Wie mit den Eltern nach Missbrauch besser umgehen?

Hallo ihr Lieben,

ich wurde als Kind zwischen meinem 7. und 9. Lebensjahr von jemandem aus der Familie sexuell missbraucht.

Meine Eltern haben es damals nicht bemerkt, aber ich habe mich ihnen irgendwann anvertraut, weil ich den Druck nicht mehr aushalten konnte.

Nachdem sie davon wussten, haben sie NICHTS unternommen, keine Anzeige, keine Therapie für mich, nichts! Nur den Kontakt zu der betreffenden Person haben sie abgebrochen, sonst war alles wie vorher.

Mit 18 Jahren habe ich den Täter dann selbst angezeigt, ohne das Wissen meiner Eltern. All die Jahre dazwischen wurde die Sache in der Familie unter den Teppich gekehrt, "über sowas spricht man nicht".

Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, was in meiner Familie los war, als die Anzeige bekannt wurde... #augen

Inzwischen sind 6 Jahre vergangen, ich war auf eigenen Wunsch in Therapie und habe das Ganze gut verarbeiten können, nicht zuletzt durch die enorme Unterstützung meines Partners.

Meine Eltern allerdings meinen, dass die Sache ja nun vorbei/ausgestanden sei und man nun einfach weitermachen könne.

Ich liebe sie nach wie vor, natürlich, es sind ja meine Eltern. Aber ich kann ihnen einfach nicht verzeihen, dass sie nichts unternommen haben, sich nicht für mich eingesetzt haben, mir keine Hilfe geholt haben, einfach nichts!

Das wirkt sich natürlich auf unser Verhältnis aus und steht irgendwie immer unterschwellig zwischen uns. Ich möchte die Vergangenheit aber gerne hinter mir lassen und nach vorne schauen.

Meine Eltern und ihre Einstellung von damals werde ich nicht mehr ändern können, aber ich kann an mir arbeiten, dass ich besser damit umgehen kann.

Hat vielleicht jemand ähnliches erlebt und kann mir Tipps geben, wie ich es schaffe, dass der Umgang mit meinen Eltern wieder entspannter wird?

Ich wünsche mir das wirklich, sie haben sich dafür entschuldigt, damals nicht richtig gehandelt zu haben und das glaube ich ihnen auch. Ich möchte dieses Kapitel meines Lebens nun einfach gerne abschließen, es hinter mir lassen.

Wie gelingt mir ein wirklicher Schlussstrich? Hat jemand einen Rat?

Danke und liebe Grüße!

#winke

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Hallo neuanfangaberwie,

ich denke deine Eltern waren mit der ganzen Angelegenheit überfordert. Sie haben aber wenigstens dir keine Schuld unterstellt und den Kontakt mit der betreffenden Person abgebrochen. In deinen Augen war es viel zu wenig was auch stimmt. Sie haben aber wenigstens reagiert. Betroffene berichten oft das ihnen von ihren Eltern eine Mitschuld unterstellt wurde und es zu keinen Kontaktabbruch kam.

Es ist auch gut möglich das deine Eltern nach dem weit verbreiteten Spruch: " Zeit heilt alle Wunden" gehandelt hatten. Dieser Spruch hilft in den wenigsten Fällen und durch das Schweigen wird es für Betroffene noch schlimmer.

Vielleicht kannst du mit deinen Eltern noch einmal über die ganze Situation reden. Das Beste wäre in meinen Augen wenn dieses Gespräch bei einer Beratungsstelle durchgeführt wird.

Es soll bei dem Gespräch nicht darum gehen irgendwem ein Fehlverhalten nachzuweisen.
Es sollte das Ziel haben das ihr euch gegenseitig besser versteht und auch wisst warum man so gehandelt hat.

Ich finde es auch sehr gut das du dir Kraft für eine Anzeige hattest und auch den Mut hattest freiwillig eine Therapie zu beginnen.

Unter folgendem Link findest du ein Forum von Betroffenen für Betroffene:

http://lichtweg.de/

Freundliche Grüße blaue-rose

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>>>Vielleicht kannst du mit deinen Eltern noch einmal über die ganze Situation reden. Das Beste wäre in meinen Augen wenn dieses Gespräch bei einer Beratungsstelle durchgeführt wird.

