Hallo ihr Lieben,
mich beschäftigt die Geburt von meinem Sohn noch sehr. Ich habe es lange verdrängt und konnte mich durch das bewusstlos werden auch nur wage daran erinnern.
Ich war alleine im Kreissaal weil ich nicht wusste wie mir eine Freundin oder mein Partner helfen könnten. Im Nachhinein hätte ich mir einen geplanten Kaiserschnitt (Kind wog 4300g) gewünscht.
Nach der Geburt zog eine Hebamme an der Nabelschnur, im inneren der Gebärmutter muss dabei etwas gerissen sein, es ging so schnell, sie zog, es riss und Blut quoll auf einmal unglaublich viel aus mir. Ein Mann ging mit seinem Arm/ Hand in meine Gebärmutter. Ich fühlte wie das sich unter mir ausbreitende Blut sich schnell und warm an meinem Rücken verteilte. Ich verlor das Bewusstsein. Als ich wieder aufwachte lag ich in einem Zimmer. Es war eine Not op durchgeführt worden um den Riss von innen zu vernähen.
Also nein, es ist nicht okay an der Nabelschnur zu ziehen. Ich habe 2 Blutkonserven gebraucht um wieder aufstehen zu können ohne sofort wieder umzukippen. Mein Kind konnte ich 2 Tage nicht sehen und dann nur im Rollstuhl besuchen.
Nehmt jemanden mit der für eure Rechte und euren Schutz Eintritt wenn jemand seine Hand in die vagina eurer Freundin stecken will oder an der Nabelschnur zieht.
Nehmt jemanden mit der eure Interessen vertritt und verteidigt.
Liebe Grüße und eine auch im Nachhinein noch angenehme Geburt.
Sollte man wirklich alleine zur Geburt gehen?
Es tut mir unendlich leid was du erleben musstest. Das klingt furchtbar!
Ein sehr sehr wichtiger Punkt den du hier ansprichst!
Oh Gott wie furchtbar …
Ich hoffe du kannst das alles gut verarbeiten
Hey,
das war wirklich kein guter Start. Tatsächlich ist aber auch der Partner z.B. auch oft nicht so versiert, dass er erkennen kann, wenn eine Handlung gerade schiefläuft.
Wurde das im Nachhinein noch untersucht?
LG,Ani
Hallo Caroelisa,
es tut mir Leid, dass deine Geburt traumatisch verlaufen ist. Nimm dir Zeit es vielleicht auch mit professioneller Holfe aufzuarbeiten. Der von dir geschilderte Ablauf klingt allerdings medizinisch aus der Ferne per se nicht "inkorrekt". Ein sanfter Zug an der Nabelschnur ist durchaus üblich wenn sich die Plazenta nicht selbstständig löst um der Frau eine OP zu ersparen. Dass es dabei zu einer vermutlich unvollständigen Lösung mit Blutung bzw einem Riss der Gebärmutter gekommen ist, ist natürlich für dich tragisch, die manuelle Kompression durch den Arzt hatte die Intention in diesem Notfall den weiteren Blutverlust zu vermindern und dein Leben zu retten. Da muss es manchmal sehr schnell gehen. Ich glaube nicht, dass eine Begleitung mehr hätte tun können als dir Beizustehen, wobei das emotional ja viel ausmachen kann. Ich kann dir nur raten dir Zeit zur Verarbeitung zu geben, fordere den Geburtsbericht an und gehe ihn mit deinem Fraurnarzt und/oder deiner Hebamme durch, sie können für dich sicher vieles erläutern und es nicht ungeschehen aber verständlicher machen.
Ich wünsche dir und deinem Kind alles Gute trotz des schwierigen Startes 🍀🍀🍀
Das hätte auch jemand anderes nicht verhindern können. Ein Partner / eine Freundin ist aber für die "geringeren" Probleme während der Geburt durchaus hilfreich. Also wenn man ohne wirklich Indikation beispielsweise in eine Richtung bequatscht werden soll, die man nicht will. Außerdem ist es gerade für Fälle, die eben nicht so glatt laufen, ganz gut, wenn noch ein Beobachter dabei bist, der hinterher sagen kann, wie es war. Und mir hat es hinterher extrem viel gebracht, dass wir die erste schlimme Geburt, die auch sehr traumatisch war, gemeinsam aufarbeiten konnten. Ich wüsste nicht, wie ich das gemacht hätte, wenn mein Mann gar nicht hätte nachvollziehen können, was passiert ist - zumal er sich dann, meint er, selber auch schlecht gefühlt hätte, mir in so einer Extremsituation nicht beigestanden zu haben. Aber weder er noch ich konnten in diesem Moment, als es kritisch wurde, medizinisch wirklich beurteilen, was da passiert, ob es richtig so ist, ob es Alternativen gibt.
Ich kann dir nur empfehlen, dein Geburtserlebnis mit Fachpersonal zu besprechen. Mir hat es sehr geholfen, dass am nächsten Tag die Ärztin vorbeikam und mit mir nochmal alles durchgegangen ist - es war dann immer noch hart, weil der Schock tief saß, aber man konnte das Erlebte dann einordnen. Mit der Hebamme habe ich auch mehrfach gesprochen. Hat mir wirklich viel gebracht.
Hallo caroelisa,
das hört sich schrecklich an. An der Nabelschnur ziehen soll man aufkeinenfall. Unglaublich von der Hebamme. Die wollte scheinbar dass es schnell geht.
Am Ende hast du es aber geschafft und dir wird’s von Tag zu Tag besser gehen aber das war sicherlich traumatisierend. Ich habe am 3.1. auch mit Komplikationen und viel Blutverlust entbunden und konnte alles sehr schwer verarbeiten aber nach 5 Wochen kann ich dir sagen,“es wird alles besser“.
Ich musste ausgeschabt werden weil sich die Gebärmutter nicht zusammengezogen hatte. Ich war fast bewusstlos und musste in dem Zustand auch einr Einverständniserklärung unterschreiben. In dem Moment ging nichts anderes.
Mein Partner war dabei aber auch er konnte nichts machen. Da musste ich durch.
Also auch wenn dein Partner dabei gewesen wäre hätte es vermutlich nichts geändert.
Ich drücke dir die Daumen dass es euch schnell wieder gut geht