ich hab so ne angst, aber ich sehe keine zukunft mehr für uns

hallo!

ich glaube ich will mich trennen. ich weiß nur nicht wie und ob der schuss nicht nach hinten losgeht..
mein mann kümmert sich einfach nicht um mich und meine belange.

die ersten jahre waren schön, dann kamen kinder und mit den kindern streit... früher hat er gearbeitet, inzwischen ist er nur noch zu hause. ich will arbeiten und tu dies auch stundenweise, allerdings ohne versicherung (bzw. versichert durch elternzeit). ich arbeite gerne, bin gerne unter menschen...

mein mann ist leider sehr sparsam. andererseits, weiß er nicht zu schätzen, wenn ich noch was dazu verdiene. ich wills gar nicht so lang machen.. ich habe einfach kein gutes gefühl mehr. ich weiß, mein mann will die trennung nicht. er sagt auch, er liebt mich auch wenn er manchmal blöd ist. aber... es läuft nur gut, wenn es mir gut geht. sobald ich probleme habe, wie eben mal was bei der arbeit oder der tod meines vaters, kann er damit nicht umgehen.. er verzieht sich und wartet ab, bekommt davon dann selbst schlechte laune und sagt, dass ich ja immer schlecht gelaunt wäre.. aber meiner meinung habe ich ja auch einen grund?!

bisher dachte ich immer, als paar ist man füreinander da, hört sich zu, muntert auf... nimmt einen in den arm. das habe ich meinem mann auch gesagt, seitdem nimmt er mich auch manchmal in den arm in solch einer situation, aber ich merke, er tut es weil ich es ihm gesagt habe..

er wird auch immer laut, wenn ihm was nicht passt oder er sich angegriffen fühlt. ich bin eigentlich ein ruhiger mensch, aber inzwischen kann ich mch auch oft nicht mehr beherrschen... er ist so aggressiv dann und merkt gar nicht, dass ich ja eh schon bedrückt bin und er halt einfach mal zu mir halten sollte. ich kann nicht mehr.. ich fühle mich überflüssig und nicht wahrgenommen. außer das es mir mit ihm finanziell gut geht, sehe ich keinen vorteil mehr in dieser beziehung..

aber da liegt auch die krux. ich muß arbeiten gehen um mein leben zu finanzieren und wenn ich die kinder auch noch versorgen will auch vollzeit. mein mann muß nicht so viel arbeiten, ist selbständig und könnte sich daher viel besser um die kinder kümmern. ich habe angst dass ich alles verliere...

lg

1

achso, meine eltern könnten mich unterstützen mit den kindern und auch finanziell, aber die wohnen leider weit weg.

3

Liebe Perspektivenlose,

ist nicht bös gemeint: aber die Probleme, die Du da beschreibst, klingen mir gar nicht so unüberbrückbar... Liebst Du Deinen Mann denn? Wie ist das, wenn ihr Euch mal 2-3 Tage nicht seht? vermißt Du ihn dann?

Für mich klingt das ein bißchen so, als ob ihr da ein wenig zu sehr aufeinander hängt...

Wenn er soviel zu Hause ist, dann kannst Du doch auch eine "richtige" Arbeitsstelle annehmen. Dass Ihr das Geld nicht so braucht, ist eine Sache. Aber Du brauchst die Bestätigung! Das gibt Dir auch neues Selbstbewußtsein und evtl wacht Dein Mann dann wieder auf und sieht Dich mit anderen Augen.

Ich drück Dir die Daumen!

lg

5

hallo und danke für deine antwort.

bestimmt, hängen wir zuviel aufeinander, aber ich kenne andere paare, bei denen es auch so ist.
und... nein, ich vermisse ihn nicht, wenn er mal ein paar tage nciht da ist..

vielleicht bin ich auch das problem, ich sehe nur, dass ich nicht glücklich bin und meine familie, insbesondere die knder darunter leiden.

ich will überhaupt nicht voll arbeiten. ich hätte gerne eine teilzeitstelle, aber wir wohnen in einer gegend, wo die arbeitslosikeit bei 10 % liegt und in meinem beruf (medien) gehört man mit 40 zum alten eisen...

ich weiß wirlich nicht, was richtig wäre.

lg

2

Schwierige Situation.
Ich setze voraus, dass dein Mann weiß, was in dir vorgeht, du aber mit Gesprächen nicht weiterkommst.

Beim Tod des eigenen Vaters ist es wohl "ungünstig", wenn sein Mann sich nicht als Stütze erweist, die starke Schulter, die man als Kind in seinem Vater hatte, erfüllt ja oftmals später auch der Mann, so kitschig das nun klingt und da ist es erst recht traurig, wenn man niemand mehr zum Anlehnen hat.

Seine starke Schulter ist wohl das finanzielle Polster.
Vielleicht ist er es vom Elternhaus auch so gewohnt, dass der Mann für die Familie zu sorgen hat.
Daher vielleicht das ungute Gefühl, wenn du mehr arbeiten gehst als er.

Dass du einen sparsamen Mann hast, versuche mal als Vorteil zu sehen, ich war seit jeher mit Partner liiert, die selten einen Euro zweimal umdrehen und ich nicht selten aushelfen musste, weil sie mit Geld nicht umgehen konnten.

