Unsicher bei der Entscheidung vaginale Entbindung oder Kaiserschnitt 😰

Hallo ihr Lieben,

mein Mann und ich erwarten nun nach längerem Kinderwunsch unser erstes Kind. Ich bin aktuell in der 36. SSW.

Ich war von Beginn an davon überzeugt, dass ich gerne einen geplanten Wunschkaiserschnitt machen lassen möchte. Das vor allen Dingen weil wir in unserem Umfeld wahnsinnig viele Horrorgeburten in der Vergangenheit hatten, ich die grundsätzlich die Planbarkeit bevorzuge und Angst vor Geburtsverletzungen und deren Folgen habe.
Weil ich mir ziemlich sicher mit dem Kaiserschnitt war, habe ich auch keinen Geburtsvorbereitungskurs besucht.
Jetzt wo die Geburt allerdings immer näher rückt, bin ich mir immer unsicherer, ob vielleicht nicht doch eine vaginale Geburt besser wäre - vor allen Dingen für unser kleines Wunder.

Ich würde mich hier auf einen Austausch freuen bzgl. Pro und Kontra sowie eure Erfahrungen.

Viele Grüße
Christina

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Hallo,
einfach um zunächst mal eine andere Erfahrung reinzubringen: Ich habe unseren Sohn mit 3.720g und 38cm Kopfumfang (das ist groß. Ein dicker, dicker Schädel 😅) vaginal, ohne pda, ohne Verletzung auf die Welt gebracht. Das ist natürlich genauso unrepräsentativ wie die Horrorstories aus deinem Umfeld, gibts aber eben auch. Ich habe mich gut vorbereitet mit Dammmassagen, Sitzbädern und Datteln futtern (war ekelig, ich bin also überzeugt davon, dass die geholfen haben!).

Vom Forschungsstand her ist eine vaginale Geburt besser für das Kind, weil die Hormonkaskaden ja auch im Kind ablaufen. Ein geplanter Kaiserschnitt ist halt für das Kind völlig unangekündigt. Und der Kontakt mit den Vaginalbakterien der Mutter ist auch superwichtig, den kann man aber mittels Vaginal Seeding mittlerweile künstlich herstellen, das würde ich unbedingt recherchieren.
Aber natürlich werden auch Kaiserschnittkinder gesund groß, also sooooo massiv ist es nun auch nicht.

Was die Geburtsverletzungen angeht, lohnt der Vergleich mit der Bauchwunde durchaus. Bei einer Sectio geht der Schnitt durch alle Schichten, die Gebärmutter wird geöffnet, die Bauchmuskeln ebenso - das ist schon ne krasse Verletzung. Klar kann man auch bei einer vaginalen Geburt ordentliche Blessuren davontragen, das will ich gar nicht kleinreden. Und wenn es passiert, ist es ziemlich scheiße.
Aber die Wahrscheinlichkeit kleine oder keine Verletzungen davon zu tragen ist bei vaginal (in gar nicht mal so geringem Umfang) gegeben. Bei einer Bauchgeburt ist es ausgeschlossen.

Versteh meinen Beitrag bitte nicht als Missionierungsversuch, so ist er nicht gemeint. Ich dachte nur, ich versuche mal die Gegenseite zu liefern. Deine Argumente pro Secrio kennst du ja schon 😊

Bearbeitet von rena85
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Es stimmt nicht ganz, dass bei einem KS durch alle Schichten geschnitten wird. Gerade bei geplanten KS ist viel mehr Zeit, da werden die Muskeln und das Gewebe auseinander gedehnt, nicht durch geschnitten.

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Da hast du natürlich recht, bei einer geplanten Sectio bleiben die Gewebegruppen ganz, die man dehnen oder ziehen kann. Danke dass du das noch ergänzt hast.

