Eingewöhnung während Corona.

Hallo zusammen,

mein "Baby" ist knapp 1 Jahr, bald beginnt die Eingewöhnung in der Großtagespflege (hier ist alles geöffnet, es wird allerdings natürlich geraten, so wenig wie möglich Betreuungszeiten zu nutzen).

Wir sind unfassbar glücklich, dass wir einen so tollen Platz bekommen haben. Das ist hier vor Ort quasi ein Lottogewinn. Vertrag ist unterschrieben, zahlen müssen wir so oder so bald. Außerdem fange ich in 2 Monaten wieder an zu arbeiten.

Eigentlich also alles perfekt... Tja, bis auf die aktuelle Situation. Ich mache mir so enorme Gedanken...

Kann man es verantworten, in der aktuellen Lage ein Kind in eine Großtagespflege zu geben?

Eine andere Alternative gibt es quasi nicht, wir haben beide keine Familie in der Nähe und das Ende vom Elterngeld macht natürlich auch finanziell wirklich enorm was aus. Zudem ist es ja sehr unwahrscheinlich, dass es in ein paar Monaten anders aussieht...

Ach ich bin total durcheinander und weiß nicht weiter.

Wie handhabt ihr das?!

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Hallo, ich komme aus Schleswig-Holstein, bei uns ist die Inzidenz nie wirklich hoch gewesen (wir sind einer der wenigen gelben Flecken auf der Karte gewesen)...
Mein Sohn wurde ab Anfang Januar eingewöhnt, er ist im Januar 1 Jahr geworden.
Bei uns lief die Eingewöhnung relativ normal, ich durfte eine Woche lang mit rein in die Gruppe, die allerdings nur aus 2 Kindern bestand, und den Lütten begleiten. Danach dann halt nach Berliner Modell langsam gesteigert, da er sich anfangs etwas schwer tat hat es gut 4 Wochen gedauert aber nun geht er ohne Tränchen... Ich gehe morgens noch mit rein, bald gebe ich ihn dann, genau wie die große Schwester, an der Tür ab.
Ich merke das er die anderen Kinder tot9spannend findet und auch die vielen Reize dort super annimmt. Gibt ja doch mehr zu gucken als zu Hause und privat darf man ja nirgendwo hin. Ich habe keine Angst vor Corona, die Gruppen sind klein und die Inzidenz wie gesagt sehr niedrig (18 in meinem LK). Für uns war es gut so, allerdings konnte ich mir auch nicht aussuchen ob er in die Betreuung geht, die Elternzeit ist zu endenund die Arbeit ruft...

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Danke für deine Antwort!

Hier ist die Lage auch nicht dramatisch, aber doch recht hoch, aktuell liegt der Wert immer um die 50...

Im Prinzip ist es wie bei euch: Arbeit fängt wieder an, Geld muss her, also wenig Wahl...

Vermutlich ist mein Gefühl deshalb so mies, weil wir uns seit einem Jahr wirklich sehr streng an alles halten und unsere Kontakte quasi auf 0 runtergefahren haben. Meine größte Angst ist es, dann am Ende doch meine Eltern anzustecken, die wir so einmal im Monat sehen... Da fühlt sich der Kitabesuch plötzlich vom Risiko her an wie ein Festival mit zigtausend betrunkenen Menschen :D

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Dein Job und die Rahmenbedingungen zwingen Dich ja dazu, rechtzeitig einzugewöhnen.
Es ist halt nunmal so, wenn Du Deinen Job antreten willst (musst).
Da brauchst Du nix zu hinterfragen. Die äusseren Rahmenbedinungen, weil du sonst niemanden hast, geben es DIr vor.

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Hi!
Mein Sohn ist seit Anfang Jänner zur Eingewöhnung in der Krippe. Momentan arbeite ich noch geringfügig, ab März Teilzeit.

Die Eingewöhnung eines so kleinen Kindes braucht viel Zeit und Geduld. Das dauert zwei Monate. Wenn du also in zwei Monaten arbeiten gehen musst/willst, dann wird dir nichts anders übrig bleiben.

Das Leben muss, unter gewissen Sicherheitsmaßnahmen, weiter gegen. Corona wird uns noch lange begleiten...

LG

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Hey,

Deine Bedenken kann ich verstehen und ganz ehrlich- sie werden auch nicht aufhören, wenn dein Kind eingewöhnt ist. Denn auch da musst du dir täglich die Frage stellen "schicke ich mein Kind zur Tagesmutter oder mache ich krank/nehme Urlaub/feiere Überstunden ab, um mein Kind zuhause zu betreuen". Es ist gerade ein riesiger Spagat zwischen Job und Kind.

