Wunsch vs Realität, erzählt doch mal!

Hallo ihr lieben neu-Mamis.
Ich habe vor kurzem entbunden, hatte viele Gespräche mit anderen Müttern/ Schwangeren im Krankenhaus. (Lag dort länger wegen Einleitung).
Wir haben uns viel über die Geburt unterhalten, manche Frauen schreiben sogar eine richtige Wunschliste mit Musik, Kerzen, keine Schmerzmittel, Wanne usw.
Doch meist holt einen dann die Realität ein und es läuft alles anders als geplant. Ich persönlich hab alles auf mich zukommen lassen und bin zufrieden. Habe „unspektakulär“ spontan entbunden. Hauptsache Mama und Baby sind gesund oder?
Wie war’s bei euch?
Wart ihr enttäuscht das nicht alles nach euren Wünschen gelaufen ist?
Oder ist alles nach „Wunsch“ gelaufen?
Würde mich einfach über ein paar Erfahrungen freuen. Jede Frau ist anders, und egal wie ein Kind geboren wird, wir leisten großartiges!
Liebste Grüße aus dem Wochenbett!

1

Mein Vorteil war wahrscheinlich, dass ich relativ "wunschlos" an die Sache herangegangen bin - am Ende war es ein Notkaiserschnitt, der sowieso schwer unter die Füße zu bekommen war, und wenn ich noch im Vorfeld große Pläne gemacht hätte, wäre es mir wohl noch schwerer gefallen. Mir war eigentlich nur die Wahl des Krankenhauses sehr wichtig und dass ich bei Wunsch eine PDA haben kann. Letztlich ist mein einziger Kritikpunkt, dass ich eine ziemlich verbiesterte Hebammenschülerin ertragen musste :-D Ansonsten war alles in Ordnung, mir standen alle Optionen offen (Wanne, Musik, was auch immer...) und das restliche Personal war top. Obwohl die Geburt am Ende echt Mist war, wusste ich die ganze Zeit, dass ich in guten Händen bin - und das war letztlich mehr wert als jeder Geburtsplan.

Unsere Hebamme hat übrigens auch sehr dazu geraten, diese inzwischen doch sehr gehypten Geburtspläne etwas realistischer zu sehen. Es sei gut, wenn man Wünsche artikuliert und im Vorfeld auch alle Unterlagen für PDA und Co. ausfüllt. Aber es sei in den meisten Fällen schwierig, sich ein zu festes Wunschbild aufzubauen. Wenn dann etwas schiefgeht, bricht die Welt eben noch mehr zusammen. Insofern war ich ganz früh, so nüchtern an die Sache gegangen zu sein :-D

2

Hallo,

Meine erste Schwangerschaft war von Komplikationen und langen Krankenhausaufenhalt geprägt. Zum Glück haben wir es bis zur magischen Grenze 37+0 geschafft. Den Ei zigen wu ach dne ich hatte war eine vaginale Geburt und bloß kein Kaiserschnitt. Für mich war nur wichtig, dass unsere Tochter gesund und nicht zu früh auf die Welt kommt.

Im Endeffekt bin ich eingeleitet worden, da ich einen Blasensprung hatte aber keine Wehen. Zwischen Tabletten zur Einleitung und Geburt lagen 3,5 Stunden. Ich empfand es als sehr entspannt und gut. Unsere Tochter war reif, gesund und musste trotz aller Komplikationen nicht auf die Intensiv.

Heute 3,5 Jahre später habe ich kaum noch Erinnerungen an die Geburt. Ich kann mich an einige Gefühle erinnern und etwas an die presswehen. An meinen ersten Satz zu unsere Tochter "warum schreit sie nicht", dabei war sie an meckern, aber ich habe laute Schreie wie im Film erwartet.

Ich hoffe, dass die zweite Entbindung (kann jederzeit losgehen) genau so unproblematisch und schnell geht.


Für mich war die ersten Stunden nach der Geburt immer wichtiger als die Geburt an sich. Ich habe mir nur gewünscht, dass sie bei mir bleiben kann. Und auch jetzt bei Nummer 2 ist nur zwei Dinge für mich wichtig, dass sie nach der Geburt mit auf mein Zimmer kommen kann und dass es kein Kaiserschnitt wird.

LG Morgaine

3

Habe nach 4 Tagen Einleitung spontan entbunden..
War einfach nur glücklich dass es geklappt hat, und wir das tatsächlich geschafft haben.
Wünsche im Vorhinein hatte ich wenig, gewisses Wunschdenken vll schon.

