Kita findet es nicht gut, dass meine Kinder zuhause bleiben

Hallo,

unsere Kinder gehen in eine kleine Kita mit nur zwölf Kindern. Seit Montag lasse ich sie zuhause. Die Erzieherinnen waren nicht glücklich über meine Entscheidung. Die Kleine sei doch gerade erst eingewöhnt worden, ob ich nicht wenigstens sie schicken wolle, damit das nicht umsonst war. Eigentlich sollten sie doch froh sein, wenn möglichst wenige Kinder kommen?
Heute haben die Eltern dann eine Mail bekommen, dass wir angeben sollen, ab wann die Kinder im neuen Jahr wiederkommen. Es sei natürlich unsere Entscheidung, aber wir sollten bedenken, dass vor allem die jüngeren Kinder nach einer längeren Pause Schwierigkeiten hätten, wieder dorthin zu gehen. Und es sei auch möglich, nur ein Geschwisterkind abzugeben. Der letzte Satz war eine klare Anspielung auf unsere Kinder, weil sie die einzigen Geschwister in der Kita sind.
Ich kann doch kein schlechtes Gewissen haben, weil ich meine Kinder wie empfohlen zuhause lasse! Ich wollte das einfach mal loswerden, weil ich das Verhalten der Kita sehr seltsam finde. Oder übertreibe ich?

Ich habe generell das Gefühl, dass niemand um mich herum den Lockdown wirklich ernst nimmt. Bin jetzt schon von zwei anderen Eltern gefragt worden, ob wir uns verabreden. Und die Nachbarskinder spielen auch alle zusammen. Da wird dann auch bei uns geklingelt, warum wir nicht dazukommen.

Liegt es an meinem Umfeld (hoffentlich!) oder macht jemand ähnliche Erfahrungen?

Falls die Erzieherinnen auch auf Urbia sein sollten, schreibe ich lieber in grau.

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Hallo
Über Weihnachten sind doch häufig ohnehin Schließtage oder die Kinder länger daheim. Ob es jetzt noch ein paar Tage dazu kommen oder nicht, ändern beim „wieder reinkommen“ wohl eher wenig.
Du kannst sie daheim behalten ohne dir dafür ein Bein auszureißen, warum also nicht?
Es geht dabei ja auch nicht nur um die Kinder untereinander, sonder das was es mit sich bringt. Gut, bei 12 Kindern ist dir Bring- und Abholsituation natürlich weniger aufwendig.
Schon fast ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn die Kinder daheim bleiben, finde ich ja auch wieder merkwürdig.

LG

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Ich finde das ziemlich umsichtig muss ich sagen.
Eure Kita ist so klein, dass sie wohl kein "Superspreader" sein wird und sie haben ja nicht unrecht.
Rein aufs Kind bezogen kann eine längere Pause uU ungünstig sein, was auch ihre Arbeit erschweren kann, wenn es wieder kommt.

Nichtsdestotrotz hast du dich natürlich korrekt verhalten. Es ist halt immer schwer... ein schlechtes Gewissen sollst du sicher nicht haben.

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Wenn bei euch die Empfehlung lautet, die Kinder zuhause zu lassen, würde ich das tun. Bei uns lautet die Empfehlung genau umgekehrt, was wirklich richtig ist, werden wir in einigen Jahren herausfinden, wenn das Virus und seine Verbreitung besser erforscht ist. Generell möchte ich den Mitarbeiterinnen der Kita ja nicht zu nahe treten, aber ich gehe davon aus, dass es auch für sie die erste Pandemie zu ihren Lebzeiten ist und ihre Empfehlungen so gut sind wie die einer x-beliebigen Person von der Strasse, weil sie sich damit genauso gut oder schlecht auskennen wie jeder andere auch.

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Umsichtig ist das Verhalten der TE und nicht das Verhalten des Kindergartens.
Stimmt schon alles mit der Eingewöhnung aber wir haben gerade eine ernste pandemische Lage, das sollte das erste Kriterium sein.

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Unser Kindergarten sagt auch bringt die Kinder so haben sie immer in der gleichen Gruppe soziale Kontakte und verzichtet dafür auf private Spieltreffs und Spielplatz treffen mit ständig anderne Kindern oder einkaufen gehen mit Kindern.

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Wenn man schlau ist (und die Möglichkeit hat, wie hier), vermeidet man einfach sowohl die KiTa als auch Treffen mit ständig wechselnden Kindern.

