Geburt mit Corona-Regeln - Geschwisterkind

Hallo zusammen,

Ich weiß nicht so wirklich, was ich mir erhoffe, vielleicht muss ich mich auch einfach nur ausheulen.
Ich bin in Woche 35+6, dh so langsam gehts in Richtung Endspurt und je näher das Ganze rückt, umso mehr mache ich mir Sorgen. Bei der Anmeldung im KH habe ich die Hebamme nach den aktuellen Regelungen gefragt: mein Mann darf mit zur Geburt (zum Glück!!!), muss nur die ganze Zeit einen Mundschutz tragen - ich zum Glück nicht. Er darf mich in den Tagen nach der Geburt nur mittags für maximal 2 Stunden besuchen kommen - und jetzt kommt mein großes Problem: nur er. Unsere 3,5 jährige Tochter darf nicht mit kommen.
Unsere Tochter ist im Moment stark auf mich bezogen, wenn irgendwas ist, darf nur ich helfen oder sie trösten. Sie braucht wahnsinnig viel Nähe und Kuscheleinheiten von mir zum einschlafen oder auch tagsüber. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, das sie mich 3 Tage + Dauer der Geburt nicht sehen darf, weiß ich nicht, wie das läuft und ich krieg richtig Angst. Sie freut sich wahnsinnig auf ihre kleine Schwester und ist total ungeduldig, wann es denn ENDLICH so weit ist - aber mit den Umständen habe ich echt Angst, das sie auf mich oder ihre kleine Schwester sauer ist. Ich weiß, das ihr Papa sich toll um sie kümmern wird, und Omas und Opas sind zu unserem großen Glück auch alle in der Nähe, aber ich hab ziemlich Angst, das es was an unserer Beziehung kaputt macht oder an der beginnenden Beziehung zu ihrer Schwester, oder das sie nicht mit klarkommt.
Wenn es der kleinen und mir gut geht, ist mein derzeitiger Plan ambulant zu entbinden, um möglichst schnell wieder Zuhaus zu sein, aber wer weiß, ob das klappt :(

Danke an alle, die bis hier gelesen haben - vielleicht hat ja die eine oder andere ein paar aufmunternde Worte für mich :(

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Hey ☺️

Erstmals möchte ich dir sagen das deine Gedankengänge total nachvollziehbar und normal sind. Es verändert sich nämlich viel wenn ein Geschwisterchen dazukommt.

Ich möchte dir gerne meine Geschichte erzählen.

Meine Tochter war gerade mal zwei Jahre alt als wir ihren kleinen Bruder bekamen.
Ich habe mir auch viele Gedanken gemacht wie ich es machen soll da sie auch sehr Mami fixiert war.

Plötzlich platzte meine Fruchtblase bei 32+0 und ihr Bruder wurde als Frühchen geboren.

Das war alles vor Corona und theoretisch durfte sie uns besuchen kommen, ich wollte das jedoch nicht da sie ihren Bruder ohne die ganzen Kabel kennenlernen sollte.

Das Ende von der Geschichte war das meine Tochter mich 21 Tage lang nicht richtig gesehen hat. Mir hat dass das Herz zerbrochen aber meine kleine Maus hat das so wahnsinnig gut gemacht, ich konnte es kaum glauben.

Als wir dann endlich nach Hause kamen war sie total happy und es war so als wäre es bie anders gewesen. Keine Eifersucht, gar nichts.

Mach dir keine allzu großen Gedanken darüber, Geschwister sind toll und eine riesen Bereicherung. Die Kleinen machen das öfter besser als wir „Grossen“ 😊

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Danke für deine Geschichte!
Ich glaube, ich würde schon unter 3+ Tagen ziemlich zu knabbern haben - und ich sag mir auch die ganze Zeit „wenn es muss, wird es schon irgendwie klappen“, aber ich mach mir einfach Sorgen.
Sie würd am liebsten mit ins Krankenhaus, ich hab ihr schon vorsichtig erklärt, dass das vermutlich nicht gehen wird (also zur Geburt sowieso nicht 😄), da war sie schon ziemlich traurig.

