Wie wird alles besser?

Also, ich weiß gar nicht ob ich hier richtig bin, aber ich schreibe trotzdem mal.
Ich bin Mama von drei Kindern und seit Corona ist hier bei mir/uns alles irgendwie nicht mehr schön für mich. Meine kleinste war gerade 3 Wochen im Kindergarten eingewöhnt, da kam Corona und sie musste vom März bis Juli Zuhause bleiben. Eigentlich hatte ich vor, wenn sie im Kindergarten angekommen ist wieder ein bisschen zu arbeiten, doch daraus wurde nichts. Von Juli an ging sie dann 6 Wochen mit häufigen Krankheitsbedingt Unterbrechungen wieder in den Kindergarten. Dann waren Ferien und seit Oktober geht sie jetzt Konstant wieder. Davor hatte sie sehr sehr viele Ohrenentzündungen, so dass wir jetzt sogar zum operieren müssen. Die ganze Zeit von Juli bis jetzt ging/geht sie widerwillig in den Kindergarten und macht jeden Tag Riesen Probleme. Das ist kaum auszuhalten. Nach den ersten 10 Minuten Kindergarten ist wohl alles bestens und sie hat dort wohl viel Spaß.
Schon vor Corona war bei uns immer der Wurm drin, alle 3 Kinder waren ständig krank. Eine hat schon seit zwei Jahren immer Bauchweh und alles was gefunden wurde war eine Laktose und Fruktose Unverträglichkeit. Obwohl wir uns ganz streng halten, wird das Bauchweh nicht besser. Zudem ist mein Mann psychisch nicht gerade in der besten Verfassung und alles bleibt an mir hängen. Eigentlich hätten wir im April zur Mutter-Kind-Kur fahren sollen, doch die ist jetzt erst 2021. Ich habe mich so gefreut und wieder Licht im Dunklen gesehen. Doch momentan bin ich in einem so großen Loch und weiß nicht ein noch aus. Ich habe keine Freude an nichts mehr und sehe gerade nichts was noch Sinn macht. Mir ist irgendwie die Lebensfreude vergangen und ich weiß nicht wie ich wieder glücklicher werden soll. Ich war auch schon deswegen beim Arzt, ich solle viel raus und einfach mal alles liegen lassen und über alles hinweg sehen. Doch ich bekomme das einfach nicht hin. Ständig ist etwas mit den Kids (oder wir sind in Quarantäne, weil wieder in der Klasse ein Coronfall war), die streiten und zicken sich so sehr, dass es teilweise nicht zum aushalten ist. Irgendwie sind alle drüber. Ich denke immer ich müsste fröhlich sein, dann wird’s besser, aber ich komme nicht aus meinem tief. Ich bin so müde und erschöpft. Jetzt möchte auch noch meine Schwiegermutter, dass wir uns um ihren Sohn, seine Frau und pubertierende Tochter kümmern, damit die Zuhause nicht versauern. Wir sollen schauen, dass wir mit ihnen spazieren gehen, etc. damit sie aus dem Haus kommen und von den Pubertätsproblemen abgelenkt werden. Ich weiß gar nicht wie ich das auch noch machen soll, zudem wohnen 30km von uns entfernt. Mir kommt es vor als würde sich alles um andere drehen, nur ich bin nicht zu sehen. Was soll nur tun um alles wieder auf die Reihe zu bekommen?

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Hallo,
Du klingst so traurig. Ich kann dich gut verstehen, ich habe auch Tage, an denen ich denke, wie soll das weitergehen. Gib nicht auf! Versuche die positiven, lustigen, glücklichen Momente in den Vordergrund zu stellen. Es läuft bei vielen nicht rund gerade (wenn ich so mit meinem Mädels rede klingt das bei vielen so) und es muss aber auch nicht immer alles perfekt sein!
Kannst du dir Zeiten für dich schaffen? Geh spazieren, malen, joggen (ich versuche zu joggen auch wenn es mich so viel Überwindung kostet, ich bin so stolz auf mich, wenn ich den Hintern hoch bekommen habe). Dann bist du kurz raus, für dich!!!
Sei stolz auf das was du schaffst! Mit den Kindern basteln (da seht ihr was ihr tolles gemacht habt), backen, Höhlen bauen, Fotos machen... und dann verabrede dich mit einer Freundin zum Spazierengehen oder Skype oder so, das tut der Seele gut!!!
Das mit deiner Schwiegermutter bzw. dem Sohn würde ich versuchen nicht so an mich ran zu lassen. Aber versuch es doch einfach mal, geh spazieren mit denen, vielleicht tut es dir sogar gut (vielleicht geht es ihnen ähnlich wie dir und manchmal tut es schon gut zusammen zu jammern!) und wenn nicht, dann lass es sein! Es ist nicht dein Job, andere durch diese Zeit zu bringen!
Kopf hoch!!!

