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Ich glaube tatsächlich, dass Geburtsberichte eine tolle Möglichkeit sind, von Situationen zu erfahren wo man sich vielleicht entscheiden kann.
Ich persönlich habe auch keine große Angst wenn ich schlimme Geburtsberichte lese, bin eigentlich recht zuversichtlich und denke mir "Bei uns wird so lange alles toll und leicht, bis was anderes eintritt". Sorgen kann ich mir dann machen, wenn es was zum Sorgen machen gibt. Aber gerade deshalb finde ich es für mich wichtig, zu wissen, was kommen kann.
Auch wenn ich eine natürliche Geburt anstrebe, möchte ich mir auch einen Kaiserschnitt Plan machen soweit es da eben Entscheidungsfreiheiten gibt. Wieso sollte ich (uninformiert) die komplette Verantwortung abgeben? Solange es nicht um Situationen geht, wo Schaden abgewehrt werden muss (und davon gibt es auch noch ein paar bei einer Geburt) kann ich ja das machen, was mir ein besseres Gefühl gibt.
Ich werde auch ganz konkret bei der Klinikanmeldung und im Geburtshaus solche Situationen ansprechen, zum Beispiel wie läuft eine Verlegung ab, wann wird die Saugglocke eingesetzt, in welchen Situationen wird ein Kaiserschnitt nötig etc. Die wollen den Frauen sowas auch oft nicht erzählen, weil sie keine Angst machen wollen, aber gerade wenn man dann informiert auf konkrete Situationen (zum Beispiel aus Geburtsberichten) verweist, bekommt man denke ich auch eine klare Antwort.

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Du triffst es ganz genau 👍

Das möchte ich nämlich auch. So informiert wie möglich in die Entbindung gehen. Dass dann trotzdem alles anders und für mich völlig chaotisch ablaufen kann, ist mir auch klar. Aber ich möchte vorab trotzdem ein paar mögliche Szenarien durchdacht haben 😊

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Sei mir bitte nicht böse dass ich klare Worte finde, aber das sind Luxusprobleme.

Geburten sind, auch wenn sie meistens zum Glück problemlos verlaufen, doch ein kritischer Moment. Schon mal überlegt warum wir so wenig tote Mütter und tote Babies in DE haben? Weil wir eben medizinisch hohe Standarts haben. Und in der Medizin ist eben manchmal kein Platz Kuschelkurs, und dann treffen eben Ärzte und Hebammen Entscheidungen.

Eine Freundin von mir hat ein behindertes Kind wegen Sauerstoffmangel unter der Geburt, und weil viel zu lange ihrem Willen nachgegeben wurde.
Wir selbst hätten unser Kind fast verloren, zwar erst einige Tage nach der Geburt, waren Monate auf der NEO-ITS und haben da viel erlebt, dadurch wurde uns bewusst das Babies nicht unsterblich sind.

Was ich Dir raten kann: Bereite dich lieber darauf vor dass vielleicht nicht alles toll verlaufen wird, Hauptsache Kind und Mutter sind am Ende wohlauf. Sei im Falle des Falles stolz darauf dass du ne nicht so angenehmen Geburt hattest und damit vielleicht Deinem Babie geholfen hast. Willst Du wirklich mitbestimmen wenns um die Gesundheit oder gar das Leben Deines Kindes gehst? Als medizinischer Laie? Ich war leider in der Situation in der wir Entscheidungen hätten treffen können, ich war heilfroh gewesen dass Ärzte sie mir abgenommen hatten. Ich kann Dir nur raten bereite dich lieber darauf vor dass es passieren kann und plane nicht noch mehr als normal was wie sein könnte, was besser wäre, ...
Alles Gute Dir

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Ich würde mich nicht wieder zu einer natürlichen Geburt überreden lassen.