Rückblickend betrachtet ärgert mich eigentlich nur eines…
War zur Eröffnungsphase in der Wanne- tat mir recht gut, bin dann aber raus um nach dem MuMu schauen zu lassen (hab überlegt ob pda ja oder nein)
Mumu war dann offen und irgendwie bin ich dann in RL am Bett gelandet und hab das fast 3h nicht verlassen 🙈 denn so lange hat meine Austreibungsphase gedauert
Und das ärgert mich enorm 😅 da wo bei anderen die Geburt „fast vorbei ist“ kam bei mir der schwierigste Teil.. den ich liegend in RL sicher nicht unterstützt hab 🙈🥴
Habe immer gesagt: egal wie, aber nicht liegend..
Irgendwer hätte mich doch zwingen müssen meinen Allerwertesten wieder vom Bett hoch zukriegen 😂😵‍💫🙈

Letztenendes geht es meinem Sohn zum Glück gut.. die PH Werte waren ja schon recht kritisch.. das ist alles was zählt..

Sollte es irgendwann noch mal klappen dann wünsche ich mir, noch etwas mehr auf meinen Körper hören zu können, und die Schwerkraft zu meinem Vorteil zu nutzen 😅

4

Hallo,

Das einzige, dass ich mir gewünscht habe, war natürlich zu entbinden- natürlich nur, wenn mit dem Baby auch alles okay ist.
Das war es und wir haben es natürlich hinbekommen.

Ich finde solche Wünsche vor allem als Erstgebärden sehr schwierig im Vorfeld zu äußern. Ich hab ja keine Ahnung gehabt was mich da erwartet.
Wie fühlen sich Geburtswehen an? Halte ich die aus?
Natürlich so wenig wie möglich Schmerzmittel, aber Gott war ich froh über diese PDA- einfach mal eine Pause.

Ich habe mich sehr selbstbestimmt gefühlt während der Geburt, da ich überall mit einbezogen wurde und ich war auch jederzeit (während der Geburt) klar.
Vielleicht gibt es manchen Sicherheit vorher wünsche aufzuschreiben oder was man nicht möchte, letztendlich kann das ja auch während der Geburt ganz anders aussehen. Ich denke man sollte sich nur nicht zu stark dann darauf fixieren, um möglicherweise enttäuscht zu werden.

Und wie im ersten Beitrag gesagt wird, jede die eine Geburt geleistet hat egal wie, natürlich oder Kaiserschnitt, hat super viel geleistet und ist eine Superheldin🦸‍♀️

5

Hallo.
Habe vor gut 4 Wochen mein viertes Kind spontan entbunden.

Ich hatte 4 komplett unterschiedliche Geburten.
Von Länge wie Position etc

Ich kann sagen,dass ich jetzt beim vierten Kind eine private Hebamme hatte und dies würde ich jeder Frau empfehlen.
Jeden Cent war es Wert.

Ich hatte mir nie einen Plan zurecht gelegt.
Bin nie mit Angst in die Geburt gegangen und brauchte auch keinerlei Schmerzmittel/PDA etc.

Am Ende war mir jetzt wichtig,dass ich nicht so die Geburts Verletzungen davon trage...die Position war mir egal.

Kind 1 kam in der Wanne,war entspannt und eine schöne erste Geburt.

Kind 2 und 3 im Stehen...gerade bei Kind 3 ging's flott und ich habe große Probleme mit Beckenboden/Dann etc gehabt...1j lang....war auch fast allein unter Geburt,da Hebammen Mangel.

Kind 4 kam auf dem Bett,eher altmodisch aber sicher und ich habe nur ne Schürfwunde und auch wenn's am Ende schwer war,da Baby Hand am Kopf...hat meine Hebamme mich da super durchgeleitet...und ich bin jetzt schon gut fit 4 Wo nach Geburt.

Wochenbett war auch diesmal eher weniger...aber fast 2Wo bin ich ausschließlich auf Couch oder im Bett gelegen!
Geben vermeide ich (außer Kind).
Schaue das ich den BB immer wieder entlaste.

18

Warum hast du nach drei Geburten für eine private Hebamme entschieden? Weil du bei der dritten Geburt lange alleine warst? Heißt private Hebamme, dass du eine Beleghebamme hattest oder wie läuft das? (Und wie viel hat es gekostet?) Finde es klingt interessant, aber in den Kreißsälen hier dürfen glaube ich nur Hebammen arbeiten, die eben im Krankenhaus angestellt sind. 🤨

30

Genau eine Beleghebamme.
Sie hat mich in der Schwangerschaft begleitet,ist mit zur Geburt und hat ebenso die Nachsorge übernommen!

Mir war es wichtig,da das Klinikum wo ich entbunden habe mit ca 4000 Geburten im Jahr sehr überfüllt ist.
Mit einer Beleg Hebamme hat man aber seinen Platz sicher und sie wich auch nicht von meiner Seite.

