Hallo ihr lieben,
ich muss jetzt Mal wieder mein leid klagen.
Ich hab Dienstag um halb 12 per Kaiserschnitt und Vollnarkose meinen kleinen Jungen zur Welt gebracht. Leider viel zu früh. 32+6 und 1490gramm und 38cm.
Das ging alles so wahnsinnig schnell, dass ich es immer noch nicht realisiere.
Ich leide schon lange an Bluthochdruck und war in der Schwangerschaft immer engmaschig unter Kontrolle. Zudem habe ich Panikattacken/ Angststörung gerade was Krankenhäuser angeht (das ist schon fast wie eine Phobie), Ärzte und Krankheiten.
Kann mich gerade was Krankheiten angeht ganz Klasse in alles reinsteigern.. vorallem in meine Blutdruckmesserei.
Mein kleiner Schatz liegt auf der Intensiv, keine Ahnung wie lange und ich drehe bald durch. Ich hab das Gefühl, dass ich nicht mehr kann.
Ich wurde gestern aus dem Krankenhaus entlassen. Erst war der Blutdruck nach der Narkose immer im Rahmen 130/90 bis 155/108.
Klar der ist zu hoch und ich nehme bzw nahm volle Dosis vom Presinol. Haben aber meine Situation und meine Vorgeschichte akzeptiert.
Von Donnerstag auf Freitag kam dann für mich wieder ein einschneidendes Erlebnis. War mit meinem Mann bei unserem kleinen und er müsste dann nach Hause, habe ihn mit nach unten begleitet und jedesmal wenn er geht musste ich aufpassen das ich mich nicht Tränen auflöse... Kam dann wieder nach oben und die wollten gleich Blutdruck messen, alles klar gesagt getan -165/110. Jou für mich wieder der Hammer. Ich bin dann aber wieder zu meinem Sohn gegangen. Saß dann Seelen ruhig mit meinem kleinen auf dem Arm dort und plötzlich kam eine Schwester von meiner Station mit dem Messgerät und ich wollte sie am liebsten anschreien. Mich jetzt in diesem Moment damit zu nerven. Sie müsste nochmal messen. Habe ich dankend abgelehnt. Ich war wirklich sauer. Ja die machen alle nur ihren Job und alles nur zu meinem wohl aber das war für mich einfach zuviel. Bin kurze Zeit später wieder auf mein Zimmer. Kam die Ärztin und dann ging das Drama los. Die Frau hörte mir garnicht zu. Ich muss mir jetzt den Blutdruck messen lassen und dann gibt es weitere Medikamente. Die hat mir eine höllische Angst gemacht weil sie mir wieder was von Hirnschlag und hellp erz hat (gestose Labor war unauffällig).. naja Blutdruck Schoß immer weiter in die Höhe und die gute Frau hatte keine Lust sich mit mir zu unterhalten. Ende vom Lied ich hab glaube 2 Stunden in mein Telefon geweint und meine Mutter hat versucht mich zu beruhigen. Die ganze Nacht haben die meinen Blutdruck gemessen. Das letzte Mal richtig geschlafen hatte ich bei der Vollnarkose.
Am Morgen war ich wie gerähdert.. in meinem Kopf gab es nur noch meine Todesangst, meinen Sohn, ob ich meinen Mann wieder sehe und das ich nur noch nach Hause wollte.
Zur Visite kam eine andere Ärztin, die wirklich sehr sehr nett war. Verständnisvoll aber sagte mir auch, das ich das unbedingt weiter untersuchen lassen muss. Natürlich mache ich das, das beruhigt mich ja auch wieder.
Wir vereinbarten dann, dass ich nach Hause kann aber noch mit einem Kardiologen sprechen soll. Gesagt getan, Kardiologe sehr nett und nach einem kurzen Gespräch war klar das ich nach Hause durfte. Sollte nur mein altes Blutdruck mittel wieder anfangen und am Montag zum Hausarzt.
Jetzt bin ich Zuhause und ich dachte eig, dass alles besser sein würde. Puste Kuchen. Wieder die Angst und Panik. Schwindel und Blutdruck viel zu hoch, zittern, Kälte alles durcheinander.
