Ich wünschte mein Ex würde in der Hölle schmoren

Hallo,

zu meiner "Situation":
Ich bin vor 8 Jahren Mutter von Zwillingen geworden. Damals war ich 18. Natürlich waren die Beiden zu diesem Zeitpunkt noch nicht geplant. Im Eifer des Gefechts haben mein Ex-Mann und ich nicht verhütet. Ja, Dumm. Man sollte nie Sex haben wenn keine Kondome da sind.
Mein Ex und ich beschlossen also zu heiraten, immerhin waren Kinder unterwegs. Wir haben uns Mühe gegeben eine anständige Ehe zu führen. Ich strengte mich an eine liebevolle Ehefrau und Hausfrau zu sein. Als ich ca. im 6. Monat war bemerkte ich das erste Mal das mein Mann mich betrog. Nach und nach hat er um seine Affären kein Geheimnis mehr gemacht. Weitere 18 Monate später hat er mich für eine andere Frau verlassen.
Ich war am Boden zerstört, bin ich doch nicht fähig eine normale Ehe zu führen. Mein Mann hat mich also mit 2 Kindern alleine gelassen und musste nun zusehen wie ich zurecht komme. Ich habe mir einen schlecht bezahlten Kellnerjob organisiert und musste in der Zeit meine Jungs bei einer der Omas lassen. Später fand ich dann einen Studienplatz, aber meine Kinder mussten immer noch zur Oma gehen. Der Vater hat sich 5 Jahre nicht gemeldet. Mittlerweile nimmt er die Jungs jedes 2. Wochenende zu sich und einmal die Woche gehen die drei zum Fussball.
Mein Ex-Mann ist erfolgreicher Restaurantbesitzer und ich musste die letzten Jahre schauen wie ich meine Rolle als Mutter, Hausfrau und Karrierefrau unter einen Hut kriege. Schon alleine dafür könnte ich ihm die pest an den Halse wünschen.
Manchmal wünschte ich er würde mit seinem griechischen Arsch in der Hölle schmoren. Ich wünsche ihm kein Glück und fühle mich dabei regelmäßig unwohl. Auch würde ich mich wahrscheinlich freuen, wenn ihn seine Freundin verlassen würde und er mit blutendem Herz seiner beziehung hinterher trauert.
Sicher sage ich ihm das nicht. Aber ich hasse ihn schon sehr. Manchmal frage ich mich wie es so weit kommen könnte das aus brennender Leidenschaft, brennender Hass werden konnte. In diesen Momenten bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Dann erinnere ich mich wieder wie es dazu kommen konnte. An die vielen anderen Frauen und an meinem kampf meinen Kindern gerecht zu werden. Dann ist mein schlechtes Gewissen hinfort.

Mein Ex und ich wir gehen nicht aufeinander los, wenn wir uns begegnen. So ein Typ Frau bin ich nicht, allerdings kann ich mein Unwohlsein in seiner Nähe auch nicht ganz unterdrücken. Aus Liebe zu meinen Kindern versuche ich bestmöglich mit dem Vater auszukommen, aber am liebsten würde ich ihn hinfortjagen. Dahin wo der Pfeffer wächst und er hässliche Warzen in seinem schönen Gesicht bekommt.

Manchmal finde ich mich nicht ganz normal.

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Ja es war dumm aber es ist so, du machst dich mit deinen Hass gedanken kaputt, wie wäre es mal mit jemandem zu reden der dir helfen kann nach solanger Zeit mit der Sache abzuschliessen? Ihr werdet noch sehr lange Zeit miteinander zu tun haben.

Ich denke so geht es vielen Ex Paaren die wegen den Kindern noch miteinander Umgang haben, mein Mann hat es geschafft seine Hassgefühle und seine Wut zu verarbeiten hat aber auch seine Zeit gebraucht.

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Schau mal auf den Kalender und dann überleg dir, wie viel Zeit seit eurer Trennung vergangen ist. Zeit, die du mit brennendem Hass verschenkt hast, wo es besser für dich gewesen wäre, wenn du einen Stolz auf das, was du geleistet hast, entwickelt hättest.

Versuch dich emotional zu lösen, notfalls mit professioneller Hilfe, du machst dir dein eigenes Leben kaputt.

Ich finde es gut, dass du, der Kinder zuliebe, versuchst, bestmöglich mit deinem Ex klar zu kommen aber tief in dir drinnen blockierst du dich selbst und machst dich nicht frei für eine neue Beziehung.

