Kita im Januar-was macht ihr?

Guten Morgen zusammen,

Spätestens morgen erfahren wir ja, wie es mit den Kitas hier weiter geht.
Ich habe mir allerdings auch ein paar Gedanken dazu gemacht und würde gerne wissen, wie ihr das handhaben werdet.

Die Kinder sollen ja, wenn möglich bis zum 10.01.21 daheim bleiben. Das tun unsere auch.
Ich gehe allerdings stark davon aus, dass es auch noch 2-3 Wochen so bleiben wird.

Wie werdet ihr es handhaben?
Sicherlich müssen einige wieder ihren Urlaub nehmen.
Was macht ihr, wo ihr die Betreuung ggf.durch Großeltern oder euch selbst gewährleisten könnt?

Für mich war eigentlich immer selbstverständlich, da ich aktuell noch daheim bin, dass die Kinder so lange wie nötig daheim bleiben.
Mitlerweile ist dieser Gedanke ins Schwanken geraten.
Grade unsere Große vermisst ihren Kindergartenalltag sehr, beim 1.Lockdown war es noch anders.

Mich würde einfach mal interessieren, wie ihr es handhaben werdet, gesetz dem Fall, im Januar bleibt noch alles dicht und wir Eltern dürfen entscheiden ob die Kinder in den Kindergarten gehen oder nicht.

Schickt ihr eure Kinder in den Kindergarten/Krippe?

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Huhu,

leider sind bei uns die Kitas inzwischen nur noch auf Notbetreuung, daher stellt sich mir aktuell nicht die Frage.

Vor den Ferien allerdings hatten wir noch die Wahl und da habe ich meine Kindergartenkinder für 4h täglich gebracht. Ich sehe es nämlich aus dem Winkel, dass sie soziale Kontakte brauchen - ein Messen miteinander ist nur im begrenzten Bereich möglich, denn die körperlich überlegenen Kinder (aufgrund höheren Alters) bekommen nicht so deutlich ihre Grenzen gesetzt wie es Altersgenossen tun. Ständig bin ich da am regulieren und das gibt einfach Frust auf allen Seiten.
Der Vorteil von Kontakten innerhalb der Kita liegt klar auf der Hand: die Gruppen bleiben stets die Gleichen und ich brauchte keine Kontakte außerhalb der Kita für die Kinder.

Jetzt ist es so, dass ich am Limit bin: gesundheitlich angeschlagen (Ärzte: schonen sie sich, sonst liegen sie bald für Wochen komplett flach - hahaha, mit 4 kleinen Kindern nun zu Hause unmöglich), Homeschooling - komplett neuer Aufgabenbereich muss erarbeitet werden und das kann mein Grundschulkind nicht allein - irgendwie in die kurze Mittagspause vom Kleinen quetschen, die beiden anderen Geschwister pädagogisch sehr wertvoll vor das Tablett setzen, die natürlich trotzdem alle paar Minuten ankommen und stören.
Und dann kommen jetzt die ganzen Arzttermine, die ich extra alle in den Vormittag gelegt hatte, damit ich mich um meine Gesundheit kümmern kann ... und nun ist es Auswegs los. Kinder kann ich nicht mitnehmen, Familie geht arbeiten, der Mann ist arbeiten usw. tja, notwendige Untersuchungen kann ich damit nicht machen lassen, da Kinder nicht mitkommen dürfen. Eine Frage der Zeit wann ich damit wieder mit Blaulicht in die Klinik muss und dann steht mein Mann da, arbeiten geht dann nicht wegen der Kinderbetreuung, fern bleiben geht aber auch nicht einfach und ehe das Jugendamt dann auf geänderte Umstände dann mal zu Potte kommt (sprich Notbetreuung bewilligt, die übrigens nicht die benötigten Stunden abdeckt), ist hier alles gegen den Baum gelaufen.

Ich gehe im übrigen nicht davon aus, dass hier irgendetwas vor März / April wieder öffnen wird.
Wenn ich dazu die Statistik anschaue, dass wirklich nur ein minimaler Teil von Kitakindern betroffen ist von den ganzen Coronaerkrankungen und davon so gut wie keines wirklich schwer erkrankt, kann ich es nicht verstehen, warum man nicht wenigstens ein paar wenige Stunden in festen Gruppen möglich macht.
Nun bleibt mir nichts anderes, als mich mit verschiedenen Bekannten zu treffen, die Kinder in dem Alter haben, wie meine Kinder sind, um meinen Kindern Sozialkontakte zu ermöglichen. Ständig wechselnde Kontakte - genau das was nicht gewollt ist, muss ich nun tun, denn ich habe inzwischen eine sehr gute Freundin vor Augen, deren Kinder sogar schon mit Selbstmord drohen aufgrund der ganzen Situation - die ganze Familie ist inzwischen depressiv, Therapeuten stellen die Kinder und Mama auf Medikamente ein, weil wirklich schlimmeres zu befürchten ist.
Soziale Isolation macht krank!

