Schwiegermutter will normalen Kontakt

<<<bisher hatten wir mit der Schwiegermutter nur draußen und mit Abstand Kontakt.
Es war soweit auch ok für sie, obwohl man schon gemerkt hat, dass es ihr nicht passt.
Gestern kam dann plötzlich ein aufgelöster Anruf, wie schlimm das alles für sie sei. Sie wäre bei den Kindern ( Baby und Kleinkind) abgeschrieben und das täte ihr weh. Sie ließ durchklingen, dass wir alles zu eng sehen und es „einstellungssache“ sei.
Wir haben im Haushalt 3 die zur Risikogruppe gehören. Sie übrigens altersmäßig auch, auch wenn sie sich selbst nicht dazu zählt.<<<

Liebe TE,

ich kann zwar verstehen, dass eure Schwiegermutter normalen Kontakt haben möchte. Wer will das denn nicht. Aber Schwiegermutter kann überhaupt froh sein, dass da überhaupt persönlicher Kontakt zur Familie besteht. Das ist ja häufig ja nicht der Fall. Und das bei eurer Familie, wo welche zur Risikogruppe gehören und sie selber dazu. Ich persönlich hätte nichts dagegen mich mit Familienmitgliedern auf Abstand zu treffen. Bei Risiko-Gruppen wäre ich auch allerdings sehr vorsichtig. Meine Schwägerin vermisst ihren Bruder (meinen Mann). Wir gehen da nicht hin, weil ihr Ehemann COPD mit Herzbelastung und vor kurzen auch noch einen Schlaganfall hatte. Da bleibt nur das Telefon.

Ich finde es schwierig da etwas raten. Im Normalfall hätte man sagen können, Schwiegermutter sucht sich ein schönes Hobby, arbeitet ehrenamtlich. Aber das leider kaum möglich bei Corona. Ehrenamt schon gar nicht als Risiko-Mensch.

Ich würde mir wünschen, dass es ganz schnell ein Impfstoff gibt. Dann wäre die Kontaktbeschränkungen nach und nach auch vorbei.

LG Hinzwife

Also sieht sie ihre Freunde?
Und euch draussen? Also ist es ja nicht so, dass sie vereinsamt. Aber egal.

Wenn ihr nichts riskieren wollt, lasst es besser. Eue "Einstellung" ist halt eine andere.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass Menschen meinen, ihnen könnte nichts passieren hier in Deutschland.

Hallo
Ich finde es sollte jeder für sich entscheiden, wie viel Kontakt er jetzt für sich oder seine Familie zulässt. Es wir ja langsam alles hochgefahren. Allerdings bin ich dagegen, dass man von heute auf morgen so lebt, als wäre nichts.
Meine Kinder haben jeweils einen Freund (immer der gleiche) ausgesucht, wo wir wissen, die Eltern halten sich auch soweit an die Vorgaben, mit dem sie ab dieser Woche wieder -letzte mal war Mitte März- einmal spielen dürfen für 2 bis 3 Stunden. Es ist ja erlaubt eine Person zu treffen, mit Abstand, die nicht im Haushalt lebt. Zumindest bei uns. Aber nicht zusammen. Also es darf ein Kind kommen.
Die Jungs haben gestern z. B. Fußball gespielt. Da wird der Abstand ja automatisch so weit eingehalten. Oder sind Fahrrad gefahren. Solange es keine überhand nimmt, bin ich damit so einverstanden. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Ich kann deine Schwiegermutter verstehen, aber euch genauso. Und wenn sie euch doch mit Abstand im Garten besuchen kann, ist es schon mehr, als andere haben. Unsere Eltern wohnen 600km entfernt und da ist es gerade eben nicht möglich.

Alles Gute weiterhin
Jessi

Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem deiner Schwiegermutter nicht. Sie sieht euch doch - was ist da bitte das Thema, das sie stört? Wir haben meine Eltern seit Januar bzw seit Ende Februar nicht gesehen. Klar leiden alle darunter, aber was soll's. Eure Kinder werden die Oma zumindest noch erkennen, wenn sie sie immer mal wieder draußen mit Abstand sehen. Andere Großeltern werden von den Enkel nicht Mal mehr erkannt werden nach der langen Zeit - da hat sie es doch gut vergleichsweise.

Es ist aber nicht eure Schuld, dass die Schwiegermutter allein und einsam ist.