Meine Ex ist wie du, nur, dass sie die Kinder benutzt, um immer wieder ihren Hass aufs neue auszuleben. Und unterm Strich gar nicht sieht, wie sie immer mehr kaputt macht, wie sie ihren Kindern weh tut. Sie hat längst schon wieder neu geheiratet, hat ein Kind mit ihrem neuen Partner und meinte neulich zu mir, dass sie ihr Leben so lange nicht genießen könne, so lange sie mit mir umgehen müsste. Ich finde so was nur krank, mit nicht normal hat das nichts mehr zu tun.

Schau, das Leben ist so schön, manchmal ist es verdammt hart, insbesondere wenn man so ein Programm zu stemmen hat, wie du aber es ist einzigartig. Schau dir deine Kinder an und besinn dich auf dich!

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Schön geschrieben

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Du hast noch Gefühle Deinem Ex-Mann gegenüber.
Hass ist auch ein starkes Gefühl.
Ich wünsche Dir, dass Du irgendwann damit abschliessen kannst und keinerlei Gefühle für ihn hast.
Dann wäre er Dir egal und das wäre eben das beste!

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Bad fand ja schöne Worte. Sie sind mit Sicherheit auch völlig korrekt. Leider vernachlässigen sie Deine Emotionen. Dieser Volltreffer, den Dein Ex-Mann gelandet hat, wird - so leid es uns tut - nie ganz "egal" für Dich sein.

Für mich hat es nicht zwingend etwas mit Rachsucht zu tun, wenn es den Leute gibt, denen man vielleicht nicht das Beste der Welt wünscht. Ich finde es absolut menschlich, wenn man jemandem, der einen schwer verletzte und menschlich absolut enttäuschte auf seiner Hitliste nicht ganz oben hat. Vielleicht gibt es solche "Gutmenschen", die gerne verzeihen und auch vergessen. Ich zähle mich nicht zu ihnen und es tut mir nicht ein Fizelchen von leid. Es kommt natürlich schon darauf an, mit welchem Verletzungsgrad auf der nach oben offenen Richterskala man es zu tun hat. Manche Dinge sind Energieverschwendung, manchmal birgt ein gewisses Maß an Aggression auch ein ungeheures Energiepotential.

Ich habe da auch jemanden auf dem Zettel, der zwar nicht mir persönlich, aber meiner besten Freundin sehr weh getan hat. Dies ist Jahre her und ich bin bestimmt kein nachtragender Mensch, doch sollte ich diesem Herren bei einer Gelegenheit mal ans Bein urinieren können, werde ich dies tun (und gerne vorher noch zwei Flaschen Mineralwasser konsumieren)


Insofern bin ich der Ansicht, daß Deine Gefühle völlig normal sind. Du solltest Dich nur mit ihnen arangieren und sie nicht zuviel Raum in Deinem Leben einnehmen lassen.

GzG
Irmi

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Huhu,

mein Rat.. .hör auf deinen Ex für alles schlechte verantwortlich zu machen, hake diese Beziehung ab und sie endlich nach vorn.

Ist ja schlimm wenn man sich von vergangenen Sachen so beeinflussen lässt!!

Sicher hinterlässt das ein oder andere eine mehr oder weniger tiefe Narbe auf der Seele, aber diese Narben können ja auch für etwas gut sein.


Der Erzeuger meines Sohnes hat mich vergewaltigt ( dabei ist mein Sohn entstanden), wir hatten zwar eine kurze Beziehung aber dennoch ist und bleibt es für mich Vergewaltigung was er da getan hat, ich habe mich von ihm getrennt.
Dann hat er mich, als mein Sohn gerade auf der Welt war, im Krankenhaus telefonisch bedroht.... er würde mir mein Gesicht zerschneiden und schlimmeres ( mag ich jetzt nicht drauf eingehen).
Er hat nach Vaterschaftstest und Einschalten des JA ein paar Monate lang Unterhalt gezahlt, gesehen hat er meinen Sohn zwei mal...ansonsten war der ihm scheißegal ( obwohl er gerade bei seinen eltern immer genau das Gegenteil beteuerte..nämlich das er mich ja soooo lieben würde etc.)

Kaum haben wir hier in Nl gewohnt wurde der Unterhalt erstmal drastisch weniger ( knap ein Drittel hat er dann noch gezahlt) und nach ein paar Monaten ganz eingestellt.


