Home schooling

Hallo ihr Lieben,

ich muss einfach mal kurz Luft ablassen.
Mein Sohn ist 11 und geht in die 6. Klasse eines Gymnasiums. Ich bin alleinerziehend (wirklich allein) und gehe 80% arbeiten.

Heute ist der 1. Tag nach den Ferien und es läuft nicht mit der Schule. Ich meine er bekommt reichlich Aufgaben von den Lehrern. Aber zum einen ist seine Motivation allein Zuhause nicht sehr groß und zum anderen sind viele Präsentationen, Buch-/Hefteinträge und co. nicht so selbsterklärend und einfach zu bearbeiten, zudem ist er 11 und von einem sicheren Umgang mit dem Computer entfernt, geschweige denn vom 10Finger schreiben(das dauert ewig).
Ich komme also von der Arbeit heim und schwupps helfe ich in Bio/Geschichte/Englisch/Mathe/Französisch/Reli und Deutsch oder was halt immer so gebraucht wird.
Ich bin keine Lehrerin und auch nicht allwissend. Ich schaffe das nicht noch 4-6Wochen so "nebenbei".
Schon vor den Ferien schrieb ich den Lehrern, dass es für uns zu viel ist und auch so Sachen wie: Korrigiere deinen geschriebenen Aufsatz selbst anhand der Musterlösung.??? Geht garnicht. Antwort der Lehrer: dann muss ich halt bitte Aufsätze und anderes korrigieren. Das wäre ja nicht so schlimm und zu viel ist es auch nicht, es haben sich außer mir nur noch eine andere Familie beschwert.

Home-Office geht bei mir leider nicht. Bin mittlerweile so weit, dass ich sage:gut, dann wiederholt er halt, bevor ich mich und ihn aufarbeiten.

Danke fürs lesen.

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Hallo,
Ich bin Lehrerin, zwar nur einer 2. Klasse, aber dennoch. 🤪 was ich aber sagen möchte: ich gebe so die Aufgaben auf, dass mir bewusst ist, dass viele Eltern arbeiten MÜSSEN. Die haben dann noch oft mehrere Kinder zu Hause. Ich gebe wirklich das nötigste auf, damit wir mit dem Stoff etwas weiter kommen und mehr möchte ich gar nicht. Wer immer noch Kapazitäten hat, bekommt von mir reichlich weitere Aufgaben zum üben. Das sind aber die wenigsten.
Mir ist wichtig, dass die Kinder möglichst psychisch unbeschadet aus der Sache kommen und brauchen nicht noch mehr Druck mit den Hausaufgaben. Das ist meine Meinung.
LG

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Das passt aber auch vielen nicht. Weil du dann ja faul bist und als Lehrer keine Lust hat Aufgaben zu geben.

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Doch doch. Ich gebe ja Aufgaben und kommuniziere auch klar, dass ich über Handy und Mail erreichbar bin für offene Fragen. Ich biete online Videokonferenzen an für meine Schüler, wo wir uns einfach unterhalten, über die Aufgaben sprechen, die Kinder sich einfach sehen und austauschen können.
Ich korrigiere, die fertigen Aufgaben, wenn die Eltern mir die schicken, auf dem Bildschirm.

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Hallo,

du hast Recht!
Les mal den Thread etwas weiter unten: "Mit den Nerven am Ende" da habe ich auch gerade geantwortet. Bei uns geht's auch nicht wirklich gut und das OBWOHL wir zwei Elternteile sind! (Beide aber Voll- und Teilberufstätig)
Bei meinem Großen (6. Klasse Realschule) hilft es schon, wenn ich ihm die Konsequenzen erkläre. Sitzenbleiben / freiwillig wiederholen will er nämlich garantiert nicht!
Allerdings macht er die Aufgaben auch nicht wirklich ordentlich. Denn solange kein Lehrer was dagegen sagt (wie denn auch, er muss nur einen Bruchteil seiner Aufgaben zur Kontrolle zurückschicken) habe ich ihm auch nicht zu sagen, dass er sich mehr anstrengen muss.

Viele Grüße!

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Ich kann das absolut verstehen, dass das alles zu viel wird.
Macht doch einfach das, was ihr schafft.
Er wird bestimmt nicht wiederholen müssen, das können die nicht machen.
Außerdem ist es doch wohl auch so ( habe ich von meinen Nachbarn ( alles Lehrer ) gehört ), dass das alles nicht bewertet werden DARF.
Die Kinder haben nicht alle die gleichen Voraussetzungen und das ist unfair.

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Die Aufgaben zuhause sollen nicht gewertet werden und sitzenbleiben kann keiner... es wird nur empfohlen freiwillig zu wiederholen wenn er im ersten halbjahr schon vergeigt hätte... macht euch kein stress und schaut was ihr habt.. ihr seid da nicht alleine

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Hallo

hast du nicht die möglichkeit ihn in die Notbetreuung zugeben. Seit heute ist ja einfacher. Hier werden dann z. B mit den Lehrern in kleingruppen die Aufgaben gemacht.

Dort kann evt auch mit ihm geübt werden nach Musterlösungen Arbeiten zu berichtigen.

