt kam zum Vorschein, dass die Maus ein sternengucker war und außerdem hatte sie 2x die Nabelschnur um den Hals. Das hätte richtig böse ausgehen können und ich schäme mich fast, dass ich diese Wendung gemacht habe und die Maus dadurch tatsächlich einem extremen Risiko ausgesetzt habe. Hinzu kam dass sich die Plazenta nicht löste und direkt nach Geburt unter Vollnarkose im Op entfernt werden musste. Hab unfassbar viel Blut verloren. Ob das mit der äußeren Wendung zusammenhängt, kann keiner abschließend sagen aber die Ärze meinten, dass es dabei natürlich zu minimalen Verletzungen kommen kann und die Plazenta da dann fest wächst oder klebt. Meine Große hatte einen tollen Omatag und ist abends entsprechend schnell bei meinem Mann eingeschlafen, sodass sie von der Nacht ohne mich (wg der Plszenta op) gar nichts mitbekommen hat. Das hätte locker noch eine zweite Nacht geklappt und länger wäre ich beim KS auch nicht geblieben. Ich hätte aber meine Kleine nicht unnötig gefährdet und sie wäre mit ihrem Nabelschnurgewirr auf sicherstem Wege auf Die Welt gekommen. Ich möchte irgendwann noch ein drittes Kind aber niemals mehr werde ich so in eine Ss eingreifen. Ich hab es selbst nicht glauben wollen aber ja, es hat einen Grund, wenn sie nicht optimal liegen. Hätte ich nicht wirklich sehr bestimmt in letzter Minute die PDA gefordert, wäre es eh im KS geendet. Ich hätte sie ohne niemals mit dem Gesicht nach oben raus bekommen. Das war wie gesagt mit schon kaum erträglich. Ich wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung triffst. Eine Wendung geht auch oft gut. Aber ich hatte den Glauben, dass wenn die Wendung funktioniert, die Risiken überstanden sind. Die Gewissheit, ob die Wendung richtig oder falsch war, hast du aber definitiv erst bei der Geburt.

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Hallo!

Ich hatte in der 37. Woche eine erfolgreiche äußere Wendung, die ich nicht als schmerzhaft empfunden habe. Ich hatte im Krankenhaus Köln-Porz eine tolle unaufgeregte und gar nicht esoterische Ärztin, die das ganze unter Hypnose gemacht hat und ich fand es etwas unangenehm, weil doch recht stark auf dem Bauch herumgedrückt wird, aber das ganze war absolut auszuhalten und irgendwie war ich durch die "Hypnose" sehr entspannt und habe der Ärztin sehr vertraut.

Rückblickend war es irgendwie auch ein sehr besonderes Erlebnis, das meine Tochter und ich ja super gemeistert haben und ich bin froh, dass ich es gemacht habe, weil wir dadurch auch eine natürliche Geburt, die zudem auch echt super und schnell lief, haben konnten.

Ich wünsche dir alles Gute! Wenn ich dir einen Ratschlag geben darf: Hör auf deine Intuition und darauf womit du dich am wohlsten fühlst (egal ob Wendung oder geplanter Kaiserschnitt).