Ich bin natürlich nach den 8 Wochen Mutterschutz sofort fast Vollzeit ( da der Job gut bezahlt war konnte ich ein paar Stunden weniger gehen) arbeiten gegangen und mein Sohn ist praktisch bei meinen Eltern groß geworden.

Seine Drohungen waren so massiv das ich mich monatelang nur unter Begleitung aus dem Haus getraut habe.


Trotzdem käme ich nie auf solche Gedanken... a) würde ich einem Menschen soetwas nie wünschen und b) wäre mir das einfach zuviel Aufwand, das ist dieser Mensch einfach nicht wert und er ist mir schlicht egal, soll er doch glücklich werden, meinetwegen....du muß ja noch viele Gefühle für deinen EX haben, wenn er so intensiv in deinen Gedanken ist...


lg

Andrea

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Hallo,
ich finde dich normal.Du hast den Mann geliebt-er hat dich maßlos enttäuscht.Eine komplette Trennung ( aus den Augen aus dem Sinn ) gibt es nicht wenn man gemeinsame Kinder hat.

Da ich Ähnliches hinter mir habe, kann ich die anderen Antworten nur bestätigen.Solange du ihn noch hasst, sind Gefühle da.Dieser Hass kann dein Leben erheblich beeinträchtigen.

Sieh nach vorne.Vorbei ist vorbei, du hast diesen Mann geliebt und Kinder mit ihm-die du sonst vielleicht nicht hättest.
Tröste dich damit ,das er irgendwann auf irgendeine Art schon seine Strafe bekommt.
Diese Dramen wollen verarbeitet werden, das kann schon einige Zeit ( Jahre ) dauern.Ich kann mir deine Aggressions--Phantasien sehr gut vorstellen.#schein

Irgendwann wirst du ihn hoffentlich nicht mehr hassen.Dann bist du wirklich in der Lage neu anzufangen.
Ich werde meinem Ex-Mann bestimmt nicht mehr normal begegnen in diesem Leben.Mittlerweile kann ich mir vorstellen sogar an einem Tisch mit ihm zu sitzen -wenn es für meine Kinder mal wichtig sein sollte ( Hochzeit etc. )

Auch in diesem Fall wird die Zeit ihre Wirkung zeigen.
Ansonsten könntest du es mit Sport ( vielleicht kick boxen ?) versuchen.:-)

L.G.

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Also keine Angst: da Ihr ja vorehelichen Geschlechtsverkehr hattet, wird er wohl irgendwann in der Hölle schmoren :-p

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Blöd nur, daß die beiden zusammen ins Fegefeuer geworfen werden...;-).

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„Manchmal frage ich mich wie es so weit kommen könnte das aus brennender Leidenschaft, brennender Hass werden konnte.“

Hass ist eben der bucklige Verwandte der Liebe. Es reichen oft ein paar enttäuschte Erwartungen um eine Beziehung zum Kippen zu bringen. In der Intensität stehen sich beide in nichts nach. Für beide kann man viel Zeit aufwenden und sie zum gefühlsmäßigen Mittelpunkt seines Lebens machen.

In den wenigsten Fällen ist ja der auf die Liebe folgende Hass wirklich berechtigt. Meistens ist es nur übersteigerte Eifersucht, die sich, anstatt langsam abzuklingen, immer weiter verstärkt. Es ist das Verlassenwerden, was man als Betrug und Verrat an der eigenen Person und an der Identität der Beziehung missdeutet. Der Hassende spürt nur seine abgrundtiefe Verachtung für den Ex-Freund oder Ehepartner und ist nicht dazu in der Lage zu verzeihen, mitunter noch nicht einmal befähigt, in sein normales Leben zurückzukehren.

Hass kann leicht ein ganzes Leben andauern, ganze Familien ins Unglück stürzen, die ja auch mit dem Hass dieser beiden Personen zu kämpfen haben, ohne etwas ändern zu können. Hassende können oft keinen Gedanken mehr fassen, der nicht irgendetwas mit der gehassten Person zu tun haben. Bei jeder Gelegenheit drehen sich ihre Gedanken darum, wie sie demjenigen Schaden zufügen können. Im Extremfall werden aus diesem Motiv heraus sogar Straftaten begangen, die in großen Tragödien enden können. Und nicht selten ist ein Unrechtsbewußtsein für die begangenen Taten kaum vorhanden da die Rechtfertigung durch die entstandenen Verletzungen die Reflektion auf die eigene Verantwortung wegblenden.

