Sehr starker einseitiger Kinderwunsch

Hallo ihr Lieben!

Ich weiß, dass mir bei meinem Problem keiner weiterhelfen kann, aber ich muss es mir mal von der Seele schreiben.

Ich bin verheiratet und wir haben ein gemeinsames Wunschkind. Mein Mann ist ein wirklich toller Papa und liebt unser Kind über alles.

Nun ist es so, dass ich mir von Herzen ein zweites Kind wünsche. Wir haben schon ein paar Mal über das Thema gesprochen und anfangs waren wir uns beide sehr unsicher ob wir wollen oder nicht.
Zwischendurch haben wir uns mal geeinigt es einfach sein zu lassen.
Ich hab aber gemerkt, dass ich nicht wirklich hinter meiner Aussage stehen kann.
Vor Kurzem mussten wir dann befürchten ungeplant schwanger geworden zu sein. Diese Befürchtung hat sich nicht bestätigt.
Seitdem weiß ich aber, dass ich mir wirklich sehnlichst und von ganzem Herzen ein zweites Kind wünsche.
Ich war todunglücklich als der Schwangerschaftstest negativ war und hab sogar geweint.
Es war zwar nicht von uns Beiden geplant aber ich hab anscheinend gehofft, dass das "Schicksal" uns einfach so die Entscheidung abnehmen würde.

Ich habe meinem Mann gegenüber gesagt, dass ich mir noch ein Kind wünsche und auch bereit wäre sofort loszulegen sobald er bereit ist.
Nun ja, er will nicht...

Die Verhütung ist bei uns meine Sache, ich nehme die Pille. Natürlich kommt man da auf ganz böse Gedanken...
Bevor jetzt Steine fliegen: Ich würde das nie in die Tat umsetzen. Zum Kinderkriegen bzw. "machen" gehören immer zwei und ich könnte mir einen derartigen Vertrauensbruch selbst nicht verzeihen.

Wir haben immer gesagt, wenn es um die Planung für ein zweites Kind geht und einer will und der andere will nicht, dann richten wir uns immer nach dem, der nicht will. Dafür ist die Entscheidung ein Kind zu bekommen einfach zu gravierend.
Ich dachte auch immer, ich könnte gut damit leben.

Nun stelle ich fest: Es tut mir weh. Ich kann mich auch schwer davon ablenken obwohl ich es ernsthaft versuche.
Ich verspüre diesen Kinderwunsch noch einmal so stark in mir, dass ich regelrecht darunter leide.
Dafür kann ich mich manchmal selbst nicht leiden, denn schließlich habe ich bereits ein wundervolles, gesundes Kind bekommen dürfen.

Jetzt weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich mag nicht mit meinem Mann darüber reden, weil ich dann das Gefühl habe ihn unter Druck zu setzen bzw. ihn zu dem zweiten Kind "bequatschen" zu wollen. Außerdem weiß ich, dass er Schuldgefühle hätte weil er sich dafür verantwortlich fühlt, dass es mir mit der Entscheidung schlecht geht.

Deshalb musste ich das mal hier in aller Anonymität loswerden.

Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig als mich mit der Entscheidung still abzufinden.
Eine Trennung wegen dieser Sache kommt nicht in Frage. Ich weiß, sowas wird hier schon mal geraten. Aber wir führen ja eine ansonsten gute Ehe. Ich liebe ihn und er ist ein toller Mann und Vater.

Aber wie kann man in einer Partnerschaft mit einem so starken einseitigen Kinderwunsch umgehen ohne das es doch zu (unbewussten, unterschwelligen) Schuldzuweisungen kommt?
Sollte ich vielleicht doch noch mal mit ihm reden und ihm die Intensität meines Wunsches klar machen?
Oder wäre das ihm gegenüber unfair?

Ich wäre über ehrliche, sachliche Meinungen dankbar.

Liebe Grüße

1

Hallo,

gib Dir noch ein bißchen Zeit. Denk noch ein paar Tage drüber nach. Ich kann mir gut vorstellen, daß durch diesen negativen Schwangerschaftstest der Wunsch wieder hochgekommen ist. Deshalb rate ich Dir, einfach noch eine Weile abzuwarten, vielleicht "geht" der Kinderwunsch auch wieder. Wenn nicht, MUSST Du mit Deinem Mann darüber reden. Vielleicht kann er sich ja doch mit dem Gedanken an ein zweites Kind anfreuden. Und falls nicht, brauchst Du wenigstens eine starke Schulter zum Ausheulen und die kann Dein Mann Dir hoffentlich bieten.

