Trauriges Ende einer Affäre

Hallo,

ich bräuchte ein paar Meinungen zu einem ziemlich heiklen Thema.

Ich habe eine 19jährige sehr gute Bekannte, mit der ich heute 2 Stunden telefonierte, weil sie mir das Ende der Affäre ihrer Freundin mitteilte.

Ihre ebenfalls 19jährige Freundin hatte die letzten 2,5 Jahre über eine Affäre mit einem verheirateten 40jährigen. Sie war 16, als das Verhältnis begann. Das Mädl wurde in dieser Zeit nicht besonders gut behandelt von ihm und psychisch unter Druck gesetzt. Als sie nun nach ihrem Abitur in seine Stadt zog, wurde das dann schlimmer. Er kaufte ihr z.B. ein neues Handy und drängte sie dazu den Kontakt zu ihrer Familie und ihren Freunden aufzugeben usw.

Jedenfalls wußten nur meine Bekannte und noch ein Mädl von dieser Liaision. Er ließ sie wohl immer in der Hoffnung, sich von seiner Frau zu trennen. Bis zum Wochenende .... Nachdem er die Affäre beendete und ihr dann noch sagte, wie hässlich, blöd und unnütz sie sei und meinte, dass er bei seiner Frau bleiben würde, hat sie sich das Leben genommen.

Ich bin nun der Meinung, dass er auf alle Fälle von dem Selbstmord und seiner Teilschuld erfahren sollte. Die beiden Freundinnen tendieren dazu, auch die Ehefrau in diese Geschichte einzuweihen. Hmmm ... einerseits denke ich, ich würde soetwas als Ehefrau wissen wollen, andererseits ....

Was meint ihr dazu?

LG


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Also, juristisch kann man ihn nicht belangen, aber warum sollte die Ehefrau nicht wissen, mit wem sie verheiratet ist.....

Ich bin kein Freund davon, einen kleinen Fehltritt immer zu beichten und würde das von meinem Mann auch nicht wissen wollen.

Allerdings wüßte ich gern etwas von einer jahrelangen Affaire und seiner Schuld, die er auf sich geladen hat.

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Hallo,

an erster Stelle erst einmal mein Beileid #kerze

An zweiter Stelle, wenn du möchtest, schreib mich über PN an.

LG

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Ich finde auch, dass er und SEINE Frau davon erfahren sollte.
Hätte sie sich nicht das Leben genommen, dann geht einen das Affärending ja nichts an so, aber da er irgendwie, wenn auch nicht rechtlich gesehen, seinen Teil dazu beigetragen hat, finde ich, dass man es der Frau auch klipp und klar sagen sollte. Und ich hoffe er hat ein GEwissen :-(
Mein Beileid#kerze

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Und ihre Eltern wissen davon oder auch nicht? Wäre es dann nicht sinnvoller zuerst diese zu informieren, falls sie im Ungewissen sind?
Ansonsten wären es auch diese (nähesten) Angehörigen, die entscheiden sollten, ob der Ex das erfahren soll. Und meiner Meinung nach nicht die Freundinnen..

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Die Eltern sind Alkoholiker und waren nie für sie da. In diesem Fall sind ihre beiden Freundinnen ihre engsten Vertrauten und somit soetwas wie ihre Familie.

Hmm ... da ihre Affaire ein Polizist ist und sie die Polizeischule besuchte, kann ich mir sogar vorstellen, dass er es schon weiß.

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Mir gruselt es immer, wenn ich von dieser Form der moralisch, emotionalen Selbstjustiz höre. Was wird damit bezweckt? Seiner Frau vor Augen zu halten, was für ein Arschloch ihr Mann doch ist?

Das ist ein Schuss, der nach hinten losgehen kann. Nicht wenige Partner wissen von den Verhältnissen ihrer Ehepartner und vergießen nicht eine Träne über den Tod des Verhältnisses. Die haben ihre eigene moralische Bewertung vom Verhalten des Partners/Partnerin.

Wenn jemand Anspruch auf die wahren Hintergründe hat, dann die Eltern.

Und in aller Deutlichkeit, das Ende des Verhältnisses war vielleicht der Auslöser, nicht aber der Grund für ihren Selbstmord. Wie viele Verhältnisse mögen täglich auf der Welt enden? Dann müsste die Welt voller Selbstmörder sein.

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Das Mädl hatte vom Elternhaus nie Rückhalt.

Es war ihr erster Mann.

Er hat sie psychisch fertig gemacht.

Das Ende der Affaire war vielleicht "nur" der Auslöser, aber sein psychopathisches Verhalten in den Jahren zuvor zusammen mit dem Auslöser der Grund.