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Hallo Christina!
Ich hatte mich nach einer nicht so schönen Schwangerschaft auch für einen Wunschkaiserschnitt entschieden. Das war relativ früh für mich klar.
Allerdings hab ich einen Geburtsvorbereitungskurs gemacht, für den Fall, dass die Maus sich vorzeitig auf den Weg macht.
War dann nicht so und es ist beim kaiserschnitt geblieben.
Da die spinalanästhesie nicht gegriffen hat sogar unter vollnarkose. War zwar so nicht geplant aber für uns hat es so trotzdem genau gepasst.

Bearbeitet von Katja0
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Hallo Christina,

ich hatte bei unserem ersten Kind vor, vaginal zu entbinden. Während der Geburt kam es zu Schwierigkeiten und unser Sohn musste per Sectio geholt werden.

Unser zweites Kind kam vaginal auf die Welt. Da es Madame eilig hatte und es eine Sturzgeburt war (von der ersten Wehe bis zum ersten Schrei waren es grade mal 50 min) hatte ich einen Dammriss 3. Grades. Also eher eine „heftige“ Verletzung, die prozentual gesehen nicht häufig auftritt, aber der kurzen Eröffnungsphase geschuldet war. Da es so schnell ging war die Geburt komplett natürlich, also keine
PDA etc.

Ich PERSÖNLICH würde die natürliche Geburt trotz der Geburtsverletzung einer Sectio vorziehen. Ich konnte am gleichen Tag aufstehen und alles machen. Natürlich hat es ein wenig beim
Sitzen wehgetan aber es war echt ok. Nach dem Kaiserschnitt hingegen, hat es länger gedauert schmerzfrei zu gehen, sich aufzusetzen, Baby lupfen etc.
ICH empfand auch die vaginale Geburt „schöner“ als die Sectio. Es war ein ganz anderes Gefühl.

Aber du musst entscheiden, was du für dich besser findest.


Ach und zum Thema Geburtsvorbereitungskurs, ich habe keinen besucht. Das ist nicht mein Fall. Ich dachte mir früher haben die Frauen das auch ohne diesen Kurs geschafft, warum also nicht auch heute. Hatte mir nur ein paar Atemübungen angeschaut und der Rest ging wirklich von allein. Lass dich davon also nicht hindern, falls du doch eine vaginale Geburt möchtest.

Alles Gute für euch.

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Ein geplanter KS ist sehr sicher für das Kind. Eventuelle Nachteile kann man oft anders lösen, z.b. Vaginal Seeding (steht ja schon oben im anderen Kommentar).
Es ist bisher nichts belegt worden, dass es den Babys schadet, wenn sie einfach so aus dem Bauch "geholt" werden. Sie werden ja auch nicht rausgerissen, sondern es wird relativ langsam gemacht.

Ich verstehe nur nicht, warum du keinen Kurs gemacht hast. Es wird ja nicht nur die Geburt besprochen, sondern auch das Wochenbett, Pflege des Babys, usw.
Ich empfehle hier immer den Kurs von "bauchgeburt". Ist extra für geplante KS und absolut Gold wert. Dort wird alles erklärt, genauso wie auch Vaginal Seeding, Schmerzmanagement, Bonding, Stillen.

Man glaubt immer, dass man bei KS sowieso nichts "vorbereiten" kann, aber das stimmt nicht. Durch den Kurs habe ich so viel erfahren, was ich gar nicht wusste dass es möglich ist. Das habe ich dann mit dem KH besprochen und sie haben meine Wünsche umgesetzt. Ich hatte so eine schöne Bauchgeburt und so eine tolle magische Zeit im KH!
Auch wenn es bei dir knapp ist, würde ich trotzdem schauen was jetzt noch geht.