Es soll bei dem Gespräch nicht darum gehen irgendwem ein Fehlverhalten nachzuweisen.
Es sollte das Ziel haben das ihr euch gegenseitig besser versteht und auch wisst warum man so gehandelt hat.<<<

Genau so! Das ist in meinen Augen für alle der beste Weg, damit fertig zu werden.

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Meine Mutter hat jahrelang zusgehesehen wie mein Vater mich geschlagen hat.

Nicht nur mit händen sondern auch mit peitsche, zeitung, kochlöffel usw.

Er hat mich stundenlang ins Bad gesperrt weil ich mit 5!!! nicht von ihm das Gewünschte Gericht kochen konnte.

Kilometer weit hat er mich laufen lassen weil ich nicht mit ihm geredet habe.

Als ich 14 war haben sie sich getrennt.

Ich kanns ihr heute noch nicht verzeihen und sie ist heute immer noch nicht die Mutter die man sich wünschen würde.

Man muss die Eltern so nehmen wie sie sind.

Bzw. ich muss meine Mutter so nehmen wie sie ist, ändern kann ich sie nicht und an sie ran kommen schonmal gar nicht sie lebt hinter dicken Mauern.

Wenn du das akzeptierst dann geht es.

Mir selber fällt es sehr schwer aber einen anderen Weg gibt es nicht.

LG

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ich hab meinen eltern verziehen... aber dazu musste meine mutter im sterben liegen... und da erst konnte ich ihr all das sagen was ich sagen musste, keine vorwürfe nur wie ich mich gefühlt hatte. Dann war es ok für mich.

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Verzeihen mußt du solchen Nieten ganz sicher nicht. Sorry aber sowas sind für mich keine Eltern die dich nicht unterstützen sondern dir wegen sowas noch Vorwürfe machen. Die haben deine Liebe nicht verdient. Aber du wirst sie auch nicht ändern können. Versuche deinen Weg zu finden ( am besten mit Therapeutischer Hilfe) um damit umzugehen. Ändern können wirst du sie ja nicht.
Ela

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Wieder ein sehr einfach gestrickter Beitrag von dir.

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"solchen Nieten"

Die TE liebt ihre Eltern, egal was sie falsch gemacht haben. Du hast keinen Recht ihre Eltern so zu beleidigen. DU kannst wie eine ERWACHSENE darüber sprechen - dazu gehören keine Beleidigungen.

"Vorwürfe machen"
Habe nicht rauslesen können das die Eltern ihr Vorwürfe machen.

"Aber du wirst sie auch nicht ändern können"
Das hat die TE bereits eingesehen.

" Versuche deinen Weg zu finden ( am besten mit Therapeutischer Hilfe) um damit umzugehen."
Sie hat bereits geschrieben das sie mit therapeutischer Hilfe, die Sache gut verarbeitet hat.

Besonders hilfreich ist dein Beitrag ja nicht.

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Hallo,

vielleicht hilft euch ein letztes Gespräch vielleicht sogar mit deinem Therapeuten, wo die Gefühle nochmal thematisiert werden, alles was noch raus muss, raus kommt. Und dann würde ich das Kapitel wirklich zu machen. Der Fehler von damals ist gravierend, deine Eltern haben sich aber dennoch dafür entschuldigt. Vielleicht waren sie einfach auch überfordert. Du bist jetzt erwachsen und kannst auf dich selber aufpassen. Verzeih ihnen, ich denke nicht, dass es aus Boshaftigkeit passiert ist, aber viele wissen nicht damit umzugehen.

Vielleicht würde es dir auch gut tun, dass du dich in den Armen deiner Eltern ausweinen kannst, so wie man es sich damals gewünscht hätte, dass Eltern reagieren.

Wünsche dir viel Glück!

LG Joana

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Ich bin so zw. 12 u. 15 missbraucht worden.Als ich es meinen Eltern und meiner damaligen besten Freundin erzählt habe, hat man mir nicht geglaubt, geholfen hat mir niemand.Für mich war nie das wirkliche Problem der Missbrauch, sondern das ich dadurch mein Urvertrauen verloren habe.

