Spielsucht- jetzt lasse ich mich scheiden!

Ich versuche mich kurz zu fassen.

Vor ca. 1 Monat habe ich herausgefunden, daß mein Mann HOCHGRADIG spielsüchtig ist.
Ich hatte das Passwort seines Onlinebankingkonto geknackt und somit Zugriff auf alle Daten.
Ich habe gesehen, dass er ein virtuelles Konto auf Wettseiten hat, dass er regelmäßig aufläd.
Von Mitte bis Ende Juli waren es 464 Euro, im August 227 Euro und vom 3. bis 10. September schon ganze 119 Euro.
Ich habe ihn damit konfrontiert und gesagt, dass ich mich scheiden lasse, wenn das nicht aufhört. Er versprach mir, dass er nie wieder wetten würde, denn er wolle seine Familie nicht wegen so einem Scheiß verlieren.
Ich habe ihm das geglaubt.
Gestern habe ich noch mit ihm darüber geredet, ob er noch irgendwelche Verlangen nach wetten hat, doch er verneinte. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl, und so habe ich vorhin noch mal seine Kontoauszüge durchgesehen.
Vom 15. 9. bis zum 30.9 hat er 720 Euro vom Konto abgehoben! Muß dazu sagen, dass ich von meinem Geld fast alles kaufe, was man so zum Leben braucht. Er kauft sich zwar seine Zigaretten selber, sowie mal ein paar Kleinigkeiten, wenn er unterwegs ist, würde dabei aber NIE IM LEBEN auf diese Summe kommen!
Das Geld wurde auch meistens an Wochenenden gezogen, an denen er unterwegs war!
An einem Wochenende waren es ganze 320 Euro!!!
Ich weiß, dass er auf jeden Fall spielt! Nur eben nicht online, sondern in Wettbüros ... Das scheint doch eindeutig, oder was würdet ihr denken?

Es macht mich so wütend, dass ich wirklich geglaubt habe, ich könnte ihm vertrauen.
Meint ihr, man kann solchen Menschen noch helfen?
Die geschworen haben, nicht mehr zu spielen? Und es dann doch tun?

Ich glaube es nicht. Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips?!

Schönen Abend euch noch (meiner ist auf jeden Fall gelaufen!)

1

Ich gebe ja ganz selten bis nie so einen Tipp .. aber hier habe ich eine gute und sehr liebgewonnene Freundin vor Augen, die hat das auch durch.

Ist er süchtig, vergiss alle Versprechen. Rette dich und dein Geld. Er wird euch um Kopf und Kragen verspielen. Wahrscheinlich. Vielleicht.
Geh. Schnell.


LG

Silk

2

Weißt du, das denke ich auch! Ich würde doch nie meine Familie wegen sowas aufs Spiel setzen!

Wie kann er mir so ins Gesicht lügen? Ist er sich gar nicht bewußt, dass er ALLES verliert?

Wir haben 2 gemeinsame Kinder, beide noch klein.
Alleine wegen den Beiden muß ich das beenden!

Was ist bloß in seinem Kopf los?
Ich bin fassungslos....

3

Du kannst nichts machen,ein Bekannter von mir hat alles wirklich alles verspielt er war wie in einem Wahn.Zum Schluß hat er sogar seinen Chef beklaut und seine Frau hat letztendlich die scheidung eingereicht,tragisch das ein Mensch erst auf den Boden fallen muß um aufzuwachen .
Mitlerweile hat er eine Therapie gemacht.

Gruß pearl#klee Viel Glück

weitere Kommentare laden
4

Eine Sucht ist ein Krankheit. Dein Mann soll sich Hilfe suchen, dann gibt es vielleicht auch Hoffnung.

Alles Gute,
Julia.

6

Das Problem bei einer Sucht ist, dass der Süchtige keine Versprechen mehr halten kann. Man kann ihm das nicht vorwerfen, denn er ist krank. Leider ist es aber auch so, dass ein Süchtiger erst alles verlieren muss, bevor er selbst bereit ist, sich Hilfe zu suchen.

Trotzdem würde ich ihm eine Chance geben. Kümmere dich um eine Therapie und biete ihm an, diese zu machen. Ich weiß nicht, wie man dann am besten vorgeht. Ob Du das gesamte geld zukünftig betreust oder ob es sinnvoll ist, ihm einen gewissen Betrag zur Verfügung zu stellen.

Ich habe mal einen Beitrag über Kaufsucht gesehen. Da lief es so, dass eine Frau von ihrem Mann einen bestimmten Betrag zugeteilt bekommen hat, mit dem sie sich etwas kaufen konnte. Und ein Mann hat immer mit einer Bekannten eingekauft und so seine Sucht befriedigt. Ihm ging es nur darum, das Geld über den Tresen zu schieben, der Besitz der Sachen war nebensächlich. Vielleicht könnt Ihr ja auch so eine Regelung finden? Vielleicht liebst Du ihn aber auch gar nicht mehr, dann trennst Du dich besser.

