Wochenbettdepression - was kann ich tun ?

Hallo zusammen,
Ich muss mir jetzt mal was von der Seele schreiben … ich habe vor 3 Wochen meine Tochter per geplanten Kaiserschnitt bekommen .. leider lief es währenddessen nicht so wie geplant und es war für uns beide ein schwieriger Start .. dazu kam noch, dass ich beim stillen dann starke Schmerzen hatte und zuletzt aufgrund der Wunden Brustwarzen auch stark blutete.. ich habe es mehr als genug bei den Hebammen und Schwestern auf Wochenstation angesprochen und lediglich die Antworten „ das ist nun mal anfangs so, daran gewöhnen Sie sich“ erhalten … also stillte ich unter Tränen weiter .. seitdem wir zuhause sind pumpe ich ab und füttere zu, da die Muttermilch nicht ausreicht ..

Ich hatte in der Schwangerschaft leider schon viele Ängste und Sorgen aufgrund meiner Vorgeschichte ( 1 Missed Abort und der 17. SSw, 2 Fehlgeburten und eine Eileiterschwangerschaft) und dazu kam dann noch meine Gerinnungsstörung und ein Gestationsdiabetes bei dem mich die Ärzte teilweise auch unnötig verrückt gemacht haben im Nachhinein .. das scheint mir jetzt alles auf die Füße zu fallen .. die kleine ist sehr unruhig, fährt sich sofort von 0 auf 180 hoch und ist schwer zu beruhigen .. beim osteopathen waren wir auch schon mit ihr.. der konnte nicht wirklich etwas feststellen .. die Hebamme vermutet die 3 Monats Koliken .. ich gebe mir die Schuld für alles … da ich auch schon vor der Schwangerschaft mit Depressionen und Ängsten zu kämpfen hatte denke ich sie hat alles abgekommen und ist deswegen so wie sie ist .. leider fühle ich mich extrem überfordert.. mein Mann und ich können nachts kaum schlafen weil sie immer wieder wach wird .. ich habe das Gefühl ich kann zu ihr nicht so eine Bindung aufbauen wie ich es als gute Mutter sollte .. ich bin schnell gereizt und kann nicht so geduldig sein .. nebenbei will ich den Haushalt irgendwie noch aufrecht halten und nicht wie eine rabenmutter rüberkommen aber ich fühle mich so .. jeden Tag .. es ist schrecklich .. ich habe so viele Schuld Gefühle Weil ich durch den schweren Start leider nicht von Anfang an unendliche muttergefühle entwickelt habe … ich traue mich nicht mit jemandem darüber zu reden außer mit meiner Therapeutin aber da habe ich erst nächste Woche wieder einen Termin … ich gehe ganz stark davon aus, dass es eine Wochenbett Depression bei mir ist .. ich habe Angst, dass ich bei meiner Tochter alles kaputt mache weil ich als Mutter nicht so für sie da sein kann .. ihr nicht die Liebe geben kann die sie braucht .. 😭 wer musste da auch durch ? Was kann man tun damit es sich irgendwann bessert ? Außer Therapie und Medikamente ? Ich kann nicht mehr es quält mich einfach und zerfrisst mich innerlich .. ich habe mich so auf die kleine gefreut

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Erstmal nein, es ist nicht normal das man solche Schmerzen beim Stillen hat. Ich hatte das auch und es war die Hölle. Für mich waren die ersten zwei Wochen nach der Geburt von den Schmerzen her schlimmer als die Geburt selber. Da muss man sich nicht dran gewöhnen, wenn die Hebammen ihren Job richtig gemacht hätten und dir geholfen hätten.
Du kannst mal nach „more milk“ Kapseln googeln, die haben meiner Freundin sehr geholfen.
Es ist aber auch voll ok, wenn du nach dem erlebten gar nicht mehr stillen möchtest, du hättest mein vollstes Verständnis.

Deine Schwangerschaft klingt echt anstrengend, aber du hast sie überstanden und ein tolles Kind zur Welt gebracht. Versuch das einfach hinter dir zu lassen.

Du fängst jetzt am Besten an, dich mit deinem
Mann abzuwechseln. Entweder teilt ihr euch die Nacht auf oder tageweise.
Du musst das nicht alleine machen, deshalb bist du keine schlechtere Mutter. Du siehst ja selber, das du an deine Grenzen kommst und es ist total super, das du das selber einsiehst.
Fordere deinen Schlaf ein, dann kannst du auch wieder mit voller Kraft Mutter sein.
Und selbst wenn du eine Rabenmutter bist, Ich habe mir sagen lassen, das Raben ganz ausgezeichnete Mütter sind, die sich aufopferungsvoll um ihre Küken kümmern.