Ja ich bin dieses ganze Coronathema so satt.
Nein ich leugne nichts, ich sehe die Not in den Krankenhäusern.
Aber ich fühle inzwischen selbst seelische Not !
Körperlich läuft es bereits auf Notprogramm, den ersten Klinikaufenthalt habe ich hinter mir - wenn sich nichts an der seelischen Belastung ändert, ist es keine Frage ob, sondern nur wann ich dem Gesundheitssystem wieder zur Last falle.

So nun dürfen die Leute wieder draufschlagen wie verantwortungslos ich doch handle, weil ich meine Kinder 4h täglich in die Kita gegeben habe (und weiter gerne wollte) obwohl ich doch zu Hause bin.
Wer sich jedoch einen Moment Zeit nimmt und mir zugehört hat, versteht, dass Eltern, so wie ich, zwar scheinbar Zeit haben die Kinder zu betreuen, aber ihre Kinder dennoch in die Kita geben weil es gute Gründe gibt. Wer von den Eltern wird sich hinstellen und von Depressionen erzählen? Wer erzählt, dass man nebenbei die Urgroßeltern versorgt, weil diese entweder nicht mehr können oder sich derzeit nicht raus trauen? Wer erzählt, dass man vielleicht mit Kleinkind und Baby zu Hause schlicht überfordert ist, weil das Baby einfach so unglaublich fordernd ist? Welche Mutter erzählt, dass sie fürchtet, dass der neue Partner das Kind verhauen könnte, weil er auf einmal zu Hause ist, sich verändert hat und die Trennung ihr so schwer fällt? usw usf
Viele Eltern werden gute Gründe haben ihre Kinder in die Kita zu bringen, auch wenn sie nicht darüber sprechen. Aber wie überall stehen die Leute an der Ecke und zerreißen sich das Maul ohne überhaupt etwas von der Familie zu wissen. Liest man ja hier auch in dem Thema bereits, wer nicht arbeiten ist, darf die Kinderbetreuung nicht nutzen - andere Gründe werden nicht mal in Betracht gezogen, dass diese auch eine Kinderbetreuung nötig machen könnten und gewisse Hemmschwellen viel zu groß sind, als das man darüber sprechen wollen würde (zumal es rechtlich sicherlich dennoch schwierig ist deswegen einen Platz zu bekommen in der Notbetreuung - wenn man depressiv ist, "vernachlässigt" man dann das Kind genug um Anspruch zu bekommen?).

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Ich habe keinen Lösungsvorschlag für dich, möchte dir aber an der Stelle hier ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen schicken!

Das letzte Jahr hat in vielen Menschen das schlimmste nach außen gekehrt und sichtbar gemacht, wie viele unserer Mitmenschen wirklich sind, wenn sie beisammen stehen und sich ihr Maul zerreißen.
Es tut mir sehr leid für dich, dass du Angriffspunkt geworden bist! 😞

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Genauso kann es aussehen ich fühle mit dir deine Situation kenne ich zu Genüge ( wir haben 8 Kinder )

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Wir wohnen in Bayern. Bei uns wird es im Ernstfall wohl wie im Frühjahr laufen, dass nur systemrelevante Berufsgruppen die Betreuung Anspruch nehmen dürfen. Wir hätten wohl Anspruch, aber wir werden schauen, dass wir es ohne Kiga schaffen. Mir sind im Moment einfach die Zahlen noch zu hoch.

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Hallo, danke für deine Antwort.
Darf ich fragen wie hoch eure Inzidenz ist?
Bzw.was für dich OK wäre, um die Kinder wieder zu schicken?

Wir haben sie Anfang Dezember bei einer Inzidenz von knapp über 100 geschickt. Sind aktuell zwischen 50-60. Aber waren zum Glück bisher maximal 2 Wochen schlimmer betroffen (Inzidenz um die 120/130).

Viel Glück für euch.

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Im Moment ist er wieder knapp über 100. allerdings gibts bei uns am Ort bezogen auf die Einwohnerzahl sehr viele Fälle. Wenn es bei uns im
Dorf wieder unter 10 Fälle (im Moment 25 auf 3000 Einwohner gibt) würde ich sie wieder schicken.