VG Isa

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Ich sehe es wie die beiden Vorschreiberinnnen, Kinder brauchen soziale Kontakte und ja, es ist besser wenn sie in einer kleinen geschützten Gruppe sind als wenn sie ständig neue Kontakte haben. Das Argument mit der Eingewöhnung ist nicht zu verachten.
Die Zahlen bei den ganz Kleinen sind zudem vernachlässigbar, auch unser Kinderarzt sagt dass er bisher fast kein positiv getestetes Kindergartenkind hatte und die Ansteckungskette wenn dann über die Eltern kam und nicht umgekehrt.

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Hier im Dorf sind vor allem die Familien mit Kindergartenkindern von Corona betroffen.
Ich glaube nicht, dass diese Eltern verantwortungsloser sind als der Durchschnitt der anderen Erwachsenen...

Außerdem, warum verbreiten Kindergartenkinder jede andere Bazille fleißig überall, nur ausgerechnet auf Corona soll das nicht zutreffen?

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Um Corona zu verbreiten muss man es ja erstmal haben... Es muss also doch von den Eltern oder Erziehern kommen.

Aber ich denke auch, wenn sie es haben, tragen sie es munter weiter.
Aber das Leben in den Kitas ist ja doch ein anderes geworden und wenn man sich so umschaut sind die Kinder allgemein gerade weniger krank, so mein Gefühl.

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Ich sehe das wie mumbles.

Eine Eingewöhnung ist natürlich schwierig, wenn sie unterbrochen wird, aber es wird ohnehin eine Weihnachtsunterbrechung geben, auch ohne Corona.

Für mich klingen die Aussagen der Kita recht naiv, was die Situation bzgl. Corona angeht.

Und jetzt schon zu fragen, wann man sein Kind im Januar wieder bringt, halte ich für sinnlos.
Ich verstehe zwar, dass sie gern planen wollen, aber wegen Corona kann man leider echt gar nichts mehr planen.
Keiner weiß, wie die Lage im Januar sein wird. Ich persönlich gehe davon aus, dass Januar und Februar, wahrscheinlich auch März eine Katastrophe sein werden, denn es gibt nichts, was die Situation bis dahin wirklich deutlich verbessern wird.

An deiner Stelle würde aus dem Bauchgefühl handeln und entscheiden, aber lass dich bloß bedrängen, etwas zu tun, was andere wollen.

Interessant finde ich, wie verschieden alles läuft.
Bei uns sind die Kitas zu, es gibt nur Notbetreuung und da geht kein Kind "zu viel" hin.
Und bei euch sollen sie kommen, echt merkwürdig.

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Huhu, so sinnlos ist es nicht, zu fragen, wann die Kinder im Januar wieder kommen. Unsere Kita hat uns auch allen Zettel mitgegeben, auf denen wir ankreuzen konnten, wer ab dem 14.12. nicht mehr kommt, wer vom 21.-23. noch Betreuung braucht und wer bis zum 4.1., bzw. 10.1. Zuhause bleibt. Davon hängt deren Personalplanung ab und auch die Menge, die an Mittagessen bestellt wird. Finde ich also durchaus legitim. Die Erzieher wollen (und müssen) nach diesem Jahr ja auch irgendwie ihre Überstunden abbauen und das geht gut, wenn sie jetzt schon wissen, dass nächste Woche und Anfang Januar vermutlich nur die Hälfte der Betreuer gebraucht wird.

Was dann Mitte Januar, Februar los ist, kann jetzt noch keiner verlässlich sagen. Aber zumindest den jetzt beschlossenen Lockdown dürfen die Kitas meiner Meinung nach ruhig strukturiert planen, soweit möglich.

@TE: Ich würde mich von der Kita zu nichts überreden lassen. Gerade in kleiner Gruppe ist doch die Wiedereingewöhnung nach Ferienpause wesentlich leichter zu handhaben. Zumindest wenn sie personell gut besetzt sind.

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Ja, sage ich ja, wegen der Planung, verstehe ich ja auch.
Aber alles, was wir jetzt planen, kann man wohl zu 95% wieder umplanen.
Das macht es rein praktisch betrachtet sinnlos.

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Dein Kind = Deine Entscheidung.

Das ist unverhandelbar!

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Ich finde schon, dass Pädagogen durchaus mal das Recht haben Dinge zum Wohl der Kinder zu diskutieren. Letzlich entscheiden die Eltern, ja, aber nicht immer ist es dann auch das Richtige. Nur mal so als Anmerkung.