Ich hoffe, deinem kleinen gehts mittlerweile gut?

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Hallo,

wäre eine ambulante Entbindung vielleicht eine Option? Dann wärst du nicht so lange von daheim weg.

Und wegen der Anhänglichkeit. Mein Großer war vor der geburt vom Kleinen auch sehr anhänglich. Und trotzdem hatte er eine tolle Zeit. Und mein Kleiner ist jetzt so anhänglich aber als ich wegen meiner Blinddarm-OP ins Krankenhaus musste hat mein Mann das auch super gemeistert. Die Kinder merken, wenn Mama grade nicht kann und packen das super.

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Hallo,

Ambulante Geburt kommt für mich in frage, wenn es mir und der kleinen gut geht. Bei meiner ersten Geburt hab ich ziemlich viel Blut verloren, da hätte ich mir nicht vorstellen können, direkt danach nach Hause zu gehen (mein Kreislauf hat den Weg ins Zimmer schon nicht mit gemacht, ich wurde im Rollstuhl geschoben), aber am nächsten morgen hätte ich bestimmt nach Hause gehen können...
Daher ist das tatsächlich so n bisschen meine Hoffnung: alles ist gut und ich kann möglichst schnell nach Hause

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Ich hatte auch zweimal eine ambulante Geburt geplant und bin dann dich jeweils eine Nacht geblieben. Beim großen hatte ich auch viel Blut verloren. Er kam mittags und ich bin am nächsten Tag mittags gegangen weil es mit gut ging und dem Kleinen auch. Gegen ärztlichen Rat übrigens (wäre der ärztliche Rat wegen dem Baby gewesen wäre ich selbstverständlich geblieben, aber meinen Körper kenne ich immer noch am besten). Mein Zweiter kam dann nachts halb elf. Bin dann am nächsten Tag um elf gegangen (diesmal mit ärztlichem Einverständnis).
Du kannst also jederzeit gehen und musst nicht drei Tage dableiben nur weil das Bett schon auf Station steht. 😁

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Hey!

Exakt unter denselben Bedingungen habe ich Ende August meine zweite Tochter zur Welt gebracht. Allerdings war meine erste Tochter da erst erst 15,5 Monate alt und auch sie ist total das Mamakind.
Die Nächte ohne Mama würden mit Papa gehen, aber mit viel Geweine verbunden sein. Ebenso der Mittagsschlaf und überhaupt wäre sie vermutlich schräg drauf gewesen.
Ich hatte auch eine ambulante Geburt in Erwägung gezogen, wenn es mir und dem Baby gut ginge.

Letztendlich fingen um 6:45 Uhr an 39+1 die Wehen an, um 11:40 Uhr war die Kleine da. Ich hatte Gott sei Dank keinerlei Geburtverletzungen. Um 17 Uhr waren mein Mann und ich mit der kleinen Schwester daheim.
Die ersten Tage waren für meine große Maus natürlich komisch, weil sie plötzlich die Aufmerksamkeit teilen musste und sie war noch anhänglicher als sonst, aber sie war nie gegenüber ihrer kleinen Schwester böse - ganz im Gegenteil. Sie ist eine so wunderbare große Schwester.

Ich würde jederzeit wieder so entbinden, wenn keine Komplikationen auftreten, Mutter und Kind wohlauf sind und man vielleicht nicht mitten in der Nacht entbindet. Das war im Übrigen auch meine Angst: dass wir nachts los müssen und meine Tochter gar nicht weiß, was los ist.

