Lebensgefahr während der Geburt - wen retten - Mutter oder Kind?

Hallo,
wie man dem Titel schon entnehmen kann, lässt mir aktuell diese wirklich unschöne Frage keine Ruhe.

Ein befreundetes Paar kam unter der Geburt fast bis zu diesem Punkt. Glücklicherweise ging es für aber für alle gut aus.

Was wenn es während der Geburt tatsächlich zu der Situation kommt, dass entschieden werden muss, ob Mutter oder Kind gerettet werden sollen? Ohne eine vorher erteilte Vollmacht der Frau an Ihren Partner, entscheiden wohl die Ärzte diese Frage. Nicht mal der Ehemann hat da noch ein Mitspracherecht.

Wie würdet ihr euch entscheiden? Auch vor dem Hintergrund, dass noch ein älteres Geschwisterkind im Spiel ist. Dieses hat einen anderen Vater, der auch das geteilte Sorgerecht mit mir zusammen hat. Würde ich die Geburt nicht überleben, käme das ältere Kind zum leiblichen Vater. Es wird aus seiner gewohnten Umgebung und Familie gerissen und die Vorstellung, dass eventuell seine Großeltern väterlicherseits sich dann viel darum kümmern würden, lässt mich nicht mehr schlafen (laut, teilweise aggressiv und gefühlskalter Charakter). So soll es nicht aufwachsen müssen.

Natürlich liebe ich auch mein ungeborenes Kind und möchte mich nicht "gegen" dieses entscheiden...

Was würdet ihr tun bzw. habt ihr bereits vor der Geburt entsprechende Vorbereitungen / Absprachen für diesen Fall getroffen?

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Diese Frage stellt sich in der Praxis heutzutage am Ende einer Schwangerschaft so gut wie nie. Dann wird ein Kaiserschnitt gemacht und es wird immer versucht beide separat zu retten. Wenn das Kind noch deutlich geburtsunreif ist ( Bei Schwangerschaftsvergiftung, HELLP Syndrom etc) wird die Mutter vorgezogen, da der Fötus ohnehin die schlechteren Chancen hat.
Letztlich entscheiden hier immer die Ärzte, da sie die Situation medizinisch eben auch einschätzen können.
Egal was dir deine Bekannte so erzählt hat, bitte lass dich dadurch nicht verrückt machen. Gerne werden Dinge übertrieben oder dramatisiert, die in der Realität gar nicht so unmittelbar bedrohlich waren. Was ich auf dem Spielplatz schon Stories gehört habe, in denen alle nur ganz knapp dem Tode entronnen sind, das ist echt faszinierend. Wie so ein Wettbewerb um die dramatischste Geburt!

Die Entscheidung Kind oder Mutter gibt es so wie man sich das vorstellt nicht. Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen der Mutter durch die Schwangerschaft wird diese vorzeitig beendet, was das Baby gefährden kann, wenn es viel zu früh in der Schwangerschaft ist. Bei Geburtskomplikationen beim reifen Kind haben beide mehr als gute Chancen es zu schaffen!

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Diese Entscheidung muss man als Laie nicht treffen. Im Notfall gilt IMMER die Mutter VOR dem Ungeborenen.

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In der Medizin heißt es im Notfall:
Mutter VOR Ungeborenen.
Es wird immer erst versucht, die Mutter zu retten. Gelingt das nicht, wird sich auf das Kind konzentriert.
Ehepartner haben in dem Fall kein/kaum/seltens Mitspracherecht. Das entscheiden allein die Ärzte.
Übrigens möchte ich in solchen Momenten kein Arzt sein.

Aber, auch mein Mann und ich haben darüber gesprochen. Wir haben noch zwei Kinder - er würde mich retten lassen.
Was ich auch verstehen kann.

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Mutter vor Kind 🤷‍♀️ so ist die Regel. Früher durfte übrigens der Mann entscheiden als es noch um die Frage ging, dass man einen männlichen Erben braucht 😅😅. Vor dem Hintergrund entscheiden das auch die Ärzte und nicht der Ehemann 🙃 traurig aber wahr.

Wir haben es vorher nicht diskutiert.

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Ich würde mich für mein eigenes Leben entscheiden. Mein Mann sieht es auch so, wir haben da erst kürzlich drüber gesprochen.

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Als Ärztin lege ich diese Entscheidung (falls sie nötig gewesen wäre) bewusst in die Hände der Ärzte. Da gilt Mutter vor Kind. Für das Kind würde man nur entscheiden, wenn ziemlich eindeutig zu erkennen ist, dass das Kind die besseren Chancen hat.