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"Bauchgeburt" kann ich ebenfalls empfehlen! Dinge wie das Schmerzmanagement und TAP Block hätte ich sonst nie auf dem Schirm gehabt 👍

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Hey, meine Tochter ist jetzt 5 Wochen alt und ich hab mir in der Schwangerschaft die selben Gedanken gemacht.
Zuerst dachte ich auf jeden Fall eine vaginale Geburt zu wollen, dann hat mir eine bekannte eine Horrorgeschichte von einer Geburt erzählt (war nicht die einzige) und ich war mir sicher einen Kaiserschnitt zu wollen.
Ich hatte dann ein sehr langes Gespräch mit einer Hebamme, die mich von einer vaginalen Geburt überzeugt hat.
Ab da hab ich mich dann so gut es ging darauf vorbereitet, vor allem der Podcast "die friedliche Geburt" hat mir geholfen, Yoga und der Epi No. Was soll ich sagen, ich hatte eine Traumgeburt und es keine Sekunde bereut.
Ich hab mir danach oft gedacht, dass ich unendlich froh bin keine OP gehabt zu haben, keine PDA oder andere Narkose, keine Narbe und tatsächlich auch keine Verletzungen ich konnte direkt nach der Geburt aufstehen und mich voll um mein Kind kümmer.
Also für mich persönlich sind die Vorteile
-du hast keine Wunde am Bauch und kannst dich frei und ohne Schmerzen bewegen
-du brauchst keine PDA oder andere Medikamente wo ja auch immer was schief gehen kann
-du hast das Gefühl es selbst geschafft zu haben (bitte nicht falsch verstehen, das soll jetzt natürlich nicht heißen man es mit einem KS nicht geschafft hat)
-dein Kind hat dadurch natürlich auch ein paar Vorteile, gibt weniger Anpassungsstörungen usw.
-Du hast nicht die Gefahr irgendwelche Verwachsungen zu bekommen, die Rückbildung ist denke ich etwas angenehmer weil du ja keine Naht an der Gebärmutter hast, auch weitere Schwangerschaften haben weniger Risiko.

Natürlich hast du bei einer vaginalen Geburt auch ein etwas höheres Risiko fürs Kind für Sauerstoffmangel und du kannst natürlich auch Geburtsverletzungen davon tragen, das weiss man vorher nicht. Es kann auch nicht so schön werden.
Ich habe mir gedacht, wenn die Geburt nicht gut läuft und es nötig wird kann man immernoch zum KS wechseln. Ich hatte aber auch eine riesen Angst alleine vor der PDA. Am Ende musst du das natürlich selbst entscheiden, ich persönlich würde niemals freiwillig einen KS machen lassen.
Alles gute dir 💚

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Man sollte tatsächlich bedenken und es ist kein Witz, alle Aufgaben als Mutter (Staubsauger, Wäsche aufhängen, Kind tragen usw.), werden nach einem KS zu größten Herausforderung. Für mich bietet ein KS nur Vorteile, wenn es anders n vaginale nicht geht. Sonst nie wieder.

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Hallo,
Ich bin zwar noch lange nicht dabei die Geburt vorzubereiten aber mir ist seit Jahren klar, dass ich einen Wunschkaiserschnitt möchte. Ja es ist eine OP, aber für mich ist es einfach ein abschätzbareres Risiko. Ich weiß was passiert, es ist fast ausgeschlossen, dass dem Kind was passiert (Sauerstoffmangel, abfallende Herztöne) im Gegensatz zur natürlichen Geburt. Mir ist das Risiko für unerwartete Komplikationen (und dann trotzdem Sectio) bei einer natürlichen Geburt zu groß.
Ich kann absolut damit leben, dass es einfach eine OP ist, es schnell geht und ich nicht den ganzen Geburtsprozess erlebe.
Wenn dir bewusst ist für was du dich entscheidest, dann hör auf dein Bauchgefühl.

