Wie gehen eigentlich die Schulen mit Quarantänemaßnahmen um?

Hallo!

Ich stelle mir gerade die Frage, wie die Schulen reagieren (sollten), wenn einzelne Schüler unter Quarantäne gestellt werden. Die Kinder sind ja nicht unbedingt krank, verpassen in den 2 Wochen aber doch einiges an Stoff, den sie zuhause nacharbeiten müssen.

Nur wie gelangen die Aufgaben an die Schüler? Ich vergleiche das jetzt einmal mit kranken Kindern, die ja - je nachdem wie krank sie sind - auch Hausaufgaben machen müssen. In der Grundschule funktioniert das ja meist noch ganz gut, dass Mitschüler die Aufgaben mitnehmen (Arbeitsblätter können ja vor die Tür gelegt werden, Mütter fotografieren auch schon einmal ein Arbeitsblatt ab und schicken es per WhatsApp).

Aber meine Große geht jetzt aufs Gymnasium, und merke ich schon im Erkrankungsfall, dass es etwas schwieriger wird. Meine Tochter war jetzt eine Woche zuhause, und die Mitschüler haben ihr zwar mitgeteilt, welche Aufgaben gemacht werden müssen, aber nicht einer hat es geschafft, mal ein Arbeitsblatt zu fotografieren und ihr zuzuschicken. Gut, mit ihrer Gehirnerschütterung konnte sie jetzt ohnehin nicht so viele Aufgaben machen, und meine Tochter ist auch eine sehr gute Schülerin mit einem hohen Arbeitstempo. Die holt das problemlos wieder auf. Aber auf dem Gymnasium kann man für die täglichen Hausaufgaben schon einmal 2 Stunden am Tag einkalkulieren. Das macht 10 Stunden in der Woche. Das kann man ja nicht erst nacharbeiten, wenn die Quarantäne aufgehoben wurde.

Darum interessiert es mich, ob die Schulen da eine Art Schlachtplan haben, wie die Schüler an ihre Arbeitsmaterialien kommen. Vielleicht gibt es hier Betroffene oder auch Lehrer, die von ihren Schulen berichten können.

LG

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"Darum interessiert es mich, ob die Schulen da eine Art Schlachtplan haben, wie die Schüler an ihre Arbeitsmaterialien kommen. "

Ich glaube kaum, dass es da einen echten Plan gibt. Das ist nicht Aufgabe der Schule. Die Kinder sind ja schon groß und können sich selbst organisieren, sprich eine Freundin nimmt entsprechend Arbeitsblätter mit und informiert, welche Seiten in der Schule bearbeitet wurden.
Das reicht in der Regel dann auch aus, wenn zuviele Kinder in einer Klasse fehlen (über 50% glaube ich, das kommt bei uns in der Grippe- und Skifahr- und Erkältungszeit schon mal vor) wird kein neuer Stoff durchgenommen.

Ja, und wenn alle Freundinnen zeitgleich versagen, kann man ja immer noch im Buch weiterarbeiten, einfach mal die nächste Seite Vokabeln lernen oder die ein oder andere Aufgabe machen.


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Ich habe keine Erfahrung, aber in Deinem Text fällt mir ein falsches Wort auf:

NACHARBEITEN
Nacharbeiten ist eher nach Krankheit Thema. Nicht während der Quarantäne

in Quarantäne setzt man sich jeden Tag hin und lernt und bearbeitet Aufgaben, die optimalerweise von Lehrern per Mail oder Plattform an die Schüler gegeben werden. Man ist ja nicht krank und kann sich rein Theoretisch ja täglich viele Stunden zur Schulzeit alleine hinsetzen und Schulbücher durcharbeiten.

Wären meine Kinder betroffen, würde ich von den Lehrern erwarten, dass sie ihre Arbeitszeit morgens dazu nutzen und den Schülern Buchseiten und Aufgaben für jeden Tag erstellen und mailen, dass soweit zumindest mal Grundsätzlichkeiten, die keine Lehrer-Erklärung erfordern von den Schülern bearbeitet werden können.

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das war jetzt für eine Komplettschließung.