Hassen kann auch nur, wer auch liebt. Hass ist ein Selbstschutz damit der oder die, den/die man liebt, einem nicht mehr weh tun kann. Wenn man hasst, wird man weniger weinen und weniger die Trauer spüren. Und: Wenn man hasst, zeigt der/diejenige nicht die verletzte Seele.

Es tut gut zu hassen weil Hass hilft, das Erlebte zu verarbeiten. Genauso wie die Trauer. Aber alles sollte seine Zeit haben. Wenn er zu lange gelebt wird, dann wird er zu einem Bestandteil Deines Lebens und Dich den Rest Deiner Tage begleiten. Als unstillbare Leidenschaft, die mit ihren zersetzenden und zerstörerischen Kräften am Ende vor allem Dein Leben überschattet.


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Sehr gut beschrieben.

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Asbo... - rational betrachtet genau wie bei Bad auch.

Wer ist in der Situation wirklich rational?

Natürlich fragt man hier, um unabhängige Meinungen zu hören. Diese sind auch gut und richtig - und sollten die richtigen Denkanstöße geben.

Das Mädchen ist schlappe 26 Jahre alt und hat einen verdammt dicken Hals. Ich glaube schlichtweg nicht, daß sie z. Zt. Willens und in der Lage ist, dieses pragmathische Gedankengut umzusetzen. Nicht .... - und dies sei klargestellt, weil sie zu blöd dazu ist, sondern weil sie "noch" zu nah dran ist.

GzG
Irmi

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Hallo,

du bist nicht unnormal, du hast nur vergessen, nach vorne zu schauen. Hass macht häßlich und du bist sicher eine schöne, junge, erfolgreiche Frau und Mutter. Vergiss deinen Ex. Einzig als Vater eurer Kinder spielt er eine Rolle. Anscheinend kümmert er sich jetzt um sie. Das ist wichtig. Aber was er sonst macht sollte dir egal sein. Freu dich für ihn und du hast viel mehr Freude in deinem Leben. Wären eure Kinder nicht gekommen hätte wäre eure Beziehung sicher irgendwann einfach auseinadergegangen und jeder von euch hätte sein Leben gelebt. So bist du durch die Kinder aber immer mit ihm verbunden. Er ist nicht an allem Schuld. Ihr seid jung gewesen und habt nicht verhütet - nicht nur er. Und nun hast du deine Kinder, die du - wie du schreibst - liebst. Also hat er dir doch etwas tolles hinterlassen - auch wenn du ohne vielleicht ein einfacheres Leben gehabt hättest.
Dein Ex ist weder für dein Glück, noch für dein Unglück verantwortlich, sondern alleine du selbst. Schau nach vorne, erfreu dich an DEINEM Leben, deinen Kindern, deinem Beruf und such dir jemand, der DICH liebt. Dein Ex nimmt viel zu viel Platz in deinem Leben ein. Trenn dich entgültig von ihm, von deinem Hass und du wirst sehen, dein Leben ist viel schöner, egal ob es IHM jetzt schlecht oder gut geht. Er ist nur als Vater deiner Kinder wichtig, für dich ist er das nicht. Deinen Kindern geht es gut, wenn es ihm gut geht - und es geht ihnen noch viel besser, wenn es dir auch gut geht.

Alles Gute!

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Gut beschrieben.

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Danke, nett von Dir!

Ja, ich bin jetzt erfolgreich und kann meinen Jungs nun ein gutes leben bieten. das hat aber Jahre gedauert und in diesen Jahren mussten wir auf vieles verzichten. Meine Jungs mussten besonders auch mich verzichten, denn für mich kam es nicht in Frage meine Kinder mit dem Geld des Sozialamtes aufzuziehen. In dieser zeit zahlte der Vater zwar den Unterhalt, allerdings ließ er sich nie blicken. Den Jungs fehlte etwas. Nur die Omas waren da.

Ich liebe meine Kinder. Sie sind etwas Besonderes und geben mir viel. Sicher war es nicht einfach, aber man gewöhnt sich schnell an seine Rolle wenn es nicht anders geht. Heute bin ich auch stolz auf mich, wenn ich zurückblicke und sehe was ich geschafft habe.