Mann bremst mich aus

Hallo ihr Lieben,

mein Mann und ich führen eine nicht immer einfach Ehe. Im Großen und Ganzen war ich aber bis dato immer der Meinung das es alles für mich so passt. Nur in Sachen Job könnte ich wirklich ausflippen. Vor langer Zeit habe ich mich durchs Abi gemüht um meine Wunschausbildung machen zu können. Diese habe ich abgeschlossen und dann auch in diesem Beruf gearbeitet. Ich lernte meinen Mann kennen. Wir waren 5 Jahre zusammen und habe beschlossen eine Familie zu gründen. Auch das haben wir so in die Tat umgesetzt. Er ist selbstständig, daher war schon von Anfang an klar das ich die Kinder betreue. Ich habe ihm aber genauso von Anfang an klargemacht das ich wieder arbeiten gehen möchte. Beim ersten Kind bin ich nach wenigen Monaten wieder eingestiegen, aber nur auf 400 Euro-Basis. Schon das hat er nicht unterstützt. Nach dem zweiten Kind war ich 13 Monate zu Hause, dann habe ich es nicht mehr ausgehalten und konnte zum Glück meinen 400 Euro-Job wieder haben (mein Mann hat schon die Augen verdreht und es "geduldet"). Nun wird in dieser Firma eine Stelle in meiner alten (vor Elternzeit) Abteilung frei. Diese würde ich sehr gerne annehmen, zumal mein Chef und die Kollegen mir mit den Arbeitszeiten (ich wäre die einzige ohne Schichten und die einzige Teilzeitkraft), Gehalt,.... entgegenkommt. Die wären einfach froh wenn ich wieder mehr dort arbeiten würde. Für mich war das kein Thema, ich buche mehr Zeit bei der TM und im Kindergarten (beides wäre ab Juli möglich). Bis dahin überbrücke ich mit den Omas die Zeit (die würden das wohl auch machen, wie ich sie einschätze).

Und dann kommt mein Mann. Er findet das alles nicht gut. Wie soll ich denn dann den Haushalt fertig bekommen. Ich würde unsere Kinder abschieben und ihnen nicht mehr gerecht werden können. Nur schlechte Mütter gehen so viel arbeiten (von anderen berufstätigen Müttern im Umfeld hat er nie schlecht gesprochen, sondern fand es immer gut das diese zum Familieneinkommen beitragen und sie sich nicht zu Hause ausruhen.....). Er ist absolut dagegen und wird mich nicht unterstützen.

Ich bin so unendlich enttäuscht von ihm. Diese Dinge waren schon vor der ersten Schwangerschaft geklärt. Und dann kommt er mit seinen vollkommen altmodischen und überholten Ansichten von Familienleben. Ich kann mir nicht vorstellen dauerhaft Hausfrau und Mutter zu sein. Selbst wenn mein Job nicht der bestbezahlte ist, ich mache ihn gerne und ich will ihn haben.

Ist es denn wirklich so unverschämt und überheblich als Frau eine Rückkehr ins Berufsleben einzufordern?

Ach so, vielleicht ist es von Interesse. Unsere Kinder sie 3 Jahre und 1 Jahr alt.

Was mach ich denn jetzt? Ich will keinen Dauerhaften Stress deswegen. Mich aber brav unterordnen und machen was der Herr befiehlt will ich auch nicht. Ich glaube ich bin so gefrustet deswegen, das ich überhaupt nicht klar denken kann und eventuell vollkommen überreagiere (ich habe mir schon ausgemalt mit den Kindern bei meiner Mutter einzuziehen). Der Rest der Beziehung ist nicht immer rosig, aber durchaus solide und ich liebe ansonsten sehr viel an meinem Mann.

Lieben Gruß

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na ist doch klar.
haushalt wird deligiert an die putzfrau und die kidner brauchen Muter UND vater- also kann er sich ja überlegen, ob er die zeiten übernimmt oder eben die tagesmutter..

aber grundsätzlich solltet ihr euch natürlich wirklich mal ein wochenende in ruhe irgendwo gönnen und mal über eure lebensentwürfe und eure ansichten von familie reden. das hört sich doch sehr unterschiedlich an, was ihr an plänen, wünschen, zielen und idealen habt.

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Ich hätte wohl früher mehr darauf achten sollen wie er aufgewachsen ist. Er kommt aus einer klassischen "Gluckenfamilie" (nicht negativ gemeint, seine Mutter hat es so gewollt und daher war das ja auch gut so). Mama zu Hause, sie schmiert bis heute ihrem dreißigjährigem Nesthäcken die Brote, Papa arbeitet bis zum Umfallen in Führungsposition.