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Also ich bin auch immer absolut erstaunt, wenn ich so etwas lese. Bei uns tut die Kita wirklich alles, um möglichst wenige Kinder betreuen zu müssen. Auch wenn wir die Kinder nur zwei Monate pro Jahr zur Kita schicken würden, die Erzieherinnen samt Leitung würde es nicht stören. Schon wenn sie quengelig sind, heißt es: das Kind ist traurig und braucht etwas mehr Zeit zu Hause, soll morgen lieber nicht kommen, jeder Windelausschlag wird zu hochansteckenden Ringelröteln deklariert usw. Und obwohl ich Ärztin bin, haben wir große Probleme mit den Notbetreuungsplätzen. Erst vorgestern wieder ging das Gesicht bis zum Boden, als ich gesagt habe, wir brauchen Notbetreuung. Und im März mussten wir trotz klarer Gesetzeslage dafür kämpfen, weil die Kita sich weigerte.

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Da bin ich über unserne kleinen Kindergarten froh. Sie haben ein super Hygienekonzept und sind jetzt fast nur noch draussen. Obwohl ich keinen Bedarf gehabt hätte hätte ich meine Tochter bringen können. Wir haben auch auch nur 1 Gruppe mit zurzeit 15 Elternhäusern.

Aber bei uns sind sie extrem streng wenn es um Schnupfen und Co geht. Dadurch kenne ich aber keine Dauernschnupfnase sie ich es hier immer lese

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Bei uns ist es wie bei euch.
Bin super zufrieden mit der Krippe 😊

Und diese doofen Sätze wie "wenn man wegen Schnupfen zuhause bleiben muss, ist die Kita fast immer leer" stimmt bei uns so überhaupt nicht.

Da alle Familien gut darauf achten, ihre Kinder nur gesund zu schicken, hatten wir seit Mai keine einzige richtige Erkältungswelle. Jetzt geht gerade bissl was um, aber nun sind eh Ferien...
Letztes Jahr um diese Zeit gab es bereits Influenza, Magen-Darm, Mandelentzündung usw.

Ich denke hier schon, dass es klappen kann, wenn sich alle Familien daran halten, erkältete Kinder zuhause zu lassen - gerade jetzt, wo sich sowieso jeder telefonisch krank schreiben lässt... 😏

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Bei uns sind alle Kitas zu, auch die Tagesmutter musste schließen. Sie hätte gerne weitergemacht, weil das Risiko bei so wenigen Kindern und einer absolut stabilen Gruppe geringer ist, durfte aber natürlich nicht. Ich bin da selber zwiegespalten, denn einerseits bin ich auch sehr vorsichtig bei dem Thema, wir treffen fast niemanden mehr in unserer Freizeit. Andererseits merke ich, dass es unserem Kind wirklich fehlt, dass längst überwunden geglaubte Probleme jetzt wieder aufbrechen, weil zuhause naturgemäß Chaos ist - ich bin im Homeoffice, mein Mann geht weiterhin arbeiten, jeder Tag ist ein einziges "Mist, Mist, wie mache ich es nur..." Geht natürlich am Kind nicht spurlos vorbei. Deswegen würde ich es wahrscheinlich in Anspruch nehmen, wenn es bei uns ginge. Ich habe große Sorge, wie es dann am 11. Januar weitergeht, Eingewöhnung 2.0 will ich ihr eigentlich ersparen, aber es geht nicht anders...

Aber das ist auch von Kind zu Kind unterschiedlich, von Situation zu Situation. Hätte ich jetzt schon Urlaub, wäre das alles kein Thema und wir würden es uns zuhause hübsch machen :-D Deswegen würde ich an deiner Stelle einfach danach gehen, was für das Kind am besten funktioniert und wie hoch du die Gefahr bei einer festen, kleinen Gruppe einschätzt. Offenbar sind ja die Erzieherinnen sehr optimistisch, das im Griff zu haben - hast du das Hygienekonzept mal zu Gesicht bekommen? Gibt es denn eins?

Das Gefühl als Einziger aufzupassen, kenne ich :-D Unsere engsten Freunde sind leider auch eher locker unterwegs und verstehen nicht, warum ich den Kontakt auf Spaziergänge reduziere. Aber da muss man einfach selbstbewusst durch. Machen die Gegner der Maßnahmen ja schließlich auch. Man neigt immer dazu, sich verteidigen zu wollen - aber wozu?

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Das Hygienekonzept ist, dass sich beim Bringen und Abholen immer nur ein Elternteil in der Kita befinden darf und dass wir Eltern Masken tragen müssen. Vom regelmäßigen Händewaschen gehe ich aus.

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Also mein Sohn bleibt daheim. Und unser Kindergarten hat sogar eine Email geschickt mit der Bitte falls die Betreuung anders geregelt werden kann, diese auch zu nutzen. Bei uns sind zudem viele Erzieher krank.
Die Hälfte der Eltern ist der Bitte auch nachgekommen. Also ich kann es gut verstehen wenn du die Kinder zuhause lässt.