Ich würde auf jeden Fall mit der Eingewöhnung starten. Wenn bei euch die Zahlen nicht so hoch sind, dann hat man ja schon einmal ein ruhigeren Gewissen. Zur Zeit ist es ja auch so, dass nicht alle Kinder da sind. Unser Sohn ist auch in einer Großtagespflege mit zwei Tagesmüttern und 9 Kindern. Von den 9 Kindern sind vielleicht 3 Kinder immer da, dass sind die Kinder von den systemrelevanten Personen. Wir versuchen hier gerade auch alles, damit unser Sohn mehr zuhause bleibt, aber manchmal geht es einfach nicht und mein Mann hat schon zwei Wochen Jahresurlaub für die Betreuung unseres Kindes verbraten (wir bekommen diese Kinderkranktage nicht, da ich Beamtin bin).

Kurz: Ja, mache die Eingewöhnung. Es wird keinen "besseren" Zeitpunkt in nächster Zeit geben.

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Wir hatten am 4.Januar mit der Eingewöhnung begonnen und mussten dann wegen dem lockdown nach 4 Tagen abbrechen. Dabei war es egal, dass ich schon wieder arbeiten war und mein Mann auch nur noch 3 Wochen Elternzeit hatte. Jetzt arbeiten wir abwechselnd im homeoffice mit 3 kita/kiga-Kindern.

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Hallo,

Ich habe mir dieselbe Frage gestellt und mich für die Eingewöhnung entschieden. Ab März findet die Eingewöhnung statt. Ich bin jetzt seit 1,5 Wochen wieder arbeiten und für den Übergang passt meine Schwiegermutter auf, aber das soll keine Dauerlösung bleiben. Meine Schwiegermutter macht das toll, aber es ist auch anstrengend für sie und ich möchte ihr das nicht ewig zumuten. Daher muss er in die Kita und da hier auch eingeschränkter Regelbetrieb herrscht, nutze ich das Angebot. Ich finde es sehr schade, dass man indirekt ein schlechtes Gewissen eingeredet bekommt, wenn man diese Möglichkeiten nutzt. Nicht jeder hat die Kapazitäten, finanziellen Möglichkeiten oder Nerven dazu, sein Kind neben der Arbeit zu betreuen oder betreuen zu lassen. Und das sollte auch okay sein. Also, mach dich frei von diesen Gedanken und tu das, was für euch als Familie passt :)

Liebe Grüße

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Die Ängste klammere ich aus, ich bin dankbar einenPlatz zu haben und während ich arbeite müssen die Zwillinge nun mal betreut werden.

Unsere Eingewöhnung ist am 18.1. gestartet und lief absolut normal ab. Die erste Woche war ich mit dabei im Zimmer gesessen. Außer uns sind nur noch drei Mädchen anwesend, was bei drei Erzieherinnen einen tolles Betreuungsverhältnis gibt. Vielleicht lief deshalb die Eingewöhnung auch so absolut klasse ab.

Gäbe es eine Aussage, wann der Lockdown vermutlich endet, hätte ich es vielleicht geschafft mit der Arbeit es zu organisieren und sie später zu schicken. Aber wer weiß wie lange das noch geht...

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Hallo,

gibt es denn die Möglichkeit, deine Elternzeit noch mal ein halbes oder ein Jahr zu verlängern?
In der KiTa schleppen die Zwerge eh am Anfang jeden Infekt an. Corona würde ich da nicht wollen. Wir haben hier auch guten Kontakt zu den Großeltern und ich werde sehr viel beruhigter sein, wenn die erst geimpft sind. Das dürfte ja im Lauf des Jahres der Fall sein.

Elternzeit ist doch eine super Möglichkeit. Ich habe zwei Jobs abgesagt, die ich über den Winter hätte haben können. Die waren befristet, deshalb ist mir die Entscheidung nicht so schwer gefallen.

Ehrlich gesagt, wäre es mein Traum, meine Kinder jetzt Zuhause betreuen zu können und danach einen sicheren Job zu haben, in den ich zurückkehren kann... Wobei wir bei zwei Schulkindern nicht so viel Wahl haben, in wir sie betreuen lassen wollen oder nicht... Aber ich bin froh, wenn die beiden ihre Freunde höchstens einzeln treffen und nicht in einer großen Gruppe hocken. Da wird immer viel von Hygienekonzepten geredet, aber wenn wir ehrlich sind, ist doch vieles davon Augenwischerei. Bei uns sollen die Grundschulen nächste Woche dann wieder viel lüften - bei Minus 10 Grad...

LG!

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Danke für deine Antwort :)

Nein, verlängern ist keine Option.
Mein Gehalt ist gut und macht knapp die Hälfte unseres Haushaltseinkommens aus. Und gerade mit dem Gedanken an ein zweites Kind möchten wir nicht unsere Ersparnisse ausgeben. Zudem wäre ich beruflich abgeschrieben, wenn ich länger als ein Jahr raus bin, da sich viel in meinem Fachgebiet ändert.

Wenn ein Ende der Corona Situation absehbar wäre, würden wir es vermutlich wagen. Aber so müsste ich locker ein Jahr verlängern UND unseren Kita-Platz hergeben, der quasi ein 6er im Lotto ist (hier fehlen unglaublich viele u3 Plätze).