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Ich würde meine Kinder gerne wieder in den Kindergarten schicken, auch wenn ich derzeit noch bis Herbst Elternzeit habe. Mir sind sie sozialen Aspekte in der Hinsicht einfach sehr wichtig. Meine Tochter vermisst den Kindergarten und meinen Sohn täte es gut wieder seine Krippenspielfreunde um sich zu haben. Ja, die zahlen sind auch bei uns hoch. Dennoch, würde es eine Entscheidung geben, die Kinder schicken zu dürfen, würde ich es tun.

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Bei uns in Nds darf man das aktuell selbst entscheiden, bei euch aktuell nicht?
Dennoch war ich erst dagegen. Aber wie du schon schreibst, die sozialen Aspekte!

Wie hoch sind die Zahlen bei euch aktuell? Bei welch einer Zahl/Inzidenz würdest du sie wieder schicken?

Ich habe oben schon geschrieben, dass wir aktuell zwischen 50-60 sind.

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Bei uns gibts die Notbetreuung, also das heißt es dürfen die Kinder in die Kita, deren Eltern BEIDE arbeiten müssen, egal ob systemrelevant oder nicht.

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Alleinerziehend mit drei Kindern werde wohl unbezahlten Urlaub nehmen müssen, den ich mir nicht leisten kann.
Der Papa hat die Betreuung abgelehnt, weil er ja mich mit dem Unterhalt seiner Meinung nach für die Betreuung bezahlt (wenn auch nicht das, was er nach Tabelle müsste).
Bis Notgruppen eingerichtet sind, werden bei uns wieder Wochen vergehen.
Sobald es sie gibt (arbeite „systemeelevant“) werden die beiden kleinen hingehen, die große unbetreut zuhause sein.

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Bei den aktuellen Zahlen überlege ich, ob ich unseren Großen nicht so oder so zuhause lasse, auch wenn er ggf. wieder gehen dürfte. Bin im Mutterschutz kurz vor Geburt des zweiten Kindes und potentiell wäre unser Sohn als Kita-Kind die größte Ansteckungsgefahr. Mein Mann arbeitet im Homeoffice, Kontakte sind quasi auf Null reduziert (Hebamme, Arztbesuche ausgenommen). Einkäufe übernimmt mein Mann im ein- bis zwei Wochenrhythmus mit guter Planung und Bevorratung.

Ich weiß halt nur nicht, wie der (im Sommer erst eingewöhnte) Sohnemann das packt, wenn er parallel mit Geburt, kurz nach Geburt des Geschwisterchens erst wieder in die Kita geht. Ob er sich dann abgeschoben fühlt?

Theoretisch könnte K1 ja sogar noch länger zuhause bleiben, da ich in Elternzeit und mein Mann auf lange Sicht weiter im Homeoffice daheim bleiben. Aber ihm gefällt es echt gut in der Kita und er war wesentlich ausgelasteter während der Kita-Tage als jetzt mit einer Walfisch-Bauch-Mama, die nicht mehr richtig mittoben und spielen kann. Mein Mann jagt ihn zwar nachmittags immer noch mal an die frische Luft zum auspowern, aber so richtig toll ist das alles nicht.

Jammern auf hohem Niveau, ich weiß. Im Vergleich zu den Einbußen und Einschränkungen, die andere in Kauf nehmen müssen, stehen wir aktuell echt gut da. Ich würde deswegen auch nie einen Notbetreuungsplatz in Anspruch nehmen wollen, bzw. hab selbstverständlich auch schon vor Weihnachten den Großen sofort zuhause gelassen, als die Bitte der Kita kam, nur noch Kinder zu bringen, die wirklich nicht anders betreut werden können. Würde ich auch jetzt sofort wieder so machen. Doof ist es trotzdem irgendwie. Aber allemal besser, als noch bis März oder länger, die Fallzahlen nicht in den Griff zu bekommen.

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Ach lustig, habe gerade einen Beitrag eröffnet..Bin in der gleichen Situation, nur dass mein Mann auch häufig im Büro arbeiten muss. Habe ebenfalls die gleichen Gedanken.

Wann ist denn dein ET? Kannst auch gern in privater Nachricht antworten, finde es spannend zu hören, wie es anderen in gleicher Situation aktuell so ergeht..

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ET ist bei mir Anfang Februar. Aber vom Gefühl her könnte sich der Kleine eher auf den Weg machen. Liegt seit zwei, drei Wochen quasi schon startklar tief im Becken...Mal schauen. :)

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Habe "Anders angegeben...

