Wochenbett und Beckenboden

Hallo ihr Lieben,
ich habe am 25.8 entbunden. Die Geburt war ziemlich schnell (4 Stunden) - bin auch doll nach innen gerissen (hoher Scheidenriss) und hatte einen Dammschnitt. Ist aber soweit alles gar nicht mehr so schmerzhaft, also gut am verheilen.

Mein Problem ist aktuell eher der Beckenboden. Urin kann ich nur halten wenn die Blase wenig gefüllt ist. Gehe deshalb alle 2-3 Stunden zur Toilette 🙈 ansonsten habe ich noch einen ziemlich starken Druck nach unten, wenn ich mal etwas länger stehe (zB nach dem Duschen) ansonsten liege ich wirklich wirklich viel!

Solangsam leidet meine Psyche aber :( seit bald 3 Wochen dauerhaft im Bett liegen ist wirklich deprimierend. Mein Mann kümmert sich zwar rührend um mich, das Baby und den Haushalt… ich mag aber solangsam nicht mehr liegen.

Ist das normal? Geht das Druckgefühl bald mal weg? 😭

Was meint ihr wann ich mich mal raus trauen darf? Würde so gerne mit meiner kleinen Maus eine kleine Runde spazieren gehen…

Ganz liebe Grüße
und danke für die Antworten! ❤️

1

Hey 👋
Erstmal herzlichen Glückwunsch 🎉
Hast du eine Hebamme? Wenn ja dann frag sie mal ob du schon ganz leichte Beckenbodenübungen machen kannst. Also im Liegen kurz anspannen und wieder loslassen.
Hatte auch Probleme mit dem Druck nach unten und die Empfehlung meiner Hebamme bekommen. Das hatte sich schon nach ein paar Tagen verbessert. Bin mir nur nicht mehr sicher ab welchem Zeitpunkt das ok war.
Spazieren kannst du doch eigentlich dann wenn du dich bereit fühlst 🙂 würde mit einer kleinen Runde starten und schauen wie du es schaffst. Und dann kannst du ja nach Bedarf die Runde erweitern ☺️
Wenn du die Maus im Kinderwagen schiebst dann fass den Griff von unten. Das trainiert auch den den Beckenboden. Ebenfalls ein Tipp meiner Hebamme. 🙂

Liebe Grüße und alles Gute 🍀

2

Du solltest dich viel auf den Bauch legen. Außerdem immer wieder im Liegen den Beckenboden anspannen und locker lassen. Durch den Riss und den Schnitt wurde der Beckenboden als Muskel zusätzlich verletzt und ist noch instabiler als sowieso schon. Solange der Druck nach unten da ist, würde ich wirklich viel liegen und nicht draußen den Kinderwagen rumschieben. Ganz wichtig: nicht schwer heben und kein Haushalt (auch nicht Saugen, das ist Gift für den Beckenboden). Durch die regelmäßige Übung wird es sicher bald besser. Später dann noch der Rückbildungskurs und dann wird es nochmal besser. Aber nach meiner 1. Geburt, spontan, schweres Kind und mit Dammschnitt hatte ich unter Anstrengung, zb den Berg hochlaufen, noch ein Jahr lang ein Ziehen nach unten. Nur durch konsequentes Training ging es weg.

3

Hallo,
Glückwunsch zum Baby :)
Puh ich fühle so mit dir. Für mich klingt das nach einer Organsenkung. Hast du mal innen getastet in deiner Vagina ob die Gebärmutter tiefer liegt? Bei mir ist das leider auch so. Ich fühle sowas von mit dir! Noch belastet es auch sehr. Auf jeden Fall solltest du abklären woher der starke Druck kommt.
Ansonsten weiterhin viel liegen (auch Becken hochlagern) und mit sanften beckenbodenübungen starten. Kann auch mit einer rektusdiastase zusammenhängen.
Keine Panik, das kann sich alles wieder zurückbilden. V.a. Wenn es durch die Geburt ist. Braucht aber Zeit und gutes Training.

Aber ich finde es psychisch auch extrem belastend! Hatte das bei meinen zwei ersten Geburten nicht und jetzt total… ich habe von der Krankenkasse jetzt sogar ne Haushaltshilfe genehmigt bekommen um noch nicht schwer heben zu müssen und nicht viel laufen zu müssen.

Würde dir empfehlen erst einmal zu schauen, was bei dir die Ursache ist. Generell solltest du gut auf deinen Körper hören und deine Grenzen beachten.

Kleiner Reminder: du hast vor gerade einmal drei Wochen ein Kind auf die Welt gebracht, dein Körper hat es monatelang in sich getragen. Das ist eine Wahnsinns Leistung. Dein Körper ist ein Wunderwerk, dass er das geschafft hat. Jetzt braucht er Zeit zum heilen. Gib sie ihm und gib sie dir und sei dir bewusst: du bist damit nicht alleine! Es geht ganz vielen Frauen so!

Grüße und viel Kraft!

4

Herzlichen Glückwunsch und
Immer mit der Ruhe ;-)
Der Druck nach unten kann normal sein, es kann aber auch sein, dass sich was gesenkt hat. Falls du eine Hebamme hat, kann sie vllt mal vaginal untersuchen. Ich hatte nach der Geburt (2. Kind) auch lange ein Fremdkörpergefühl und selbst getastet und war mir unsicher was da so tief unten hängt. Die Hebamme hat dann mal gefühlt und meinte vom Muttermund her, würde es sich normal anfühlen. Im Nachhinein denke ich, dass die Wand innen zwischen Vagina und Darm einfach quasi ausgeliefert war und deshalb der Darm je nach Position mehr nach vorne gewandert ist. Inzwischen ist die Geburt fast ein Jahr her und beim Stuhlgang habe ich manchmal immernoch ein Fremdkörpergefühl in der Vagina.. Daher meine Vermutung dass es daher kommt/kam.
Spazieren kannst du ein wenig, wenn es dir danach ist. Aber bitte lass den Kinderwagen von jemand anderem schieben, vorallem bergauf oder bergab.
Ich bin das erste Mal etwa einer Woche spazieren gegangen aber nur so ca. 400-500m.
Achte gut auf die Signale deines Körpers.
Alles Gute!

5

Die Geburt ist gerade Mal 4 Wochen her, oder? Es ist ganz normal, dass es dauert! Ich kann dich aber gut verstehen, ich hab das Liegen auch gehasst. Wir waren nach 2 Wochen spazieren, aber mein Mann hat den Wagen geschoben und ich hab den Hüftgurt aus der Schwangerschaft getragen. Nach 28 Tagen war ich auf dem Ergometer. Fahrrad ist nicht ganz so schlimm fürs Becken, wenn man ein gutes Körpergefühl hat.

Hast du keine Hebamme? Die soll dich mal untersuchen und abtasten.

Nach 4 Wochen war ich auf einem Arbeitsempfang mit Stehtischen. Da hab ich den Beckenboden abends noch ziemlich gespürt.

Meine Hebamme meinte, lieber bewusst ein Mal am Tag Bewegung an der frischen Luft bringt viel mehr (auch für die Psyche), als den ganzen Tag unzufrieden und fristriert durch die Wohnung zu laufen. Da machst du am Ende unbewusst viel mehr Schritte und Haushalt.

Ich hab nach 6 Wochen mit der Rückbildung angefangen und hab mich wieder halbwegs wie ich selbst gefühlt. Das ist wirklich wichtig, man lernt neue Leute kennen und es ist ein guter Wiedereinstieg in den Sport.

Hab Geduld mit dir und wenn du dich danach fühlst, geh raus an die Luft!