Seine überverwöhnten Kinder machen mich krank...

Hallo,

ich bin vor 1 Jahr zu meinem Freund gezogen. Wir leben mit meinem Sohn (16) und seinen jüngsten Kindern (22 und 23) zusammen.

Eigentlich geht es bei uns recht entspannt zu, das sein Haus sehr groß ist und wir uns quasi aus dem Weg gehen können. Wir treffen die Kinder mal in der Küche oder beim Essen, wenn sie zu Hause sind. Mein Sohn geht zur Schule und seine studieren. Allerdings verwöhnt er - meiner Meinung nach - seine Kinder viel zu sehr und das belastet mich immer mehr. Sie wohnen gratis, essen gratis, haben keine einzige Pflicht zu Hause - wir haben eine Putzfrau, aber es gibt ja Müll, Rasenmähen, Geschirrspüler etc. - und sie bekommen Taschengeld und ein Auto plus Benzingeld. Mein Freund kauft für sie ein, kümmert sich um ihre Autos und macht ihr Papierkram. Also alles. Ich finde das total daneben. Dazu ist die Tochter noch unverschämt und egoistisch - ich könnte hier Dinge erzählen, die würdet Ihr nicht glauben.... Und er läßt sich alles gefallen. Nun will er ihr auch noch eine Reise nach Neuseeland bezahlen, weil "sie ihm ja nicht so viel kostet wie ihr Bruder", der ausgezogen ist und den er auch noch mit 28 voll finanziert. Ich finde - davon mal abgessehen - dass man eine Neuseelandreise "verdient haben muss". Es ist für die Kinder gut und schön, dass sie in Ruhe studieren können aber diese Selbstverständlichkeit, mit der sie - ohne Gegenleistung in Form von Pflichten zu Hause oder gar respektvolles Benehmen - ungefragt Dinge bekommen, die "normale" Menschen sich erarbeiten müssen, macht mich krank. Ich könnte die Wand hochgehen...

Ein weiterer Streitpunkt ist sein 3. Sohn, 25, der schon 3 Studien abgebrochen hat, Drogen nimmt, sich hängen läßt und gerade frisch aus der Psychiatrie kommt. Zum 4. Mal. Jedes Mal ist es ein Drama - Psychose, Polizei, Geschrei, Telefonterror....das ganze Haus steht Kopf und wir haben Angst um ihm, bis er dann wieder in der Geschlossenen ist und "in Sicherheit" ist. Sein Vater agiert und macht und tut - die Tage danach ruft Sohnemann 16 Mal an, weil ihm langweilig ist, weil er nicht eingesperrt sein will....dann beruhigt sich alles und er kommt mit Unterstützung seines Vaters raus. Nach ein paar Wochen fängt es von Vorne an. Mein Freund hat schon 2 Urlaube von uns abgesagt, weil Sohnemann ihn ja braucht. Und er holt ihn raus, geht mit ihm zum Arzt, geht mit ihm essen, macht und tut...und läßt ihn dann los. Ich habe ihm geraten seinen Sohn nur dann zu unterstützen wenn er sich therapieren läßt, aber er sagt, sein Sohn würde sich nicht unter Druck setzen lassen und selbst bestimmen wollen. Nur ist er nicht dazu in der Lage, aus diesem Kreis rauszukommen und mein Freund fühlt sich jedes Mal dazu aufgerufen, ihn aufzugreifen und zu agieren - und alles andere als Nebensächlich zu betrachten in der Zeit. Langsam kann ich da nicht mehr darüber hinwegsehen....

Wenn ich mit meinem Freund darüber reden will fühlt er sich unter Druck gesetzt und meint, das gehe mich alles nichts an, es sind SEINE Kinder und SEIN Geld. Mich belastet das aber alles enorm und ich weiss dass ich langfristig ausziehen werde, wenn sich nichts ändert. Das kann aber irgendwie nciht sein, dass bereits erwachsene Kinder so viel Einfluß auf eine sonst gute und glückliche Beziehung haben können. Wenn mein Freund das zuläßt entscheidet er sich bewusst dafür... Und ich mich dafür, mich nicht ständig ärgern zu müssen.

Oder sollte ich wirklich einfach weggucken? Steigere ich mich da zu sehr rein? Ich bin nun mal betroffen, weil ich es "live" mitbekomme...einfach wegschalten kann man nicht...

Ich würde gerne Eure Meinung hierzu hören.

Danke
#herzlich

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Entgegen der meisten anderen Antworten hier, kann ich dich sehr gut verstehen.

Die Situation ist unzumutbar.

