Hallo an die Mamas und werdenden Mamas,
mein Mann und ich basteln derzeit an unserem dritten Kind.
Schon mein Zweites wollte ich gerne zuhause bekommen, ich wurde dann aber an ET +14 eingeleitet, genau wie in meiner ersten SS auch.
Eigentlich wollte ich damals durchhalten, doch ihr wisst wie man sich am Ende einer SS fühlt und ich hatte das Gefühl, es einfach nicht länger ertragen zu können. Die immensen Wassereinlagerungen, kein Schlaf mehr, alles tat weh usw. Da bin ich (leider) schwach geworden.
Beide Geburten waren leider sehr traumatisch. Mein erstes Kind wurde via Gebärmutterhalsballon und Wehentropf eingeleitet, nach über 36 Std. Wehen endete es in einer Geburt mit Saugglocke und meinem Kind auf der Kinderstation, weil sie nicht atmen wollte und so erschöpft war.
Die zweite Geburt wurde mit Cytotec eingeleitet (ein Glück ist nichts passiert, ich habe erst danach von den Massenklagen gegen den Hersteller erfahren) und später wurde dann noch der Wehentropf angehangen.
Ich hatte solche unerträglichen Schmerzen in beiden Geburten, denen ich mich komplett ausgeliefert fühlte. Ich hatte Todesangst und flehte ständig das es aufhören soll. Furchtbar. Nebenbei noch Kommentare des Arztes, ich solle doch nicht so viel rumschreien sondern dankbar sein, dann die Hebamme, die mir gefühlt alle 5min ihre Finger vaginal einführte, was mir dann irgendwann sehr unangenehm war, weil es mich total im Prozess der Geburt störte.
Jedenfalls endete auch die zweite Geburt mit der Saugglocke und Dammschnitt, seitlichem Dammriss, Rissen in der Scheide…naja ihr wisst schon. Nach der zweiten Geburt musste ich auch wochenlang eine Beinschiene tragen, da ich aus Angst und Ohnmacht stundenlang in einer gehockten Position verblieb in der ich meinen Beinnerv abklemmte und danach nichts mehr spürte. Es war nicht besonders schön.
Ich habe mich lange mit dem Prozess der Geburt beschäftigt, den verschiedenen Phasen, den Gefühlen die man verspüren kann und das es auch normal ist, zu übertragen. Sogar mehr als zwei Wochen und das es kein Grund ist immer eingeleitet zu werden. Jedenfalls nehme Ich mir vor, in meiner dritten SS durchzuhalten, egal wie schwer und träge ich mich fühle.
Nun zur eigentlichen Angelegenheit: was haltet ihr von Hausgeburten, evtl. sogar ohne Hebamme a la Sarah Schmid? Ich möchte es einfach gerne zuhause probieren, wenn es soweit ist. Kein in die Klinik fahren, keine dummen Kommentare von Ärzten oder anderem Personal „Stell dich nicht so an“. Ruhe, keine Spritzen, keine Hektik. Hat jemand Erfahrungen mit der Freien Geburt? Ich würde mich wirklich über Berichte freuen.
Freie Geburt/Alleingeburt - Eure Erfahrungen?
Hey,
es tut mir leid für dich, dass du so negative Erfahrungen machen musstest.
Zwar gibt es auf Urbia ein paar Haus- und Alleingeburtsmamas, trotzdem ist es eher eine konventionelle Plattform. Für fundiertes Wissen, Erfahrung und ehrliche Berichte solltest du z.B. direkt in der Gruppe von Sarah oder andere einschlägigen Plattformen Informationen sammeln.
Alles Gute🍀
Ich würde es ehrlicherweise nicht wagen. Ich habe grade meine 3. Geburt hinter mir.
1. Kind ging zu schnell für den Kreißsaal (man hat nicht damit gerechnet) und ich wurde mit Presswehen noch laufen geschickt. Am Ende musste es schnell gehen, Herztonabfälle, Kristeller Handgriff
2. Kind, gleicher Kreissaal, aber man wusste dass es schnell geht. Konnte lange gut die Wehen veratmen wie ich möchte. Dann Hertonabfälle, Kristeller Handgriff, Nabelschnur 2x um den Hals, leichter Sauerstoffmangel (zum Glück ohne Folgen)
3. Kind toller Geburtsstart bis zum Blasensprung mit „Peng“ und gefühlten 2l Wasserverlust. Sofort (ungelogen genau in dem Moment) setzten schlagartig die Presswehen ein. Als der Kopf schon da war blieb das Kind aber stecken. Die Hand wollte vor der Schulter raus. Die Hebamme musste ordentlich „arbeiten“ um ihn frei zu bekommen. Herztöne fielen ab und die Ärztin musste wieder von oben mitdrücken.