Liebe Grüße von Swety

2

Hallo,

wie hat denn dein Mann auf den negativen Test reagiert? War er froh oder insgeheim doch ein wenig enttäuscht?

Wenn er froh war und tatsächlich mit dem Thema abgeschlossen hat, dann bleibt dir leider auch nichts anderes übrig. Ansonsten wirst du nämlich unglücklich über die Situation und es kommt dann irgendwann unterschwellig zu Schuldzuweisungen.

Ich würde an deiner Stelle wohl wirklich ein letztes, ehrliches Gespräch führen und ihm auch sagen, was es dir bedeutet. Schildere ihm erst mal alles und gib ihm Zeit, sich alle seine Kontra-Punkte genau zu überlegen und zu formulieren.

Sieh es einfach so, ihr habt ein Kind und seit eigentlich eine grlückliche Familie. Konzentriere dich am besten darauf. Und wer weiß, was die Zukunft bringt? Wenn er im Moment vielleicht noch ganz fest davon überzeugt ist,kein weiteres Kind zu wollen, ändert er seine Meinung vielleicht im Laufe der ZEit noch (und das dann sicher ganz ohne dein drängen).

Alles Liebe

Sakirafer

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reden reden reden ... nicht nerven - aber hinsetzen und erklären wie es dir geht und eruieren warum er nicht/noch nicht will, vielleicht findet ihr ja ne lösung ... aber in dich reinfressen, das bringt gar nichts!

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Danke für Eure Antworten.

Nein, ich bin mir mit meinem Kinderwusch sehr sicher. Es stimmt schon, der negative Test hat es wieder so richtig hochkochen lassen aber im Grunde hatte ich den Wunsch schon immer. Ich hab es nur beiseite geschoben.

Ich weiß, dass mein Mann grundsätzlich gar nichts gegen ein zweites Kind hat. Er sagt sogar selbst manchmal wie gern er noch mal mit mir eine Schwangerschaft und eine Geburt erleben würde. Diese Zeit war auch für ihn etwas ganz Besonderes.
Wir hatten Anfang des Jahres eine Situation in der es so aussah als könnten wir sehr kostengünstig durch familiäre Verbindungen an ein Eigenheim kommen.
Da wollte er auch sofort mit mir loslegen. Diese Möglichkeit hatte sich dann aber zerschlagen und dann war plötzlich auch das Thema Kinderplanung vom Tisch.
Für meinen Mann sind die Argumente eher materieller Natur. Reicht es von den Finanzen, reicht der Platz, was können wir noch unternehmen, welche Extras sind noch drin...? Und natürlich auch, welche Zeit bleibt uns dann noch als Paar allein. Ein Kind kriegt man halt immer leichter untergebracht als zwei.
Das sind die Fragen und Argumente, die ihn vordergründig treiben.
Ich denke rein vom Herzen her ist er sogar dafür. Er hat auch irgendwann mal gesagt, am Liebsten wäre ihm ein Unfall damit ihm die Entscheidung abgenommen wird.
In der letzten Zeit allerdings ist er immer mehr von dem Thema abgerückt und ich glaube, er will wirklich nicht mehr.
Aber wäre der Test neulich also positiv gewesen, wäre es für ihn keine Katastrophe gewesen, denke ich.

Tja, ich werd wohl noch mal auf einen passenden Moment warten und mit ihm reden müssen...

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Vorweg bequatschen ist nicht das Gleiche wie drüber reden.
Ich möchte ein drittes und hab auch mit meinem Mann drüber geredet der anfangs noch sehr unsicher war ob es richtig wäre.
Irgendwann war er dafür, seine Gründe waren auch eher materiell.
Wir habens durchgerechnet ob es finanziell möglich ist ein drittes zu bekommen und als wir gemerkt haben es ist drin war er einverstanden.
Meine Eltern nehmen zwei wie auch drei Kinder wenn wir mal alleine irgendwo hin müssen, grundsätzlich gehe ich aber nur mit meinen Kindern aus dem Haus-bin einfach ein Muttertier- und wir feiern auch unseren Hochzeitstag daheim wenn die Kiddis schlafen.
Nein, wir vermissen dadurch absolut nichts und haben noch unsere eigene Partnerschaft und sind nicht "nur" Eltern.

