Was würdet Ihr tun?

Hallo allerseits,
ich weiß, die Entscheidung kann mir keiner abnehmen, aber vielleicht könnt Ihr mir doch noch den ein oder anderen Denkanstoß geben.
Folgende Situation: ich bin inzwischen in der 32. Woche schwanger, 41 Jahre alt, habe eine Autoimmun- Erkrankung und auch noch Schwangerschafts- Diabetes.
Also nicht unbedingt die besten Voraussetzungen, eine mögliche Corona- Infektion gut wegzustecken.
Nun ist es so, dass ich zwei Kinder im Grundschulalter habe.
Wir leben in BW, die Kids haben also seit zwei Wochen Wechselunterricht. Da bei uns im Landkreis die Infektionszahlen nicht dramatisch waren und wirklich kleine Gruppenstärken, hatte ich damit auch keine große Sorge. Allerdings ist ja nun geplant, dass ab 15. wieder in voller Klassenstärke unterrichtet werden soll. Pünktlich dazu steigen die Zahlen bei uns auch gerade wieder mächtig.
Hier in BW ist ja die Präsenzpflicht ausgesetzt, theoretisch könnte ich die Kids also auch zuhause lassen. Bin sowieso im BV und bisher hat Homeschooling auch echt super geklappt. Die Kids sind zuhause auch ausgeglichen und zufrieden.
Allerdings ist mir auch bewusst, dass es nochmal eine ganz andere Situation ist, wenn alle anderen zur Schule gehen und nur sie (und noch ein zwei andere aus der Klasse) bleiben zuhause. Sowohl, was die "Qualität" des Homeschoolings angeht, als auch der Aspekt der fehlenden Sozialkontakte.
Insofern weiß ich schon, dass es wichtig für die Kids wäre, zur Schule zu gehen.
Andererseits muss ich auch gestehen,dass ich wirklich richtig Angst vor einer möglichen Infektion habe. Erschwerend dazu kommt, dass vor kurzem eine liebe Kollegin von mir, ohne Vorerkrankungen oder irgendwas, an einer Corona-Infektion verstorben ist. Das hängt mir auch noch nach.
Und wenn ich dann bei uns am Spielplatz vorbei laufe, sehe wie ungefähr zehn Kinder, mitunter aus den Klassen meiner Kinder, zusammen in der Nestschaukel liegen und die Eltern daneben "kuscheln", als hätte es nie eine Pandemie gegeben, wird mir ganz anders zumute.
Was würdet Ihr tun? Die Kinder zur Schule schicken oder zumindest mal die Wochen bis zur Geburt zuhause ausharren?
Danke, dass ihr Euch die Mühe gemacht habt, den langen Text zu lesen. 😉

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Hi,
Ich schätze mal, dass es dir am besten gefällt, wenn du deine "Schar" im Nest behälst und ihr alle zusammen das Überraschungsei beschützt.
Wünsche euch alles Gute und dir drücke ich die Daumen, für eine "angenehme" Geburt 💐 🍀 💎
LG
GESPENST

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Puh schwierig, ich verstehe dich total! Ich habe mich in der Schwangerschaft auch extrem abgeschottet, jetzt ist das Baby da, aber die Angst ist leider nicht weniger geworden... Meine große Tochter geht deshalb auch nicht in den Kindergarten, sie hätte Anfang des Jahres eingewöhnt werden sollen (ging ja nicht wegen Lockdown) und jetzt lasse ich sie sozusagen freiwillig zu Hause, weil ich in Elternzeit bin (zahlen müssen wir trotzdem). Ich frage mich aber auch, wie lange man das noch durchziehen kann. Schule ist natürlich nochmal ein anderes Kaliber. Was sagen deine Kinder dazu?
LG

3

Ehrlich gesagt finde ich es nicht in Ordnung, die Kinder wegen einer möglichen Infektion, die möglicherweise einen schweren Verlauf nimmt, weiter zu Hause zu lassen.

Werden überhaupt seitens der Schule weiter Unterlagen/Webkonferenzen/... etc für Home Schooling angeboten?

Wie schätzt dein Arzt realistisch die Gefahr eines schweren Verlaufs mit deiner Autoimmunerkrankungen ein? So bedauerlich der Fall deiner verstorbenen Kollegin auch ist, die meisten Menschen überschätzen die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs.

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Ehrlich gesagt finde ich es nicht in Ordnung, die Kinder wegen einer möglichen Infektion, die möglicherweise einen schweren Verlauf nimmt, weiter zu Hause zu lassen.


Und warum nicht?
Unsere Kinder waren jetzt fast ein Jahr zuhause,kommen toll mit und sind nicht in tiefe Depressionen gefallen und auch nicht zu Außenseitern geworden.
Man kann raus und ist n ist eingesperrt.
Es gibt eben Familien die bekommen es hin....

Liebe TE wir würden alle zuhause lassen in dem Fall.


Alles Gute!

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Keiner kann das wirklich beurteilen, ohne die Antwort auf diese 2 Fragen im Detail zu wissen:
- wie kritisch wäre eine Infektion tatsächlich mit ihrer spezifischen Autoimmunerkrankungen (das kann sehr variabel sein)
- bietet die Schule überhaupt noch Unterstützung beim Home Schooling an?

Der große Unterschied ist halt, dass es bisher allen in der Klasse so gegangen ist. Jetzt wären es nur mehr einzelne.

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Vielleicht bin ich zu vorsichtig, aber unter den von dir beschriebenen Voraussetzungen würde ich mich jetzt nicht wohlfühlen, die Kinder in die Schule zu schicken.

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Hallo,

man ist jetzt in einer Öffnungsorgie und die Kinder sind die Versuchskaninchen. Die Zahlen werden so schnell steigen, dass man vielleicht bis Ostern durchhält ?