Ich hatte nach meinem ersten KS mit einer Resectio geliebäugelt, weil ich Angst vor unkontrollierbaren Schmerzen hatte. Die Stationsärztin hatte mir aber starke Schmerzmittel zugesichert, also habe ich es natürlich versucht.

Tja, die diensthabende Ärztin nach Wehenbeginn spritzte mit aber ein Mittel, welches 3 Stunden wirkte, dann aber 2 weitere Stunden die Gabe anderer Schmerzmittel verhinderte. Nach dieser Zeit vertrösteten mich die Hebammen durch CTG und Übergabe um eine weitere Stunde.

Ich hatte also alle 2 Minuten heftige Wehen und über 3 STUNDEN KEIN SCHMERZMITTEL!!

Die Geburtsverletzungen sind auch schlimmer und langwieriger als die KS-Narbe damals.

Mein Rat: nicht bequatschen lassen und dem eigenen Bauchgefühl folgen.

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Danke für deine Antwort. Manchmal merkt man erst im Nachhinein, was das Richtige für einen gewesen wäre. Und genau um solche Punkte geht es mir auch.

Eine gute Freundin von mir hat sich bei der Geburt über so wahnsinnig viele Stunden mit schlimmsten Schmerzen gequält, bis irgendwann mal eine Oberärztin dazu kam und nach 5 Sekunden festgestellt hat, dass das Baby zu groß ist und nicht durchpassen wird. Der Kleine hat knapp 4500g Geburtsgewicht gehabt und meine Freundin hat schon in der ersten Stunde gesagt, dass sie einen KS möchte, weil sie merkt, dass das nichts wird. Dann gabs nen NotKS, weil die Herztöne schlecht wurden.

Sowas bringt einen schon ins Grübeln. Aber klar, sind natürlich eher die Ausnahmen.

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Ich hatte zwei geplante Kaiserschnitte und habe nach dem 2. so einiges anders gemacht.
Die Kaiserschnitte an sich waren gut und professionell. Da gibt es gar nichts auszusetzen. Aber danach...
Von meiner 1. Geburt habe ich gelernt, dass man tatsächlich, obwohl man erst frisch Mutter ist, am besten weiß, was für sein Baby das Beste ist. Ich dachte damals, dass Hebammen und Krankenschwestern mein Baby viel besser einschätzen können, weil sie ja massig Erfahrungen haben.
Ich habe meine beiden Kinder voll gestillt, soviel vorab.
Mein 1. Baby hat 3 Tage lang im Krankenhaus geweint und gesucht. Ich wollte ihr so gerne Fläschchen zufüttern, weil ich glaubte, dass sie nicht genug bekommt. „Einfach anlegen, anlegen, anlegen...“ war die Antwort auf meine Bitte.... bis die Kleine Durstfieber bekam und es kritisch um sie stand.
Nie nie wieder würde ich meinem schreienden, suchenden Kind nach dem Anlegen ein Fläschchen verweigern bzw. glauben, dass es andere besser wissen.
Mein 2. Baby habe ich bis zum Milcheinschuss gleich schon zugefüttert. Ich habe davor mehrfach angelegt und anschließend ein Fläschchen verlangt (!). Meinen kleiner Schatz habe ich ungelogen 5 Tage lang nicht weinen hören. Er war einfach satt und zufrieden.
Nie mehr würde ich uns so einen schweren Start aufbürden. Aber man weiß es eben beim 1. Kind nicht besser.
Das Baby meiner Zimmernachbarin, dass einen Tag lang geschrien hat, war übrigens nach dem Zufüttern auch ruhig und glücklich.
Ich wäre so drastisch, allen Kindern etwas zusätzlich zu geben, die nach mehrmaligem Anlegen weinen und suchen, bis der Milcheinschuss da ist. Man hätte so viel mehr glückliche unf keine hungernden Neugeborenen und die frischgebackene Mutter wäre dadurch nicht auch noch gestresst und verunsichert.
Zudem habe ich mir für den 2. Kaiserschnitte eigene Schmerztabletten eingepackt, da mir beim 1. in der Nacht eine Schmerztablette mit den Worten „die nächste bekommen Sie sowieso in 3 Stunden zum Frühstück“ verwehrt wurde. Ohne Worte!! Und Lefax gegen den Blähbauch hatte ich mit dabei ;)
Auch bin ich nach dem 2. Kaiserschnitt schon nach wenigen Stunden aufgestanden, so dass mein Kreislauf nicht absacken konnte und immer wieder aufgestanden und gegangen. So war ich nach 3 Tagen zu Hause weil es mir so gut ging. Beim 1. Kaiserschnitt hatte ich mich geschont 🥴 dementsprechend schlecht ging es mir...