Bei mir ist es im Moment umgekehrt - mein Partner fühlt sich manchmal vernachlässigt, hätte gerne dass ich ihn in den Arm nehme.
Ich möchte das aber aus einem spontanen Gefühl heraus machen und nicht weil er es sich wünscht, da käme ich mir vor, als nähme ich ein Kind tröstend in den Arm. Ist komisch, ist aber so.

Auf der anderen Seite habe ich oft das Gefühl, er sieht MICH mit dem was mich belastet nicht und nimmt wenig Rücksicht.

Dass ich z.B., wenn etwas an mir nagt, meinen Rückzugsbereich brauche und er sich sehr schwer tut, das zu akzeptieren. ich komm dann schon, wenn ich möchte. Kommt er mir aber zuvor, dauert es noch länger bis ich aus meinem Schneckenhaus herauskomme.

da ihr schon lange Zeit zusammen seid, wie ich deinem Text entnehme, hat sich da vielleicht schon etwas verselbstständigt und ihr kommt aus euren Mustern nicht mehr heraus.

In so einer Situation, wie du sie beschreibst, hilft es oft, sich mal ganz auf sich zu besinnen, nicht zu erwarten, dass dein Partner dir gibt, was du brauchst.
Freunde, Urlaub mit Freunden oder allein (das kann wirklich Spaß machen, glaub mir!), sich ehrenamtlich engagieren, einfach mal auf Abstand gehen ohne den Zweck, ihn heranzulocken, weil du dich dünne machst, sondern es für dich tun.

Versuche mal eine Weile dein Leben zu gestalten als hättest du gar keinen Partner - und schau, was passiert.

Das würde ich auf jeden Fall tun, bevor ich mich trenne.

4

Hallo,

ich möchte Dir Hoffnung machen Deine Beziehung nicht gleich aufzugeben.
Ich kann vieles was du schreibst gut nachvollziehen, bei uns gibt es auch viele Streitpunkte. Das war auch nicht immer so, eins kam zum andern, die Kinder kamen, die "Zeit zu Zweit" war fast gar nicht mehr da...

Ich habe auch oft das Gefühl dass ich mit meinen Problemen alleine da stehe, mein Mann weiss dann auch meistens nicht was er sagen soll und sagt lieber gar nichts... Wir konnten nicht richtig reden und alte Streitpunkte nicht wirklich klären, ich hatte auch oft das Gefühl er versteht mich, und was ich von ihm erwarte nicht wirklich.

"er sagt auch, er liebt mich auch wenn er manchmal blöd ist": So ähnlich höre ich das von meinem Mann auch....
"das habe ich meinem mann auch gesagt, seitdem nimmt er mich auch manchmal in den arm in solch einer situation, aber ich merke, er tut es weil ich es ihm gesagt hab": das Gefühl kenne ich auch, aber vielleicht ist er sich auch unsicher oder hat in diesem Punkt selber ein Problem.. Irgendwie zeigt das ja vielleicht auch trotzdem etwas guten Willen von ihm aus#gruebel (wenn`s auch unbeholfen und erzwungen rüberkommen mag...)

Ich habe immer gesagt dass sich was ändern muss, die ganze Situation war aber schon so festgefahren, dass wir nicht wirklich weiter gekommen sind.
Mittlerweile waren wir ein paar Mal zur Paarberatung.
Mein Mann wollte das immer nicht, ist dann aber doch mitgegangen weil er auch gemerkt hat das wir so nicht weiter kommen und es schlimmsten Falls irgendwann in einer Trennung enden würde.
Er ist jetzt aber froh dass wir dorthin gehen. Es lässt sich dort leichter reden, eine unparteiische Person kann zwischen den Partnern vermitteln, helfen die Sichtweise o. das Verhalten des anderen zu verstehen.

Die eingefahren Verhaltensmuster lassen sich nicht von heute auf morgen ablegen, aber wir arbeiten daran. Es hat sich auch schon einiges zum positiven geändert.

Ich möchte Dir echt Mut machen, Deinem Mann nochmal zu sagen wie Du Dich fühlst.
Wenn da noch ein bisschen Liebe ist (die kann auch durch den ganzen Stress mit der Zeit einfach nur ganz tief vergraben und fast nicht mehr spürbar sein; ist aber ja irgendwie vielleicht noch da?); holt Euch Hilfe wenn Ihr es nicht alleine schafft.
Männer brauchen da oft mal einen Tritt in den Hintern :-).
Es gibt z.B. beim Diakonischen Werk auch die Möglichkeit für kostenlose Paarberatungen.
Ihr habt ja auch noch Kinder, die sind ja auch noch mal ein Grund für die Beziehung zu kämpfen!

Sorry, wenn ich Dich jetzt so zugetextet habe#bla...
Habe mich in Deinem Bericht irgendwie auch wieder gefunden und wollte Dir einfach Mut machen. Mein Mann redet jetzt auch mehr mit mir und ich merke dass er wirklich versucht mich besser zu verstehen.
Eine Beziehung ist immer mit Arbeit verbunden#zitter, aber es lohnt sich allemal!!

Ich wünsche Dir viel Kraft und Weisheit für gute Entscheidungen!!!

Liebe Grüsse

Hope :-)

6

Was hälst du von Paar- oder Ehetherapie? Oder Eheberatung? Das gibt es auch kostenfrei in vielen Städten von gemeinnützigen Organisationen.