Ich dachte wenn ich wenigstens ein paar Stunden am Tag Zuhause würden mir gut tun. Ich habe das Gefühl, dass ich eine Panikattacke nach der anderen habe. Ich könnte seit Donnerstag jedesmal anfangen zu weinen wenn wer meinen Blutdruck messen will, Zuhause geht's mir genauso. Vor der Schwangerschaft hatte ich das wirklich gut unter Kontrolle. War gut eingestellt und gut psychologisch betreut, dennoch helfen mir die Entspannungsübung die ich gelernt habe nicht.
Ich muss doch jetzt stark sein für meinen Sohn. Ich will stark sein für ihn. Ihm die liebe und Nähe geben die er jetzt braucht. Das er ein gesunder kleiner Junge werden kann. Ich mache mir schon genug Vorwürfe, dass er nicht normal zur Welt kommen konnte.
Ich habe panische Angst jetzt am Wochenende doch wieder in Krankenhaus zu müssen weil es mir nicht besser geht. Die Tabletten nicht wirken und ich ewig einen Blutdruck von 160/100 messe.. Mal mehr Mal weniger. Noch einen Aufenthalt packe ich zurzeit nicht. Ewiges messen, nicht schlafen, diese Ärztin von Donnerstag auf Freitag. Ich will doch Montag morgen direkt zu meinem Hausarzt.
Ich musste das jetzt alles Mal von der Seele schreiben.. unabhängig von Leuten die mich kennen.
So das war jetzt lang genug. Tat doch ganz gut das mal so runter zu schrieben.
Liebe Grüße.
Vorsicht Lang! Panik / Bluthochdruck/ Frühchen
Hey Du Liebe,
ich weiß leider gar nicht so genau, was ich Dir schreiben könnte Ich kenne mich mit der Thematik nicht aus und will auch keine „alles-wird-gut“-Plattitüden um mich werfen.
Ich wünsche Dir, dass Du gut und tief schlafen kannst und Deinen Kopf ein bisschen frei bekommst. Alles Gute Euch!
Du Arme, das ist echt alles bisschen viel auf einmal. Ich kann dir nur von mir berichten: Ich war immer, was den Blutdruck angeht, im eher niedrigen Bereich. Auch während der Schwangerschaft war alles top und komplett unauffällig. Nach dem Kaiserschnitt ging auch noch alles, weil man da ja nur herumgelegen hat, aber als ich wieder zuhause war, merkte ich selber, dass da irgendwas faul ist - ich hatte durchgehend viel zu hohen Blutdruck, ich habe es körperlich gemerkt und hatte richtig Panik. Davon wurde es natürlich eher noch schlimmer.
Hebamme meinte nach zwei, drei Wochen, ich sollte unbedingt mit dem Frauenarzt sprechen. Dort sagte man mir: Ist der Hausarzt für zuständig. Dort hieß es: Wir machen erstmal gar nichts, Hormone und so weiter. Hat mich tierisch aufgeregt, weil es mir körperlich echt nicht gut ging, aber gut... Ich bin dann dazu übergegangen, gar nicht mehr selber zu messen. Es hat gedauert, mehrere Monate, aber dann hatte sich alles von selber wieder reguliert. Ich bin jetzt wieder da, wo ich vor und in der Schwangerschaft war.
Deswegen: Mach dir nicht zu viele Sorgen, aber lass es trotzdem angesichts deiner Vorgeschichte gut kontrollieren. Die erste Zeit im Krankenhaus nach so einer Geschichte ist immer schlimm, und Schlafmangel hat man da leider auch ohne Ende. Begünstigt die Sache nur noch weiter. Sprich mit der Hebamme, sprich mit dem Hausarzt, entwickelt eine gute Routine hinsichtlich der Kontrolle und besprecht mögliche Maßnahmen im Voraus und nicht erst im Akutfall, dann hast du auch keine Panik mehr davor. Es ist alles Mist gerade, aber es wird wieder besser, keine Sorge.