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Sehe ich wie du! Ich würde auch zufüttern damit das Baby auch die Kraft hat, an der Brust zu trinken. Für mich ist das Stillen so leider zum Horror geworden 😕

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Ich hätte vor meiner 1. Geburt gerne gewusst:
- dass ein Wehencocktail häufig zu grünen Fruchtwasser führt.
- dass Bewegung während der Geburtsarbeit unglaublich gut tut.
- dass Druck aufs Steißbein während einer Wehe sehr gut tut.
- Dass eine PDA die Wehen oftmals schwächer Wehen lässt und danach ein Wehentropf fällig wird.
- dass ich keine Anleitung zum pressen benötige, sondern ich genau weiß, wann was zutun ist.
- dass ich mein Baby in meine Hände schieben kann und dadurch gezielter mitschieben kann.

All das und noch mehr, wusste ich vor Geburt 1 nicht, aber auch vor Geburt 2 nicht. Aber was ich wusste war, dass ich meine 2. Geburt bewusster und unbetäubt erleben möchte. Ich ging ins Geburtshaus und erlebte eine Geburt, wie ich sie mir wünschte.
Vor meiner ersten Klinikgeburt, hätte ich das alles gerne gewusst.

Alles Liebe für dich ❤️

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Hallo,

Ich hatte 3 Geburten:
2012 nat. Geburt
2017 wunschKS mit Spinalanästhesie
2018 WunschKS mit Vollnarkose

Durch die Geburten musste ich 2 mal schmerzlich erfahren, dass man immer auf SEIN Bauchgefühl hören soll und nicht was andere besser für einen finden!

2 mal habe ich mich (teilweise) von meinen Vorstellungen abbringen lassen. Und das ist ganz schön schief gegangen!

Meine 3. Geburt war meine Traumgeburt! Und meinem Kind ging es am besten damit!

Man lässt sich viel zu oft von Außenstehenden beeinflussen..... oder gesteht sich keine Schwächen (die es eigentlich bei einer Geburt nicht gibt!) ein....

Alles gute!

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Und ich habe mich auch nur beim 1. Kind mit dem stillen gequält! Nummer 2 und 3 bekamen entspannt das Fläschchen.

Osteopath würde immer auf meiner Liste stehen!

Lg

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Hallo

Ich habe mich nach meiner 1 Geburt welche am 17.10.17 war lange geärgert über die PDA. Ich war enttäuscht über mich, warum ich die Schmerzen nicht ausgehalten habe. Ich habe immer gesagt ich nehme nie eine. Nach der 2 Geburt 09.11.2019 welche ohne Medikamente während der gesamten Geburt war, musste ich sagen die PDA war genau richtig. Die PDA war der Himmel auf Erden und hat für ein positives Erlebniss gesorgt.
Ich hatte bei der 1 Geburt zwischen den Wehen keine Pause und Kind war 4100gr. Bei Geburt 2 schön lange Pausen zwischen den Wehen und konnte mich gut erholen. Beide Geburt sind für mich Traumgeburten gwesen und habe super positive Erinnerungen. Mein Rat: gehen ohne irgendwelche Pläne an die Geburt und lasse es auf dich zukommen.