7

Ich kann aus deinen Worten nicht eindeutig die Sucht erkennen. Und das ist denke ich mal Voraussetzung ujm ein Vorgehen zu definieren. Aber mal was anderes.

Wenn man mit Vorsatz in die Intimsphäre des Partners eindringt, dann muss da ja schon ein trifftiger Grund für vorliegen. Was hat dich denn auf die Idee gebracht er sei spielsüchtig?

Und gut, da findest du heraus er habe ein Konto und dein erster Gedanke ist Scheidung. Da ist noch viel mehr im Argen als nur sein Spieltrieb. Da ist bereits im Vorfeld vielmehr vorgefallen. Du schreibst es nicht, aber ich glaube das einfach mal.

Was geschieht jetzt? Unterstellen wir er sei spielsüchtig, und nun wir der Mensch vor eine Alternative gestellt. "Höre auf zu spielen oder ich gehe"
Volle Drohung. Wie würde ich mich verhalten? Ich ginge in Deckung, würde noch heimlicher werden...

Wenn es Sucht ist, so nutzt die keine Drohung, da hilft nur das Angebot helfen zu wollen. Wenn es Sucht ist, muss er es zugeben und um Hilfe fragen. Dann kann es gemeinsam einen Ausweg geben.

Bleibt also die Überlegung erst einmal ein Zwischenkonto zu erstellen wo ihr gleichberechtigt euren Lebensunterhalt einbezahlt. Dann wird die Sache schon mal finanziell fairer, und dann kannst du noch mal
in Ruhe überlegen ob das was du entdeckt hast der Schlüssel zur Trennung ist, oder ob da noch mehr zusammen kommt. Und am Ende, bleibt da noch Liebe? Wenn ja, kannst du dich noch einmal fragen ob du die Kraft aufbringst ihm zu helfen einen Weg aus der Sucht zu finden.

Alos dann, wenn du noch fragen hast findest du mich ja.

BlueH6

27

hallo bluehorizon6,

ich bin nicht der permanente Leser in diesem Forum, aber dennoch sind mir deine Beiträge zumeist positiv aufgefallen, wenn es darum geht, andern Mut zuzusprechen, dem anderen mal eine andere Sichtweise zu geben, um Probleme anders anzugehen usw.
Deine kleinen Lebensweisheiten erscheinen wirklich liebevoll nach Lösung beizutragen.
Dennoch möchte ich dich biiten, bei wirklich handfesten Problemen, wie diesem, der Spielsucht, dich zurückzuhalten, und die (zumeist) Frauen sprechen zu lassen, die dieses Thema in ihrem Dasein schon erlebt haben.
Es ist schon eine Anstrengung für eine (Ehe-)Frau zu sagen und zu erkennen, dass ihr Mann an Spielsucht leidet. Da hilft es ihr nicht weiter, von jemanden, das wieder in Frage gestellt bekommen und nach Harmonie und ihm zur Hilfe eilend hinzustellen.
Bleibe bitte bei deinem Wischiwaschi-Sprüchen, wo sie immer passen.

8

Seine Schwüre sind absolut für die Katz. Wenn er definitiv spielsüchtig ist, wovon ich eigentlich ausgehe, ist das mit einem Alkoholiker vergleichbar. Wenn der mal einen Tag nüchtern ist, verspricht er auch alles - am nächsten Tag säuft er weiter.
Wenn ihr nicht SOFORT was unternehmt, gehst Du mit unter. Solltest Du ihn noch lieben und eigentlich mit ihm leben wollen, dann nur unter der Voraussetzung, dass er sofort eine Suchtberatung aufsucht und sich zu einer Therapie bereit erklärt. Weiterhin darf er kein eigenes Konto mehr haben bzw nur ein Nullkonto, welches er nicht überziehen kann. Am Monatsbeginn hat er DIR das erforderliche Haushaltsgeld/Kostenbeteiligung an Miete usw direkt zu geben/ zu überweisen.
Ja, das ist eine finanzielle Entmündigung, aber es geht nicht anders, und wenn ihm an seiner Familie noch was liegt, dann zieht er mit.
Habe im Bekanntenkreis vor einigen Jahren Spielsucht miterlebt bei einem jungen Mann, bis hin zur Kriminalität. Und damals gabs dafür noch nicht mal Beratungsstellen - ist heute Gottseidank anders.
Aber handeln ist angesagt - sofort !
Alles Gute !
LG Moni

10

Hallo "zu peinlich"

es ist nicht peinlich, dein Mann ist schlicht und ergreifend KRANK --> spielsüchtig!!