Ich sage Dir, an welcher Stelle ich hellhörig geworden bin. Und zwar schreibst du, dass bei euch nicht mehr der Wechselunterricht stattfinden sollte d.h. Die Abstände sind vorbei und das wäre für mich ausschlaggebend.

Mein Kind war jetzt ein halbes Jahr zuhause. Ich bin jetzt geimpft worden. Der Schutz ist noch nicht zu Ende aufgebaut, mein Kind geht dennoch nächste Woche in die Schule. Mit einer FFP 2 Maske ordentlich aufgeklärt.
Wenn man Wechselunterricht wieder abschaffen sollte, ist mein Kind zuhause.

Ja, in euer Situation würde ich die Kids zuhause lassen. Natürlich muss Dir aber klar sein, dass man dann im Homeschooling ackern muss. Wenn sie dann wieder Wechselunterricht einführen, würde ich die Kinder aber evtl. in die Schule schicken.

#winke

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Hallo!
Halbe Klassenstärke gut und schön, aber ich wohne gegenüber einer Grundschule und sehe jeden Tag, was passiert, wenn der Lehrer außer Sichtweite ist. Die Kinder spielen auf dem Heimweg als wäre nichts.

Nur wie lange willst du deine Kinder dann zu Hause behalten? Bis zur Geburt? Wie willst du dann Baby, Haushalt und 2x Homeschooling bewältigen? Du kannst ja auch gar nicht abschätzen wann alles vorbei ist. Willst sie dann die nächsten Jahre daheim behalten?

Ich würde sie zur Schule schicken...

Und anstecken kann man sich überall. Dann darf deine gesamte Familie nirgends hin gehen. Auch das Verhalten mancher Erwachsener lässt schwer zu wünschen übrig.

LG

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Hi,
es ist eine blöde Situation, egal, was du machst. Du kannst eigentlich nur verlieren.
Wir waren sehr vorsichtig und trotzdem hatten wir Corona aus dem Kindergarten, mein Mann hat immernoch Atemprobleme, fast 3 Monate später.
Meine Kinder sind aktuell auch daheim, weil ich in Elternzeit bin und sie betreuen kann. Sie sind aber eben auch noch kleiner als deine.
Für mich ist es Wahnsinn, die Kitas und Schulen zu öffnen. Die Kinder (und Lehrer und Erzieher) sind die Versuchskaninchen, die Zahlen werden massiv steigen (tun sie ja bereits) und dann?

Nun zu euch: das Problem ist, dass deine Ängste mit der Geburt nicht weniger werden. Willst du stillen? Dann kannst du dich ja auch erstmal nicht impfen. Abgesehen davon, dass man für sein Baby ja auch kein Corona will. Wie lange willst du die Kids daheim lassen? Bis zum Sommer in der Hoffnung, dass die Welt dann eine andere ist?

Ich sags dir ehrlich: ich wüsste es nicht. Wahrscheinlich würde ich sie daheim lassen.

Alles Gute!

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Hallo,

eine verzwickte Situation. Vor allem, weil du ja noch locker 8 oder 9 Wochen bis zur Geburt haben könntest. Das geht über die Osterferien hinaus.

Ich würde mich da mit meinem Frauenarzt besprechen und auch das Gespräch mit der Schule suchen. Wie groß ist das Risiko einer Ansteckung? Wie sind die Hygienekonzepte in der Grundschule? Welche Möglichkeiten sind gegeben? Wie können deine Kinder auf dem gleichen Lernstand wie die Klassenkameraden bleiben? Wenn du sachliche Informationen hast, dann kannst du vielleicht leichter eine Entscheidung fällen.

Gerade im Bereich der unteren Grundschulklassen mache ich mir im Bezug auf die Bildung wenig Sorgen. Das Tempo ist langsam, der Schulstoff auch für Nicht-Lehrer noch gut vermittelbar. Bei Schülern der weiterführenden Schule wäre ich da skeptischer. Da ist ein Alleingang sicherlich schwieriger.

Was man immer Bedenken muss ist, dass du eine Angst verspürst, die mit dem einbehalten der Kinder ja nicht verschwindet oder weniger wird. Unsicherheit und Zweifel werden sich aufbauen und verstärken.

Viele Grüße
lilavogel

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Wie geht denn die Schule deiner Kinder damit um?

Klappt die Kommunikation gut, wenn Fälle an der Schule auftreten?
Dauert es Tage, Wochen, bis rauskommt: ach ja, da war ja was?

Wird immer nur der Sitznachbar in Quarantäne geschickt oder die ganze Klasse?

Wie sehr/wenig wird auf die Regeln an der Schule geachtet?


An der Schule meines Kindes habe ich wenig Bedenken. Diese reagiert schnell, konsequent, wartet nicht erst bis das Gesundsheitsamt... sondern wechselt schon bei Verdacht ins Homeschooling bis es geklärt ist. Vorsicht vor Nachsicht.
Auf Regeln wird sehr geachtet. Wer sich nicht daran hält, muss im Zweifel abgeholt werden.
Bei Risikopatienten im Haus reagiert die Schule sehr verständnisvoll.

Bei einer Schule, die da eher lax damit umgeht, würde ich auf mehr Sicherheit setzen. Dann lieber Kinder noch bis Ende der Osterferien zu Hause lassen. In der kurzen Präsenzzeit vor den Ferien wird vermutlich nicht viel an Unterricht stattfinden. Dafür eher wieder Quarantänen geben. Sofern diese bis zu euch durchdringen.
Über die Ferien beobachten. Mutationen, Entwicklung der Zahlen etc. und dann nach Ostern neu ansehen. Sofern da nicht noch einige in Restquarantäne sind.