In alle Gesprächen war er immer verständnisvoll. Natürlich darf sich jeder verwirklichen. Und es ist ja auch vollkommen normal das Mütter wieder in den Beruf einsteigen...... Bis der Zeitpunkt gekommen war wo ich dann wieder eingestiegen bin. Er bringt nicht einmal die Kinder morgens weg wenn ich arbeiten gehe (obwohl er das könnte, er ist selbstständig und hat die Möglichkeit sich diese Freiheit zu nehmen). Nur im äussersten Notfall holt er das ältere Kind im Kindergarten ab. Die Tagesmutter kennt er nicht einmal. Unterstützung im Haushalt ist auch Fehlanzeige.

Deinen Tipp mit der Putzfrau werde ich überdenken. Bisher nehme ich gelegentlich Hilfe in Anspruch z.B. beim Autowaschen/Innenreinigen. Da komme ich nie dazu. Jetzt gebe ich schon mal bei der Werkstatt neben meiner Arbeitsstelle das Auto ab und bekomme es nach Feierabend gewienert wieder.

Lieben Gruß!

2

Du.. seine Gegenargumente klingen ein wenig so, dass man zwischen den Zeilen heraus lesen oder hinein interpretieren könnte, dass er Angst hat, dass durch Deine Erwerbstätigkeit sein Anteil an Haushalt und Kinderbetreuung zukünftig grösser ausfallen könnte.

Kann da was dran sein?

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Gerade wenn Eure Beziehung zum Teil schwierig ist ist es wichtig, dass Du beruflich einen Stand hast. Ihm könnte (über)morgen einfallen, dass er eine Vierzigjährige gegen zwei Zwanzigjährige eintauscht und dann stehst Du doof da! Als Selbstständiger kann er sich arm rechnen lassen.
Er will Dich klein halten und zu Hause keinen Strich tun müssen. Müßt Ihr eben eine Putzhilfe einstellen und er umdenken.

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Ich glaube eher der hat Angst er könnte mal einen Finger krum machen im Haushalt und dass das Essen nicht mehr pünktlich um 5 auf dem Tisch steht wenn er kommt. Dem sollte mal ein Außenstehender ordentlich den Kopf waschen. Viele Frauen würden sonst was für diese Chance tun! Es wird ja auch nicht leichter wieder reinzukommen, je länger man aus dem Job raus ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es den KInder nicht schadet betreut zu werden. ICh selber gehe wieder arbeiten seit Tim 2 Jahre alt ist. GIng nicht früher, da es hier auf dem Land kaum Tagesmütter gibt und der KIga erst ab 2 Jahre aufnimmt. Ich arbeite 30 Stunden. Mein Mann unterstützt mich zum Glück. Er macht zwar nicht soviel im Haushalt, aber er bringt den kleinen ins Bett und am Wochenende räumt er die Küche auf und saugt schon mal. Setz dich durch! Du tust es ja nicht nur für dich, sondern auch für die Zukunft deiner KInder.

LG

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Sag ihm doch, dass "Nur schlechte Väter so viel arbeiten gehen"...

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Ich sage es mal überspitzt:

Nicht dein Mann bremst dich aus, sondern du dich selbst, weil du deinem Mann nicht die Stirn bieten kannst.

Stehe auf, sage ihm, was DU willst und gehe soviel arbeiten, wie DU es für richtig hälst.

Wenn du merkst, dass längere Arbeitszeiten nicht mit Haushalt und Kinder vereinbar sind, dann kannst du dich immer noch anders entscheiden.

8

Mal ehrlich, ich würde meinem Mann was husten wenn er so anfangen würde, würde er aber nie - zum Glück!

Auch mein Mann ist mit der klassischen Rollenverteilung aufgewachsen und hat gesehen wie unglücklich seine Mutter damit war, deshalb gab es bei uns nie Diskussionen.

Hat dein Mann jemals allein gelebt und sich selbst um den Haushalt kümmern müssen? Binde ihn ein, gib ihm feste Aufgaben, die du dann auch AUF KEINEN FALL erledigst.

Vielleicht solltest du auch darüber nachdenken inwieweit er tatsächlich ein EhePARTNER ist. Normalerweise unterstützen sich Partner immer gegenseitig; so was kann keine Einbahnstraße sein.

Dir alles Liebe

#winke

strandgut0815

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Traraaaa die Steinzeit lässt grüßen!

Pfuii, Dein Ansinnen ist absolut überheblich und verwerflich! Das istalles neumodischer Kram, den Du zu denken wagst! Eine anständige Frau bleibt daheim und wartet jeden Abend sehnsüchtigt und mit den Pantoffeln für ihn in der Hand haltend auf ihren Mann!

:-p :-)

Der dauerhafte Stress wird kommen, wenn Du daheim bleibst und deswegen die Vollkrise schiebst.

Dein Mann hat Angst, dass Du zu selbständig wirst?, quasi als seine Ehefrau und das Muttchen daheim vom Dienst flügge wirst?, dass er nicht mehr seine Rolle als Alleinernährer der Familie hat?