Bei Einzelfällen muss man das mit Freunden organisieren bzw. ich würde, wenn das nicht klappt auch den Lehrer per Mail über Seitenzahlen und Arbeitsblätter bitten.

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Optimaler Weise hatte ich mir schon vorgestellt, dass die Kinder am gleichen Tag die Aufgaben bekommen und bearbeiten - sie sind ja i.d.R. nicht so krank, dass sie nichts machen könnten. Aber wenn jetzt die Mitschüler versagen und die Aufgaben einfach nicht bei dem betreffenden Kind ankommen, bleibt ja nichts anderes übrig, als alles nachzuarbeiten.

LG

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Hallo,

Wir sind in der Situation, und es ist genauso schwierig, wie du es dir vorstellst. Meine sind 5. und 6. Klasse.

Bei meinem Sohn kenne ich zum Glück ein paar Eltern, die ich fragen kann, bei meiner Tochter leider nicht. Und von alleine klappt das nicht.

Ich hab beide Klassenlehrerinnen um Mithilfe gebeten. Bisher läuft es noch nicht (sind seit Freitag zu Hause bis Ende der Woche).

Viele Grüße

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ich habe es bei Krankheit tatsächlich schon so gemacht, dass ich zur befreundeten Mama gegangen bin und die Hefte vom Morgen einfach kurz abfotografiert habe ,um an den VOLLSTÄNDIGEN Aufschrieb + Aufgabenstand zu kommen.

Bei ganz ganz schwerer langer Krankheit hat mein Sohn auch schon einmal nicht alles im Heft nachgeschrieben, sondern mit Erlaubnis des Mitschülers die Fotos abgeheftet, da komplettes nacharbeiten fast unmöglich war und er eher damit beschäftigt war, das zu verstehen, was in der bald folgenden Klassenarbeit gefragt war...

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Für den hier beschriebenen Fall ist derTip für die Katz

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Wenn bei uns an der Schule ein Kind z.B. einen mehrwöchigen Klinikaufenthalt hat werden ihm Aufgaben entweder zugemailt oder in einen Ordner geheftet, der von den Eltern abgeholt wird. Ich sehe da also das Problem nicht. :-)

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Zumailen fände ich super, ich weiß nur nicht, ob das - gerade bei einer Vielzahl von Fachlehrern und im Worst Case auch noch Vertretungslehrern gemacht werden kann. Einen Ordner von den Eltern abholen lassen ist hingegen schon wieder unmöglich, weil die Eltern i.d.R. ja auch in Quarantäne sind. Es macht ja keinen Sinn, ein Kind daheim zu isolieren, wenn die Eltern munter rein und raus gehen.

LG

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Von dem, was ich gestern bei Youtube gesehen habe, standen teilweise nur die Kinder unter Hausarrest. Die Eltern durften arbeiten gehen.

Beim Mailen hat man ggf. das Problem, dass Arbeitsblätter nicht digitalisiert werden dürfen.

Ey, letztendlich passiert es auch ohne Corona, dass Kinder mal wegen zwei Wochen nicht zur Schule kommen können und sie überleben auch das. ;)

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Hallo,

ich glaube nicht, dass es da Pläne gibt.
Die Behörden sind ja schon an wichtigeren Stellen ziemlich planlos. #schwitz

Ich würde mich in so einem Fall an die Fachlehrer wenden, damit die an die betroffenen Kinder weitergeben, welche Themen durchgenommen wurden.

"Aber meine Große geht jetzt aufs Gymnasium, und merke ich schon im Erkrankungsfall, dass es etwas schwieriger wird. "

Das finde ich auch.

Aber unser Sohn hat in der Grundschule ein ganzes Schuljahr übersprungen und musste zu Hause den Stoff mit uns nachholen. Das geht alles.
Dann macht man eben nicht Aufgabe 5 b oder das Arbeitsblatt xy, sondern den Aufgabentyp, bis er sitzt oder erarbeitet mit dem Kind Thema A, B und C.
Woher die Kinder den Stoff können und wie sie ihn gelernt haben, interessiert keinen. Hauptsache, sie können es. ;-)

LG

Heike

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Hallo

wir hatte gerade Elternabend und da wurde danach gefragt.