Ob du dich scheiden lassen sollst? Das kannst nur du dir beantworten. Liebst du deinen Mann? Würdest du ihn bei einer Therapie unterstützen wenn er dazu bereit wäre?

Möglichkeit a.) du packst deine Koffer und lässt ihn machen was er will
Möglichkeit b.) du führst ein ruhiges Gespräch mit ihm, erklärst ihm deine Ängste und bietest ihm deine Unterstützung an, sollte er sich für eine Therapie entscheiden.
Dann kommt es auf ihn an. Ist er schon soweit zuzugeben, dass er süchtig ist oder hält er es für nicht so dramatisch...?

Das Lügen eines Süchtigen gehört leider zur Tagesordnung.. lügen, täuschen solange es irgendwie geht.

Alles Liebe
Hima (deren Mann (zur zeit) trockener Alkoholiker ist!

11

ich pflichte den meisten hier bei..

der einfachste weg ist sicher die trennung.

wenn du ihm helfen willst, kommen einige harte monate oder gar jahre auf dich/euch zu. dazu musst du es aber auch wirklich als eine krankheit anerkennen und darfst es ihm nicht zum vorwurf machen.

ob ihm geholfen werden kann, hängt von ihm ab. wenn du keine hoffnung mehr siehst, spring lieber früh genug ab.

und, wichtig! DU übernimmst die verwaltung von den finanzen und er bekommt keinen zugang dazu, sondern lediglich ein "taschengeld" zur freien verfügung.

ist natürlich schwierig genug, ihn dort hin zu bekommen..

wie auch immer du dich entscheidest, viel glück dabei #klee

24

trennung der sichereste weg???????

helfen ist sicherer, warum jemanden sitzen lassen weil er krank ist???

schon mal was von liebe gehört, aber zu viele nehmen den weg des einfachsten widerstands

26

lies meinen post nochmal durch und stelle fest, dass er genau das gleiche aussagt, wie deiner..

12

Bevor du an Spielsucht denkst, solltest du evtl mal überlegen, ob ihr nicht vielleicht ein ganz anderes, tiefgreifenderes Problem habt.
Da du sofort an Scheidung denkst klingt der Grund sehr vorgeschoben.

Falls er tatsächlich süchtig sein sollte, hilft kein drohen. Damit treibst du ihn nur in die Ege und er wird es heimlich machen, bzw noch mehr verheimlichen.
Biete ihm lieber hilfe an und sprich vernünftig mit ihm.

13

Kann dir nur zustimmen. Wenn man sofort an Scheidung denkt, dann liegt der Grund sicherlich woanders bzw. stimmt da in einigen anderen Sachen nicht.

Peinlich, es muss dir nicht peinlich sein. Wenn du ihn tatsächlich liebst, rede mal in Ruhe offen mit ihm darüber. Vielleicht möchte er ja nun Therapie machen.
Jeder, zumindest fast jeder, Süchtiger würde lügen, weil der Angst hat, das nicht mehr machen zu dürfen. Für ihn ist das auch nicht leicht und er macht das nicht mit Absicht, dass es euch schlechter geht.
Ich wünsche euch alles Gute

Liebe Grüße
Julia

14

Danke für eure Antworten!

Was ihr nicht wisst, ist, dass wir dieses Thema schon etliche male durchgekaut haben.
Angefangen hat er mit 10 Euro im Monat, die er verwettet hat, dann waren es 15, 20, 50, und immer mehr. Manchmal hat er diese Wettscheine sogar rumliegen lassen, so bin ich dann auch dahinter gekommen.
Zu diesem Zeitpunkt hat er schon gesagt, er sei spielsüchtig, und wolle sofort aufhören.
Ich glaubte ihm das, habe ihm auch Unterstützung angeboten, denn ich liebe ihn ja!
Durch Zufall habe ich dann einen Wettschein gefunden.
Als ich ihn darauf ansprach, ob er denn mal wieder gespielt hat, hat er mich angelogen, und verneint.
Sogar als ich ihm den Schein vor die Nase gehalten habe, wollte er mir noch erzählen, er wüsste nicht, wann er den gespielt hat.
Dieser Schein war 2 Tage alt!
Ich denke, es ist klar, warum ich so mißtrauisch ihm gegenüber bin, oder?
Ohne Grund spioniere ich ihm nicht hinterher.

Ich denke nicht, dass er eine Therapie in Anspruch nehmen würde. Also was tun?

15

kannst nicht mehr tun als ihm deine hilfe anzubieten (geld unter deine verwaltung nehmen, mental den rücken stärken,..) und zur therapie zu schicken..

wenn er das nicht will, rette wenigstens dich..

16

"Also was tun?"

Welche kriminelle Energie braucht man eigentlich, um sogar ein online-Konto "knacken" zu koennen? Tu ihm den Gefallen und lass Dich scheiden....!

weitere Kommentare laden