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Meine dritte Geburt steht kurz bevor, lese momentan auch sehr viele Geburtsberichte und habe mir schon einige Dinge vorgenommen anders zu machen, als bei der letzten Geburt, ob es dann auch so kommt wie ich es mir vorstelle, dass lass ich ganz auf mich zukommen.

Ersten will ich die Wehen mehr im Stehen an der Sprossenwand oder am Hängetuch verarbeiten und nicht wie ein Käfer auf den Rücken liegend. Eine Geburt auf dem Rücken ist auch gegen die Schwerkraft, da sich dass Baby ja nochmal nach oben schieben muss.
Meine zweite Geburt war ein Sternengucker und ist in der Pressphase auch steckengeblieben. Ob die Rückenlage Schuld war kann ich nicht sicher sagen aber vermute ich.

Meine erste Geburt war im Vierfüsslerstand, empfand das recht angenehmer zum Veratmen der Wehen.

Meine erste Geburt dauerte 4-5 Stunden ab erster leichter Wehe und SP-Ablösung, war da aber schon im Kh, da ich morgens leicht FW verloren hab und zum Testen ins Kh gefahren bin.

Meine zweite Geburt 7h ab erster Wehe.
Muss dazu sagen, dass meine Wehen immer recht schnell heftig wurden und oft ohne Pausen.

Und bitte gib nichts auf die Theorie 1Std Wehen öffnet 1cm am Muttermund.
Wurde mir bei meiner letzten Geburt auch wieder gesagt und dann waren sie alle überrascht, dass es doch schneller ging.

Lass es am besten auf dich zukommen, handle instinktiv und überlass die wichtigen Entscheidungen den Ärzten.
Konzentriere dich auf die Atmung und denk immer daran, nicht mehr lange dann ist dein kleines Baby da.

Ah genau... PDA wollt ich nie, da es für mich eine Horrorvorstellung wäre, meine Beine nicht mehr zu spüren... Auch keine Schmerzmittel, da ich immer ganz klar da sein wollte, obwohl ich in den letzten Momenten immer nach einem Schmerzmittel fragte, darauf bekam ich immer zur Antwort: "Bis das Schmerzmittel wirkt, ist ihr Baby schon da"

Ebenso würd ich das Baby nach dem ersten kuscheln auch gleich mal anlegen... Bei mir gings immer zagig mit dem Milcheinschuß und keines meines Mäuschen musste hungernd weinen im Kh.

Zu allerletzt, will ich diese mal gerne die louwen Diät ausprobieren und bin schon gespannt auf den Unterschied.


Ups... Ich hoffe das war jetz nicht zu lang 🙈

Alles Liebe, Norali 30+4 ssw

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Hey Miezi,

Ich geh vor der nächsten Entbindung definitiv vorher zum Osteopathen und lass nachschauen ob mein Becken gerade ist und ob ich Blockaden habe.
Meine Geburt endete nach 24 h und 8cm Mumu im Geburtsstillstand und es kam zum KS. Die Ärztin und der Osteopath meinten unabhängig voneinander, dass es eine (von mehreren) Ursachen gewesen sein könnte, warum die Geburt ständig stagniert.
Ich bin sehr dankbar das es für mich die Option zu dem Zeitpunkt gab, da ich einfach keine Kraft mehr hatte. Danach hatte ich zwar etwas zu knabbern dran aber ich habe einen gesunden, frechen, kleinen Jungen - was will man mehr.
Lg Audrey

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Ich danke euch für die vielen wirklich interessanten Beiträge. Das zeigt mir, dass man tatsächlich von Geburt zu Geburt ein wenig dazulernt. Vielleicht habe ich ja jetzt schon vor meiner ersten Geburt bzw meinen Geburten (Zwillinge ❤❤) von euch gelernt.

Ich wünsche euch allen alles Liebe und Gute 😊🍀