Wie ich damit umgehe?!Eigentlich recht nüchtern, ich halte mich nicht für den Nabel der Welt und habe sogar Verständnis für meine Eltern.Ich weiß das meine Eltern mich lieben und das sie damals nicht aus ihrer Haut konnten.Da ist das Umfeld, das Ansehen, die Einstellung zu Sex usw....alles oberflächlich aber halt Fakt, so war das eben....ich kann doch deswegen nicht ewig jammern und diskutieren.

Es hat nicht jeder den Ar*** in der Hose den man erwartet bzw. braucht, nicht jeder ist stark, auch Eltern nicht!

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Hallo neuanfangaberwie ,

du hast doch schon gute Denkansätze diesbezüglich. Meine Güte, ich will mir nicht vorstellen wie du leiden musstest und dir in manchen Stunden immer noch die Gedanken daran durch den Kopf rasen...

In deine Eltern kann man natürlich nicht reinschauen, den Grund für ihre passive Verhaltensweise, ich behaupte sogar für ihr Versagen nicht erkennen. Vielleicht waren sie mit der Situation überfordert oder wollten dir eine weitere Konfrontation als Kind mit der Person ersparen...

Du weißt, dass sie versagt haben, sie wissen es auch. Dafür haben sie sich entschuldigt und ich glaube auch, dass ihnen dass heute sehr auf der Seele lastet. Daher dieses tun sie es als Bagatelle ab, dass man nicht mehr weiter austreten muss. Denn dann müssen sie sich nicht immer mit der Tatsache auseinander setzen, dass sie nicht entsprechend gehandelt haben.

Tatsächlich könnt ihr nichts mehr an der Tatsache ändern. Aber du bist bereit, deine Eltern dennoch zu lieben und ihnen verzeihen zu wollen. Und das ist ein großer Schritt in eine gute Zukunft finde ich. Du kannst niemanden ändern. Aber du kannst dich ändern. Mir scheint, du siehst die Situation recht realistisch. Um deine positiven Gedanken auch in positive Gefühle umzuwandeln braucht es einfach Zeit. Wieviel? Weiß keiner.

Bei uns zu Hause war es auch nicht immer leicht. Lange habe ich meine Eltern dafür verantwortlich gemacht, dass ich so bin wie ich bin. Da ist einiges schief gelaufen ist bei uns. Das Verhältnis ist lange Zeit schlecht gewesen. Heute kann ich damit umgehen, mache meine Eltern nicht mehr dafür verantwortlich dass sie so gehandelt haben wie sie es taten, bzw nicht so gehandelt haben, wie man sich das im nachhinein gewünscht hätte. Ich habe es für mich abgehakt und sage mir: "sie haben es nicht besser gewusst". Aber ich kann es besser machen. (Ob es mir tatsächlich gelingt, schreib ich euch in 20 Jahren).
Fakt ist: es ist MEIN Leben.

Genauso ist es dein Leben. Hut ab, dass du selber gehandelt hast und die Anzeige gemacht hast. Das war ein großer Schritt! Vielleicht bist du da gefühlsmäßig sogar einen Schritt weiter als deine Eltern... Geh einfach nochmal einen Schritt auf sie zu.

Ich weiß nicht, ob ich dir meine Gedanken verständlich genug nahe bringen konnte, aber vielleicht half es etwas...

Ich wünsch dir/euch alles Gute!

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Ihr Lieben,

ich danke euch allen ganz herzlich für eure wirklich guten Beiträge.

Vielen Dank an die, die ihre Geschichte mit mir geteilt haben und besonders herzlichen Dank an die, die mir durch ihren Beitrag neue Denkanstöße und Impulse gegeben haben.

Es ist kein leichtes Thema und ich möchte die Eindrücke aus dem Thread gern erst in mir wirken lassen und mir ein paar Gedanken dazu machen, bevor ich sicher auf den ein oder anderen Beitrag nochmal einzeln antworten werde.