So hast du mehr Ruhe für deine Arbeit und dein Sohn hat natürlich auch nicht so viel ablenkung bei den Hausaufgaben

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Notbetreuung ist keine Alternative. Er würde zwar in der Schule betreut werden, aber gelernt wird da nix. Außer er drückt Zuhause die Blätter aus oder nimmt einen Laptop oder ähnliches mit. Dann kann er da natürlich was machen. Aber wenn die Kinder dort lieber UNO spielen, dann machen sie halt das.
Naja es tut schonmal gut zu wissen, dass ich mit dem Problem nicht allein bin. Danke.

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Mir geht es genau so...

5. Klasse Gymnasium Bayern
Kind 10 Jahre alt
75% arbeiten
sonst keiner da, der irgendwas auffangen könnte

Mittlerweile darf/muss/soll ich Home Office machen. Naja zum arbeiten kommt man da aber auch nicht wirklich 😂

Wir waren schon bei dem Schulwechselgepräch (Kind und ich) weil ich es einfach leid war ständig zuzuarbeiten neben meinem regulären Job. Und weil ich vieles schlicht nicht kann weil wann benötigt man Term Rechnungen mit 20 Klammern (?).

Wir haben jetzt auch viel in den Ferien nachgearbeitet was vorher liegen blieb.

Aber ganz ehrlich: kein Kind wird durchfallen (dessen Leistungen bis Corona dementsprechend waren). Es geht fast allen gleich.
Selbst die nicht arbeitenden sind oft überfordert. Auch die mit der besten Bildung.

Vielleicht kann er dir mit anderen Dingen helfen: Haushalt, essen aufwärmen, kleinere Einkäufe sodass du am Nachmittag dann nicht alles machen musst sondern auch Luft hast ihm zu helfen. Win Win quasi.

Und runter vom Gas: wir sind keine Lehrer und werden dafür auch nicht bezahlt. Dafür sich und das Kind stressen ist sinnfrei.

Alles gute und das wichtigste: gesund bleiben!

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Hallo! Ich kann dich absolut verstehen und ich verspreche dir, du bist nicht alleine! Bei uns in Ö. wird die Öffnung der Schulen immer mehr gefordert. Die Eltern beklagen sich der Reihe nach. Es ist eine ungeheure Belastung die den Eltern auferlegt wird.

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Ist es nicht die Aufgabe der Eltern den eigenen Kindern zu helfen, insbesondere wenn diese in der Schule Schwierigkeiten haben? Es sollte meines Erachtens selbstverständlich sein, dass ich mein Kind in dieser schwierigen und einmaligen Situation sowohl physisch als auch emotional unterstütze und mit ihm die notwendigen Aufgaben erledige.

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???
Hast verstanden, was sie geschrieben hat?

Ja klar, natürlich soll sie helfen und unterstützen, aber der Tag hat eben nur 24 Stunden!

Nimm an, sie ist zwischen 8 Uhr und 16 Uhr außer Haus bei der Arbeit. Das Kind ist in der Zwischenzeit alleine zu Hause und kommt nicht zurecht. Dann kommt sie nach Hause, soll noch 6 Stunden unterrichten und zwar ein Kind, das nachmittags auch nicht motivierter ist. So dann ist es 20 Uhr. Dazwischen muss sie aber auch noch kochen, putzen, waschen, einkaufen.
Wie soll denn das gehen? Und wie lange kann man so was durchhalten?

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Ähm 22 Uhr natürlich...

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Glaube ich dir, es ist viel. Geht uns nicht anders.
Bei hart aber fair wurde gerade gesagt, das vor 2021 kein normaler Schulalltag wohl stattfinden wird. Studien gegen sogar von 2022 aus. Wie das werden soll? Bin mal gespannt.

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Ich hoffe, dass es nicht so weit kommen wird, dass erst ab dem Jahr 2021 wieder normaler Unterricht stattfinden wird. :-[ Das wäre zumindest für mich ganz furchtbar, weil mein Sohn zu Hause derzeit auch nicht viel lernt. Bei uns macht es sich die Lehrerin auch recht einfach, indem sie einmal pro Woche einen Lernplan mit Arbeitsblättern verschickt. Sie kontrolliert absolut nichts und es gibt auch keinerlei Online-Unterricht oder Lernvideos. Außer uns hat angeblich niemand ein Problem damit, was ich aber nicht glauben kann. Mittlerweile regt mich das mangelnde Engagement der Lehrer nur noch auf, zumal ich den Eindruck habe, dass diese derzeit auch kein großes Interesse am Unterrichten haben.

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Wie soll es anders gehen? Nicht alle Kinder haben die technischen Möglichkeiten, an online- Unterricht teilzunehmen oder auch Lernvideos zu schauen. Die Aufgaben müssen so gestellt sein, dass wirklich jedes Kind die Möglichkeit hat sie zu lösen.

Unsere Schule ist in Sachen Digitalisierung leider ganz weit hinten. Hier haben nichtmal die Lehrer schuleigene PCs, geschweige denn die Schüler. Es gibt eine eigene online Plattform, zu der aber noch nicht alle Schüler Zugang haben. Vieles bringt auch Probleme mit dem Datenschutz mit sich - so dürfen wir beispielsweise keine Noten von Schülern auf eigenen Laptops speichern, nur in klassischer Papierform (Lehrerkalender) oder in entsprechenden Datenbanken der Schule.

Die momentane Situation bringt ungewohnte Herausforderungen und alle, auch die Lehrer, müssen zusehen wie sie damit klar kommen. Ich verstehe die Probleme der Eltern vollkommen, aber an vielen Schulen können es die Lehrer nicht anders machen.

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