Wunschkaiserschnitt - wie denkt ihr darüber?

Hey Leute,

ich bin 25 Jahre alt, verheiratet und denke dass ich bis 27 Jahre Mutter werde. Ob ich nur ein oder zwei Kinder möchte, weiß ich noch nicht.

Ein Thema, was mich schon beschäftigt seit ich 12,13 bin ist das Thema Geburt. Ich habe seit ich denken kann, panische Angst vor der Geburt. Teilweise war das ein Grund für mich lange Zeit zu sagen, dass ich deswegen nie schwanger werden will.

Dann habe ich mal irgendwas zu einem Thema ,,Wunschkaiserschnitt“ gelesen. Das war für mich sehr interessant und seitdem nehme ich mir fest vor, irgendwann mal einen geplanten Wunschkaiserschnitt zu machen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass das auch keine Kleinigkeit ist und man dadurch Probleme bekommen kann bzw. Starke Schmerzen Etc. Und dass es leider ja auch nicht so gut fürs Kind sein soll ein Kaiserschnitt (?) oder? :(

Aber mein Bruder zum Beispiel MUSSTE per Kaiserschnitt geholt werden, er hat sich ganz normal entwickelt und es geht ihm gut. Ich bin mir sicher unter euch sind auch einige dabei, die ihr Kind per Kaiserschnitt holen lassen (mussten?) (wollten?)

Wie denkt ihr darüber? Ist das moralisch verwerflich mein Wunsch?

Danke und LG Sweetlolly

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Du machst einen großen Fehler:

Du fragst bei URBIA nach Meinungen. #rofl Lass es. ;-)

Es ist völlig in Ordnung, das eine, oder das andere zu wollen. Wie es dann kommt, entscheidet sich individuell im Laufe der Schwangerschaft zwischen Gebärender und ihren betreuenden Ärzten.
Lass dir nichts einreden, lass dir keine Angst machen. Lass dir kein schlechtes Gewissen machen, oder dir irgendetwas von "leichtem Weg" blabla einreden.
Welcher Weg für wen leicht und für wen hart ist ist individuell und darüber steht Aussenstehen kein Urteil zu.

Du entscheidest, es ist DEIN Körper, DEIN Kind. :-)

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Das sollte jede Schwangere für sich selbst wissen. Ich würde mir da kein moralisches Urteil erlauben. Ich hatte eine spontane Geburt und beim 2. Kind ein notwendigen, geplanten Kaiserschnitt. Ich kenne also beides.
Ja, die Wehen sind schmerzhaft. Ja, es dauert lange. Beim Kaiserschnitt hat man die Schmerzen eben erst später. Sie waren bei mir weniger schlimm als die Wehen. Ich bin auch abends aufgestanden und von da an, trotz der Schmerzen, häufig. Das muss man auch, sonst leiden Kreißlauf und Wundheilung. Dennoch muss man sich such schonen. Man kann nicht so wie nach einer spontanen Geburt einfach aufstehen, einfach das Baby locker hochheben oder etwas tragen. Fast alles tut erstmal weh. Die OP war auch nicht schön, weil mir durch die Spinale übel und schwindlig wurde. Die Babys haben bei geplanten Kaiserschnitten häufiger Anpassungsprobleme (Atmung usw), weil sie nicht bereit waren. Das Baby gibt das Startsignal für die Geburt und die Wehen bereiten auf das Leben außerhalb des Bauches vor, zb drücken sie das Fruchtwasser aus der Lunge. Durch den Geburtskanal kommen Babys mit Keimen in Berührung. Fehlt das durch den Kaiserschnitt und sie sind ggf häufiger krank, da anfälliger. Das Stillen klappt teilweise nicht so gut bzw der Milcheinschuss lässt auf sich warten. War bei mir kein Problem. Alles in allem haben meine Kinder und ich jede Geburt sehr gut überstanden. Mit der Dammnaht und der Kaiserschnittnsrbe habe ich keine Probleme. Teile des Bauches sind aber leicht taub. Das wird vermutlich so bleiben, weil bei der OP Nerven verletzt wurden. Aufgrund meiner Probleme während der OP kam die Kleine erst zum Papa und erst nach der OP auf meine Brust (45 Minuten). Sie ist, im Gegensatz zu ihrem Bruder, sehr anhänglich, will nur getragen werden und hat lange nur auf mir geschlafen. Ich bringe das mit der Art der Geburt in Verbindung. Ansonsten entwickelt sie sich aber super.
Ein Kaiserschnitt ist eine große OP und hat daher auch viele Risikien.
Ich hatte ihn, weil er medizinisch notwendig war. Aber wenn es möglich ist, würde ich immer die spontane Geburt vorziehen.

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Ich glaube du solltest erst einmal schwanger werden und evtl mit deinem behandelnden Arzt sowie einer Hebamme darüber sprechen. Was andere darüber denken sollte dir egal sein, denn es ist dein Baby und Dein Körper, da entscheidest du allein. Ich kenne beides, würde mich persönlich aber immer wieder für eine natürliche Geburt entscheiden. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.

