Umsetzung Teilbeschäftigungsverbot

Hallo,
ich wollte fragen ob jemand Erfahrungen mit einem Teilbeschäftigungsverbot hat.
Ich bin jetzt in der 17. Woche und habe im Prinzip eines seit der 13. Woche.
Bekommen habe ich es auf Grund meines Alters von Ü40 und diversen Problemen am Anfang der Schwangerschaft.
Leider ist es so, dass ich es irgendwie nicht wie geplant umgesetzt bekomme.
Geplant ist eigentlich, dass ich 4 Stunden am Tag arbeite, doch irgendwie ist die Zeit schneller um als mir lieb ist.
Ich arbeite in einem Steuerbüro, Buchhaltungen und Löhne, sprich ständig Termine und Fristen die zu beachten sind.
Meine Chefs reden zwar davon, dass ich keinen Stress haben soll, aber im Endeffekt machen Sie mir diesen.
Bei 4,5 Stunden pro Tag hätte ich ja auch keine Probleme aber heute sind es schon wieder 6,5 Stunden die mein PC an war bzw. Könnte er auch noch an sein wenn ich ihn nicht ausgemacht hätte weil ich nicht mehr konnte.
Mir stellt sich so langsam echt die Frage ob ich den Herrn mal die Konsequenzen schreiben sollte wenn rauskommt wie viel mehr ich arbeite, denn 30.000€ Strafe finde ich ganz ordentlich.
Hilf denn wirklich nur die Holzhammermethode?
Wie sind eure Erfahrungen?
Lg Igelin

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Das hört sich wirklich nach äußerst viel Stress und wenig Schonung an :-(

Hast du denn konkret darauf hingewiesen, was vereinbart war und wie viel du tatsächlich tust?
Vielleicht hilft es nur, wenn du wirklich nach 4 Stunden konsequent gehst. Solange du - aus schlechtem Gewissen? Aus Verantwortungsgefühl? - quasi freiwillig länger bleibst, werden die Herren sicher nichts sagen, denke ich. Für sie ist die Situation ja angenehm, so, wie sie ist.
Ein schlechtes Gewissen solltest du deshalb nicht haben. Dein Verantwortungsgefühl gilt nun deinem Bauchzwerg, nicht deinem AG oder euren "Klienten" ;-)

Ich werde tatsächlich weder von Kollegen noch Eltern kontaktiert. Nur von alten Beratungsfällen, die ich weiterführen und definitiv nicht abgeben möchte, und von neuen, die recht dringend sind in meinen Augen. Das läuft aber via Videokonferenz und Telefon.

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Da hilft nur konsequent nach 4 Std zu gehen. Ggf. Morgens drauf hinweisen à la: ich arbeite seit 8:15, ich gehe um 12:15. Wenn die Termine spät sind, könnte es auch helfen, wenn du später anfängst. Lassen sie dich immer erst um 17 Uhr gehen, dann könntest du um 13 Uhr anfangen.

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Du solltest ganz klar mit deinem Chef vereinbaren, zu welchen Zeiten du arbeitest und diese dann auch konsequent einhalten, d.h. pünktlich kommen und pünktlich gehen. Wenn du freiwillig länger machst oder auf sanften Druck hin, kann dein Chef sich auf den Standpunkt stellen, er dachte du machst das freiwillig. Anders sähe es aus wenn er tatsächlich nach der vereinbarten Arbeitszeit dir „anordnet“ länger zu arbeiten. Dann kannst du natürlich offiziell dagegen vorgehen. Aber auch hier wäre der erste Weg das Gespräch mit dem Chef zu suchen und ihm in dieser Situation zu sagen „meine Arbeitszeit ist schon rum“, ich kann heute nicht länger machen oder ich muss dafür einen Ausgleich an anderer Stelle bekommen.

Wenn es einfach nur daran liegt dass du mit deiner Arbeit nicht fertig wirst, dann hat dein Chef dein Arbeitspensum nicht ausreichend reduziert. Auch in diesem Fall solltest du das Gespräch mit ihm suchen und ihm sagen dass du die derzeit dir übertragenen Aufgaben in der zur Verfügung stehenden Arbeitszeit nicht schaffen kannst und hier um eine Entlastung bitten.

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Warum solltest du deinen Chefs sagen, was passiert, wenn du mehr arbeitest? Sollen sie dir den PC ausmachen oder dich nach 4 Stunden vom PC wegziehen? Du bist doch eine erwachsene Frau. Beende die Arbeit nach 4 Stunden und fertig. Hast du die eine Arbeit nicht fertiggestellt und brauchst dafür noch Zeit bevor die Frist abläuft, dann kommunizierst du bei der Erteilung von neuen Fällen, dass du diese nicht machen kannst, weil Fall xy fertiggestellt werden muss und dir nicht ausreichend Arbeitszeit dafür zur Verfügung steht.
Chefs sind auch nur Menschen, die einem nicht in den Kopf gucken können.
Solange du entsprechend immer fertig wirst, werden diese schon denken "Ach alles in Ordnung."

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Ich bin zwar komplett im BV, aber ich habe auch in einer Steuerkanzlei gearbeitet und in der Schwangerschaft mit meiner Tochter auch ganz normal.

Damals hab ich vor der Schwangerschaft auch oft Überstunden gemach, teilweise 10 Std am Tag gearbeitet, um die Arbeit zu schaffen und alle Fristen einzuhalten.

Man hat ja seine Mandate, die msn betreuen muss.

Empfehlen kann ich dir aber, klar mit deinen Chefs zu reden, dass du ja jetzt nur noch 4 Std arbeitest statt 8 pro Tag (wie viel war es denn vorher?) und dass du da die Anzahl der Mandate reduzieren musst, weil es nich machbar ist in den reduzierten Stunden.

Die Konsequenzen wissen sie vermutlich selbst. Aber sie sehen nicht, wie viel du arbeitest, weil sie nicht jeden Mitarbeiter beobachten.

Im Steuerbüro ist ja meist viel Eigenverantwortung.

Also bitte um Abnahme von Mandaten.

Sollten sie das ablehnen, kannst du immer noch sagen, dass du dann täglich nach 4 Std einfach eine Mail mit den noch zu erledigenden Sachen schreibst und sie das dann halt verteilen müssen. Weil du ja nicht mehr als diese 4 Std arbeiten darfst.

Dann musst du aber auch konsequent nach 4 Std gehen. Fristen sind im Endeffekt nicht dein Problem, wenn du es richtig kommunizierst.

Alles Gute!

Lg
Tanja mit Esther (3,5 Jahre) und kleinem Bruder (23+3)

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Du musst selbst darauf achten, dass du nicht zu viel arbeitest.
Was hält dich denn davon ab, nach genau vier Stunden den PC auszuschalten und zu gehen?
Ich kenne euren Arbeitsablauf nicht, daher kann ich schwer etwas konkretes raten. Aber allgemein: Wenn du nach vier Stunden noch etwas offen zur Bearbeitung hast, lass es liegen bis zum nächsten Tag. Falls du merkst, dass es jeden Tag zu viel ist, musst du mit dem AG reden, dass dein Pensum reduziert werden muss, weil du es in vier Stunden nicht schaffst.