Ich verstehe dass du 2 traumatische Geburten hattest aber ich glaube das liegt im Zweifel nicht nur an den Geburtshelfern sondern auch am Kind / Körper der Mutter. Mir persönlich wäre das Risiko das ich da eingehe zu groß.
An deiner Stelle würde ich eher über eine Beleghebamme nachdenken.
Danke für deine Infos. Vielleicht ist auch ein Geburtshaus noch eine Option.
Ich habe glücklicherweise noch Zeit mich damit auseinanderzusetzen.
Gibt es die Möglichkeit eine eigene Hebamme mitzubringen?
Bei uns geht das leider nicht - aber das wäre für mich persönlich die beste Möglichkeit.
Die Vorteile des Kh - aber dennoch eine Hebamme die weiß, dass keinerlei nicht zwingend notwendige Untersuchungen gemacht werden sollen. Wenn man sich davor gut kennen lernt, die Hebamme weiß welche Vorstellungen man so hat, läuft das sicher besser.
Ich habe erst ein Kind. In der Eröffnungsphase war ich so gut wie immer alleine. Erst während der Austreibungsphase hat das System einen Knacks bekommen 😅 es hat ewig gedauert, ich bin am Rücken gelandet und die Hebamme hätte mich hier wohl doch auftreiben sollen ;)
Sie war aber eine Hebamme die der Gebärenden nichts aufdrängen will.
Ich denke aber, dass es den Gevurtsvorgang wohl doch vorangebracht hätte.
Die Austreibungsphase ging über fast 3 Stunden.. mit Kristeller und allem drum und dran, weil ich irgendwann nicht mehr konnte und die Kontrolle abgegeben habe.
Meine Idealvorstellung von Hebamme. Die mich machen lässt, aber schon auch motiviert andere Positionen zu probieren etc.
Für mich war diese „Freiheit“ etwas zu viel 😂
Die Eingriffe waren aber in Summe dann wirklich notwendig. Der PH Wert und der BE waren massiv schlecht. An der Grenze zum schweren Sauerstoffmangel und ein stark gestresstes Kind.
Bin einfach nur froh dass es ihm gut geht.
Ich habe (unfreiwillig) die Erfahrung machen dürfen/ müssen. Du darfst mich gerne anschreiben, wenn du etwas dazu wissen möchtest. So ganz pauschal würde ich aber trotz positiver Erfahrung davon abraten, da es bei uns reines Glück war, dass alles gut gegangen ist. Gerade wenn es bei den ersten Geburten Komplikationen gab, würde ich es niemals riskieren.
Nach 2 Geburten mit Komplikationen an eine Alleingeburt zu denken, finde ich auch sehr gewagt.
Ich würde das Risiko niemals eingehen, ich finde selbst Geburtshaus zu riskant.
Ich hatte eine Geburt mit Komplikationen in einer Level 1 Uniklinik, es lief alles ganz anders als geplant und gedacht, aber ich habe mich dort jederzeit gut aufgehoben gefühlt.
Ich würde dir raten, eine Beleghebamme zu suchen und mit ihr die vorigen Geburten und deine Wünsche für die dritte Geburt durchsprechen. Über Schmerzlinderung, PDA, Wanne, etc.
Oder alternativ einen geplanten KS machen.
Hey,
1. Geburt: nachdem ich tröpfchenweise Fruchtwasser verlor, wurde ich nach 24 Stunden ohne nennenswerte Wehen eingeleitet. Erst ging trotzdem nix vorwärts, dann hatte ich einen Wehensturm. 5 Stunden lag ich in den Presswehen. Es musste mehrmals kristellert werden + Dammschnitt. Saugglocke wäre bei der nächsten Wehe zum Einsatz gekommen. OP war schon vorbereitet. Ich hatte massive Verletzungen und musste erstmal 1,5 Stunden lang genäht werden.