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Du musst ja echt Spezialist sein, wenn du dich mit den Gründen für den Freitod der Freundin einer Freundin so gut auskennst! Sorry, ich kann da nur noch den Kopf schütteln.

Eine solche Tragödie hat eine solche banal-Beurteilung, wie du sie hier über den Gartenzaun wirfst, nicht verdient. Ebenso wenig, dass wir uns jetzt die Köpfe darüber heiß reden.

Ihr wollt Gerechtigkeit obwohl ihr gar keine Ahnung von Gerechtigkeit habt. Hauptsache, es "fließt Blut".

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Danke für eure Meinungen!

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Hast Du die Freundin der Freundin denn überhaupt gekannt? Falls nein, mischt Du Dich in Dinge ein, die Dich nichts angehen. Es geht Dir doch sicher nicht um den moralischen Grusel bei der Sache.

Was sollte es den beiden Freundinnen jetzt noch bringen, die Ehefrau einzuweihen? Wollen sie einen Pranger errichten? Oder wollen sie ihr eigenes Gewissen reinwaschen, weil sie zu wenig für die angebliche Freundin da waren?

So oder so, es führt zu nichts. Unbeteiligte sollten die Dinge ruhen lassen. Die Toten werden von all der Entrüstung nicht mehr lebendig und die Lebenden haben ihr Päcklein sowieso zu tragen.

Gruß

Lichtenstein

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<<<Was meint ihr dazu? >>>

Dass sie, egal was getan geredet und gehetzt wird, tot bleibt.

Egal wie arschig das Verhalten dieses Mannes war, sicher hat er nicht beabsichtigt was letztendlich passiert ist. Ich möchte da nichts schönreden, aber manchmal hilft einem solch ein Verhalten sogar, um mit einer Beziehung schneller abschliessen zu können. Je mehr Arschloch, desto leichter die Trennung...auch wenn dies sicher nicht die Intention gewesen ist.

Zudem hast Du Deine Informationen nur aus dritter Hand.....und sowas ist oftmals wie das Spiel "stille Post".....es kommt am Ende etwas ganz anderes heraus als anfänglich gesagt wurde, wobei ich Dir da auf keinen Fall eine Verdrehung von Tatsachen unterstellen will.....es ist nur einfach so dass Informationen schnell fehlinterpretiert oder durch Weitergabe verfälscht werden.


Was den "Rachegedanken" angehen, kann ich ihn durchaus verstehen. Ich würde wahrscheinlich ebenfalls nicht ruhig dasitze wollen, sofern diese Geschichte in der Form wirklich so geschehen ist und es das jemanden betrifft, der mir am Herzen liegt.

ABER:

Es geht hier um jemanden den Du nur vom hörensagen kennst, der Dich eigentlich nicht tangiert und die gefühlsmäßige Bindung nur auf eine Erzählung zurückzuführen ist.

Willst Du Dich da einmischen? Das halte ich nämlich für nicht richtig, da Du nur vom emotionalen Standpunkt an das Ganze herangehst.

Niemand kann die wahren Hintergründe kennen, ausser dem "Mädel" dass sich dafür entschieden hat, dass diese Welt ihr nichts mehr bieten kann.....und sie kann sich dazu nicht mehr äußern.

Niemand hat sie wirklich zu etwas gezwungen.....weder zum Freitod, noch zu diesem scheinbar hörigen Verhältnis zu diesem Kerl.....egal wie labil sie evtl. gewesen ist.

Meine Erfahrung zeigt, dass zu jedem "Täter" noch zig Leute gehören, die von allem gewusst- aber nichts gesagt, nicht gehandelt und nichts getan haben.

Es ist auch verdammt unbequem zu helfen, weil man sich persönlich einbringen muss......etwas von sich selbst investieren.....und meistens bekommt man nichts zurück, nicht mal ein Dankeschön.

So....sind diese Leute die nichts getan haben nun auch zur Verantwortung zu ziehen? Oder sind das jetzt nicht genau DIE Personen, die Fackel und Heugabel in die Hand nehmen und um Vergeltung "schreien"?


<<<Ich bin nun der Meinung, dass er auf alle Fälle von dem Selbstmord und seiner Teilschuld erfahren sollte>>>

Vielleicht.....aber auf keinen Fall von Dir....oder mir.....oder uns. Wenn, dann von den Menschen die ihr WIRKLICH nahegestanden haben. Und selbst da glaube ich weder, dass der Kerl das hören will, noch dass es in irgendeiner Form etwas bringt.....noch nicht mal die "Befriedigung" sich was von der Seele geredet zu haben indem man den Betreffenden damit konfrontiert.