Du schaffst das, die ersten Wochen sind nicht nur rosarot und das ist total normal.

Sprich mit deiner Therapeutin und lass dich von ihr aufbauen.

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Vielen Dank für die liebe Nachricht.

Ich denke mir auch immer „wieso kann ich das alles aus der Schwangerschaft usw nicht einfach hinter mir lassen@„ es ist manchmal garnicht so einfach und diese Erinnerung an den Kaiserschnitt kommt auch immer wieder hoch .. es ist wirklich wie ein Albtraum momentan 😭

Ich gebe mein bestes, um für die kleine da zu sein und zumindest sehr fürsorglich zu sein. Mein Mann nimmt mir schon sehr viel ab und wenn ich zu sehr angespannt bin oder so dann gibt er ihr beispielsweise dann die Flasche und lässt mich erstmal wieder runterkommen

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Zunächst das Wichtigste: Nein, du bist KEINE schlechte Mutter!

Im Gegenteil: Du bist eine liebende und fürsorgliche Mutter, denn sonst hättest du diesen Text nicht geschrieben 😉

Ich hatte vor gut 13 Monaten selbst eine Wochenbettdepression und weiß wie grausam das ist. Ich war so verzweifelt und meine Muttergefühle waren irgendwann ganz tief vergraben. Ich dachte, ich kann meinen Sohn nicht lieben und er hat eine bessere Mutter verdient, als ich es bin. Heute weiß ich, dass das Quatsch ist. Mein Sohn und ich hatten einfach einen schweren Start (Intensivstation etc.) und leider gab es diese "himmlische" Kennenlernzeit bei uns nicht. Auch hatte ich keine berauschenden Gefühle bei der Geburt. Das hat nicht jeder und viele finden die erste Zeit mit dem Baby nicht so toll. Eine Beziehung aufzubauen dauert manchmal eben. Nichts ist verloren. Das kommt schon noch.

ABER: Hole dir schnell Hilfe! Vielleicht bekommst du einen früheren Termin bei deiner Therapeutin? Ansonsten sprich mit deiner Hebamme über deine Sorgen. Ich selbst musste übrigens Medikamente nehmen, aber die haben mir relativ schnell geholfen und inzwischen konnte ich sie komplett ausschleichen.

Du kannst mir gerne eine PN schreiben, wenn du weitere Fragen hast, oder "reden" möchtest.

Alles Gute für dich 🤗

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Das tut mir leid, dass du auch so eine doofe Erfahrung mit dieser Wochenbett Depression machen musstest..

Ich hatte heute schon einen Termin bei meiner Therapeutin gehabt und sie meinte, dass ich mir sehr viel Druck mache extrem viele positive Muttergefühle für die kleine zu haben, sodass ich den garkeinen Raum geben kann und mich dadurch immer mehr von ihr anwende … manchmal kommt dieser Funke von Gefühlen ihr gegenüber aber so schnell wie sie da sind, verschwinden sie auch wieder das bricht mir so das Herz .. ich könnte dauerhaft weinen wenn ich daran denke wie sie sich wohl dabei fühlt .. inwieweit sie das alles schon mitbekommt und ich hoffe einfach so sehr, dass die Bindung auf Dauer nicht gestört ist … ich bin so froh, dass mein Mann mit zuhause ist und ihr die ganze Liebe und Zuwendung gibt, die ich ihr so gerade nicht geben kann …

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Es tut mir leid, wegen deiner Vorgeschichte.
Aber: alles was du schilderst, seitdem dein Baby da ist, klingt nicht ungewöhnlich oder nach einer Depression. Das wäre glaube ich auch nach 3 Wochen zu früh von einer Depression zu sprechen.
Es klingt wie der Babyblues gepaart mit der kompletten Überforderung beim 1. Kind inklusive fehlendem Schlaf.
So ging es mir auch sowie ganz vielen Freundinnen von mir, die offen darüber sprachen.
Wenn ich so verzweifelt wäre, wie du es gerade bist, würde ich mit dem Stillen aufhören. Mach dir doch da nicht noch zusätzlich so einen Stress.
Zudem ist es gut, dass du eine Therapeutin hast. Mit der kannst du auch nochmal alles besprechen. Da hast du schon mal einen guten Backup, dass daraus keine Depression werden muss.
Ansonsten ist es einfach 🤬-anstrengend die ersten paar Monate. Da hilft nur abwechseln und durchhalten.
Bei unserem 1. Schreibaby wurde es nach 3 Monaten viel besser und so richtig schön erst im Kleinkindalter. Und vergiss es, dass du dein Kind sofort abgöttisch lieben musst. Das muss nicht von Anfang an sein. Ist bei gaaanz vielen so, Das kommt erst später.

