Uns fällt die Decke auf den Kopf!

Hallo alle miteinander!
Wir sind Anfang 2020 in ein anderes Bundesland gezogen (ca 700 km von unserer Heimat entfernt) da mein Mann ein sehr gutes Jobangebote erhielt.
Wir haben drei Kinder (6 Jahre, 4 Jahre und 1,5 Jahre)
Einen Kindergartenplatz bekamen die beiden Großen erst ab September. Mein Kleinster ist ein Schreikind seit Geburt. Wir waren bei sämtlichen Ärzten. Ihm fehlt nichts aber es ist sehr sehr anstrengend mit ihm. Auch jetzt noch.
Es war eine so schwere Zeit. Wir wohnen nun sehr ländlich. Ich habe keinen Führerschein weil es vorher einfach nie nötig war. Die ganzen letzten Monate saß ich mit den Kindern mehr oder weniger nur zuhause rum während mein Mann arbeiten war. Coronabedingt war ja nichts machbar.
Nun fing im September der Kindergarten an. Die zwei freuten sich und fühlten sich direkt wohl. Drei Monate hatten sie davon und nun ist wieder alles dicht.
Mir fällt die Decke auf den Kopf. Durch corona konnten wir keinerlei Menschen kennenlernen. Alle achteten auf Abstand.
Nun hocken wir also schon wieder nur rum. So langsam merke ich dass ich das nicht mehr packe. Es gibt Tage da weine ich nur und funktioniere nicht mehr. Da muss mein Mann sich dann frei nehmen um mich zu unterstützen. Es läuft alles so falsch! Die Kinder sind unglücklich! Sie langweilen sich. Ich langweile mich...
Es ist nicht übertrieben wenn ich sage wir sind den ganzen Tag in unserer Wohnung eingesperrt. Ja klar wir geben spazieren. Zum Spielplatz. Aber es ist so trostlos ohne Freunde und Familie. Man hat ja aktuell auch einfach keine Chance wen kennenzulernen.
Ich merke das ich das bald nicht mehr packe. Und wenn mein Mann noch öfters hier bleibt können wir uns bald beim Jobcenter anmelden denn dann war es das mit seiner Stelle.
So hab ich mir den Umzug nicht vorgestellt :(

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Ich kann dir zwar keine Rat geben, aber möchte dir sagen, dass du nicht alleine bist.
Habe zwar erst 1 Kind, dass Anfang 2020 geboren wurde, aber kenne hier im Ort (bin auch zugezogen für meinen Mann) niemanden und hatte mich so auf die ganzen Krabbelgruppen, Pekip, Schwimmkurse etc gefreut, um da endlich mal Kontakte zu knüpfen.
Alles ist ausgefallen und ich bin mit meinem sehr fordernden Kind den ganzen Tag allein. Mir fällt auch ganz oft die Decke auf den Kopf und ich könnte heulen.
Glaube aber, dass es momentan sehr vielen Menschen so geht.
Ich drück dich mal aus der Ferne - ich glaube und hoffe dass es auch wieder bessere Zeiten kommen werden.

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Wie genau hattest du dir das vorgestellt?

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Na ich konnte ja nicht wissen das Corona auf uns zu kommt! Ich habe es mir so vorgestellt:
Meine Kinder gehen ab Sommer 2020 in den Kindergarten. Lernen dort Freunde kennen die sie auch privat treffen dürfen(!)
Wir lernen Menschen auf dem Spielplatz kennen... Krabbelgruppen etc. finden statt wo man natürlich noch mehr Menschen kennenlernt!
Da dies ALLES ausfiel, kennen wir bis heute noch niemanden...

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Klar ist es hart momentan. Aber wir sitzen alle im selben Boot.

Sind doch auch noch nur ein paar Tage. Am Montag werden die Kindergärten doch wahrscheinlich wieder öffnen.
Zudem würde ich dir raten, sobald es möglich ist, den Führerschein zu machen.

Wenn man ländlich wohnt, ist das meiner Meinung nach ein Muss. #zitter

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Das glaubst du doch selber nicht das Kita und Schule wieder öffnen. Die diskutieren gerade drüber bis Ende Januar und das winterferien entfallen. Dazu kommt das wir 15 km weit entfernt fahren dürfen. (außer auf arbeit) Bitte nicht so voreilig denken!

Liebe TE,

Du bist nicht allein. Denn alle Kinder sind zuhause.
Mach doch ein Spieletag mit Kids Zb. Gibt viele Spiele für drin und draußen. Wir alt sind deine Mäuse?

An deiner Stelle würde ich mir vom Jugendamt Hilfe holen, denn dein Mann kann nicht immer,, frei,, machen und würde dir helfen

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Oh wo wohnt Ihr das die Kitas wieder öffnen? Bei uns ist nur Notbetreuung bis 31.01.21!
Systemrelevant müssen alle beide sein und die prüfen hier ganz genau ob du es es auch bist. Unser Bubi geht ab morgen!
Wohnen in Sachsen!
Weil wir neue wieder arbeiten müssen!

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Kopf hoch!

Umzug ist immer anstrengend, neue Freunde finden auch.

Sieh es positiv und sei dankbar für die Zeit mit deinen Kindern.
Macht es euch nett und lass mal fünfe grade sein. Lümmelt auf dem Sofa, guckt ne Doku, esst Chips, backt Kuchen, macht ne schaumparty in der Badewanne, sammelt auf euren Spaziergängen Dinge und klebt sie auf ein Papier oder holzbrett, schickt Päckchen an Freunde, malt mit Fingerfarbe die Fensterscheiben an, macht verrückte Dinge, zum Beispiel barfuß draußen rum laufen oder die Kinder dürfen dich einkleiden 😄

Es ist ok, dass du das alles anstrengend findest, nimm das an und reiss dich zusammen und regel deinen Alltag mit den Kindern ohne dass dein Mann dich soviel unterstützt, dass er seinen Job riskiert.