Zweitens: Wenn er es nicht als schlimm und furchtbar empfunden hätte wenn du schwanger wärst dann würd ich es riskieren mit ihm zu reden.
Er ist unsicher, darum möchte er auch einen "Unfall" damit er nicht entscheiden muss, aber freuen würde er sich.
MIR persönlich ist ein geplantes Kind lieber denn ich mag es nicht in Zusammenhang mit einem menschlichen Wesen von einem Unfall zu reden.
Reden ist wichtig und er sollte wissen wie es dir damit geht, mach ihm aber keine Vorwürfe oder rede ihm Schuldgefühle ein.
Sag ihm du hättest gründlich darüber nachgedacht und es wäre dir sehr wichtig noch ein Kind zu bekommen, dass es für dich sehr schön wäre wenn er deinen Kinderwunsch teilen würde und dass du nur sehr ungerne darauf verzichten möchtest.
Frag ihn ob er sich das nicht eine Weile durch den Kopf gehen lassen kann bevor er eine endgültige Antwort gibt, mach ihm aber auch klar dass egal was er sagt du ihm immer noch liebst und ihn keinesfalls unter Druck setzen möchtest.

Wünsch dir viel Glück
lg carrie

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Tja, auch wenn jetzt die Steine fliegen: Wenn dein Mann grundsätzlich gegen einen "Unfall" nichts einzuwenden hat wie du ja sagst: Überlass ihm doch mal die Verhütung #schein Ewig die Pille nehmen ist sowieso nicht so toll und geht ziemlich ins Geld.
Im übrigen geh ich mit den übrigen einig: Erklähr ihm, wie dringend du noch ein Kind haben möchtest. Bei uns war es ähnlich. Mein Partner ist selbstständig und daher ist es immer unsicher, ob, wann und wieviel reinkommt. Trotzdem hat mein Partner nach zwei Jahren in ein zweites eingewilligt. Vor allem auch, weil er sah, wie wichtig es mir gewesen ist.

LG thyme

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ich kann dein problem überhaupt nicht verstehen, da ich nie einen besonderen kinderwunsch verspürt habe.
Wenn dein mann nicht will, dann freu dich auf dein bereits vorhandenes kind und such dir nebenbei etwas was dich ausfüllt.
Wahrscheinlich bist du nur hausfrau und mutter und hast zu viel ausgelassene zeit.

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Das ist doch Quatsch!

Was hat der Kinderwunsch mit "nur Hausfrau und Mutter" zu tun?

Es gibt doch auch genug berufstätige Frauen (auch sehr erfolgreiche) die einen Kinderwunsch haben.

Und du schreibst es selbst: du kannst sie nicht verstehen, da du keinen Kinderwunsch verspürst. Also urteile nicht so unsinnig voreilig!

Gruß

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ich kann dich soooooo gut verstehen, ich bin fast 40, wir haben auch ein Wunschkind und er will nicht mehr weitere Kinder .
er fühlt sich in der Vaterrolle gescheitert, (er ist ein toller Papa, auch wenn er sich viel raushält und seine unabhängigkeit "lebt")
ich soll lieber arbeiten gehen (ich arbeite freiberuflich seit unser Kind 6 Monate alt ist und verdiene so recht gut) .

nun ich bin fast 40, evtl ists bald vorbei mit der MÖGLICHKEIT nix mit noch Jahren zeit geben drin, ich platze vor Sehnsucht und habe schon überlegt meine Pflaster einfach nicht mehr zu kleben (nehme Verhütungsplaster)

Ich habe eine plausible Kostenkalkulation (weil es meinem Mann immer wichtig ist wie irgendwas finanziert werden kann , war beim ersten Kind ja auch so)
eine zeitkalkulation, aber ich kann nicht kalkulieren wenn s passieren sollte ohne dass er es selber aktiv möchte.

ehrlich wäre zu sagen: ich will das auch ohne Dich.. weils eben ein Wunsch gaanz tief drinnen ist und ich ja meine Tochter auch mehr als alles andere Liebe.

ich liebe meinen mann, aber ein Kind ist eben ein Teil von Dir selbst.. (nicht zu vergleichen) das IST sauschwer da zu entscheiden.

ich kann nicht mehr auf Wunder warten.. er sagt bei jedem Baby immer ohh wie süüß und ach wie schön es doch mit unserem Baby war (sie ist jetzt ja 3)

mir tut es immer weh wenn er Babys anhimmelt aber selber keins mehr will.

(tut mir ja eh weh wenn ich Babys sehe)

oki hoffen wir DOCH auf ein Wunder?

LG rick