Bin alleinerziehend mit 2 Kindern 5 & 8, daher geht es bei uns nicht nur um die Kita und bei den Schulen ist ja auch noch alles offen.

Vor den Ferien hieß es hier (Nds), dass die 1-4.Klasse Präsenzunterricht mit Maske bekommen sollen, aber ob es dabei bleibt???

Ich arbeite systemrelevant, kann aber teilweise Homeoffice machen. Werde also wohl nur teilweise das Betreuungsangebit annehmen, falls die Kita das mitmacht. Oder eben den kleinen zur Oma oder zur Schwägerin (die ist Tagesmutter) geben und es etwas auf das Schulangebot anpassen.

Das Labor lässt sich leider nicht im Homeoffice bewerkstelligen, also muss ich tageweise auf der Arbeit sein.

An sich wollen meine Kids auch wieder hin, und ich fänd es auch für das soziale deutlich schöner...aber ich bin ehrlich, ich glaube wenn wir einmal alle die Arschbacken zusammenkneifen würden und wie in anderen Ländern 6Wochen am Stück ALLE ganz zu Hause blieben, würden wir vllt endlich die Kette brechen...

Und damit meine ich ganz, Einkauf nur online mit Lieferung ohne Kontakt, und ausgangssperren.

Klar ist das mist, schön fänd ich es auch nicht, aber diese halben sachen bringen doxh nix.

So shit Storm darf beginnen ;)

LG

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Du, das denke ich schon lange!
Deshakb gehe ich eben auch davon aus, dass zumindest der Januar so bleiben wird.

Ich verstehe vieles nicht. Wir wollen ja alle, dass es aufhört und man sich zumindest wieder etwas freier bewegen kann.

Dennoch waren vor den Weihnachtsferien hier im Kindergarten auch einige Kinder, wo ich dachte "warum sind die jetzt da"
Klar, man kann nur vor die Köpfe gucken, und mir ist auhc bewusst, dass es für manche Kinder besser ist, sie haben eine Betreuung als daheim zu sitzen...
Aber das kann ja auch nicht immer die Antwort für alles sein.

Wie gesagt, ich stand auch wirklich hinter der Entscheidung die Kinder längstmöglich daheim zu lassen, damit es mal ein Ende hat. Aber manchmal kommt man sich wirklich blöd vor, wenn man dann dieses Verhalten anderer sieht, sich ständig einschränkt, die Kinder daheim lässt und alles macht und tut.
Und andere haben Spaß und fahren in den Harz, schicken die Kinder munter in den Kindergarten, um sich daheim die Nägel zu machen in Ruhe...
So... Sorry. Ich glaube, dass musste einfach mal raus.

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Geht mir genauso. Bei uns in der Notbetreuung sind auch viele Kinder, die da nicht hinmüssten und es die Eltern sicher anderweitig organisieren könnten.
Wir hätten auch Anspruch auf Notbetreuung (allerdings Schule), haben dies aber noch nicht in Anspruch genommen, da mir das Risiko der Ansteckung viel zu hoch ist. In der Notbetreuung sind -zu Recht- viele Kinder aus dem Pflegebereich, die leider besonders gefährdet sind.

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Mein Mann ist Soldat und im Auslandseinsatz und ich bin Lehrerin. Selbst wenn wir in Nds komplettes Homeschooling machen würden, würde ich meinen Sohn wenigstens für 3-4 Stunden in die Kita geben. Mit einem 3-jährigen schaffe ich sonst gar nichts und Videokonferenzen abends oder nachts fänden die Eltern meiner Schüler sicher auch nicht so witzig...

Mit Wechselunterricht muss er normal von 7 bis 14 Uhr in die Kita...

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Solange es in Hessen den Eltern selbst überlassen bleibt geht mein Kind. Bei uns gibt es feste Gruppen so dass sich das Ansteckungsriskio in Grenzen hält und nicht 100 Kinder + Familie ist. Ich bin 4 von 5 Tagen zwar im Homeoffice - mit einem 3-jährigen ist das aber nicht so leicht. Meine Eltern könnten ihn stundenweise nehmen oder auch den einen Tag, den ich vor Ort arbeiten muss. Vor Weihnachten war er 3 Tage eher zu Hause als Schließzeit/Ferien, aber wenn sich das jetzt noch Wochen hinzieht, geht er erstmal ganz normal in den Kindergarten.

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Das einzige, was bei uns dafür sprechen würde, ihn hinzuschicken, wäre, dass die Eingewöhnung dann vielleicht nicht ganz umsonst war. Aber da bei uns die Infektionszahlen recht hoch sind, finde ich nicht, dass das ein hinreichender Grund ist.