Frage wegen Arbeit in der Pflege

Hallo zusammen,

ich hab mal eine Frage. Vielleicht kennt sich ja jemand aus.
Und zwar geht es um meine Mutter. Ich mach mir große Sorgen, dass sie sich mit Corona anstecken könnte.
Und zwar ist sie mittlerweile 62 Jahre alt und arbeitet als Pflegerin im Nachtdienst 10 Nächte im Altenheim.
Gesundheitlich geht es ihr oft nicht gut, aber leider ist sie sehr pflichtbewusst und lässt sich nicht mal krank schreiben wenn sie fast zusammenbricht.

Immer wieder liest man, dass Menschen über 60 Jahren zur Risikogruppe gehören und zu Hause bleiben sollen. Jetzt zum Beispiel ganz aktuell in NRW: Lehrer über 60 Jahre brauchen nicht zur Arbeit erscheinen. Wie kann das sein? Lehrer in dem Alter dürfen zu Hause bleiben, aber Pflegekräfte über 60 Jahre müssen an vorderster Front kämpfen. Nirgends steckt man sich doch so leicht an wie in Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Die Arbeit ist schwerste Knochenarbeit. Und die Pflegerinnen werden kaum bis gar nicht geschützt. 1 Maske pro Mitarbeiter für einen Nachtdienst von 10 Stunden und dann noch so eine dünne Papiermaske.

Nun meine Frage: Gibt es vielleicht auch so eine Sonderregelung wie für Lehrer auch für Pflegekräfte und ich hab nur noch nichts von gehört?

Ich freu mich auf eure Antworten. Und Sorry, dass musste ich einfach mal loswerden. Ich versteh diese Ungleichbehandlung einfach nicht.

Lg

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Kurz und knapp: Nein so eine Regelung gibt es im Pflegeberuf nicht.

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Die Lehrer arbeiten aber trotzdem. Von zu Hause aus. Sie sind momentan nicht die ersten, die wieder unterrichten müssen.
In Sh ist aber das Alter alleine kein Grund mehr, nur im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen.
Die Lehrer, die nicht unterrichten, entlasten die anderen Lehrkräfte durch zusätzlich Aufgaben.

Ganz so einfach ist es dann doch nicht.

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Ich arbeite selber im Altenheim und sehe im Moment auch keinen Anlass, unsere Heimbewohner sich selbst zu überlassen. Darauf liefe es wohl hinaus, wenn sich das Personal so nach und nach verabschiedete. Wenn Deine Mutter so unvernünftig ist, dass sie sich nicht krankschreiben lässt, wenn es ihr wirklich nicht gutgeht, ist das schon ihre Sache, da kannst Du nur an ihre Vernunft appellieren, denn fast krank kann sie ihre Arbeit auch nicht gut leisten.
Über 60jährige Lehrer arbeiten bei uns durchaus, wenn auch derzeit von Zuhause aus, aber sobald die Schulen wieder öffnen, sind sie wieder da, das weiß ich zufällig ganz sicher. (Baden-Württ). Habe noch andere Bekannte über 60, die in div. Firmen arbeiten, da ist keiner zuhause, weil Homeoffice in diesen Berufen nicht möglich ist. Wie soll das finanziert werden, wenn plötzlich alle über 60 auf nicht absehbare Zeit zuhause bleiben sollen?
Im übrigen steckt sich in den Altenheimen meist nicht das Personal bei den Heimbewohnern an, die ohnehin kaum raus kommen sondern umgekehrt wird leider ein Schuh draus. Die Fälle, die in Altenheimen unseres Kreises vorkamen, konnten so nachvollzogen werden (Österreich und Italienheimkehrer beim Personal). Sollte ein Heimbewohner bei Erkrankung positiv getestet werden, den Deine Mutter betreut, müsste sie ohnehin in Quarantäne. Wäre die Handhabung auf alle Fälle bei uns, wir haben Gottseidank noch keine Fälle.

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Ich gebe meiner Vorschreiberin absolut recht. Nicht die seit Wochen isolierten Bewohner sind die Gefahr, sondern die Mitarbeiter, die täglich von außen rein kommen.
Ich arbeite auch in einem Pflegeheim und halte mich ziemlich penibel an die Kontaktsperre, damit ich mich nicht in meiner Freizeit anstecke und es dann bei der Arbeit mit ins Heim bringe. Ich möchte nich diejenige sein, die es einschleppt. Bisher hstten wir keinen positiven Fall, weder bei Bewohnern noch beim Personal.

Und ich hoffe, deiner Mutter ist momentan klar, dass sie beim kleinsten Schnupfen zuhause bleibt. Denn hinschleppen wäre momentan die falscheste Entscheidung.