Natürlich kann man sagen "es sind seine Kinder, sein Ding, seine Baustelle" - ja. Das kann man so sehen - wenn man sich nicht Tisch und Bett teilen muss.

Aber ihr lebt zusammen. Und zusammen leben bedeutet Kompromisse. Bedeutet ein Miteinander, bedeutet Respekt. Und das alles scheint es in letzter Instanz nicht zu geben, nicht vollumfänglich. Denn:

Am Ende kristallisiert sich immer die Crux der Geschichte heraus: Du und dein Kind seid "Zugezogene", die anderen haben einfach mehr Rechte bzw beanspruchen Diese für sich und der Vater zieht mit.

Die sind ein eingespieltes Team. Ohne euch.

Fazit: Ertragen und hoffen, dass dein Partner gemeinsam mit dir ein neues Konzept entwickelt oder ausharren und erdulden...oder eben räumliche Trennung. Das halte ich aktuell für das Gesündeste.

Gruss
agostea

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Danke.

Endlich eine - aus meiner Sicht - vernünftige Meinung, weil lebensnah.

Ertragen und hoffen werde ich noch eine Weile....

Vor allem hoffe ich, dass seine Kinder ihn nicht ewig behandeln, als wäre er ihnen etwas schuldig und er macht das mit.

Miteinander, Kompromisse und Respekt erwarte ich dennoch und kämpfe weiter dafür. Eine Weile noch.

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Evt würde ich mal überlegen....das ihr euch alle an einen Tisch setzt. Ich würde mal versuchen, ganz sachlich die von dir angesprochenen Dinge auf den Tisch zu bringen und gleichzeitig die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten ansprechen.

Allerdings würde ich es vermeiden, mich in eine Position drängen zu lassen, dass seine Kinder das Gefühl haben, dich "rauszuekeln"...oder sich heimlich die Hände reiben..."hä hä hä...endlich haut se ab".

Nein.

Die Möglichkeit des Auszugs nüchtern ansprechen, damit wieder Ruhe einkehrt und das der Hauptgrund ist: Um deines selbst Willen!

Seine Kinder sind erwachsen. Da sollte doch ein vernünftiges Gespräch möglich sein, odeR?

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Hallo,

ehrliche Meinung:

Es sind seine Kinder. Wenn er sie verwöhnen will, ist das sein Ding. Er hat ja anscheinend auch genug Geld, um sie zu unterstützen.

Wenn Dir das nicht passt, dann bist Du da - so leid es mir tut - fehl am Platz.

LG

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<<<Wenn ich mit meinem Freund darüber reden will fühlt er sich unter Druck gesetzt und meint, das gehe mich alles nichts an, es sind SEINE Kinder und SEIN Geld. Mich belastet das aber alles enorm und ich weiss dass ich langfristig ausziehen werde, wenn sich nichts ändert. Das kann aber irgendwie nciht sein, dass bereits erwachsene Kinder so viel Einfluß auf eine sonst gute und glückliche Beziehung haben können. Wenn mein Freund das zuläßt entscheidet er sich bewusst dafür... Und ich mich dafür, mich nicht ständig ärgern zu müssen.>>>

Wie ist das so mit deinem Kind? Hat er da Mitspracherecht? Oder ist es DEIN Kind?

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Es ist sein Geld, also lass ihn bestimmen, ob er es für seine Kinder ausgeben will oder nicht. Du wirkst eher neidisch und scheinst Dich wirklich reinzusteigern. Es geht Dich tatsächlich nichts an. Wie sieht es denn bei Dir aus? Unterhält er Dich und deinen Sohn auch? Oder arbeitest Du?

Solange Du nicht die Sachen der Kinder wegputzen sollst, kann es Dir auch egal sein, ob sie ihr Geschirr wegräumen oder nicht. Dafür scheint ja eine Putzfrau da zu sein.

Dass die Kinder sich schlecht benehmen und unverschämt sind, ist wieder etwas anderes. Das wäre der Punkt, den Du ansprechen solltest.

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Hm was macht dein Sohn im Haushalt alles? Tut er auch mal was oder ist er der Prinz....Im Grunde gehts dich nichts an, er ist der Vater die Kinder sind keine wirklichen Kinder mehr und somit muss er das tun oder will es gerne tun...Einzig du hast ein Problem ;-)

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Dein Freund wird doch, bevor ihr zusammengezogen seid - genauso mit seinem Kindern umgegangen sein oder nicht? Sowas kriegt man doch auch mit, wenn man nicht zusammenwohnt.