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Wow, ich werde jetzt gesteinigt.

Aber ich bin der Meinung, dass man einen Kaiserschnitt nur durchführen sollte, wenn dieser medizinisch notwendig ist!

Ich hatte einmal eine Einleitung und eine spontane Zwillingsgeburt. Ja, Wehen tun weh. Daher auch der Name. Aber die Natur wird sich bei diesem Vorgehen der Geburt was gedacht haben! Und es ist ja medizinisch belegt, dass Neugeborene die den natürlichen Geburtsverlauf durchlaufen haben, weniger Probleme haben als Kaiserschnittgeborene. Das muss ich hier jetzt nicht alles aufzählen, das lässt sich alles ergooglen.

MEINER MEINUNG NACH gehen Frauen mit Wunschkaiserschnitt einfach den bequemeren Weg ohne Rücksicht auf eventuelle Risiken für sich und das Neugeborene.

Ich hätt bei der Zwillingsgeburt nur einmal schnippen müssen und hätt sofort den Kaiserschnitt bekommen. Aber ich wusste, ich bin stark! Ich werde über mich hinauswachsen! Ich bin eine Frau und erschaffe Leben! Ich hab mich nach der Geburt sowas von gefeiert, ich bin eine verdammte Kämpferin! YES!

Allein dieses Gefühl war es sowas von wert. Und diese ganzen Gefühle während einer spontanen Geburt… die Hormone… wenn man die Möglichkeit hat das zu erleben, dann unbedingt !


Kann jetzt losgehen mit dem Shitstorm. Danke für eure Aufmerksamkeit.

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Kein shitstorm, im Gegenteil 😊
Ich bewundere Frauen wie dich und deine Einstellung dazu 🙃
Also Respekt und Hut ab!
Ich hatte bei meinem ersten Kind einen Kaiserschnitt wegen BEL. Und es war ein wunderschönes geburtserlebnis, das wir niemals vergessen werden. Wir hatten ein spitzen OP-team und unsere Maus hatte einen apgar Wert von 10. Auch war ich sehr schnell wieder fit. Nach 2 Wochen konnte ich schon wieder gut 1,5 Std. mit dem hund laufen. Aber sicher wird es nicht bei allen so unkompliziert sein. Bei dem zweiten Kind jetzt werde ich einen Wunschkaiserschnitt bekommen. Durch die für mich sehr positive Erfahrung damit und die horrorgeschichten aus dem Umfeld von natürlichen Geburten (angebrochenes steißbein, Intensivstation wegen massig Blutverlust usw usw) werde ich wieder den Weg des mir bekannten gehen. Ja du hast recht, das ist wohl der einfachere und bequemere Weg, aber ich fühle mich wohl damit 🙂
Und ich finde, Du hast allen Grund dich zu feiern, weil du echt große Stärke bewiesen hast.
Und auch wenn ich "pro-kaiserschnitt" bin, sollte das jeder ganz individuell für sich entscheiden. Viele Frauen die einen notkaiserschnitt hatten kamen nicht gut damit klar, weil sie das Gefühl hatten versagt zu haben oder eine natürliche Geburt nicht erleben konnten.
Das ist also eine Entscheidung die so individuell ist, wie das Kind das zur Welt kommt 😊

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Danke ❣️ viel Liebe und alles Gute für dich !

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Meine Kinder kamen beide per Kaiserschnitt , einmal ungeplant wegen Komplikationen bei der Geburt und einmal geplant aus medizinischen Gründen, weil es meiner Tochter im Bauch nicht mehr gut ging und sie früher geholt werden musste.
Freiwillig hätte ich mich niemals für diesen Weg entschieden, und trotzdem finde ich es legitim, wenn eine werdende Mutter diesen Weg gehen will. Soweit ich weiß ist das auch für sie Kliniken kein Thema mehr, wenn man auf Wunsch per KS entbinden möchte.
Meinen Kindern ging es trotz KS immer super, sie hatten nie Anpassungsprobleme, ich konnte beide problemlos stillen und hatte von Anfang an eine super Bindung, sie hatten als Baby keine Regulationsstörungen und sind auch jetzt nicht öfter krank, allergiegeplagt etc.
Mir ging es bis auf Verwachsungen an der Narbe, die bei jeder erneuten SS oder vor der Periode Schmerzen verursachen auch immer gut.
Ich sehe eigentlich nicht, was dagegen spricht, auch eine normale Geburt hat zahlreiche Risiken (mein Sohn hätte seine ohne KS wohl nicht überlebt). Dein Körper- deine Entscheidung