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Sehr schwierige Antwort!
Das Beschriebene klingt sehr wohl nach einer postpartalen Depression (ich hatte/habe selber eine).
Und selbst wenn nicht, ist es respektlos der TE ihre Gefühle abzusprechen und es ist genau das, was sie bezüglich der wunden Brustwarzen erlebt hat.
Wenn man mit einem solchen Thema wie Depression keinerlei Berührungspunkte hat, bitte einfach raushalten, danke.

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Du musst mich missverstanden haben. Natürlich sind ihre Gefühle wichtig und richtig und ernst zu nehmen.
Ich sage nur, dass auch ein Babyblues hart ist und mit einer Depression verwechselt werden kann, weil man sich da auch sehr mies fühlt.
Es ist gut, dass sie eine Therapeutin hat, die ihr helfen kann, die Gefühle einzuordnen.

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Liebe bellabay 109,

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu eurem kleinen Menschlein. Toll, dass Ihr an eurem Traum festgehalten hat. Sei stolz auf deinen Körper.

Ich kenne diese Gefühle nur zu gut und hatte durch einen schweren Start eine heftige Depression.

Leider kam unser Wunder per Notsectio zur Welt. Das ging keine drei Minuten von der Entscheidung des Arztes bis zum Schnitt.
Meine kleine lag dann für viele Wochen auf der Intensivstation. Durch die Schmerzen war ich sehr auf die Schwestern angewiesen die leider wenig hilfreich beim Bindungsaufbau waren und das Abpumpen und stillen sogar komplett verwehrt haben. Mittlerweile Stille ich voll. (Gerne gebe ich dir meine Erfahrung per pn weiter) Den Milcheinschuss habe ich erst nach neun Wochen bekommen. Besonders schlimm war für mich auch, dass mir oft verwehrt wurde mein Baby aus dem Bett zu nehmen. Durch die FFP2 Maske wusste ich nicht mal wie mein Baby riecht... Wie gesagt es war auch kein leichter Start.

Wichtig ist, dass du dich und deine Gefühle hinter fragst. Und Gefühle sind immer echt. Aber zweifel nicht an dir. Die Hormonumstellung ist anfangs auch nicht zu unterschätzen. Jede Ausbildung, jedes Studium dauert länger. Gebt euch Zeit. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung und frische Wäsche... Alles andere darf im Wochenbett liegen bleiben.
Es heißt nicht umsonst Wochen-und nicht Tagebett. Im Wochenbett darf alles fließen nicht nur Schweiß, Blut und Milch sondern eben auch Tränen.

Habt ihr Unterstützung durch Familie oder Freunde? Lasst euch bekochen etc.

Und ich weiß, dass dein Baby dich über alles liebt. Niemand kann das so bedingungslos wie Babys. Es ist okay, dass das langersehnte Wunschbaby anstrengend ist und alle Träume anders waren. Der Kaiserschnitt war bestimmt auch für das Baby Stress und es muss von nun an alles alleine können. Essen, verdauen, atmen, Wärme regulieren - da darf es Anpassungsschwierigkeiten haben.
Bei uns hat das Tragetuch oft geholfen. Manchmal sogar so gut, dass ich mich damit selbst im Sessel zurück lehnen konnte und für ein paar Minuten dösen konnte.

Alles Liebe wünsche ich euch drei.

