Wie meine Wut unter Kontrolle bringen?

Hi ihrs!

Ich weiss nicht genau, ob ich hier richtig bin... Aber ich erzähl jetzt einfach mal, was mein Problem ist.

Seit ca. einem halben Jahr hab ich immer wieder grundlos echt heftige Wutanfälle. Ich komm nimmer weiter... Mein Mann ist der liebste Mensch, den ich kenne, aber ich mache ihn mit diesen komischen Wut-Attacken seelisch kaputt. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich totale Sch***e baue und ich nehm mir auch immer vor, dass ich das nächste mal, wenn ich merke, dass die Wut wieder so grundlos in mir hochkommt, sie einfach ignoriere und runterschlucke. Aber in dem Moment, in dem ich wütend werde, habe ich immer das Gefühl, dass meine Wut absolut gerechtfertigt ist. Ich finde immer irgend etwas (und sei es noch so eine kleine Sache), die ich vorschieben kann für meine Wut. Mein Mann ist sehr sensibel. Ich weiss einfach nicht mehr, was ich tun soll. Ich dachte zuerst, es könnte am hormonellen Verhütungsmittel liegen. Das hab ich aber seit diesem halben Jahr nun schon das zweite Mal gewechselt.

Ich bin momentan total durch den Wind deshalb... Und ich habe furchtbare Angst vor dem nächsten Wutausbruch...

Weiss von euch vielleicht wer ne mögliche Lösung für mein Problem? Hab mir schon überlegt, vielleicht ne Therapie zu machen, damit ich das in den Griff bekomme. Hat von euch vielleicht jemand Erfahrung mit solchen Therapien?

Grüsse, lisa_ch

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hi
lisa,
du hat es doch schon erkannt.
gehe zu einer psychologischen beratungstelle (diakonie, caritas, pro fam.) lass dich einfach individuell beraten.
viellecht auch mit dem hausrazt darüber reden..
grüßle
alles gute
wolf

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Hallo Lisa,

mein damaliger Freund litt auch unter Wutanfälle. Er war sonst wirklich total lieb. Das habe ich dann irgendwann nicht mehr mitgemacht und habe ihn verlassen. Er ist manchmal wirklich wegen jede kleinigkeit ausgerastet, und mit der Zeit wurde es immer schlimmer.

Kann dir nur raten zu einem Psychologen zu gehen, der Psychologe kann dir nur helfen, und herauskriegen warum du diese Wutanfälle hast.

LG
Uli

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Ich frage dich mal anderrum.

Wenn du annimmst das deine Wut berechtigt ist, lassen wir das mal so stehen, nimmst du dann auch an das du einen Menschen anschreien darfst so wie es dir gerade in den Sinn kommt.

Wenn ja, scheinst du eine ausgeprägt cholerische Ader zu haben. Und von meiner Seite, als Mann, würde ich dich auf kurz oder lang verlassen. Warum, weil ich Willkür auf den Tod nicht abkann.

Anders sähe es aus wenn man den Wutausbrüchen eine Ursache zuordnen kann. Auch wenn es für dich im Moment nicht ersichtlich erscheinen mag, so ist oft ein Signalgeber auszumachen der die Wut verursacht.

Vielleicht hilft dir dein Partner dabei die Wutausbrüche mal zu analysieren. Schreibt auf, und zwar jeder für sich, was vor einem Wutausbruch geschehen ist, sagen wir mal so die letzten 30 Min an die sich jeder erinnert. Sammelt diese Aufzeichnungen über eine Zeit und vergleicht die Inhalte, vielleicht leiten sich hieraus tatsächlich Zusammenhänge ab. (Das wäre eine kleine Ersthilfmassnahme)

Zu Grundsätzlichkeit kann ich nur sagen das du in einem Handlungszwang bist an dir zu arbeiten. Zunächst einmal hast du ja erkannt das du einiges aufs Spiel setzt wenn du das nicht in den Griff bekommst. Da du auch erkennst, dass das nicht von dir selbst steuerbar ist, solltest du nach Hilfe ersuchen über deine HA. Zunächst kann er ja mal deinen Hormonspiegel abchecken um hier schon mal etwas zu sehen. Wie sind deine Organfunktionen ( Schilddrüsen, Nebennieren...)
Möglicherweise liegen da Defekte vor.

Und dann als nächstes wird er dir wahrscheinlich mit dem Vorschlag professioneller Unterstützung kommen. Aber ein Schritt nach dem Anderen, erstmal Ausschlußverfahren um den Kern besser erkennen zu können.

Mir fällt gerade ein, du willst deinen Freund mit deinen Aggressionen nicht immer überfordern, was hältst du davon den Raum, das Haus zu verlassen und dich auf einen Spaziegang zu begeben bis der Wutanfall reguliert scheint. So muss er nicht aushalten was er nicht zu verantworten hat. Bewegung baut Stress ab.

Wie gehst du den mit deiner Familie, mit Deinen Freunden um? Bekommen die auch immer vollen Wind ab? Oder ist es nur dein Freund der herhalten muss? Nur so eine kleine Seitenfrage.

Eine kleine Geschichte aus dem Leben. Ich habe einmal bei der Bundeswehr meinem Spiess die Ausführung eines Befehls verweigert weil ich der Meinung war das sein cholerisches Verhalten, seine Willkür zu Führung einer Kompanie nicht förderlich war, ich wollte das dem Hauptmann das bekannt wurde, ich riskierte dafür in den Bau zu gehen. Es hat etwas bewirkt. Ich bin nicht in den Bau gegangen, aber der Chef hat mich für die Befehlsverweigerung richtig in die Schuhe gestellt, aber mein Spiess, mit dem ich täglich zu arbeiten hatte, muss auch etwas abbekommen haben. Fortan, riss er sich dermassen zusammen, oder merkte das seine Art auf Widerstand treffen kann, so das die verbleibenden 6 Monate eigentlich sehr harmonisch abliefen. Ich weiss es nicht genau, aber ich glaube man hat ihm nahegelegt sich helfen zu lassen. Ob es geholfen hat weiss ich nicht, ich weiß nur eines, der Kerl war organisch gesund und eine Disziplinierung führte zu einer Änderung seines Verhaltens (Motivation durch Angst).

Deshalbe kann spazieren gehen eine Hilfe sein. Wenn der Anfall kommt geh deinen Liebsten aus dem Weg. Und erzähle mir nicht das sei nicht möglich, es ist möglich. Das ist eine Art Selbstdisziplinierung. Dadurch wird dein Problem erst mal nicht gelöst, aber du belastest erst mal deine Beziehung nicht mehr so sehr

BlueH6