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Aaaaalso
Wenn du wirklich einen Kaiserschnitt möchtest mach es.Steht mir nicht zu darüber zu urteilen
Jetzt kommt das aber:
Als Kind/Teenie hatte ich vor der Vorstellung auch unfassbar Angst,ich glaub so ging es jeder.Ich dachte immer nur,wie soll man dass überleben 😂 und als ich dann schwanger wurde dachte ich auch schnell:oh gott du musst dieses Kind rauspressen 😂
Die ganze Schwangerschaft war mir auch etwas mulmig deswegen.Gegen Ende der Schwangerschaft war es mir aber fast schon egal,ich dachte einfach dass ich ja nicht drum herum komme und soviel andere haben es auch geschafft.
Wenn ich ganz viel Schiss bekam hab ich mich schlau gemacht welche Schmerzmittel man während der Geburt erhalten kann.Das hat ganz gut geholfen.
Du wirst es schon schaffen,mach dir nicht zuviele Gedanken darüber.Erstmal schwanger werden und dann weiter sehen :D

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Heya,

Ich bin jemand, die eine elektive Sectio favorisiert.

Habe mich ein wenig in die medizinische Forschung zum Thema eingelesen, und es gibt beispielsweise die Möglichkeit, das Gesicht des Kindes quasi einmal im Zervixschleim zu "baden", um einen guten Teil der Vorteile der vaginalen Spontangeburt mitzunehmen. In den USA ist das auch schon auf dem Weg zur Standardprozedur beim Kaiserschnitt.

Ansonsten ist es bei meiner speziellen Kombination aus Faktoren wie Alter der Mutter, eigene Vorerkrankungen, familiäre Vorerkrankungen (bzw das Fehlen davon), allgemeine Familiengeschichte und physische Voraussetzungen so, dass ein Wunschkaiserschnitt nach meinen Berechnungen für mich den niedrigsten potentiellen Wert für Geburtskomplikationen erreicht. Man darf z.B. auch nicht außer Acht lassen, dass so gut wie kein Risiko für Sauerstoffmangel unter der Geburt für das Kind besteht, und das sowie die Konsequenzen ist eine absolute Horrorvorstellung für mich (und wurde dementsprechend auch bei der Berechnung gewichtet).

Meine FÄ hat sich btw vor Lachen fast auf dem Boden gerollt als ich mit meinen Excel-Tabellen angerückt bin, hat mir am Ende aber fehlerfreies Rechnen bescheinigt und meiner Einschätzung zugestimmt 😁.

Mir ist klar, dass eine riesige Bauch-OP niemals ein Spaziergang sein wird (und schon gar nicht die Genesungsphase). Eventuell werden auch einige Einschränkungen zurück bleiben, aber ich kann beispielsweise auch sehr viel besser mit tauben Stellen am Bauch oder dass ich nicht mehr über Kopf kicken kann leben als mit Inkontinenz.

Ich denke, pro oder contra elektive Sectio ist am Ehesten mit einer Glaubensfrage zu vergleichen, wenn man nicht wirklich in die Wahrscheinlichkeitsrechnung einsteigen will, und wie bei allen Glaubensfragen gibt es kein Richtig und Falsch, nur persönliche Meinungen.

LG Lia

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Finde es cool, dass man die Entscheidung treffen kann. Ich bin momentan schwanger und hoffe mein Kind natürlich gebären zu können. Aber vielleicht bereue ich das auch später wer weis. Nach der Geburt gibt es für Kinder übrigens kaum Unterschiede. Außer das Kaiserschnitt Kinder nicht so zerknuddelt aussehen und meist fitter sind. Mussten halt auch nicht durch den geburtskanal

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Ich las mal ein Interview mit einem Professor, der sagte, das Hauptproblem sei eine schlechte Aufklärung der Frauen und dass sich viele nicht trauen, ihre Ängste auszusprechen. Zeig mir mal die Frau, die nicht zumindest ein bisschen Angst vor der ersten Geburt hat. Das hätte doch echt jeder vor irgendwas Unbekanntem, von dem man auch noch weiß, dass es wehtun wird :-D

Deswegen würde ich es an deiner Stelle auch abwarten, bis es soweit ist, mir dann eine gute Hebamme suchen und mich mit der austauschen. Das hilft echt sehr viel. Ich habe vor meinen Schwangerschaften auch lange so gedacht wie du und fühlte mich dann aber durch die super Betreuung ausreichend gewappnet für eine natürliche Geburt. Geklappt hat es leider am Ende bei beiden Kindern nicht, aber ich würde sagen: Rein schmerztechnisch usw. wäre das machbar gewesen.

Persönlich würde ich immer eine natürliche Geburt anstreben, denn ich kann mir gut vorstellen, dass man sich hinterher echt wie Superwoman fühlt :-D Muss eine tolle Erfahrung sein und das Gute ist: Die Schmerzen sind danach gegessen, während es beim Kaiserschnitt erst losgeht. Man übersteht auf jeden Fall beide Varianten ;-) Und notfalls kann man auch bei einer natürlich geplanten Geburt noch umschwenken. Ich lag selber neben einer Frau, die irgendwann gesagt hat, dass es nicht mehr geht und sie jetzt einen Kaiserschnitt will. Aber ich würde mit einer Entscheidung wirklich abwarten, bis es soweit ist.