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Vielen lieben Dank 🥰

Ach man das tut mir richtig leid was ihr durchmachen musstet … sowas ist richtig schlimm und ehrlich gesagt kann ich in so einem Fall vollkommen nachvollziehen, dass der Start schwer war und dadurch eine Depression ins Spiel kam … bei mir war ja an sich alles „in Ordnung“ der Kaiserschnitt lief medizinisch komplikationslos ab .. es wäre halt die Vorbereitung und meine schlimmen Panikattacken die es so schlimm gemacht haben .. man konnte ewig keine spinale setzen und dann war die Rede von einer Vollnarkose .. vor Panik habe ich so hyperventiliert und war kurzzeitig bewusstlos und dachte das war’s jetzt als ich langsam zu mir kam .. ich hatte richtig schlimme Todesängste und dachte es wird noch mehr schief gehen ..


Ich habe mich bereits schon nach ein paar Tragen umgeschaut und hoffe wir haben bald die richtige für uns, damit ich sie so vielleicht auch eher beruhigen kann .. denn sie ist teilweise auch sehr aufgewühlt 😣😐

Aber es baut mich schon sehr auf, dass es sich mit der Zeit bessert und es manchmal nicht von jetzt auf gleich alles perfekt ist .. Dankeschön für die aufbauenden Worte

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Wie du ja auch schon geschrieben hast: rede unbedingt mit deiner Therapeutin, das ist der erste Schritt.
Außer Therapie und Medikamente kann man da leider nicht viel machen.
Meine postpartale Depression ist erst einige Monate nach der Geburt diagnostiziert worden. Die ersten 3-4 Monate habe ich mich genauso gefühlt wie du es beschreibst. Seit einigen Monaten habe ich jetzt nur noch am Umgang mit Stress und daraus resultierender Verzweiflung und teilweise Aggression zu arbeiten. Die Liebe zu meiner Tochter ist irgendwann ganz von alleine gekommen, aber es hat gedauert.
Halte gut durch und hol dir Hilfe wo du nur kannst! #liebdrueck

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Das tut mir auch richtig leid, dass es dich auch so erwischt hat mit dem Mist 😞

Darf ich fragen ob und was für ein Medikament du bekommen hast ? Ich wollte vor der Schwangerschaft eigentlich mit Sertralin als Antidepressivum beginnen aber habe es dann gelassen, da ich kurz darauf den sportiven Schwangerschaftstest hatte und kein Risiko eingehen wollte .. die Schwangerschaftshormone haben mich schon gut geschützt aber jetzt kommt halt alles wieder zurück ☹️

Ich habe jetzt zum Glück 2 mal wöchentlich Therapie und hoffe es wird sich auch bei mir wieder bessern …

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Hi, ich habe gar kein Medikament dagegen bekommen. Meine Therapeutin meinte, der Schweregrad sei bei mir genau an der Grenze zu Medikamenten und sie würde es gern erst ohne probieren.
Sehr gut, dass du schon zweimal die Woche Therapie hast!
Ich drücke dir die Daumen, dass es schnell besser wird. :-)
Aber mach dir keinen Druck #klee

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Hallo.
Als erstes machst du mal bitte eine Pause.
Du hast vor 3 Wochen entbunden. Du gehörst auf Sofa. Lass deinen Haushalt liegen und Schraub mal bitte deine Erwartungen an dich zurück. Es ist echt viel was du selbst von dir erwartest. Es ist zu viel! Du bist im wochenbett bis zur 6 . Woche. Da solltest du dich nur um dich und dein Kind kümmern. Bitte jemanden dich im Haushalt zu unterstützen, hast du da jemanden? Wie ist es mit einkaufen und kochen?
Ich hab nach meinem ks die ersten 3 Wochen nur gelegen. Du hattest eine OP, von der du doch erst erholen musst.
Liebe Grüße

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Hallo du Liebe
Fühl dich umarmt.
Zuerst mal möchte ich dir sagen, dass auch nach einem schweren Start eine tolle Mutter Kind Beziehung entstehen kann. Bei meinem ersten Kind lief die Geburt Alptraum-mäßig ab und auch der Start zu Hause war so. Es dauert und es findet sich. Bei ddr 2. Geburt lief alles ganz ganz anders und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Meine Liebe💙 ein Kind zu haben ist Überforderung mit Ansage. Das geht uns alles so hin und wieder. Stillen ist ein Prozess, der sich erst finden muss und wenn es am Anfang hakt, bedarf es viel Ruhe und Geduld, das wieder auszubügeln. Es ist wirklich schade, dass dir der Start im Krankenhaus so schwierig gemacht wurde.
Auch das du nicht schlafen kannst ist normal. Dein Baby ist noch sehr sehr klein.
Gib dir Zeit und Ruhe und Geduld und deinem Baby auch.