Die dritte Geburt lief nicht so gut.
Sie war sehr rasant mit 2h....die Hebammen waren zu wenige da zu viele Geburten gleichzeitig und sie kam dann nur noch im letzten Akt....da war aber schon am Damm alles hinüber.
Das wollte ich kein weiteres mal erleben..
. gekostet hat mich die Hebamme 1800€ wovon ich ca 500€ von der KK Retourniert bekomme.
. LG

6

Ich war nach meiner ersten Geburt mega enttäuscht. Ich habe mich gut vorbereitet gefühlt, hatte Respekt aber habe mich gefreut. Ich wollte gerne eine selbstbestimmte, unaufgeregte Geburt, mich frei bewegen können,gerne die Wanne ausprobieren, möglichst wenig Interventionen, die Option auf Schmerzmittel ließ ich mir offen.

Am Ende war ich von den 17 Stunden im Krankenhaus 12 auf einer Notliege mit Dauer-CTG geparkt, da weder Hebamme noch Kreissaal frei waren, ich mit den 6 cm Mumu die ich bei Aufnahme im Krankenhaus hatte aber auch nicht mehr heim wollte... Ich kam mit den Wehen irgendwann kaum noch zurecht, musste mich permanent übergeben und konnte wegen Kreislauf auch eigentlich nur noch liegen (nix mit vorher brav einstudierten Positionen etc.)
Der Kopf rutschte nicht ins Becken, als ich endlich nach 12 Stunden einen Platz im Kreissaal hatte war der Befund unverändert bei 6 cm, ich dachte ich werde verarscht. Es folgten: Eröffnung der Fruchtblase, Wehentropf, Wehensturm, PDA, abfallende Herztöne, sekundäre Sectio.
Auch nach drei Jahren frage ich mich noch oft, was ich bloß falsch gemacht habe, warum ich zu dumm oder wehleidig war, mein Kind selbst zu kriegen und ob ich nicht irgendwas hätte anders oder besser machen können.

Eine Option auf eine natürliche Geburt besteht bei mir aufgrund anderer Komplikationen (die nichts mit der ersten Geburt zu tun haben) leider auch nicht mehr, so dass auch meine Tochter per KS entbunden wurde und auch dieses Kind wieder ein KS wird😪

7

Wieso solltest du etwas falsch gemacht haben?
Das mag man heute nicht hören aber...
Wenn man es mal wirklich ehrlich betrachtet, ohne unsre absolut super guten medizinischen Bedingungen hier im Land zu berücksichtigen, dann ist eine Geburt eine gefährliche Angelegenheit für Mutter und Kind. Ja wir Frauen sind dazu gemacht aber das heißt nicht, dass da irgendwas einfach wäre. Daher ist es gut, dass durch die medizinischen Fortschritte heute eben kaum noch eine Geburt wirklich gefährlich wird, zumindest für die Mutter sehr sehr selten. Aber es gibt eben diverse Verläufe, wie eben z. B. dass das Kind nicht richtig ins Becken rutscht, Lage des Kindes allgemein, enges Becken, Nabelschnur usw. für die man als Frau absolut überhaupt garnichts kann aber die eben heute (glücklicherweise) im Kaiserschnitt enden... Statt schlimm.
Du hast nichts falsch gemacht! Streich das aus deinem Kopf :-)

9

Danke für deinen lieben Worte, ja wahrscheinlich sollte ich das tun! Es ist eh schon besser als es mal war, aber jetzt wo ich wieder schwanger bin holt es mich irgendwie wieder ein. Ich frage mich halt ob es wenn ich nicht so viel gelegen wäre oder auf die PDA verzichtet hätte noch geklappt hätte

weitere Kommentare laden
12

Hey,

bevor mein 1. Kind geboren ist, hab ich gesagt, dass ich bloß kein Kaiserschnitt will und eine PDA wollte ich eigentlich auch nicht. PDA musste dann doch sein wegen Einleitung und zu starken/langen Wehen. Ich war hinterher schon etwas enttäuscht, vor allem auch weil das Krankenhaus die falsche Wahl war. Aber im Endeffekt war ich nur glücklich, dass mein Kind gesund zur Welt kam. Ein Kaiserschnitt wäre für mich persönlich bei allen Kindern das negativste gewesen. Ich wollt immer natürlich entbinden. Ich bin froh und dankbar, dass ich bei Kind 2&3 solche Traumgeburten hatte. Alles ging von allein los und genau so, wie es sein sollte. Schnelle Geburten und ohne Geburtsverletzungen #herzlich
Eine Wannengeburt hätte ich mir bei Kind 1 gewünscht aber da ging es leider nicht.
Ich hoffe, dass auch diesmal wieder alles supi läuft und ich mein Krümelchen gesund im Arm halte #verliebt