Nur so viel vielleicht noch an dieser Stelle: ich habe versucht, das Ganze mit meinen Eltern aufzuarbeiten. Wir waren zu dritt bei meiner Therapeutin und haben - ebenfalls zu dritt - 2 Familientherapien begonnen, die aber beide nach kurzer Zeit eingeschlafen sind.

Meinen Eltern ist es zu viel, die Vergangenheit professionell aufzuarbeiten. Sie möchten sich damit nicht mehr auseinandersetzen.

Dass sie den Missbrauch nicht bemerkt haben, kann ich ihnen rational betrachtet nicht übel nehmen. Ich hatte einen kleinen Bruder, der mit 5 Jahren nach langem Leiden an Leukämie starb.
Nach seinem Tod begann der Missbrauch, also in einer Zeit, in der meine Eltern andere Sorgen hatten, als hinter dem lieben Onkel, der sich gerne als Betreuer für mich anbot, einen Sexuelverbrecher zu vermuten.

Emotional betrachtet, ist das natürlich schwieriger...

Aber ich spüre selbst, dass ich auf einem guten Weg bin. So doof es vielleicht klingt, der Missbrauch selbst ist für mich kein Thema mehr, mit dem bin ich durch.

Es geht also "nur" noch um das Verhältnis zu meinen Eltern. Vielleicht erwarte ich auch zu viel und es wird nie wieder unbeschwert und unbelastet sein. Ich weiß es nicht. Aber ich werde mir eure Beiträge zu Herzen nehmen und in Ruhe darüber nachdenken.

Nochmal DANKE an alle und ganz liebe Grüße!

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Hola,

es sind schon viele gute Beitraege hier geschrieben worden und ich denke viel kann man kaum noch dazu schreiben.
Dennoch moechte ich dir folgendes schreiben.
Meine Tochter wurde missbraucht und als ich davon erfuhr, brach fuer mich eine Welt zusammen. Ich machte mir grosse Selbstvorwuerfe ( obwohl ich es haette nicht verhindern koennen ) und hatte staendig die Bilder vor Augen. Ich habe Anzeige erstattet und es war grauenhaft was dann alles auf uns zu kam. Befragungen und Psychologische Untersuchungen / Gutachten und dann kamen noch die Drohungen und Beschimpfungen der beschuldigten Person und dessen Umfeld dazu. Ich habe in Angst gelebt und musste aber vor meinem Kind so tun, dass alles gut ist und gut wird.

Das ging ueber Jahre und es hat mich sehr viel Kraft / Geld gekostet und krank gemacht. ( Schlafstoerungen / cron. Magenschleimentzuendung / erhoehter Blutdruck )

Es gab in meinem Umfeld Menschen, die mich gefragt haben, warum ich das meinem Kind zumute ( die Befragung durch die Staatsanwaltschaft, Sozialarbeiter und Psychologen ) und das ich mich als Mutter erklaeren musste, war schmerzhaft dazu.

Ich habe mich immer gefragt, ist es das Wert, mache ich das Richtige.
Ich arbeite seit ca. 2 Jahren ehrenamtlich in einem Opferschutzcentrum und ich erlebe es immer wieder, wie Muetter einfach keine Kraft mehr aufbringen koennen und aufgeben. Der Druck ist manchmal sehr sehr gross.

Die Dunkelziffer der nicht angezeigten Faelle ist unglaublich hoch.

Viele haben unglaublich grosse Angst und die Gruende dafuer sind sehr vielfaeltig.
Wenn ich mir anschaue, wie gering die Strafen fuer Missbrauch sind, frage ich mich manchmal, welchen Stellenwert nehmen missbrauchte Kinder eigentlich in unserer Gesellschaft ein, dass es nicht mal unter Strafe steht, wenn man einen Missbrauch nicht anzeigt.
Deine Eltern waren wahrscheinlich durch die Sorge um deinen kranken Bruder und dann den Verlust, einfach zu schwach, kraft und mutlos und vor allem voellig ueberfordert. Sehr viele Menschen sind einfach starr vor Schreck und wollen das Unbegreifliche nicht wahrhaben, denken, wenn man schweigt und weiter lebt, alles wieder von alleine gut wird. Sehr viele Menschen denken das.