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Hi 🙋🏼‍♀️ ich akzeptiere deine Einstellung und jede Frau kann die Geburt so haben, wie sie sie sich wünscht :)
Aber eine Sache muss ich schon ansprechen. Ein Kaiserschnitt ist rein faktisch gesehen, nicht Risiko ärmer , als eine vaginale Geburt, sofern keine Risiken wie Diabetes oder Ähnliches bestehen.
Es kommt einem einfach kalkulierbarer vor, ist es aber faktisch gesehen nicht. Alles Gute dir :)

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Hallo,

Ich bin grundsätzlich immer für eine vaginale Entbindung.
Es ist für dein Körper, Hormone, Rückbildung und dein Baby das beste. (Empfinde ich)
Ich habe keine Geburtsvorbereitungsmaßnamen gemacht (Sitzbäder, Datteln etc)
Für mich war die Mentale Einstellung am wichtigsten. Ich schaffe das; mein Körper wurde dafür gemacht.
Ich habe ET+14 entbunden, ohne Schmerzmittel und sonstigem. Tolle Geburt ohne Verletzungen. (Soweit man sagen kann das eine Geburt toll ist, weh tut es natürlich trotzdem :D) Ich war während der Wehen in der Badewanne für 1,5h - da ist auch die Blase geplatzt - ich habe empfunden das mein Gewebe dadurch super weich war und die Geburt deswegen besser.
Stillen hat direkt geklappt und meine Rückbildung war nach 3 Wochen eigentlich wie vor der Geburt - außer der weiche Bauch natürlich. Ich war direkt wieder mobil.
Mein Kind hatte die Nabelschnur 2x um den Hals, aber alle ohne Probleme.
Ich würde es jederzeit wieder tun.
Ich hoffe ich habe dir etwas Mut gemacht. Du und dein Körper schafft das. Du bist bärenstark, glaub unbedingt daran und vertraue deinem Körper. Alles Gute und eine schöne Geburt.

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Ich hatte vor 3 Jahren einen Wunschkaiserschnitt und war zu 10000% davon überzeugt.
Dann kam Tag X und ich könnte dir hier eine Horror Kaiserschnitt Geschichte erzählen, so wie dir Frauen Horrorgeschichten zur vaginalen Geburt erzählt haben 😀 aktuell warte ich auf die Ankunft unseres zweiten Wunders, und werde definitiv erst einmal versuchen vaginal zu entbinden.
So schön wie es rein kommt, kommt es nicht raus 😁.-dessen muss man sich einfach bewusst sein.
Beim Kaiserschnitt hatte ich währenddessen solche Schmerzen, weil ich nicht richtig betäubt war.
Ich dachte ich sterbe, war nicht mal mehr in der Lage dies mitzuteilen, weil mein Körper so im Notmodus war. Auch die Schmerzen danach hatte ich definitiv unterschätzt. Sehr sehr lange konnte ich mein Baby nicht tragen etc.
Ich denke mir jetzt, lieber hab ich ein paar Stunden Wehenschmerzen und lass mir Schmerzmittel geben, - bin aber danach fit. Kann lachen, aufstehen, auf Toilette gehen, mich um mein Kind kümmern usw.
Mein Sohn hat übrigens keinerlei Nachteile durch den Kaiserschnitt. Ich erachte das immer als übertriebenes Gerede, er hat keine Allergien, ist groß fürs Alter, gesund, war nie entwicklungsverzögert usw. Die Darmflora hab ich extra aufgebaut nach Geburt, hat gut funktioniert.
Hör auf dein Gefühl. Horch wirklich in dich hinein. . Lass dich nicht von Geschichten von anderen blenden,- egal ob positiv oder negativ. Jeder Körper ist anders. Jeder geht anders mit Schmerzen um.
Ich kann dir nur sagen, ich bin ein total geplanter und organisierter Mensch, aber ich genieße es dieses Mal nicht zu wissen, wann es los geht - hat auch was 😀 man wird irgendwie gelassen finde ich

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So ging es mir auch 😅

Mir war immer klar, dass ich nur einen Kaiserschnitt machen lassen werde, niemals eine Geburt.

Dich je weiter die Schwangerschaft fortschritt und je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr reifte in mir die Überzeugung „definitiv kein Kaiserschnitt, sondern eine normale Geburt“. Aus ganz vielen Gründen.

Ich kann dir den Podcast „die friedliche Geburt“ ans Herz legen, da erfährst du wahnsinnig viel über Geburten, mehr als in einem Kurs. Und fang jetzt noch die Louwen Diät an. Das wären meine Tips.