Die Lehrer haben gesagt in diesem Fall würden die Kinder täglich morgens per Mail die Materialien bekommen die bearbeitet werden sollen.

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#pro so würde ich mir das vorstellen.

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Ob es wirklich klappt ist dann ja den nächste Frage

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Hallo,

Die Klassenlehrerinnen meiner Tochter fotografieren Heft- und Tafelaufschriebe (oder die Fachlehrer machen es und lassen die Fotos den Klassenlehrerinnen zukommen), sowie Hausaufgaben und schicken es zusammen mit den Arbeitsblättern den Eltern, der zwei betroffenen Kinder der Klasse, per E-Mail zu.
Klassenarbeiten müssen nachgeschrieben werden, Tests nicht.

So wird es bei uns am Gymnasium und der Realschule gehandhabt.

Die Grundschule hat bisher noch keinen Plan. Hab ich gestern erst die Rektorin gefragt.

Grüße,
Jojo

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#pro Das klingt nach einem guten Plan ;-)

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Da Telefon und eMail, WhatsApp,.... durchaus auch in Quarantäne erlaubt sind, weiß ich jetzt nicht, wo das Problem ist.

Die Kids schicken jeden Mist durchs Handy, aber einer Freundin mal ein Arbeitsblatt abzufotografieren und zuzusenden soll nicht gehen? Ist eine Sache von Sekunden. Da muss sich die Freundin weder in Gefahr begeben, noch muss die potentiell Kranke wochenlang auf ihr Schulzeug warten.

Bei uns arbeitet die Schule gerade an einem System, im Notfall die Schüler per Fernunterricht zu unterrichten. Wenn also die Kinder alle zu Hause bleiben (müssen) kann der Unterricht wie gewohnt weitergehen. Wochenlange Ausfälle sind ja kaum eine Lösung.

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"Da Telefon und eMail, WhatsApp,.... durchaus auch in Quarantäne erlaubt sind, weiß ich jetzt nicht, wo das Problem ist."

Wie schon geschrieben: Meine Tochter war jetzt eine Woche nicht in der Schule, weil sie sich (übrigens in der Schule) eine Gehirnerschütterung (also definitiv nichts ansteckendes ;-))zugezogen hat. Die Mitschüler haben ihr zwar geschrieben, was es an Hausaufgaben gab, aber keiner war in der Lage, die Arbeitsblätter einmal abzufotografieren und zu schicken. In diesem Fall hätte ich die Sachen noch aus der Schule holen können, aber wenn die ganze Familie unter Quarantäne steht, geht das ja wohl nicht. Und dann kann man es ja kaum einem Kind zum Vorwurf machen, wenn es die Aufgaben nicht gemacht hat. Es hat sich ja gekümmert, aber wenn keiner antwortet...

LG

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Soll man sich bei einer Gehirnerschütterung nicht eher ausruhen?
Als mein Jüngster das hatte, hat er nur geschlafen. Er war damals 3 Monate zu Hause, jedoch hätte er noch zusätzlich einen Schädelbasisbruch und eine Stauchung der Wirbelsäule. War also eine ziemlich heftige Gehirnerschütterung.

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Ich denke unsere Schule wird auch in der nächsten Zeit zumachen, es sind kaum noch Schüler da ,da die meisten in den Winterferien in Italien waren.

Wir bekamen jetzt eine Mail das, sobald die Schule geschlossen wird ,wir jeden Morgen per Mail die Arbeitsblätter und Arbeitsanweisungen bekommen. Alle Schulbücher und Hefte müssen jetzt immer mit nach Hause genommen werden.

Mein Sohn steht kurz vor den Abschlussprüfungen, bin ich von einer Schulschließung nicht sehr begeistert. Die 1. Woche nach den Ferien durften noch alle kommen aber seid gestern halt die nicht mehr die, die in den Ferien im Risikogebiet waren. Von 26 Schülern in der Klasse meines Sohnes waren gestern noch 9 da.

LG
Visilo