Ich haette es nie gedacht, aber es ist ein Tabuthema, ueber das nicht gesprochen wird.

Meinem Kind habe ich zeigen koennen, dass sie darueber sprechen kann, jederzeit und sich nicht schaemen muss. Sie hat 2 Jahre lang Therapie gemacht. Letztendlich muss sie heilen.
Deine Eltern haben sich entschuldigt und ich finde das schon mal ein grosser Schritt von ihnen war. Sie koennen es nicht mehr aendern oder rueckgaengig machen und wahrscheinlich, machen sie sich im Stillen grosse Vorwuerfe.

Der Vater meiner Tochter hat seinem Kind nicht geglaubt und sogar gesagt, sie solle so was nie mehr erzaehlen, sonst haette er sie nicht mehr lieb.
Seit 4 Jahren hat sie ihn nicht mehr gesehen, aber sie hat ihm verziehen, wozu ich nicht in der Lage bin.
Vielleicht brauchst du einfach mehr Zeit und solltest akzeptieren, wie du fuehlst und wie es ist.

Alles Gute

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Ich denke Du bist auf dem besten Weg - meine Hochachtung dafür, wie Du mit all dem umgehst! Einen wirklichen Rat habe ich nicht für Dich, kann Dir aber sagen, dass es einer guten Freundin von mir ähnlich geht.

Sie hat es leider nie geschafft den Mann (er war einige Jahre ihr Stiefvater) anzuzeigen und ihre Geschwister und ihre Mutter erwarteten von ihr sogar, dass sie diesen Mann jeweils zu Familienfesten und Weihnachten einlädt! Als sie mir davon erzählte habe ich ihr geraten das sein zu lassen und ihre Familie endlich mal in den Senkel zu stellen. Sie versucht das nun schrittweise, denkt aber auch, nach so langer Zeit bringe das nichts mehr. Ich habe ihr gesagt, dass das Unrecht was ihr widerfahren ist niemals verjährt.

Ich hoffe, dass sie irgendwann versteht, dass dieses Vertuschen NIEMALS richtig ist und solche Menschen immer weiter machen werden wenn sie ungestraft damit durchkommen. Ihr Tochter ist mittlerweile 13 Jahre alt und bei einem Familienausflug hat er sie schon unsittlich berührt. Sie ist wenigstens nun bereit, diesen Mann nicht mehr einzuladen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

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Hallo!

"Wie gelingt mir ein wirklicher Schlussstrich? Hat jemand einen Rat?"

"Ich wünsche mir das wirklich, sie haben sich dafür entschuldigt, damals nicht richtig gehandelt zu haben und das glaube ich ihnen auch. Ich möchte dieses Kapitel meines Lebens nun einfach gerne abschließen, es hinter mir lassen."

Ich beneide dich, das du es geschafft hast, so zu denken. Vielleicht bist du auch nur viel stärker als ich.

Habe es nie geschafft meinen Eltern zu verzeihen. Mein Vater sieht nicht einmal seine Fehler, wir haben auch keinen Kontakt mehr und darüber bin ich sehr froh.
Meine Mutter ist seit einigen Jahren Tod und ich habe ihr auch nie verziehen. Selbst nicht, als ich wusste das sie sterben wird. Und nein ich habe kein schlechtes Gewissen, ich bin nur traurig, weil wir nicht über die Zeit von damals sprechen können.
Noch dazu das mein Bruder das ganze nicht überlebt hat.

Das ganze ist nun 10 Jahre her und ich kämpfe immer noch mit Panikattacken, Depressionen und schlimmen Träumen. Und das nach einigen Jahren Therapie.

Irgendwie bin ich noch nicht soweit, zu verziehen, ob ich das jemals sein werde weis ich nicht.

Wie du das schaffen kannst? Weis ich nicht. Ich weis es auch nicht, ob das überhaupt wirklich möglich ist, das alles zu 99% stimmt die bei anderen Familie. Ob nicht immer irgendetwas "in der Luft" bleibt.

Wie wäre es wenn du einen Therapeuten um Hilfe frägst?

Gruß Unerkannt