Klar, stört es einen mehr, wenn man es tag-täglich hautnah miterlebt... aber in welchem Maße er seine Kinder finanziell unterstützt ist einzig und allein seine Sache, ob und welche urlaub er zahlt genauso.

Was ihr gemeisam entscheiden solltet, finde ich, ist wie das zusammenleben geregelt werden soll. Aber das wäre für mich auch ein Gespräch vor dem Zusammenziehen gewesen. Putzfrau ist da, also müssen die großen Arbeiten nicht gemacht werden. Wie jetzt Müll, Garten etc. verteilt wird sollte besprochen werden.

Sind seine Kinder DIR gegenüber frech und unverschämt ist das ebenfalls zu klären, ggf. gemeinsam an einem runden Tisch.
Es sind eben alle zusammengezogen - und die Kinder haben sich das zusammenziehen sicher nicht ausgesucht, für die ist es auch nicht einfach, egal wie alt sie sind.

Lichtchen

6

da stehts eh schon:

"Wenn ich mit meinem Freund darüber reden will fühlt er sich unter Druck gesetzt und meint, das gehe mich alles nichts an, es sind SEINE Kinder und SEIN Geld. "

dein freund tut seinen kindern zwar nix gutes hat aber prinzipiell recht.

"Mich belastet das aber alles enorm und ich weiss dass ich langfristig ausziehen werde, wenn sich nichts ändert."

puhh, na bravo. hier bist du diejenige die sich

...."Wenn mein Freund das zuläßt entscheidet er sich bewusst dafür..." ...

bewußt für etwas entscheidet.

werd lockerer, wie gesagt, dein freund tut seinen kindern nix gutes, das ist aber nicht dein kaffee.

lg

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Ich seh das so.Es sind seine Kinder und es ist sein Geld ,ganz klar.
Soll er damit machen was er will.
Aber: Ich würde nie mit einem Partner zusammenleben der total andere Vorstellung hat und andere Werte vermittelt als ich .
Da ist doch Ärger vorprogrammiert.

Ich würde die Beziehung beenden, da kann man ja nie konform sein.
Zeitverschwendung

LG

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gute Antwort. Jedoch denke ich, wird sie das nicht tun, weil sie selber Nutznießer ist bzw. sein möchte. Im Grunde stört sie es, dass sie ihn mit Haus und Hof nicht allein haben kann...

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Da geb ich dir recht!

Immer alles haben wollen ........

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Hola die Waldfee! Ganz ehrlich? Hut ab vor deinem Freund! Das ist ein verschärftes Programm, dass er da stemmt. Drei Kinder, die von ihm voll finanziert werden, dazu ein krankes Kind, das ist nicht easy. Wo ist eigentlich die Mutter der Kinder?

Ich denke, ich kann dich ansatzweise verstehen, will heißen, ich glaube zu wissen, wie du dich fühlst. Ich denke, so fühlt man sich immer, wenn man als unbeteiligter Dritter auf familiäre Verhältnisse trifft und Kompromisse schließen muss, die einem nicht schmecken. Natürlich habe auch ich klare Vorstellungen davon, wie sich der Sohn meiner Frau ihr gegenüber zu verhalten hat, ich habe aber gelernt, dass diese meine Meinung an der Stelle nicht maßgebend ist und entsprechend gehe ich erst dazwischen, wenn die Kiste kippt.

Jeder Mensch zieht aus einer Beziehung Vorteile (du lebst z. B. in seinem Haus mit deiner Tochter) und muss halt irgendwo auch die Nachteile in Kauf nehmen. Wenn dein Freund empfänglich für eine Argumentation a la ich bin billiger als und deswegen könntest du mir Neuseeland spendieren ist (ich wäre es nicht, gleichwohl würde ich es gerne tun, hätte ich die Kohle), ist das sein Problem. Die Frage ist an dieser Stelle, ob der Rest unter dieser Entscheidung leiden muss.

Als Jugendlicher war es mein Job den Rasen zu mähen, die Straße zu kehren, abends zu spülen, ab dem 16. Lebensjahr habe ich meine Klamotten selber gebügelt, etc.. Das hat mich oft genug abgefuckt. Heute mache ich so was gerne, erwarte aber auch, dass wenn ich nicht bei meiner Frau bin, der Junior diese Jobs übernimmt. Letztendlich ist es aber eine Frage, die meine Frau mit ihrem Junior klären muss. Ebenso muss er die Art und Weise des Umgangs mit seinen Kindern klären. Du kannst den Mund aufmachen, wenn sie dich blöd anmachen.

Du kommst, zumindest für mich, hier ziemlich neidisch rüber.