Mach dir nicht so viele Gedanken, denn letztendlich kommt es, wie es kommt und deine Tochter wird die Situation - egal wie - sicher besser meistern, als du es ihr momentan zutraust. 😊

LG Xorac mit Flocke (16 Monate) und Pixeline (5 Wochen) 🌻

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Hallo,

Wie gesagt, ich hoffe sehr, das es mir und der kleinen so gut geht, das ich wie Du gleich wieder nach Hause kann - das wäre mir die allerliebste Variante...

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Ich habe selbst zwar noch keine Erfahrung wie es ist, wenn ein zweites Baby da ist, aber ich möchte dir ein wenig positive Gedanken schicken.
Mein Sohn wird im Januar 3 und ist auch bei Problemen lieber bei mir.
Aber wenn ich absolut nicht greifbar bin funktioniert es mit Papa hervorragend.
Als ich Ende Januar (da war Corona zwar schon Thema, aber noch nicht so extrem) in die Klinik musste, um meine Tochter still zu entbinden, war das natürlich für ihn nicht ganz so toll. Vor allem, weil ich schon einige Tage davor nicht gut drauf war und er meine Verfassung, so sehr ich mich auch bemühte, mitbekam. Kinder sind ja nicht so leicht zu täuschen wie Erwachsene... Die Veränderung hat er aber in jedem Fall mitbekommen.
Ich war zwei Tage nicht daheim und es hat alles super geklappt. Und er ist an dem einen Tag hingefallen und hatte starkes Nasenbluten.
Ich glaube, es ist für uns Mütter schwerer, als für die Kleinen.
Wenn Mama nicht greifbar ist, tuts der Papa auch. Wird nicht auf jedes Kind zutreffen, aber auf die meisten. Kinder sind anpassungsfähiger als wir Erwachsenen. Ganz schön schlau die Natur. Logisch, dass man anpassungsfähiger sein muss, wenn man noch jung ist, denn dort passieren die meisten Anpassungen, wie zb Geschwisterchen. Kinder leben damit in der Regel besser. Stell dir mal vor du würdest jetzt noch ein Geschwisterchen bekommen.... Als Erwachsener ist die Sicht auf die Dinge meist sehr komplex und dadurch kompliziert. Ein Kind guckt direkt auf das Problem und findet straight eine klare Lösung, ohne die komplexen Gedankengänge eines Erwachsenen.

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Guten Morgen 🌞
Unser jüngster (2) ist ein ziemliches Mamakind. Seit ich wieder schwanger bin und immer wieder ins Krankenhaus muss (letzter Aufenthalt sogar elf Tage) ist er immer noch ein Mamakind, aber er hat mit seinem Papa und seiner großen Schwester alles super gut gemeistert. Ich bin richtig stolz auf die drei. Für mich war es eher schwierig loszulassen, zu begreifen, dass mein Mann jetzt die komplette Verantwortung für seine Arbeit, den Haushalt und unsere beiden schon geborenen Kinder trägt. Mein Job ist es, unseren Nachwuchs willkommen zu heißen, einen guten Start zu ermöglichen, zu brüten. Inzwischen funktioniert das ganz gut.
Ich denke, du musst dir echt keine Sorgen machen. Bei uns Mamas läuft da immer ein Film, was ohne uns passiert, und dann geht alles auch ohne uns auf seine Weise gut 😊
LG Julia mit 💖+💙+kleinem Plagegeist im Bauch (16.)