2. Geburt: geplante Hausgeburt mit einer wunderbaren Hebamme an meiner Seite - war der Plan!
Nachdem auch da die Wehen wieder nur schleppend vor sich gingen (alle 8 - 10 Minuten), war ich irgendwann echt genervt, lud aber meine Hebamme noch nicht zu mir ein. Es war echt gut auszuhalten. Ich hab Kuchen gebacken, und zu meiner Lieblingsmusik getanzt. Als es schmerzhafter wurde, dachte ich immer noch, dass es noch Stunden dauern wird. Es kam zwar langsam das Gefühl auf, pressen zu wollen, aber bei der ersten Geburt war das ja auch schon lange vor dem Finale so und letztlich hatte ich immer noch 6 Minuten Abstand zwischen den Wehen. An meiner Art zu schreiben, merkte meine Hebamme aber dann wohl doch, dass es wohl besser wäre, mal nach mir zu gucken... Sie brauchte genau 10 Minuten, bis sie vor der Haustür stand.
In diesen 10 Minuten hatte ich 3 Wehen. Bei der 1. platzte die Fruchtblase, bei der 2. wurde die Stirn meines Babys geboren und bei der 3. alles andere.
Auch, wenn die Hebamme erst persönlich da war, als die Kleine bereits geboren war, war es dennoch unfassbar wertvoll, dass sie überhaupt da war. Sie hat mich trotzdem mental durch die Geburt begleitet und war danach für uns da. Hat geguckt, ob ich Verletzungen habe (nope), wie es dem Baby ging etc.
Bei medizinisch unauffälliger Schwangerschaft würde ich jederzeit wieder eine Hausgeburt machen - aber nur mit einer kompetenten Hebamme an meiner Seite. Auch, wenn es bei mir allein gut ging, würde ich das so nicht planen.
Ich finde Hausgeburten sehr riskant.
Du hast schon selber die Erfahrung gemacht zweimal, dass du Medikamente und Unsterstützung mit Saugglocke und Dammschnitt gebraucht hast.
Dass es am Ende so schiefgelaufen ist heisst es nicht dass es zuhause besser ausgegangen wäre. Vielleicht hättet es sogar nicht geschafft.
Naja, die ganzen Medikamente und Eingriffe waren aber alles direkte Folgen der Einleitung. Wie die Geburten ohne Einleitung verlaufen waeren, kann (leider) niemand wissen.
Ich wuerde allerdings trotzdem auch keine Alleingeburt wagen, ohne vorher zumindest eine unkomplizierte vaginale Geburt gahabt zu haben.
Kurz zu denjenigen, die mir abraten, aufgrund von Komplikationen in den ersten zwei Geburten:
So habe ich natürlich auch eine zeitlang gedacht, nach studieren einiger Bücher über Geburtsprozesse und Geburtsverletzungen im Krankenhaus vs. Zuhause, ziehe ich eher den Schluss, dass diese Geburtskomplikationen oft aus der fremden Umgebung im KH resultiert, der Hektik, dem ständigen Überwachen, Fragen, Reden müssen während der Geburt.
Dadurch werden Hormone nicht so ausgeschüttet, wie sie es eigentlich sollten. Viele Frauen werden auch im Krankenhaus davon abgehalten in einer aufrechten Position zu gebären, was aber eigentlich gesünder für das rauspressen des Babys wäre.
Ich wurde in meiner zweiten Geburt von der Hebamme überredet in die Wanne zu gehen, obwohl ich überhaupt nicht wollte. Unter den Schmerzen habe ich dann irgendwann nachgegeben nur um in der Wanne festzustellen, dass durch das Wasser meine Wehen merklich an Schmerzen zunahmen, aber die Geburt an sich nicht wirklich voranschritt.
Ich werde mich damit noch länger auseinandersetzen und sicher am Ende zu einer Lösung kommen, aber das Krankenhaus ist auch statistisch kein Garant für eine komplikationsfreie Geburt, eher im Gegenteil. Ich meine, ich habe es am eigenen Leib erfahren. Mein Fehler war mich einleiten zu lassen, denn ich weiß gar nicht, wie eine komplett natürliche Geburt bei mir ablaufen würde. Diese Erfahrung will ich machen.
Dann mach sie mit kompetenter Begleitung! Im Geburtshaus oder zu Hause mit Hebamme.
Wahrscheinlich auch darauf hinauslaufen. Eine Hebamme dabei zu haben gibt natürlich Sicherheit.