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Kannst du kurz erläutern was es mit der Schwiegermutter auf sich hat? Warum sollt ihr euch um ihren Sohn + dessen Frau + Kind kümmern??? Das würde ich ganz klar ablehnen, ich mein was soll denn das??? Davon abgesehen verstehe ich wie es dir geht. Der Arzt hat leicht reden wenn man so eine Situation nicht kennt. Ist dein Mann in psychologischer Betreuung? Wie sieht es bei dir mit Freizeit aus? Hast du Unterstützung damit du mal Luft holen kannst?

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Ach, die Enkeltochter ist voll in der Pubertät und hat Probleme wegen dem Essen und sie will nicht mehr lernen. Sie geht in die 8. klasse (Gymnasium) und will K-Pop Tänzerin werden. Alles andere ist ihr wurst. Sie und ihre Mutter haben sich das so in den Kopf gesetzt. Meine Schwiegermutter und ihr Sohn finden, die soll erst Abi machen, dann kann sie tanzen. Jetzt sollen wir das halt auffangen, da mein Schwager soooo viel arbeiten muss und sich nicht kümmern kann.

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Das kann Schwiegermutter selber machen. Kümmere dich um dich, damit hast du genug zu tun bzw um deine Kinder und Mann. Hast du eine Mama, die dir mal unter die Arme greifen kann? Du brauchst Auszeiten, baden, lesen, einen Film sehen... Ist dein Mann in Behandlung?

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Das klingt sehr stark nach einem Burnout. Da ist mit "Frischeluftschnappen" nicht wirklich geholfen. Lass dir einen Termin beim Facharzt geben... Der nennt dir geeignete Therapien ggf. Medikamente...

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Als erstes mit einem Experten für Depressionen sprechen - man kann hier keine Ferndiagnosen stellen, aber es klingt so, als könnte das in die Richtung gehen. Es gibt auch gute Online-Programme, die über die Wartezeit hinweghelfen. Teilweise von der Krankenkasse getragen, teilweise auch kostenlos.

Als zweites würde ich klar definieren, wo du konkret Hilfe brauchst. Willst du die Kinder mal loswerden? Gönne dir einen Babysitter. Brauchst du Hilfe im Haushalt? Vielleicht besteht die Möglichkeit, sich eine Haushaltshilfe zu suchen, damit du überhaupt wieder Land siehst. Und so weiter...

Und als drittes würde ich deutlich allen anderen sagen, dass ich momentan keine Kapazitäten für Probleme wie "Nichte will kein Abi machen" habe. Sofern dort beide Eltern und sogar noch Großeltern vorhanden sind, ist das nicht deine aktuelle Baustelle. Im Gegenteil. Vielleicht hilft es auch klar zu sagen "Leute, ich bin hier an meiner Belastungsgrenze, ICH brauche JETZT von EUCH Hilfe."

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Hallo,


zunächst mal ist es nicht Deine Aufgabe, Dich um die Belange Deines Schwagers und dessen Familie zu kümmern. Zwei Erwachsene sollten- eigentlich- wunderbar in der Lage sein, sich adäquat um ein Kind in dem Alter zu kümmern.

Von Deinem Hausarzt solltest Du Dir tatsächlich eine Überweisung zum Facharzt geben lassen. Bzw. kann er auch Deine Schilddrüsen-Werte kontrollieren- damit steht und fällt ganz viel bezüglich Befinden und körperlicher Verfassung!

Die andauernde Corona-Situation mit allen damit verbundenen Unsicherheiten geht natürlich auch an den Kindern nicht spurlos vorüber. Es ist kaum möglich, als Eltern 24 Stunden Frohsinn und gute Laune zu verbreiten. Wann immer möglich, sollte man sich aber jedem einzelnen Kind widmen- und wenn es nur kurze Zeit geht. Hauptsache, die Kinder können sich darauf verlassen.

Die Bauchschmerzen Eurer Tochter könnten durchaus (auch) psychosomatisch sein- Kinder sind oft "Seismographen", was die Gefühle/Stimmungen ihrer Umgebung (Familie) betrifft.

Vielleicht würde Euch eine Familienberatung (über Euer örtliches Jugendamt oder eine kirchliche/freie Beratungsstelle) weiterhelfen, Eure aktuellen Belange zu "sortieren". Das sind Angebote, die Jedem zustehen. Durch die Kur werden diese sich nämlich nicht regeln, das kann lediglich eine Verschnaufpause sein, um etwas "abzuschalten" und Kraft zu tanken.

Nimmt Dein Mann therapeutische Unterstützung in Anspruch aufgrund seiner psychischen Konstitution? Auch das wäre- sowohl in seinem eigenen Interesse als auch Deinem sowie dem Eurer Kinder- sehr wichtig! Ihr könnt Euch aktuell ja wenig gegenseitig entlasten und unterstützen, wenn es Euch beiden nicht gut geht.

Alles Gute für Euch #klee & viele Grüße,

Kathrin