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Hallo
Bei uns ist es ähnlich. Bin 35+4 und meine Tochter wird im Dezember 4. Mein Partner darf erst mit Mundschutz zur Geburt dazu kommen, ab ca 7cm Muttermundöffnung (oder so ähnlich). Das ist überhaupt kein Problem für mich. Ich darf auch ohne Mundschutz in den Kreißsaal. Wie lange mein Partner nach der Geburt bleiben darf oder ob er mich besuchen darf , weiß ich noch nicht. Hab ich vergessen zu fragen😅.
Gehe aber auch stark davon aus, dass unsere Tochter nicht mit darf.
Wir haben schon mit ihr darüber gesprochen, dass ich ein paar mal im KH schlafen muss und dass sie mich und das Baby dann mit Papa abholen kommt. Sie soll doch bitte dann an den maxi cosi und Kleidung für das Baby denken, Papa würde das sonst vergessen. Da freut sie sich schon drauf (sie ist auch so eine richtige Puppenmama😄).
Bin mir aber auch sehr sicher , dass sie spätestens abends zum einschlafen ein paar Tränchen verdrücken wird, weil sie mich natürlich vermisst. Aber sie ist ja bei ihrem Papa. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Da wird sie die paar Tage schon überstehen.
Ich werde sie auch schrecklich vermissen.
Und wenn das Baby während der Woche kommen sollte ist sie zumindest paar Stunden im Kindergarten abgelenkt.
Ich hab noch Bammel davor , dass es nachts losgehen sollte. Wir wohnen noch mit meinen Eltern im selben Haus (was schon mal gut ist). Da könnte die Oma einspringen. Da wird sie aber sehr weinen. Sie liebt meine Mama aber bei ihr schlafen klappt meistens nicht wirklich.
Bei meiner Schwiegermutter möchte ich sie in meiner Abwesenheit nicht unterbringen. Ist auch eine nette Oma aber zu der hat sie nicht so den Bezug. Außerdem wird sie da mit TV , Schoko und Babysprache versorgt. Und das möchte ich auf gar keinen Fall.
Damit würde es mir auch nicht im KH gut gehen. Wir werden wohl viel telefonieren mit Video oder Sprachnachrichten oder Bilder.
Dass sie böse auf mich oder das Geschwisterchen sein wird, kann ich mir nicht vorstellen und da mache ich mir auch gar keine Gedanken drüber

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Ambulant ist doch n guter Plan. Oder du gehst einen Tag später, falls man noch was beobachten müsste. Kinderarzt hättest du dir ja eh schon gesucht.
Du musst ja nicht so lang bleiben wie sie es wollen.

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Ich weiß ja nicht wie das zu Corona Zeiten bei euch ist, aber ich war damals einen Tag nach der Entbindung meiner Tochter mit ihr im Krankenhaus Park und hab mich dort mit meiner Freundin und deren Kindern getroffen. Bei uns gibt es dafür extra Kinderwagen auf der Station. Mein Sohn lag über Ostern eine Woche im Kinderkrankenhaus, aufgrund von Corona durfte auch nur ein Elternteil mit rein . Meun Mann und die kleine Schwester sind aber trotzdem gekommen, ich durfte ihn im Rollstuhl vorne durch den Haupteingang rausschieben. Weil meine Tochter zu dem Zeitpunkt schon wieder zum Sport gegangen ist und dort Kontakt zu Trainern und Kindern hatte, wurde halt Abstand gehalten. Das sie ihn jetzt knuddeln und er nachher dort Corona mit einschleppt wollte ich auch nicht.

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Bei einer Freundin war es ähnlich. Das Große hing total an ihr. Spürte schon in der Frühschwangerschaft die Veränderung.

Als sie dann auf Mama "verzichten" musste, klappte es wunderbar. Ohne Corona, aber auch paar Tage Krankenhaus, warten, wie es dem Kleinen geht und so.
Zu Hause eine Mischung aus Mama ganz viel und abnabeln ganz viel.
Davor war viel kuscheln, noch mal alles holen was geht, vor der großen Veränderung (mit Freude) und danach kam ein Sprung und auch lösen.

Bei einer anderen Freundin interessierte sich das Große vor der Geburt gar nicht so. Weder für Mama noch für das Baby. Dafür hatte sie nach der Geburt lange Zeit zwei Kinder im Arm. Fast immer beide, wovon das Baby weniger Nähe suchte. Als Baby mobiler wurde, löste sich auch das Große wieder mehr. Keine Eifersucht, nur eben beide eng bei Mama.