Ihr seid erwachsen, ihr habt eine eigene Familie, ihr seid für eure eigene Familie verantwortlich. Wenn die Schwiegermutter sagen würde "das Kind kann alleine in den Supermarkt radeln und dabei die dreispurige Straße überqueren" würde man ja auch sagen "das wollen wir nicht". Und wenn ihr beim Thema Corona eine andere Einstellung als sie habt, dann gilt für euch nun auch eure Einstellung.
Risikobereitschaft ist etwas sehr subjektives. Nur das kurze Stück ohne Helm radeln. Nur eine halbe Schachtel Zigaretten statt einer ganzen. Nur zehn Kilo Übergewicht. Impfschaden gegen Krankheit... Es gibt so viele Punkte, bei denen sich die Menschen nicht einig sind. Und da lässt man sich ja auch ungern von anderen reinreden und bestimmen. Deshalb finde ich solltet ihr das in diesem Fall auch nicht machen.

Ich sehe das wie @ekm:

Ich bin MFA auf einer Intensivstation (aber im Sekretariat/Bettenbelegung) und trotzdem sehe ich das nicht so schlimm wie viele hier.
JA Corona ist tödlich und NEIN es ist nicht die Grippe trotzdem: von 26 (aufgestockten) Beatmungsplätzen im Moment 8 belegt, davon 3 mit Coronapatienten, davon 2 aus Frankreich, letzte Woche haben wir keinen neuen Fall bekommen, aber dafür 2 Personen die in suizidaler Absicht vom Dach gesprungen sind (sonst 8-10 Fälle im Jahr!)

Ich war nach meiner Ausbildung 6 Monate in Afrika, in einem Malariagebiet und da habe ich gesehen WIE gut es uns eigentlich geht. Es gibt 220 Millionen (!) Malaria-Infizierte JEDES Jahr und ca. 1,2-1,8 Mio. Tote, trotzdem leben diese Menschen dort und sie sterben nicht aus. Die Frauen sind mit den Kinder auf den Arm teilweise 15-20 km gelaufen nur um sich eine Tetanus-Impfung abzuholen, hier diskutieren die Mütter von Fynn-Alexander und Maria-Sophie OB es überhaupt sinnvoll ist zu impfen
Wir haben in einer Blase gelebt, JA das Leben ist Lebensgefährlich, aber Corona hat eine Sterberate zwischen 0.5-3 % das ist wirklich nichts, außerdem wird es einen flächendeckenden Impfstoff nicht vor 2022 geben.
Ich bin übrigens jemand der schon immer sich sehr viel die Hände gewaschen hat und finde diese Maßnahme auch weiter sinnvoll! Aber diese Panik die im Moment überall läuft ist nicht zielführend!

Danke für eure Antworten.
Ja, sie hat noch Kontakt zu Freunden, aber das füllt nur einen kleinen Prozentsatz ihrer 24 Stunden Freizeit als Rentnerin, einsam ist sie, denke ich, trotzdem. Ihre Vereine mit denen sie sich ablenkt, sind ja alle weggefallen.
Ich gehe schon davon aus, dass das Abstandsgebot noch monatelang anhalten wird, schließlich ist es (momentan) das einzige wirksame Mittel das Virus zu kontrollieren. Auch wenn es sich nicht um ein Killervirus a la Ebola handelt, gibt es einen Grund für die Kontaktbeschränkungen.
Mittlerweile wird mir auch klarer was ihr eigentliches Problem ist.
Sie räumte ein, eifersüchtig auf meine Eltern zu sein, mit denen wir harmonisch zusammen leben. Sie können ständigen Kontakt zu den Kindern haben und sie nicht. In unseren Garten möchte sie nicht mehr kommen, da ihr das dort nur noch mehr vor Augen geführt wird.
Dabei war sie diejenige die einfach in den Garten spaziert ist, obwohl wir eigentlich ein Treffen am Zaun ausgemacht hatten. Und auch die Treffen am Zaun waren ihr Vorschlag.

Hey,
Wir haben auch keinen Kontakt und das bleibt auch erstmal so. Leider neigen Personen schnell dazu die ganze Situation zu verharmlosen. Die Mama einer guten Freundin von mir, liegt seit 4 Wochen auf der Intensiv und wird beatmet. Man darf nie vergessen, es kann einen auch selbst treffen. Es gibt Personen die besonders anfällig für diesen Virus sind, weiß man das vorher? Leider nein 😑