13

Die Geburt meines Sohnes war sehr schwer für mich und auch wenn ich keine besonderen Wünsche oder Vorstellungen hatte, da ich die Geburt einfach auf mich zukommen lassen wollte, hab ich sie mir SO ganz sicher nicht vorgestellt. Dienstag in der Nacht bin ich mit regelmäßigen Wehen auf der Entbindungsstation angekommen. Wir haben wirklich lange gewartet und meine Hebamme, die mich während der Schwangerschaft betreut hatte meinte ja.. Jetzt könnt ihr fahren. Mein Mann musste draußen bleiben, da zuerst einmal ein Status gemacht wurde. Dieser bestand aus einem CTG. War vorher klar und zu dem Zeitpunkt ok für mich. Letztendlich kam unser Sohn Freitag morgens um halb 10 und der Weg dort hin war einfach nur schlimm. Ich lag die meiste Zeit auf dem Flur oder wurde aufgefordert zu Laufen. Was ich draußen auf dem Parkplatz gemacht habe, damit mein Mann wenigstens dabei sein konnte (Januar. Arschkalt.)
Wieder oben stand ich beckenkreisend (auf Anweisung) im Flur und hab mich mit meinen Wehen am Handlauf festgeklammert. Niemand hat nach mir geschaut. Währenddessen habe ich den anderen Frauen beim Schreien zugehört, was für meine Psyche der Horror war. Irgendwann habe ich um ein Schmerzmittel gebeten. Ja, was soll ich sagen. Mir wurde ein Buscopan Zäpfchen in die Hand gedrückt. Viel Erfolg. Das war wie ein Furz im Orkan. Und mal ehrlich. Sich unter Wehen hochschwanger ein Zäpfchen rein zu schieben. Halleluja. Irgendwann wurde ich wirklich ekelhaft einer Hebamme gegenüber, aber ich habe mich gefühlt, wie auf dem Abstellgleis. Null ernst genommen. Wehleidig. Am Muttermund hat sich nichts getan und ich hab langsam aber sicher den Mut verloren. Irgendwann durfte ich endlich in den Kreißsaal und eine nette Hebamme hat meinen Mann dazu geholt. Es ging einfach nichts vorwärts und ich wurde immer unsicherer. Nachdem ich es wirklich nicht mehr ausgehalten habe, am zittern war und mein Blutdruck jenseits von allem war, wurde eine Ärztin dazu geholt, die dringend zu einer PDA geraten hatte. Diese habe ich auch bekommen. Als es endlich in die finale Phase ging, musste ich bei jeder Wehe auf dem Rücken liegend die Seite wechseln, was noch dazu echt anstrengend war. Unser Sohn wollte einfach nicht rutschen. Mittlerweile hatte ich Angst, da mir niemand gesagt hat, ob das alles noch normal ist. Meine Fragen wurden ignoriert. Die Hebamme musste immer wieder den Raum verlassen. Gott sei Dank hatte ich meinen Mann an meiner Seite. Als endlich endlich der Kopf da war sagte die Hebamme : Oh ...ein Sternengucker. Da war alles klar. Man Sohn hat die Kurve nicht bekommen und hat sich bei jeder Wehe schön den Kopf angehauen. So sah sein Kopf nachher auch aus. Darüber war ich wütend. Für mein Empfinden hätte man nicht einfach sagen dürften "erste Geburten dauern halt und so". Man hätte schauen müssen, wo es hängt. Ich habe Frauen gesehen, die einen US bekommen haben. Warum ich nicht? Letztendlich bin ich einfach nur dankbar, dass unser Sohn die auch für ihn schwere Geburt gut verkraftet hat und gesund ist. Aber ich habe auch heute nach fast 9 Monaten noch dran zu knabbern. Ich war so hilflos. Und fühlte mich null ernst genommen. War unsicher. Ich bin neidisch auf die Frauen die sagen, dass sie eine schöne Geburt hatten. Klar. Wer wünscht sich das nicht. Heute wüsste ich es besser. Aber trotzdem weiß ich, dass ich stolz auf mich sein kann und dass ich mein Bestes gegeben habe.

20

Wurde bei dir die Kindslage gar nicht ertastet. Ich habe auch keinen US bekommen, aber die Hebammen haben jedes Mal die Lage anhand der Fontanellen ertastet und eine Schülerin hat das auch extra noch üben können.

Mir haben sie beim Wehensturm übrigens Globuli andrehen wollen. 😜

24

Scheinbar nicht, sonst wäre sie selbst nicht so überrascht über die Kindslage gewesen 🙈😅

22

Wunsch: Schnell und ohne Intervention und Schmerzmittel.

Realität: 1. Kind: Schnell, ohne weitere Intervention und Schmerzmittel.
2. Kind : Einleitung aufgrund eines Blasensprungs ohne Wehen, ab Einleitung echt flott und ohne weitere Intervention und Schmerzmittel.

Für mich persönlich eine zufriedenstellende Bilanz ;-)