Lg von Lena, die auch mit drei Kindern zuhause ist und ab nächster Woche zusätzlich im homeoffice arbeitet 🤪

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hallo,

ich drück dich mal aus der ferne!

so ähnlich geht es aber leider vielen, mir mit 2 kleinen Kindern und noch relativ neu hier wohnend auch manchmal ...

versuch ein wenig sonne in euer leben zu lassen.
lass große fotos euer Lieblingsorte drucken und auch schöne Schnappschüsse mit Freunden und Familie und dekoriert eure Wohnung damit, das kann man online bestellen und es macht vor allem den Kids Riesenspaß.
nehmt alle ein wenig Vitamin D, das unterstützt manchmal gut.
schau dir das Sportprogramm für Kinder von Alba Berlin an und macht das täglich.
probiert neue Rezepte aus
macht eine Liste der Orte, die ihr in den nächsten 10 Jahren besuchen wollt und unterhaltet euch darüber, schaut euch Dokumentationen dazu an
fangt an zu gärtnern, das geht in einem gewissen Rahmen auch in der Wohnung

Jetzt heißt es leider durchhalten.

Hast du Freunde, mir denen du dich ab und zu per Internet auf ein Glas Wein verabreden kannst?

Und sei nachsichtig mit dir selbst.

Falls es nicht besser wird, würde ich es aber mal beim Hausarzt ansprechen und schauen, was er dazu sagt.

Ganz liebe Grüße dir!

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Ich kann Dir leider auch nicht helfen, aber ich verstehe Dich so gut. Wir haben das Glück, Eltern und Schwiegereltern in der Nähe zu haben, aber unsere Tochter (4) ist (noch) Einzelkind. Ihr fehlt der Kindergarten unglaublich, sie ist sehr fordernd, braucht den ganzen Tag Mama oder Papa zum Spielen, ist - besonders körperlich - nicht ausgelastet, auch wenn wir viel draußen machen. Auf dem Spielplatz ist niemand zum Spielen und das Wetter ist schlecht, da hat sie sehr schnell auch keine Lust mehr.

Uns allen fällt die Decke auf den Kopf. Und immer die Fragen: Mama, wann ist wieder Kindergarten? Mama, wann ist wieder Kinderturnen? Mama, wann ist wieder Musikschule? Wann können wir uns mit XY treffen? Wann kommt endlich meine Cousine mal wieder?

Versuche, Dir selbst kleine Auszeiten und Inseln am Tag zu schaffen. Und wenn die Kinder eben mal eine halbe Stunde fernsehen, dann ist das halt so. Irgendwann wird es auch wieder besser, ganz bestimmt.

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Liebe Grüße aus der Ferne.

Oh mann, da kommt ja viel auf einmal, eine blöde Situation.

Auch wir haben uns viel gelangweilt, allerdings hilft hier der Anspruch, das nicht jeder Tag zuhause, der tollste, aufregendste sein muss.

Kleine Dinge machen Freude. Vielleicht könntest du Puzzles besorgen, Knete selber machen, Schleim selber machen, Experimentierkästen besorgen (Amazon ist schnell😊) Brot backen, Kuchen etc etc

Pinterest ist eine tolle Inspiration ❤️

Es geht vielen, vielen so. Ich denke, es gibt keinen, dem nicht zwischendurch die Decke auf den Kopf fällt, oder sich die Kinder in der Schule/Kita wünscht (manchmal zumindest)

Setze dich hin und plane deine Tage, plane "besondere", Dinge, Highlights (es müssen nicht immer große sein).

Wichtig ist, daß DU auch Zeit für Dich kriegst. Am Wochenende, also wen der Papa da ist oder nach Feierabend.

Kopf hoch, das wird schon wieder.

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Und ja, ich unterstütze vollkommen den Vorschlag, einfach mal die Glotze anzumachen.

1-2 Stunden Pause sind schon ganz gut und ändert sich ja, wenn es wieder "normaler", läuft.

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Hallo,

Lass dich drücken. Du hast es gerade nicht leicht.

Meine Kinder sind im Schulalter, wir haben eine sehr engagierte und tolle Sozialarbeiterin von der AWO an der Grundschule, die immer ein offenes Ohr hat und viele Tipps für den Alltag, gerade in der aktuellen Zeit. Spielideen, Tagesstrukturen, Entlastung. Ich würde an deiner Stelle mal schauen, ob es etwas vergleichbares in deiner Umgebung gibt. Entweder bei Organisationen wie der AWO direkt oder bei der zukünftigen Grundschule nachfragen. Dann hast du auch jemanden mit Stimme und Gesicht. Selbst hier im Forum ist alles anonym und kein Ersatz für 'echte' Kontakte.

Viele Grüße
lilavogel

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Ich weiß, viele wollen es nicht hören.
Aber es gibt viele denen es ähnlich geht und vielen denen es schlimmer ergeht.

Kleine Kinder + Schulkinder zu Hause + 5 Tage die Woche Arbeiten im Home Office und versuchen sich nebenher noch um die Kinder zu kümmern und am Nachmittag noch Home Schooling mit dem Schulkind und dann noch die Hausarbeit.

Ich wollte damit nur sagen, es gibt schlimmeres als Langeweile. Viele Mütter sind gerade extremen Bedingungen ausgesetzt (und ja ich weiß es gibt auch Väter).

Und ja ich weiß, das hilft dir nicht (nur ggf. Sicht aus einem anderen Blickwinkel).
Aber ich musste das einfach loswerden.